Zitronenbaum überwintern

Zitronenbäume kennt man für gewöhnlich aus dem Sommerurlaub am Mittelmeer. Den sonne- und wärmeliebenden Baum können Sie jedoch auch hierzulande anpflanzen, sofern Sie den Zitronenbaum überwintern.

Zitronenbaum im Schnee
Schnee und Frost schaden dem Zitronenbaum. Foto: alexandr6868 / iStock
Auf Pinterest merken

Der Zitronenbaum hat bei vielen Hobby-Gärtnern das Herz erobert. Doch für den Winter ist die mediterrane Zitruspflanze einfach nicht gemacht. Doch Sie können den Zitronenbaum überwintern. Und das ist gar nicht mal so schwer. Wenn Sie die wichtigsten Tipps zum Zitronenbaum überwintern beachten, überlebt er auch die kalte Jahreszeit.

Sind Zitronenbäume winterhart?

Die Pflanze ist hierzulande ein Exot. Das ist nicht verwunderlich, denn der Baum ist nicht winterhart und geht bei längeren Kälteperioden unter 0 Grad Celsius schnell ein. Dabei ist es kein Problem, auch hierzulande einen Zitronenbaum zu pflanzen. Man muss nur wissen, wie man ihn überwintert.

Selbst im Winterquartier ist die Zitruspflanze nämlich empfindlich – nicht wenige lassen selbst bei Plusgraden die Blätter fallen und gehen ein. Doch wenn Sie die folgenden Pflegeanweisungen beachten, schafft es Ihr Zitronenbaum unbeschadet durch den kalten Winter.

Wann Zitronenbaum überwintern?

Wenn wir an mediterranes Klima denken, denken wir an warme, trockene Sommer und frostfreie Winter. Letzteres stimmt jedoch nicht ganz. Während es am Mittelmeer nur selten friert, kommen gelegentliche Nachtfröste durchaus vor. Auch ein Zitronenbaum kann daher kurzzeitig Temperaturen knapp unter 0 °C aushalten. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, sollte die Zitruspflanze jedoch ins Winterquartier, bevor die ersten Nachtfröste angekündigt sind.
Praxistipp: Der Temperaturunterschied sollte beim Einräumen ins Winterquartier nicht zu groß ausfallen. Bei einer kühlen Überwinterung, kann er daher durchaus etwas länger draußen bleiben. Warm überwinternde Zitronenbäume können ins Winterquartier, sobald die Temperaturen tagsüber durchschnittlich unter 20 °C fallen.

Zitronenbaum: Wie überwintern?

Ihren Zitronenbaum überwintern Sie entweder warm und hell oder kühl und dunkel, wobei kühl eindeutig die bessere Variante ist. Ist der Pflanze in einem dunkeln Winterquartier zu warm oder in einem hellen Winterquartier zu kalt, reagiert sie schnell empfindlich.

Tipps zum Überwintern von anderen Pflanzen, hält das Video für Sie bereit:

Video Platzhalter
Video: Xcel Produktion

Bei welcher Temperatur Zitronenbaum überwintern?

Kalt und dunkel: Wird die Zitruspflanze kalt und dunkel überwintert, sollten die Temperaturen zwischen 0 und 15 °C liegen. Dunkel bedeutet für einen Zitronenbaum allerdings nicht stockfinster, sondern maximal sechs Stunden indirekte Sonneneinstrahlung am Tag. Stellen Sie die Pflanze daher nicht einfach in den Keller. Den Zitronenbaum überwintern Sie am besten in einem Gewächshaus, einem Gartenhaus oder einer hellen Garage – auch ein kühles Treppenhaus oder ein Kalt-Wintergarten kann als Winterquartier dienen. Lüften Sie das Winterquartier regelmäßig, stellen Sie den Kübel auf eine Holz- oder Styroporplatte, um zu vermeiden, dass die Wurzeln zu kalt werden, und schattieren Sie die Fenster, damit es nicht zu heiß wird. Bei höheren Temperaturen im Winter (über 15 °C) beginnt der Zitronenbaum nämlich wieder mit dem Wachstum. Pendelt er in dem Temperaturbereich zwischen Wachstum und Winterruhe, nimmt er das schnell übel und verliert Blätter.

Warm und hell: Wir der Zitronenbaum an einem hellen und warmen Standort überwintert, müssen die Temperaturen mindestens bei 20 °C liegen. In der Wohnung ist das meist kein Problem. Schwierig wird es bei der Beleuchtung, denn der Baum benötigt mindestens sechs Stunden Helligkeit am Tag. Zur Not müssen Sie mit zusätzlicher Beleuchtung nachhelfen. Wenn Sie die Pflanze warm überwintern, wächst er zudem normal weiter und bildet auch weiterhin Früchte aus. Entsprechend muss die Erde auch normal gegossen und mäßig gedüngt werden.

Blühender Zitronenbaum im Wohnzimmer
Wird der Zitronenbaum warm überwintert, blüht er weiter. Foto: Studio Light and Shade / iStock

Praxistipp: Winterliches Heizverhalten trocknet die Wohnungsluft schnell aus. Das erhöht die Chance auf einen Befall mit Schädlingen und die Frucht des Zitronenbaums werden spröde und brüchig. Sorgen Sie daher mit Luftbefeuchtern für eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Zitronenbaum überwintern im Keller

Als mediterrane Pflanze liebt der Zitronenbaum die Wärme. Doch auch etwas kühlere Temperaturen hält der Baum für eine gewisse Zeit aus. Das heißt aber nicht, dass er Frost aushält. Bereits ab -2°C treten erste Schäden auf. Diese sieht man besonders an den Blättern und an jungen Trieben. Je nachdem wo Sie wohnen und wie dort die Temperaturen sind, können Sie die Pflanze auch bis November draußen stehen lassen. Doch dann sollte der Baum reingeholt werden. Denn im Freien kann keine Überwinterung stattfinden. Zur Überwinterung gefällt es der Pflanze kühl und hell oder hell und warm. Daher eignet sich z.B. der Keller zur Überwinterung. Ideal sind eigentlich Temperaturen zwischen 5-10°C. Doch sollte es sehr dunkel sein, muss es auch kälter sein. Aber dennoch muss es frostfrei bleiben. Für ausreichend Licht im Keller sorgt dann z.B. ein Fenster. Reicht diese Lichtquelle nicht aus, können Sie mit einer Pflanzenbeleuchtung nachhelfen. Steht Ihnen kein Keller zur Verfügung sind auch Gewächshäuser oder Wintergärten geeignet.

Kann man den Zitronenbaum in der Wohnung überwintern? Selbst in der Wohnung können Sie den Zitronenbaum überwintern. Dabei ist die warme Überwinterung im Wohnzimmer zwar nicht optimal, aber zur Not möglich. Dabei ist es wichtig, dass es hell ist. Das normale Tageslicht reicht da meistens nicht aus. Haben Sie erstmal den richtigen Standort gefunden, sollten Sie diesen nicht wechseln. Denn Licht- und Temperaturschwankungen mag der Baum so gar nicht.

Wie Zitronenbaum im Topf überwintern?

Wenn Sie Ihren Zitronenbaum in einen Topf pflanzen, können Sie ihn für die Überwinterung im Winter flexibel bewegen. So kann er dann im Keller, im Gewächshaus, auf dem Dachboden oder zur Not auch im Wohnzimmer überwintern. Wie genau, haben wir weiter oben beschrieben. Das praktische bei dem Pflanzen im Topf: Der Baum braucht keinen regelmäßigen Rückschnitt. Er treibt nicht so viel und schnell aus.

Zitronenbaum draußen überwintern

Ein "normaler" Zitronenbaum kann im Winter nicht im Garten bleiben. Doch es gibt mittlerweile Arten, die winterhart sind. Teilweise handelt es sich dabei um reine Zierpflanzen oder um spezielle Züchtungen. Diese halten dann sogar Temperaturen bis -30 °C aus. Perfekt für den Garten in kälteren Regionen. Zu den Arten zählen z.B. die dreiblättrige Orange oder Ichang Papeda. Manche Bäume müssen dann im Winter nur mit einer Bastmatte oder etwas Vlies geschützt werden.

Zitronenbaum überwintern: Zurückschneiden?

Egal, wie Sie den Zitronenbaum überwintern, vorher zurückschneiden müssen Sie ihn nicht. Der Rückschnitt erfolgt jedoch meist Mitte Februar, während der Zitronenbaum sich noch im Winterquartier befindet. Schneiden Sie hierfür einfach alle zu langen, zu dünnen und sich überkreuzende Äste ab. Etwa zur gleichen Zeit können Sie junge Zitronenbäume auch umtopfen.

Wie oft muss ein Zitronenbaum im Winter gegossen werden?

Wird der Zitronenbaum kalt überwintert, stellt die Pflanze ihr Wachstum ein und muss daher auch nicht gegossen werden. Überwintert er warm, benötigt er auch weiterhin regelmäßig Wasser und gelegentlich eine Portion Dünger.

Wann darf der Zitronenbaum wieder nach draußen?

Hat der Zitronenbaum das Winterquartier erfolgreich überstanden, darf er ab Mitte Mai wieder nach draußen. Hier gilt das gleiche Prinzip wie beim Einräumen nur umgekehrt: Kühl überwinternde Zitronenbäume dürfen durchaus ein bisschen früher an die frische Luft als die warm überwinternden Exemplare. Da der Zitronenbaum starke Schwankungen der Temperatur-Licht-Verhältnisse nicht mag, sollten Sie ihn nicht sofort an seinen ursprünglichen Standort setzen. Zur langsamen Umgewöhnung stellen Sie den Baum erst an einen schattigen und windgeschützten Standort. Dort kann er sich langsam an die Wärme und Helligkeit gewöhnen. Er sollte auf keinen Fall der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.

Der bestimmte Zeitpunkt für das Auswintern kann variieren. Normalerweise geht man von März/April aus. Doch am besten beobachten Sie den Wetterbericht in Ihrer Region. Die Temperaturen sollten bei etwa 1-8°C liegen. Es darf auf keinen Fall zu Frost kommen. Deswegen sollten Sie auch an die Nächte denken. Kommt es in der Nacht noch zu Frost, lassen Sie die Pflanze erst noch etwas in ihrem Winterquartier stehen. Um den Baum am Anfang vor Bodenfrost zu schützen, können Sie ein Holzbrett oder etwas Styropor unter den Topf legen. Spätestens ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) können Sie die Pflanze ohne Probleme bis zur nächsten Überwinterung nach draußen stellen.

Das könnte Sie auch interessieren ...

Geschenke für Gartenliebhaber - Foto: istock/amnarj2006
Geschenke für Gartenliebhaber: Verschiedene kreative Ideen

Von Samen-Geschenkset bis Solarkatze – wir zeigen Ihnen tolle Geschenke für Gartenliebhaber.

5 lila Gladiolenzwiebeln liegen vor zwei aprikosenarbenen, abgeschnittenen, blühenden Gladiolen.  - Foto: iStock / User10095428_393
Gladiolen überwintern: So gelingt es

Die Knollen der schönen Blumen mit den großen Blüten sind nicht frosthart und müssen im Herbst ausgegraben werden, um an einem frostfreien Ort überwintert zu werden. Vom richtigen Zeitpunkt bis zur besten Überwinterungs-Methode: Wir zeigen Ihnen wie es gelingt.

Pflasterfüge von Unkraut befreien - Foto: AdobeStock/ Bostik
Nie wieder Unkraut in Pflasterfugen mit dem MEM Garten-Sortiment

Die Gartensaison hat begonnen, in den Pflasterfugen wuchert das Unkraut und auf den Steinen gedeihen Algen und Grünbeläge. Für Herausforderungen wie diese bietet das frisch überarbeitete MEM Garten-Sortiment smarte Lösungen. Präsentiert wird das Sortiment – wie immer – von den Hausbesserern Jasmin und Heiko.

GARDENA - Foto: GARDENA
Sorglos in den Urlaub: So macht sich die Gartenarbeit von allein

Die warme Jahreszeit steht vor der Tür — und damit auch für viele die Urlaubszeit. Alle, die einen Garten haben, wissen, wie schnell die heißen Monate sich auf die mühsam gepflegten Pflanzen auswirken. Aber keine Sorge: Mit ein paar cleveren Tipps können Sie ganz entspannt in den Urlaub fahren — um den Garten kümmert sich jetzt jemand anderes.

Der Mähroboter ist eine große Hilfe bei der Gartenarbeit.  - Foto: GARDENA
Unsere Tipps für den Mähroboter: Darauf kommt es für den perfekten Rasen an

Dass der Mähroboter eine erhebliche Hilfe im Garten sein kann, ist mittlerweile bekannt. Doch auf welche Funktionen und Einstellungen gilt es beim Mähroboter zu achten, damit der eigene Rasen zum echten Highlight wird? Das verraten wir hier.

Einsatz von Bewässerungssystem - Foto: GARDENA
Schöne Pflanzen auch ohne grünen Daumen? So geht’s

Mit dem Beginn der Outdoor-Saison rückt die Pflege des Gartens oder Balkons in den Fokus vieler Menschen. Als Gartenliebhaber oder angehender Hobbygärtner ist es wichtig, sicher zu stellen, dass die Pflanzen stets ausreichend mit Wasser versorgt sind, um gesund und kräftig zu wachsen.Doch gerade für Anfänger kann die Bewässerung eine Herausforderung darstellen. Wie bewässert man richtig und was muss beachtet werden? Das verraten wir hier.