Terrassenüberdachung selber bauen

Aus Sonderheft 2/2023

Ein Terrassendach bauen erfordert schon ein wenig handwerkliches Geschick. Lesen Sie, wie Sie eine günstige Terrassenüberdachung selbst bauen.

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Terrassenüberdachung selber bauen

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So sieht die Terrassenüberdachung später einmal aus: Das Traggerüst besteht aus zum Teil gestrichenen Pfosten und lasierten Balken. Die Eindeckung ist aus günstiger und lichtdurchlässiger Polyester-Wellplatte gefertigt. Die Kunststoff-Regenrinne führt Regenwasser sauber ab.

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Zuerst müssen die Fundamente für die Pfosten gesetzt werden: Um einen direkten Bodenkontakt der Holzpfosten zu vermeiden, werden sie auf fertige Betonfüße aus dem Baustoffhandel bzw. Baumarkt gesetzt. In diesen werden seitlich verstellbare Stützenschuhe verankert, die einen Verstellbereich von 60-140 mm aufweisen, um mögliche Maßabweichungen korrigieren zu können. Damit der Stützenschuh nicht direkt auf den Beton trifft, vor dem Einbetonieren Distanzstücke einfügen.

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Hier wurden seitlich verstellbare Stützenfüße verwendet, die einen Verstellbereich von 60-140 mm haben. Alternativ sind auch starre Stützenschuhe denkbar. Dann sind allerdings sehr präzise Positionierungen der Pfosten unumgänglich, weil eine nachträgliche Korrektur der Stützenschuhe nicht mehr oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist.

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Nach dem Einsetzen und Ausrichten die Pfosten mit je drei Schrauben von jeder Seite im Stützenschuh fixieren. Sollten Sie neben Ihrer Terrasse keinen Platz für ein zusätzliches Fundament haben, können Sie die Pfosten zur Not auch mit normalen Stützenschuhen auf der Terrassenoberfläche befestigen (wenn möglich direkt über einem Tragbalken der Terrassenunterkonstruktion).

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Standhilfe: Bevor die Pfosten in ihren Stützenschuhen befestigt werden, ist es ratsam, die mit einer Wasserwaage ausgerichteten Balken mit einer Diagonalleiste zu fixieren. Diese Leiste sollte erst abgenommen werden, wenn die beiden vorderen Auflagerbalken mit den jeweils zwei Pfosten verbunden sind.

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Nun geht es an die Fertigung der Dachkonstruktion: Die Sägelinie für das Ablängen der Auflagerbalken wird im rechten Winkel markiert.

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Hier ist Handarbeit gefragt: Ein Fuchsschwanz (scharfe Zähne sind obligatorisch) genügt zum Ablängen.

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Praxistipp Durchsteckverfahren: Rahmendübel ermöglichen Wandmontagen von beispielsweise Fensterrahmen oder Trägerbalken. Ihr Vorteil: Eine durchgehende Bohrung reicht aus, um das tiefe Loch für den langen Rahmendübel samt eingesetzter Schraube herzustellen.

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Den an der Hauswand positionierten Balken in einem Durchgang (Holz und Wand) durchbohren ...

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... und den Rahmendübel samt eingedrehter Schraube vorsichtig einschlagen. Der Kopf der Schraube darf nicht zerstört werden.

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Praxistipp Holzschutz: Alle Ballken, Sparren und Dachlatten sollten für einen dauerhaften Außeneinsatz ausgerüstet sein. Hier hilft ein Holzöl, das sich für alle Hölzer eignet, die im Außenbereich eingesetzt werden. Das Produkt ist lösemittel- und giftklassenfrei. Die Oberfläche muss sauber, fett- und staubfrei sein. Das Holzöl wird auf die trockene Holzoberfläche aufgetragen.

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Zum Befestigen der Auflagerbalken eignen sich Winkelverbinder.

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Spezielle Spannpfettenverbinder stabilisieren die Verbindung zwischen Sparren und Wand-Auflagerbalken.

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Wenn alle Sparren aufgelegt sind, folgt der letzte Arbeitsschritt: das Aufschrauben der fünf langen Dachlatten.

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Hier die fertige Dachunterkonstruktion. Eingedeckt wird diese nun mit Wellpolyesterbahnen ...

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Die erste vorgeschnittene Wellpolyesterbahn (1 m breit) mit dem Wand-Auflagerbalken verschrauben ...

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... und die nächste Bahn ausrollen, unter die angehobene erste Bahn schieben (Überlappung etwa 20 cm).

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Bei der vorderen Wellpolyesterbahn Abstandhalter unter die Bögen schieben und mit dem Auflagerbalken verschrauben.

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Speziell für Wellpolyester entwickelte Rinnenhalter erlauben das problemlose Befestigen einer Kastenrinne. Hochwertige Produkte ermöglichen überdies auch das Feinjustieren in zwei Dimensionen.

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Nun werden die Dachrinnenhalter eingemessen und montiert. Aufgrund ihrer Verstellmöglichkeiten erlauben die Halter, die Kastenrinne mit leichtem Gefälle zu montieren.

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Verschrauben Sie zunächst den ersten und letzten Rinnenhalter und spannen Richtschnüre zwischen den Endpunkten.

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Schrauben Sie nun noch die übrigen Rinnenhalter am balken fest (Abstand nach Herstellerangeben). Interessant bei diesen Rinnenhaltern ist, dass sich das Gefälle auch jetzt noch, nach dem Verschrauben justieren lässt.

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Die Rinne wird eingehakt, Kupplungsstücke verbinden die einzelnen Elemente. So kann das anfallende Regenwasser sofort zum Fallrohr gelangen und bleibt nicht in der Rinne stehen.

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Mit einer Wasserwaage kontrollieren, ob das Rinnengefälle auch wirklich zum Fallrohr führt.

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Das Fallrohr wird mit passenden Rohrschellen am linken Eckpfosten befestigt.

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Fertig ist Ihr Terrassendach, das Regen fernhält aber die Terrasse nicht zu sehr verschattet.

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In dieser Zeichnung finden Sie die Grundmaße unserer Terrassenüberdachung. Für Ihre eigene Terrasse lassen sich die Angaben leicht anpassen. Materialliste Dachkonstruktion: Kiefer braun 90 x 90: 1 hinterer Pfosten 2300 lang, 4 vordere Pfosten 1960 lang, 5 Sparren 3000 lang; Kantholz 78 x 58: je 1 Aufl agerbalken 2950 (Wand links), 2400 (Wand rechts), 2660 (vorne links) und 1660 lang (vorne rechts); 5 Dachlatten 58 x 38 x 6100 lang; Wellpolyester: 2 Eindeckungen 6000 x 1000, 1 Eindeckung 6000 x 1500; Abstandshalter für die Eindeckung; V2A-Schrauben mit Dichtungsscheibe; 10 Universal-Sparrenpfettenanker 36 x 36 x 170; 10 Combiwinkelverbinder 90 x 90 x 65; 6 seitenverstellbare Stützenschuhe 60-140 x 70 x 115; Material für die Verkleidung der Pfosten; Schalbretter 30 dick: je 1x 190 x 108 und 190 x 109 (Blenden Eingang), je 1x 2930 x 115 (Blende vorne links) und 1840 x 115 (Blende vorne rechts), 2 Dachkantenabdeckungen 3000 x 190 (Winkel anpassen); Rahmendübel 135 mit Schrauben; Spanplatten-Schrauben (Edelstahl).

Den Alltag vergessen, die Sorgen aus dem Büro hinter sich lassen: Ein Sommerabend auf der Terrasse ersetzt beinahe einen kleinen Urlaub. Damit Sie nicht jäh durch ein Sommergewitter ins Haus gejagt werden, lohnt sich der Bau einer Terrassenüberdachung.Wer beim Terrassendach statt Glas zu PVC-Doppelstegplatten greift, spart viel Gewicht und Geld bei der Konstruktion. Wir zeigen, wie Sie eine Terrassenüberdachung selber bauen.

Wie Sie ein Terrassendach selber bauen, zeigen wir in diesem Video Schritt für Schritt:

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Praxistipp: Die genauen Schritte sehen Sie auch in der Bildergalerie oben >>

Vorteile einer Terrassenüberdachung

  • Eine günstige Überdachung der Terrasse schützt nicht nur Sie, sondern auch Ihre Gartenmöbel und die Terrassendielen vor Regen, Hagel und Schnee. Schädliche Witterungseinflüsse werden abgemildert, Terrasse und Gartenmöbel bleiben länger schön und im Wert stabil.
  • Das Terrassendach spendet zugleich Schatten – für die Gäste auf der Terrasse und für die angrenzenden Räume der Wohnung.
  • Eine Terrassenüberdachung hält auch warm: Da sich unter dem Dach warme Luft staut, können Sie gerade im Herbst und Frühjahr länger draußen sitzen bleiben, ohne zu frieren.
  • Terrassenüberdachungen schenken mehr Privatsphäre: Neugierige Blicke der Nachbarn aus höher gelegenen Wohnungen werden ausgesperrt. Man sitzt nicht mehr "auf dem Präsentierteller" sondern sichtgeschützt auf der privaten Terrasse.
  • Praktisch: Selbst ein günstiges Vordach aus Holz, das sie leicht selbst bauen können, schützt Ihre Fassade und die großen Fensterflächen der Terrassentür – das heißt: weniger putzen müssen!

Terrassenüberdachung selber bauen: Tipps

Einfach loslegen ist nie eine gute Idee. Wie so oft, beginnt auch dieses Projekt mit einer ausreichenden Planung. Und diese sollte man nicht unterschätzen! Schließlich soll die Überdachung auch bei einem Sturm stehen bleiben. Aber worauf muss man achten?

Zuerst einmal sollten Sie überlegen, wo die Konstruktion stehen soll. Oft werden Terrassendächer direkt ans Haus gebaut. Das ist praktisch, weil die Überdachung so gut und sicher befestigt werden kann. Doch Sie können auch eine freistehende Terrassenüberdachung bauen. Diese kann z.B. über einen Pool gebaut werden. Für eine freistehende Überdachung benötigen Sie entsprechende Pfosten, die die ganze Konstruktion befestigt und hält.

Wenn Sie das Dach für die Terrasse an mehreren Standorten bauen können, sollten Sie sich auch die Umgebung genauer ansehen. Können herabfallende Äste oder umfallende Bäume die Terrassenüberdachung beschädigen? Außerdem sollten Sie auch überlegen, ob der Standort in der Sonne oder im Schatten ist. Wenn die Überdachung in der Sonne ist, kann es schnell zu warm werden, im Schatten ist es dann aber am frühen Abend auch schnell zu kühl und dunkel. Wenn Sie glauben, den richtigen Standort gefunden zu haben, müssen Sie auch den Untergrund überprüfen. Normalerweise benötigen Sie kein Fundament. Dennoch sollte man auf einen harten Untergrund bauen. Ein Boden aus fester Erde oder Stein ist immer gut geeignet. Weicher Boden ist nicht so optimal. Denn dort kann die Terrassenüberdachung einstürzen oder absacken. Der perfekte Standort ist gefunden? Super, dann können Sie jetzt Maß nehmen. Hier kommt es auf Genauigkeit an. Denn falsche Maße verzögern den Bau und können erhebliche Mehrkosten verursachen. Da Fehler aber immer passieren können, kontrollieren Sie die notierten Maße anschließend noch einmal.

Wenn Sie sich noch keine Gedanken über das Material gemacht haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Es gibt verschiedene Materialien: Wollen Sie lieber Holz, Aluminium oder Stahl? Ein Glasdach oder Polyester-Wellplatte? Das Material ist natürlich auch von Ihrem Budget abhängig. Anschließend können Sie die Materialien bestellen oder direkt im Baumarkt kaufen. Dafür legen Sie am besten eine genaue Materialliste an. So haben Sie alles auf einem Blick und vergessen nichts.
Praxistipp: Es gibt auch fertige Bausätze. Dabei haben Sie alle benötigten Bauteile parat und müssen sich diese nicht selbst zusammensuchen. Außerdem stimmen die Maße.

Terrassenüberdachung selber bauen: Kosten

Wenn Sie Ihre neue Terrassenüberdachung selbst bauen, können Sie viel Geld sparen. Denn dann sparen Sie sich die Kosten für die Handwerker. Einen pauschalen Betrag, den Sie zahlen müssen, kann man nicht feststellen. Denn die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. So spielt z.B. das Material eine große Rolle. Während Aluminium relativ günstig ist, ist ein Terrassendach aus Holz etwas teurer. Um hierbei Geld zu sparen, können Sie auf günstigeres Holz wie z.B. Kiefer oder Fichte zurückgreifen. Da Holz im Außenbereich aber regelmäßig gepflegt werden muss, werden hier auch in Zukunft Kosten auf Sie zukommen. Am teuersten sind Terrassenüberdachungen aus Stahl. Dafür punkten Sie aber mit ihrer Robustheit und Langlebigkeit.

Neben dem unterschiedlichen Material ist aber auch die Größe entscheidend. Denn natürlich sind größere Terrassendächer teurer als kleine. Als dritten Punkt muss man aber auch an die zusätzlichen Kosten für die Ausstattung denken. Wie sieht es mit Beleuchtung, Heizung, Sonnenschutz oder Steckdosen aus? Dieses Zubehör kann den Bau der Terrassenüberdachung teurer machen, sorgt aber gleichzeitig auch für maximalen Komfort.
Praxistipp: Wer lediglich einen Schutz vor der Sonne benötigt und kein hohes Budget zur Verfügung hat, kann sich auch einfach für ein Sonnensegel entscheiden. Diese lassen sich auch leicht spannen, wenn Sie kein Heimwerker sind. Bei den Sonnensegeln sollten Sie auf die Qualität achten. Ein dicker und fester Stoff ist robuster und dadurch langlebiger.

Welches Werkzeug braucht man?

Wer eine Terrassenüberdachung selbst bauen möchte, braucht das richtige Werkzeug. Wer einen gut ausgestatteten Werkzeugkasten hat, benötigt meist nicht mehr viel Werkzeug. Wenn Sie sich für einen Bausatz entschieden haben, erhalten Sie neben der Materialliste und der Anleitung meist auch eine Werkzeugliste. Wer sich dafür entscheidet, das Dach für die Terrasse ohne Bausatz zu bauen, erhält hier einen Überblick über alle Werkzeuge:

Praxistipp: Je nach Größe und Material sollten Sie sich zum Aufbauen mindestens eine Person zur Hilfe holen.

Terrassenüberdachung selber bauen: Genehmigung

Der Bau der Terrassenüberdachung klingt also gar nicht mal so schwer. Doch bevor Sie dieses Terrassendach selber bauen, müssen Sie überprüfen, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen. Denn bei einem solchen Dach handelt es sich um einen Umbau bzw. um eine Ausbaumaßnahme an einem bestehenden Gebäude. Ob Sie tatsächlich eine Genehmigung brauchen, hängt davon ab, in welchem Bundesland Sie leben und wie groß die Überdachung werden soll. Wie die Regelung in Ihrem Bundesland aussieht, erfahren Sie am besten beim zuständigen Bauamt.

Und was passiert, wenn man eine Terrassenüberdachung ohne Genehmigung baut? Auch, wenn es aufwändig ist, eine Baugenehmigung zu beantragen, sollten Sie darauf niemals verzichten. Denn als Strafe drohen hohe Bußgelder. Im schlimmsten Fall ist es sogar so, dass Sie das Dach wieder abreißen müssen. Und dann wäre Ihre ganze Zeit, die Arbeit und die Kosten vollkommen umsonst gewesen. Das wäre doch viel zu ärgerlich!

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