Kamelie überwintern

Die Kamelie hat ihre Blütezeit im Winter. Von September bis Mai kann man sich mit der richtigen Überwinterung an der Pflanze erfreuen. Doch wie sollte man eine Kamelie überwintern, dass sie den Winter überlebt? Um Ihre Kamelien zu überwintern, sind nur ein paar Handgriffe nötig.

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Niedrige Temperaturen allein schaden der Kamelie nicht. Die immergrüne Balkonpflanze braucht sogar Frostreize, damit sie ihre Blütenknospen öffnet, um im zeitigen Frühjahr als eine der ersten Gartenblumen zu erblühen. Doch ist das Kamelie überwintern wirklich so einfach? Wenn Sie unseren Tipps zum Überwintern von Kamelien folgen, werden Ihre immergrünen Balkonpflanzen auch im nächsten Jahr wieder prächtig blühen.

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Welche Kamelie ist winterhart?

Die japanische Kamelie (Camellia japonica) blüht im Winter. Doch nicht alle Sorten können im Winter auch im Garten bleiben. Obwohl die Winterhärte der Pflanze stark von der Region abhängt, unterteilt man die winterharten Kameliensorten in drei Gruppen:

  • Die Camellia japonica zählt zu den bedingt winterharten Sorten. Eine typische japanische Kamelie ist dabei die Sorte „Black Lace“. Sie hat gefüllte, dunkelrote Blüten und kann sogar bis zu 2,5m hoch werden.
  • Zu den Sorten die als winterharte Camellia gelten, zählen die Higo-Kamelien wie z.B. die Sorten Hiodoshi, Kumadai oder Mikuni-no-homare. Diese winterharten Kamelien verlieren bei Kälte im Winter nur selten Blüten. Wenn es aber im Winter zu kalt wird, werden ihre Staubgefäße schwarz.
  • In der dritten Gruppe sind die winterharten Sorten der Hybriden. Diese Sorten entstehen durch eine Kreuzung einer robusten Art und der winterharten Camellia oleifera. Auch diese sind robust und halten auch kalte Temperaturen gut aus. Außergewöhnlich schöne Blüten hat hierbei die Sorte „April Dawn“. Sie hat weißrosa Blüten mit einem knalligen rosa Streifenmuster.

Kamelie überwintern
So schön kann die Kamelie blühen. Foto: Anne Bermueller / pixelio.de

Praxistipp: Wussten Sie eigentlich, dass die älteste Camellia in Europa in Deutschland steht? Die Pillnitzer-Kamelie ist etwa 230 Jahre alt und fast 9m hoch.

Wie kann ich meine Kamelie überwintern?

Wer keine winterharte Kamelie hat, aber dennoch die Blüte sehen möchte, hat zwei Möglichkeiten, um sie zu überwintern. Sie können die Pflanze entweder im Freien überwintern (Garten, Balkon, Terrasse) oder im Kübel. Ideale Orte, um die Pflanze im Kübel zu überwintern sind z.B. der Keller, das Gewächshaus oder auch die Wohnung.
Praxistipp: Die Zierpflanzen sollten Sie erst nach 5 Jahren im Garten auspflanzen. Bei jungen Pflanzen ist die Widerstandsfähigkeit noch nicht so hoch. Einen Winter im Garten  würden vor allem die jungen Triebe nicht unbeschadet überstehen.

Wann müssen Kamelien rein?

Kamelien sollten nur so kurz wie möglich im Haus stehen. Denn als Zimmerpflanze ist die Kamelie nicht geeignet. Daher muss die Kamelie erst im späten Herbst rein. Wenn der Spätherbst sehr mild ist, kann die Kamelie sogar erst im November ins Haus geholt werden. Da es bei der Überwinterung der Kamelie sehr auf die Außentemperatur ankommt, kann es sein, dass sie sogar erst kurz vor Weihnachten überwintern muss.

Kamelie: Überwintern im Garten

"Echte" Kamelien, die winterhart sind, gibt es eigentlich nicht! Aber in gemäßigten Klimazonen mit milden Wintern (Rheingraben, Niederrhein, Küstenregion) oder in geschützten Gärten mit mildem Mikroklima (windgeschützte Lagen ohne morgendliche Wintersonne und ohne Mittagssonne im Sommer) überstehen auch ausgepflanzte Garten-Kamelien die kalte Jahreszeit – wenn Sie die immergrünen Pflanzen ausreichend vor Frost und Wind schützen. Als Wind- und Winterschutz eignen sich z.B. Hecken, Gebäude oder auch Gartenmauern.

Damit es der Freiland-Kamelie nicht zu warm wird und sie nicht zu viel Sonne abbekommt, braucht sie auch einen Sonnenschutz. Denn auch die etwas mildere Wintersonne kann dazu führen, dass die Blätter zu viel Wasser verlieren. Die Pflanze würde vertrocknen. Wenn Sie keinen geeigneten Sonnenschutz finden, können Sie die Pflanze auch mit etwas Vlies beschatten. Damit auch der Ballen nicht austrocknet, können Sie die ausgepflanzte Kamelie an Tagen ohne Frost etwas gießen. Erfrieren darf der Wurzelballen aber auch nicht. Als Winterschutz eignet sich dann eine dicke Mulchschicht.
Praxistipp: Wenn Sie die Pflanze gerade erst ausgepflanzt haben, sollten Sie sie mit Schilfmatten, Tannenzweigen oder Vlies umwickeln oder zeltartig abdecken. Trockenes Laub sorgt zwischen den Schichten für noch mehr Schutz.

Kamelie im Topf überwintern

Sie haben die Pflanze nicht ausgepflanzt? Im Kübel können Sie die immergrüne Pflanze so spät wie möglich (ab etwa -5 °C) und nur so kurz wie nötig ins Haus holen. Denn eigentlich sind beheizte Räume für Ihre Kamelie nicht geeignet. Bei zu warmer und trockener Heizungsluft verkürzt die Kübelpflanze ihre Blütezeit oder wirft die Knospen ab. Nach dem Herbst brauchen die Pflanzen eine etwa 6-8-wöchige Ruhephase. Diese geht idealerweise von Ende Dezember bis Ende Februar. Die Pflanze sollte an einem kalten und hellen Ort stehen. Die Temperatur im Winterquartier sollte konstant zwischen 0-12 °C liegen.

Soll die Camellia japonica sicher im Keller überwintern, darf die Tagestemperatur nicht über 15 Grad Celsius steigen. Außerdem braucht die Pflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese sollte konstant um die 60% liegen. Um die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch zu halten, sollten Sie die Kamelie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen oder einen Luftbefeuchter aufstellen. Sinkt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter diesen Wert, reagiert die Pflanze oft mit dem Abwurf ihrer Blütenknospen – eine typische Reaktion der Camellia in zu warmen, trockenen Winterlagern.

Bevor Sie die Pflanze reinholen, kontrollieren Sie, ob die Camellia von Schädlingen befallen ist. Zusätzlich überprüfen Sie die Abzugslöcher. Wenn diese verstopft sind, kann es zu Staunässe kommen. Eine Lösung ist es dann, den Wurzelballen aus dem Topf zu nehmen und auf dem Boden eine dünne Schicht Blähton als Drainage zu verwenden. Darauf kommt die Pflanze. Im Kübel kann die Camelia japonica auch im Wintergarten oder im Gewächshaus überwintern. Dort bekommt sie ausreichend Licht und es wird meistens nicht zu warm. Wenn keine (Nacht-)Fröste mehr zu erwarten sind, können Sie die Pflanze wieder nach draußen stellen.
Praxistipp: Die größten Schäden entstehen, wenn sie zu spät reingeholt wird (überraschende Kälteeinbrüche im Herbst) oder zu früh wieder nach draußen gestellt wird (Spätfröste im Frühling).

Kamelie: Nach der Überwinterung

Nach der Winterruhe (Januar/Februar) genügen Ihrer Kamelie Nachttemperaturen von 6-12 °C. Dafür braucht sie nun viel Licht. Kübelpflanzen, deren Winterquartier ein Gewächshaus war, haben dort auch für die nächsten Wochen ihren idealen Standort gefunden. Kübelpflanzen aus dem Keller sollten nur langsam an höhere Temperaturen (z. B. im Hausflur oder gar der Wohnung) gewöhnt werden. Jetzt wird auch wieder mehr gegossen – aber Staunässe unbedingt vermeiden!
Praxistipp: Die Blüten halten sich bis zu sechs Wochen, wenn die immergrünen Sträucher bei kühlen 6-10 °C steht. Bei höheren Temperaturen (vor allem in beheizten Zimmern) kann sich die Blüte auf wenige Tage verkürzen.

Frostschäden: Ist die Kamelie zu retten?

Ihre Camellia japonica ist nicht winterhart und Sie haben Ihre Kamelie nicht zum richtigen Zeitpunkt an einen geschützten Standort gebracht? Dann ist jetzt Hilfe gefragt. Überprüfen Sie im April, ob Ihre Pflanze neue Triebe bekommt. Wenn Sie vertrocknete Triebe und braune Blätter sehen, hilft manchmal ein Rückschnitt. Für diesen sollten Sie aber bis zum späten Frühjahr warten. Kontrollieren Sie, ob die trockenen Triebe noch Saft haben. Ist das der Fall, schneiden Sie die Triebe nur in eine schöne Wuchsform. Komplett trockene Triebe können Sie bedenkenlos abschneiden.
Ist die Camellia komplett erfroren, hilft leider auch ein radikaler Rückschnitt nicht mehr. Zur Prävention ist es ratsam, der teuren Pflanze einen Frostwächter zur Seite zu stellen, der zumindest die gefährlichen, extremen Nachtfröste abmildert!

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