Alpenveilchen pflanzen, pflegen und vermehren
Alpenveilchen (Cyclamen) sind sehr vielseitige Pflanzen: Sie bringen Farbe in Haus und Garten, wenn alle anderen Blumen schon längst ihre Blüten abgeworfen haben – und mehrjährig sind die unscheinbaren Blümchen obendrein auch noch, sofern Sie sie richtig pflegen!

Nimmt man es ganz genau sollten Alpenveilchen eigentlich Mittelmeerprimeln heißen, denn sie sind weder Veilchen noch sind sie hauptsächlich in den Alpen heimisch. Dafür fühlen sie sich in deutschen Gärten, Balkonen und Wohnzimmern wie zu Hause und das nicht ohne Grund: Alpenveilchen überzeugen als mehrjährige Pflanzen mit einer langen Blüte in Weiß, Rot und Rosa vom Spätsommer bis in den Winter hinein.
Praxistipp: Alpenveilchen stehen unter Naturschutz. Sie dürfen daher nicht einfach ausgegraben und mitgenommen werden!
Woher kommt das Alpenveilchen?
Es gibt über 20 Arten von Alpenveilchen, wobei nur eins, das Europäische Alpenveilchen, tatsächlich in den Alpen heimisch ist. Die übrigen Arten wachsen von Mittel- und Westeuropa über Süd- und Südosteuropa und Vorderasien bis in den Kaukasus und Nordafrika hinein. Es ist daher nicht ungewöhnlich ein Alpenveilchen im Urlaub in Griechenland, Jordanien, Tunesien und sogar dem Iran zu sehen.

Alpenveilchen pflanzen
Alpenveilchen pflanzen Sie flach ein und bedecken sie nur leicht mit Erde. Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens zehn Zentimeter ein. Vorfrühlings-Alpenveilchen werden im September gepflanzt, Sommer-Alpenveilchen im März und Herbst-Alpenveilchen im April.
Gepflanzt werden die Alpenveilchen an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Da sie mehrjährig sind und im Laufe der Jahre dicke Teppiche bilden, sind sie im Garten am besten unter hohen Sträuchern aufgehoben. Vorfrühlings-Alpenveilchen kommen mit Christrosen und Leberblümchen gut zur Geltung, Sommer-Alpenveilchen mit Farnen und Herbst-Alpenveilchen mit Herbst-Krokussen oder Fetthennen.
Auch Zimmer-Alpenveilchen mögen es hell, vertragen aber keine direkte Sonneneinstrahlung oder viel Hitze. Eine Temperatur von 12 bis 18 °C ist ideal – je kühler, desto besser! Im Sommer freuen sich die Alpenveilchen, wenn sie an einem halbschattigen Platz im Garten oder auf dem Balkon stehen dürfen.

Alpenveilchen pflegen
Alpenveilchen bevorzugen einen lockeren, humusreichen und kalkhaltigen Boden. Im Garten reicht es, sie alle zwei Jahre mit reifem Kompost zu düngen. Zimmer-Alpenveilchen vertragen währen der Blüte alle zwei Wochen einen Flüssigdünger und sollten alle zwei Jahre umgetopft werden.
Praxistipp: Zimmer-Alpenveilchen werden häufiger von Thripse befallen. Wie Sie einen Befall erkennen und die Pflanze behandeln, erfahren Sie hier:
Wie viel Wasser brauchen Alpenveilchen?
Im Frühjahr müssen Alpenveilchen im Garten gar nicht gegossen werden und auch im Sommer und Herbst genügt es, nach Bedarf zu gießen. Zimmer-Alpenveilchen mögen keine Staunässe. Gießen Sie daher über den Übertopf oder per Tauchverfahren.
Wie oft blühen Alpenveilchen?
Alpenveilchen sind mehrjährige Pflanzen, die nach der ersten Blüte nicht entsorgt werden müssen. Entfernen Sie nach der Blüte sämtliches Laub und stellen Sie das Düngen und Gießen ein und gönnen Sie der Pflanze gut zwei Monate Ruhezeit. Die Blüte erfolgt beim Vorfrühlings-Alpenveilchen im Februar und beim Sommer- und Herbst-Alpenveilchen im August, wobei letzteres länger blüht. Zimmer-Alpenveilchen blühen von September bis in den April hinein.
Warum blüht mein Alpenveilchen nicht?
Wenn Alpenveilchen nicht blühen, sind meist Fehler in der Pflege schuld. Entweder stehen sie zu warm oder wurden zu stark gegossen. Verlieren die Blumen sogar Laub, sollten Sie zunächst gar nicht mehr gießen, bis sich im Herbst der neue Blattaustrieb bildet. Alpenveilchen, die Sie selbst vermehren, blühen außerdem erst nach etwa drei Jahren das erste Mal.
Welche Alpenveilchen sind winterhart?
Einige Arten von Alpenveilchen sind winterhart. Dazu zählen das Vorfrühlings-Alpenveilchen, das Herbst-Alpenveilchen und das Europäische Alpenveilchen. Auch winterharte Sorten müssen in den ersten Jahren im Winter noch mit Blättern und Reisig abgedeckt werden. Alpenveilchen in Kübeln sind grundsätzlich anfälliger für Kälteschäden und sollten daher im Haus überwintern.

Ist das Alpenveilchen giftig?
Knolle und Blätter des Alpenveilchens enthalten Tritertensaponine, die für Mensch und Tier giftig sind. Bereits 0,3 Gramm der Knolle verursachen bei einem erwachsenen Menschen Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Kreislaufstörungen, Krämpfe und Atemlähmung. Für Kinder und Tiere ist eine so kleine Menge bereits tödlich. In den Blättern sind weniger Giftstoffe vorhanden. Bei Katzen reicht diese Menge jedoch bereits, um eine Vergiftung auszulösen. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind oder Haustier vom Alpenveilchen gegessen hat, verabreichen Sie sofort Wasser und suchen Sie umgehend einen (Tier-)Arzt auf.