Pflanzen überwintern

Oleander überwintern: Das müssen Sie beachten

Oleander ist trotz seiner Herkunft aus dem Mittelmeerraum relativ robust: Frost bis -5 °C verträgt die Pflanze, ohne Schaden zu nehmen. Je nach Region müssen Sie daher unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, um Oleander zu überwintern.

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Video: Xcel Produktion

Bevor der Oleander überwintern kann, gilt es zunächst einige Pflege-Maßnahmen zu ergreifen. Wichtig bei allen Pflanzen, die gemeinsam überwintern: Vor dem Einzug müssen sie unbedingt auf Schädlingsbefall kontrolliert werden, sonst können sie die Pflanze zu sehr schwächen und sich auch auf die anderen Pflanzen ausweiten.

Gelbe Blattläuse auf Oleanderblättern
Bevor Oleander zum überwintern eingepackt oder weggestellt wird, müssen alle Schädlinge (hier Blattläuse) entfernt werden. Foto: iStock / Toni Jardon

Außerdem sollte sämtliches Unkraut entfernt werden. Wie Sie auch andere Pflanzen winterfest machen, erfahren Sie im Video oben.

Bei sehr großen Exemplaren empfiehlt es sich Ihren Oleander vor der Überwinterung radikal zurückzuschneiden. Damit er aber auch im nächsten Jahr noch üppig blüht, lassen Sie die erste Knospe an jedem Trieb stehen, alle anderen werden samt Zweig abgeschnitten. Kranke oder querwachsende Triebe sollten Sie ebenfalls entfernen.

Mann hält eine Gartenschere an einen Zweig eines Oleanders und beschneidet ihn vor der Überwinterung
Sehr große oder kranke Oleander sollten vor der Überwinterung radikal zurückgeschnitten werden. Foto: iStock / Toni Jardon

Wenn die Triebe jedoch gesund sind und nur zu viel Platz wegnehmen, können Sie diese einfach zusammenbinden. Denn ein leichter Pflegeschnitt ist vor dem Einzug ins Winterquartier nicht zwingend notwendig. Ein Schnitt im Frühjahr ist oft sogar die bessere Wahl. Wichtig: Auch im Winter muss die Pflanze wenig, aber regelmäßig gegossen werden.

Ist Oleander winterhart?

Der Oleander (Nerium oleander) ist eine typische mediterrane Pflanze und wird auch Rosenlorbeer genannt. Aufgrund seiner Herkunft bevorzugt er natürlich warme Temperaturen. Ein milder Winter, der keine Temperaturen unter -5 Grad Celsius hat, ist für die Überwinterung geeignet. In wintermilden Regionen sinken die Temperaturen auch im Winter nur selten unter -5 °C.

Sollte es doch dazu kommen, kann die kalte Jahreszeit dazu führen, dass die Pflanze erfriert. Dafür reicht auch bereits eine Nacht mit leichten Nachtfrösten. Denn der Rosenlorbeer ist nur bedingt winterhart. Nur wenige Oleandersorten können daher im Freien überwintert werden. Zu den winterharten Sorten zählen z.B. Nerium villa romaine, Nerium atlas, Nerium italia und Nerium cavalaire.

Wann muss man den Oleander überwintern?

Wann Ihr Oleander ins Winterquartier muss, ist relativ eindeutig: Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, sobald die Temperaturen dauerhaft unter -5 °C fallen. Doch wann sollten Sie den Rosenlorbeer wieder aus dem Winterquartier holen? Kalt überwinternder Rosenlorbeer ist robust: Er kann bereits im Frühling ins Freie zurück, letzte Nachtfröste steckt er locker weg. Rosenlorbeer, der bei mehr als 10 °C überwintert wurde, beginnt meist schon im Winterquartier mit dem Neuaustrieb. Seine jungen Triebe sind extrem kälteempfindlich, daher sollte die Pflanze erst nach den Eisheiligen im Mai umziehen.

Wie kann man Oleander überwintern?

Oleander kann auf viele verschiedene Arten überwintern, wobei einige Winterquartiere besser für die Pflanze sind als andere. So kann die Kübelpflanze je nach Temperaturen und Platz entweder draußen im Wintergarten oder sogar in der Wohnung den Winter verbringen.

Grundsätzlich gilt: je weniger Sonnenlicht in das Winterquartier dringt, desto kälter muss die mediterrane Kübelpflanze überwintern! Das ideale Winterquartier ist daher ein unbeheiztes Gewächshaus oder ein kalter Wintergarten bei 2-10 °C. Besteht die Möglichkeit nicht, kann man ihn draußen, in der Wohnung oder sogar im Keller durch die kalte Jahreszeit bringen. Gewöhnen Sie Ihren Oleander langsam und schrittweise an den neuen Standort! Wind, niedrige Temperaturen und vor allem UV-Strahlen ist die Pflanze nicht mehr gewohnt und reagiert schnell mit Blattabwurf auf den Stress. Besser Sie stellen ihn zunächst windgeschützt auf und lassen auch ein dünnes Vlies zur Schattierung über der Pflanze.

Oleander draußen überwintern

Damit Sie Ihren Oleander draußen überwintern können sollten Sie schon in einer gemäßigten Klimazone mit milden Wintern wohnen. In Deutschland sind das z. B. der Niederrhein, die Kölner Bucht, die Nordseeküste, das Ruhrgebiet oder das Rhein-Main-Gebiet. Die Temperaturen sollten in keinem Fall dauerhaft unter -5 °C fallen.

Oleander überwintern

Und wie kann Oleander draußen überwintern? Bauen Sie ihm vor einer sonnigen Hauswand sein Winterquartier: Auf einer dämmenden Unterlage (Styropor oder Holzleisten) steht der Topf geschützt vor Bodenfrost.

Umwickelt mit Jutesäcken, Luftpolsterfolie oder einer dicken Kokosmatte übersteht er so auch den Winter im Garten. Damit auch die Blätter geschützt sind, braucht der Rosenlorbeer noch eine Haube aus Kunststoffvlies. Wenn Sie eine Öffnung lassen, können Sie die Pflanze auch weiterhin gießen. Viele Hauben haben auch Reißverschlüsse, beispielsweise diese hier:

Praxistipp: Wenn Sie einen Rosenlorbeer in den Garten pflanzen, sollten Sie ihn mit Topf einpflanzen. So kann er bei drohendem Frost einfacher aus dem Beet gehoben werden.

Oleander überwintern in der Wohnung

Wird es draußen zu kalt und Ihnen steht kein Gewächshaus zur Verfügung, können Sie die Pflanze auch in der Wohnung überwintern. Versuchen Sie aber die Pflanze so lange wie möglich im Garten zu lassen. Damit der Rosenlorbeer so kurz vor der Überwinterung nicht kaputt geht, können Sie ihn schon mal etwas geschützter nah an eine Hauswand stellen. Auch ein Vlies kann für die erste Zeit genutzt werden.

Bevor der Oleander dann in sein Winterquartier kommt, sollten Sie kontrollieren, dass er keine Schädlinge hat. Sinken die Temperaturen dann weiter, können Sie den Kübel meist Anfang November in einem hellen Raum mit maximal 10 °C stellen. Ideal ist etwa der Flur oder das Treppenhaus. Und keine Angst: Auch wärmere Temperaturen steckt der Rosenlorbeer gut weg. Er treibt dann allerdings früher aus und muss länger in der Wohnung bleiben. Damit die Pflanze die Zeit in der Wohnung besser übersteht, sollten Sie sie so schnell wie möglich wieder nach draußen stellen.

Praxistipp: Der Rosenlorbeer ist übrigens keine reine Zimmerpflanze. Denn er braucht die Ruhepause im Winter, um neue Kraft zu sammeln.

Oleander auf dem Balkon überwintern

Auch auf dem Balkon können Sie den Oleander überwintern. Hier ist auch ein Schutz von unten wichtig. Eine Styroporplatte unter dem Topf ist dann ideal. Ähnlich wie die Überwinterung im Garten sollten Sie auch hier den Topf mit Luftpolsterfolie umwickeln und die Triebe mit Gartenvlies schützen. Eine Kokosfaserplatte auf der Erde schützt noch mehr. Da der Rosenlorbeer auf dem Balkon mehr Licht abbekommt als im Keller, ist diese Art besser geeignet.

Oleander im dunklen Keller überwintern

Der Keller sollte nur als absolute Notlösung dienen. Oleander bevorzugt es auch im Winter möglichst hell. Dennoch ist eine Überwinterung im Keller möglich, solange dieser dann auch entsprechend kalt ist. Dringt in den Keller kaum Licht ein, sollten die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen. Ansonsten wird der Rosenlorbeer auch schnell von Schädlingen wie z.B. Schildläusen befallen. Mit einer regelmäßigen Kontrolle (wöchentlich) und gründlichem Lüften können Sie Schädlingen entgegenwirken. Als Alternative zum Keller können Sie die Pflanze auch in der Garage überwintern.

Praxistipp: Keinen Platz in der Wohnung, der Garage oder dem Keller? Manchmal kann man auch in Gärtnereien für einen kleinen Aufpreis seine Kübelpflanzen überwintern.

Die 5 häufigsten Fehler beim Oleander überwintern

Auch wenn der Rosenlorbeer kältere Tage übersteht, sollten Sie ihn dennoch im Winter richtig schützen. Wir zeigen Ihnen die fünf häufigsten Fehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten.

  1. Standort: Oft wird der falsche Standort gewählt. Achten Sie darauf, dass es nicht zu dunkel und nicht zu kalt ist (max. 10 Grad Celsius).
  2. Schädlinge: Bevor der Rosenlorbeer ins Winterquartier kommt, sollten Sie ihn auf Schädlinge untersuchen. Auch während der Zeit der Überwinterung ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig.
  3. Pflege: Auch im Winter braucht die Pflanze ausreichend Wasser. Nutzen Sie dafür aber kein Regenwasser.
  4. Schutz: Stellen Sie Ihre Kübelpflanze am besten auf eine Styroporplatte, so wird der Rosenlorbeer gegen Kälte von untern geschützt. Umwickeln Sie den Topf zusätzlich mit Vlies oder Luftpolsterfolie.
  5. Zeitpunkt: Nicht nur der Zeitpunkt für die Überwinterung muss richtig gewählt werden. Auch der Zeitpunkt, um ihn aus dem Winterquartier zu holen ist wichtig. Wenn Sie den Oleander im Freien überwintern, ist der April (über 10 Grad Celsius) ein guter Zeitpunkt. Haben Sie den Rosenlorbeer drinnen überwintert, darf er erst Mitte Mai (nach den Eisheiligen) seinen Standort wechseln.

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