Akku-Test 2022

Sechs Akkupacks im Vergleich

Aus selbst 6/2022

Werkzeugakkus werden zunehmend in Hobby- und Gartengeräten eingesetzt. Doch wie sicher und langlebig sind gängige Akkupacks? Wir haben im Akku-Test mit dem TÜV Rheinland sechs Akkus verglichen.

Sechs Akkupacks im Vergleich
Dieser Akku konnte alle überzeugen! Foto: sidm / MMM, PB
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Aktuelle Akkupacks der von uns getesteten sechs verbreiteten Akkusysteme sind sicher nutzbar und auch nach mehreren hundert Ladezyklen noch leistungsfähig – so das insgesamt erfreuliche Ergebnis unseres Akku-Vergleichs. Allerdings wurde auch sichtbar, dass Werkzeugakkus eine Lagerung unter ungünstigen Bedingungen übel nehmen und mit einem teils deutlichen Verlust der Speicherfähigkeit bestrafen.

Praxistipp: Leider sind die meisten Akkupacks nicht miteinander kompatibel. Deswegen sollten Sie besonders beim Kauf von neuem Werkzeug darauf achten, wie gut die Leistung der Geräte ist.

Was sind die besten Akkus im Test?

In unserem Akku-Test sind sechs Akkupacks gegeneinander angetreten.

Diese Marken haben wir getestet:

  • Bosch

  • Einhell

  • Lux

  • Metabo

  • Ryobi

  • Worx

Insgesamt ist das Ergebnis sehr positiv, obwohl keins der Geräte die Bestnote "sehr gut" erreichen konnte. Dafür bekamen vier Geräte die Note "gut" und die übrigen zwei immerhin ein "befriedigend". Im Vergleich traten Akkus der aufgelisteten Hersteller gegeneinander an.
Was uns bei den verschiedenen Akku-Systemen häufig positiv und negativ aufgefallen ist, sehen Sie hier:

Positiv aufgefallen im Akku-Test

  • Zum Laden werden alle Akkus einfach auf das Ladegerät aufgeschoben.
  • Teilweise wird direkt am Ladegerät deutlich, wann der Akku geladen wird.

Negativ aufgefallen im Akku-Test

  • Keines der Akkusysteme kann interne Spannungsdifferenzen ausgleichen.
  • Nicht immer wird die zugesagte Leistung erreicht.

Akku kaufen: Worauf achten?

Wie bei vielen Geräten muss man auch beim Akku-Kauf auf bestimmte Dinge achten. Zuallererst natürlich darauf, dass der Akku auf Ihr Gerät passt. Worauf wir im Akku-Vergleich geachtet haben, erfahren Sie hier.

  • Kapazität: Zur Ermittlung des Energieinhalts wurden die Akkus kontrolliert ge- und entladen. Aus den dabei erzielten Messwerten errechnete der TÜV Rheinland die Kapazität im Neuzustand und nach 200 Lastzyklen mit je einem Laubbläser und Akkubohrschrauber.
  • Lagerung: Je zwei Akkupacks wurden 80 Tage lang bei 40 °C gelagert, ein Akku war dabei in ein angeschlossenes Ladegerät eingelegt.
  • Kurzschluss: Die Polanschlüsse der Akkus wurden überbrückt. Dabei wurde überprüft, ob eine interne Sicherung im Akkupack vorhanden ist.
  • Ungleiche Ladung: Mit der gezielten Entladung einzelner Akkuzellen/Zellpärchen im Akkupack wurde überprüft, ob aktives Balancing oder Einzelzellenüberwachung im Pack wirksam ist.
  • Falltest: Alle Akkupacks mussten einen sechsfachen Fall aus 1,5 Metern Höhe auf Betonboden überstehen.

Im Akku-Vergleich haben wir sechs Akkupacks verglichen. Welcher konnte unsere Tester überzeugen? Das erfahren Sie in unserer ausführlichen Tabelle (Download weiter unter). Darin erfahren Sie auch, welche Akkus angetreten sind. Alle unserer getesteten Modelle und Ihre Kapazitäten finden Sie bereits hier:

Hersteller: Bosch Power for All
Gewicht (g): 414
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 18 / 4 / 72
Tatsächliche Kapazität (Ah): 3,48
Fazit: Geringere Zyklenfestigkeit, kein Kurzschluss-Schutz

Hersteller: Einhell Power X-Change
Gewicht (g): 498
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 18 / 4,0 / 72
Tatsächliche Kapazität (Ah): 4,08
Fazit: Akkusystem mit hoher Zyklenfestigkeit und Kurzschluss-Schutz

Hersteller: Lux-Tools
Gewicht (g): 520
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 20 / 4,0 / 80
Tatsächliche Kapazität (Ah): 4,03
Fazit: Akkusystem mit hoher Zyklenfestigkeit, geringe Gerätevielfalt

Hersteller: Metabo CAS
Gewicht (g): 490
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 18 / 4,0 / 72
Tatsächliche Kapazität (Ah): 3,67
Fazit: Akkusystem mit kurzen Ladezeiten, kein Kurzschluss-Schutz

Hersteller: Ryobi 18V One Plus
Gewicht (g): 542
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 18 / 4,0 / 72
Tatsächliche Kapazität (Ah): 4,23
Fazit: Akkusystem mit mittlerer Zyklenfestigkeit

Hersteller: Worx 20V Power Share
Gewicht (g): 474
Angaben auf dem Akku (V / Ah / Wh): 20 / 4,0 / 72
Tatsächliche Kapazität (Ah): 3,58
Fazit: Akkusystem mit hoher Zyklenfestigkeit, keine Einzelzellenüberwachung

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Jetzt sind Sie sicher neugierig, welcher Akku der beste ist und das beste Ergebnis im Test erhalten hat.

Akku-Test 2022

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Sechs Akkupacks im Vergleich

Um direkt an die praktische Übersicht zu gelangen, können Sie sich den Akku-Vergleich direkt hier downloaden. Dort finden Sie alle getesteten Akkus, unseren Testsieger, den Preis-Leistungs-Sieger und insgesamt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Warum ist der Akku so schnell leer?

Gerade bei Werkzeug-Akkus ist es immer so, dass der Akku genau dann leer ist, wenn man das Werkzeug braucht. Aber warum ist der Akku immer so schnell leer? Bei vielen Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd-Akkus) liegt es an einer hohen Eigenentladung. Das heißt, wenn Sie das Elektro-Werkzeug ein paar Monate nicht benutzen und es nur liegen lassen, dass der Akku sich dann selbst entlädt. Auch wenn er nicht benutzt wird. Hilfreich ist es dann, dass Sie den Akku immer mal wieder nachladen. Das kann den Akku aber schädigen. Besser ist es daher, Lithium-Ionen-Akkus zu verwenden. Diese haben eine geringe Selbstentladung und sind daher auch nach mehreren Monaten noch funktionstüchtig.

Praxistipp: Wenn Sie noch kein Ladegerät besitzen, können Sie sich ein Schnell-Ladegerät kaufen. Damit erreichen Sie schneller eine hohe Kapazität und können schon bald weiter werkeln.

Wann Akku laden?

Beim Akku laden kann man doch nichts falsch machen. Oder etwa doch? Tatsächlich ist das Akku laden nicht so einfach wie man denkt. Denn wie und wann man Akkus auflädt, beeinflusst die Haltbarkeit. Wenn Sie Ihre Akkus immer tiefenentladen oder voll aufladen, schädigen Sie das Akku-System. 80 % der Füllung erreichen Sie meist schon nach etwa zwei Drittel der Ladezeit. Die restlichen 20% können Sie sich sparen. Denn gerade die letzten Prozente dauern relativ lange und verursachen eine hohe Belastung. Ab und zu können Sie den Akku schon komplett ent- und aufladen. Das gleicht ungleiche Ladestände der Zellen aus und wird aktives Balancing genannt. Um festzustellen, ob die von uns getesteten Akkusysteme diese Technik beherrschen, hat der TÜV Rheinland die entladenen Akkupacks geöffnet und einzelne Zellen oder ein Zellenpärchen vor dem nächsten Ladevorgang etwas vorgeladen. Es zeigte sich allerdings, dass der so herbeigeführte Spannungsunterschied nicht ausgeglichen wurde – aktives Balancing beherrscht also keiner der Testkandidaten.

Warum Akku nicht tiefenentladen?

Niedrige Temperaturen und Alterung können dazu führen, dass einzelne Zellen im Akku eine geringere Spannung aufweisen – als Resultat daraus könnte die betroffene Zelle bei der Nutzung tiefentladen werden. Da ein Laden tiefentladener Li-Ion jedoch gefährlich wäre, sollte eine Einzelzellenüberwachung vorhanden sein, die eine Tiefentladung im Akkupack sicher verhindert. Nur bei einem Akku im Test ist diese Technik nicht vorhanden: Die entsprechend präparierte Einzelzelle wurde tatsächlich bei der anschließenden Nutzung auf 0 Volt entladen – ohne dass dies beim nächsten Ladevorgang erkannt wurde. Zwar besteht keine akute Sicherheitsgefahr, doch die betroffene Zelle wird durch die Tiefentladung stark geschädigt, das Akkupack wird in der Praxis nicht mehr verwendbar sein.

Woraus besteht ein Akku?

Werkzeugakkus bestehen aus Einzelzellen, die je nach den gewünschten elektrischen Eigenschaften zusammengeschaltet werden. Dabei kann die Leistung der Einzelzellen leicht voneinander abweichen – und diese Unterschiede können während einer längeren Nutzungszeit allmählich immer größer werden. Die gesamte Kapazität des Akkupacks hängt dann von der schwächsten enthaltenen Zelle ab. Früher kamen häufig Nickel-Cadmium-Akkus zum Einsatz. Heute weiß man, dass Lithum-Ionen-Akkus am leistungsstärksten sind. Daher werden diese auch immer mehr in Geräten verbaut. Auch diese bestehen weiterhin aus Einzelzellen. Li-Ion-Akkus sind immer gleich aufgebaut:

  • Positive Elektrode: Die Kathode besteht aus Lithium-Metalloxid. Es enthält Nickel, Mangan und Kobald.
  • Negative Elektrode: Die Anode besteht meist aus Graphit.
  • Elektrolyt: Für die Bewegung der Zellen ist wasserfesten Elektrolyt verantwortlich.
  • Seperator: Der Seperator besteht oft aus Vlies oder Folie und soll Kurzschlüsse vermeiden.

Wo Akku entsorgen?

Spätestens nach einem Kurzschluss landen die meisten Akkus im Müll. Aber wo darf man sie entsorgen? Natürlich ist der Hausmüll keine Option. Denn der Inhalt der Akkus (z.B. Kältemittel oder Quecksilber) kann der Umwelt hohe Schäden zufügen. Außerdem enthalten Akkus teilweise wertvolle Rohstoffe wie z.B. Kupfer oder Gold. Damit die natürlichen Rohstoffe geschont und recycelt werden können, gehören Lithium-Ionen-Akkus, genau wie alte Handys oder andere Geräte, die mit Strom oder Batterien betrieben werden, zum Elektroschrott. Und wo entsorgt man Elektroschrott? An folgenden drei Stellen können Sie Akkus entsorgen:

Praxistipp: Wenn Sie sich Batterien kaufen, sollten Sie sich für aufladbare Batterien entscheiden. Diese Batterien sind bei der Anschaffung zwar etwas teurer, haben aber eine höhere Haltbarkeit als nicht aufladbare Batterien. Wiederaufladbare Batterien sind auch deutlich umweltfreundlicher.

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