Blumenzwiebeln ohne Erde

Amaryllis in Wachs und Glas: Der ultimative Ratgeber für pflegeleichte Blüten

Egal ob in Wachs oder im Glas – Amaryllis bringen Farbe in die kalte Jahreszeit und schmücken Ihre Wohnung. Erfahren Sie in unserem ultimativen Ratgeber, wie Sie mit minimalem Aufwand das Beste aus Ihrer gewachsten Amaryllis herausholen.

Amaryllis in Wachs und Glas
Puristischer Look: Durch die gläserne Vase sieht man die Wurzeln der Amaryllis. Wichtig: Die Zwiebel selbst sollte nicht im Wasser stehen! Foto: adobestock / modestthings
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Im folgenden Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über beide Methoden, die durchaus einige Vor-, aber auch ein paar Nachteile (etwa beim Einpflanzen nach der Blüte) mit sich bringt.

Die Amaryllis, bekannt für ihre farbenfrohen, großen Blüten, ist eine der beliebtesten Winterblumen und ein Blickfang in der kalten Jahreszeit. Zwei beliebte Trends machen die Amaryllisgewächse besonders pflegeleicht und attraktiv: die "Amaryllis in Wachs" und die "Amaryllis im Glas".

Belladonnalilie, echte Amaryllis - Foto: adobestock / luckyriga
Amaryllis oder Ritterstern: Was ist der Unterschied?

Die Begriffe Amaryllis und Ritterstern werden umgangssprachlich weitestgehend synonym verwendet. Doch die Pflanzen, die wir im Winter als Amaryllis kaufen können, zählen alle zur Gattung Hippeastrum, mit deutschem Namen Ritterstern. Er stammt ursprünglich aus Südamerika und bietet mit knapp 80 Sorten eine große Vielfalt an Blüten – und blüht im Winter!

Die echte Amaryllis hingegen blüht in ihrer Heimat Südafrika erst im März (bei uns eher im August / September) und umfasst auch nur zwei Sorten. Optisch ist sie vom Ritterstern dadurch zu unterscheiden, dass sie mehr Blüten bildet (siehe Bild oben) aber kaum Blätter und ihr Stängel markgefüllt ist.

Was ist eine Amaryllis in Wachs?

Eine Amaryllis in Wachs ist eine speziell präparierte Zwiebel, die ohne Erde und ohne Topf verkauft wird. Die Zwiebel ist nahezu komplett bis an die Spitzen in eine Wachsschicht eingehüllt, die sie komplett versiegelt und vor dem Austrocknen schützt, sodass kein Gießen erforderlich ist. Die Zwiebel kann sich allein mithilfe des in ihr gespeicherten Wassers eigenständig entwickeln und blühen. Die Wachsschicht ist dabei in unterschiedlichen Farben und Designs erhältlich und verleiht der Amaryllis einen besonderen, modernen Look.

Vorteile einer gewachsten Amarylliszwiebel und ihre besonderen Standortansprüche

Die Wachsummantelung macht die Amaryllis nicht nur zu einem pflegeleichten Accessoire, sondern auch zu einem sehr ansprechenden Deko-Element. Sie kommt ohne Wasser oder Erde aus, da die Zwiebel die für die Blüte notwendigen Nährstoffe und Wasservorräte in sich gespeichert hat. Mit den bunten oder glitzernden Wachsschichten fügt sich die Amaryllis perfekt in festliche Dekorationen ein.

  • Kein Gießen erforderlich: Da die Wachsummantelung die Zwiebel vor dem Austrocknen schützt, ist keine zusätzliche Wassergabe notwendig. Die Pflanze versorgt sich selbst und kann ohne weitere Pflege aufblühen.

  • Mittlerer Lichtbedarf: Die Amaryllis sollte an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Zu dunkle Plätze hingegen können das Wachstum und die Blütenbildung beeinträchtigen. Tipp: Drehen Sie die Zwiebel regelmäßig, um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern und zu verhindern, dass sich der Stängel einseitig in Richtung Licht neigt. Mehr Pflege braucht die Amaryllis im Glas nicht!

  • Mäßigwarmer Standort: Optimal ist eine Temperatur von 18 bis 21 Grad Celsius – zu warme Plätze, etwa über dem Heizkörper, sind weniger geeignet, da die aufsteigende Heizungsluft die Blütezeit verkürzen könnte.

Nachteil des Pflanzentrends: Zwar ist die Amaryllis in Wachs die ideale Anfänger-Pflanze, da weder die Zwiebel eingetopft noch die Amaryllis gegossen werden muss. Doch reicht der gespeicherte Wasservorrat nur fürs Öffnen der prächtigen Blüten – danach lässt der Ritterstern im Wachsmantel leider rasch die prächtigen Blütenkelche hängen. Außerdem lässt sich nach der Blüte der Wachsmantel nur schwer entfernen, was das Einpflanzen der Amarylliszwiebel (siehe weiter unten) erschwert.

Gewachste Zwiebeln kaufen – worauf achten?

Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass die Zwiebel prall, fest und frei von sichtbaren Schäden oder weichen Stellen ist – so prüfen Sie die Qualität der Amaryllis in Wachs am zuverlässigsten. Eine gesunde Zwiebel garantiert kräftiges Wachstum und eine lange Blühphase.

Wichtig: Die Wachsschicht sollte fest an der Zwiebel anliegen. Gibt die Wachshülle auf leichten Druck nach, ist das ein Hinweis darauf, dass die Zwiebel bereits geschrumpft ist (also Wasser verloren hat), seitdem sie gewachst wurde – das ist ein leicht zu prüfender Qualitätsmangel!

Tipp: Vor Frost schützen!

Amaryllis vertragen keinen Frost! Bei Minusgraden sollten Sie die Pflanze selbst auf dem kurzen Weg vom Geschäft nach Hause vor der Kälte schützen – z. B. mit Gartenvlies, Jute oder mehreren Lagen Zeitungspapier umwickelt.

Die Amaryllis gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Von klassisch roten Blüten bis zu weißen oder sogar zweifarbigen Varianten sind viele Sorten verfügbar. Für die "Amaryllis in Wachs" und "Amaryllis im Glas" eignen sich vor allem große Zwiebeln, da sie mehr Nährstoffe und Wasser gespeichert haben und in der Regel größere Blüten ausbilden.

Hochwertige Amaryllis-Zwiebeln finden Sie in Gartencentern oder Online-Shops. Die Preise variieren je nach Größe der Zwiebel und der Art der Vorbereitung – Wachsummantelungen und dekorative Gläser sind meist etwas teurer.

Die folgenden groben Orientierungswerte beziehen sich auf unbehandelte Zwiebeln (ohne Wachsschicht, ohne Pflanztopf, etc.):

  • > 38 cm Umfang | > 12 cm Durchmesser = ca. 15-20 € pro Zwiebel

  • 30 cm Umfang | 9,5 cm Durchmesser = ca. 7-12 € pro Zwiebel

  • < 25 cm Umfang | < 8 cm Durchmesser = ca. 4-8 € pro Zwiebel

Häufige Probleme und Lösungen (FAQ) bei der Pflege von gewachsten Amaryllis:

Wenn Ihre Amaryllis nicht blüht, kann dies auf mangelnde Lichtverhältnisse oder ungeeignete Temperaturen zurückzuführen sein. Stellen Sie sicher, dass der Standort ausreichend hell ist, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Wenn Ihre Amaryllis nur in eine Richtung wächst, kann das daran liegen, dass sie dem Licht entgegenwächst. Um dies zu verhindern, sollten Sie die Pflanze regelmäßig drehen. So wird ein stabiles Wachstum gefördert.

Da Feuchtigkeit im Glas Kondenswasser erzeugen kann, sollten Sie die Innenwände regelmäßig trockenwischen und darauf achten, dass ausreichend Luftzirkulation gegeben ist. Gießen Sie sparsam, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Nach der Blüte können Sie die Zwiebel aus dem Glas herausnehmen und sie für das nächste Jahr überwintern. Pflanzen Sie die Zwiebel dazu im Frühjahr in Erde ein und stellen Sie sie an einen kühlen, dunklen Ort. Die Wurzelbildung wird dabei langsam wieder angeregt, was eine erneute Blüte im nächsten Jahr möglich machen kann.

Um die Amaryllis nach dem Verblühen zu retten, können Sie die Wachsschicht vorsichtig entfernen und die Zwiebel an einem kühlen Ort einpflanzen. Bei Zwiebeln mit Wachsmantel ist das Überwintern nach der Blüte schwierig, da sie entweder gar keine oder mit Wachs verklebte Wurzeln haben. Wachs-Amaryllis zu überwintern ist nicht leicht, aber möglich.

Verblühte Wachs-Amaryllis einpflanzen: Lohnt sich das?

Sobald die Amaryllis verblüht ist, können Sie die Zwiebel wiederbeleben und auf eine neue Blüte vorbereiten. Dafür entfernen Sie zunächst vorsichtig den Wachsmantel: Lösen Sie das Wachs behutsam mit den Fingern von der Zwiebel. An den Wurzeln gilt es besonders vorsichtig zu sein, um die Wurzelansätze freizulegen, ohne dass die empfindlichen Wurzeln abbrechen oder abreißen! Denn sind keine Wurzelspitzen mehr vorhanden, ist eine erneute Wurzelbildung wenig wahrscheinlich. Sollten Sie jedoch kleine Wurzeln sehen, befreien Sie sie vollständig von ihrer Wachshülle und folgen Sie dann den weiteren Schritten.

Ritterstern-Zwiebel in voller Blüte
Ist es nicht wundervoll, dass aus einer einzelnen Ritterstern-Zwiebel ein so kräftiger Trieb mit vier prächtigen Kelchblüten emportreibt? Die wenigen Wurzeln braucht die Pflanze nach der Blüte, um Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Sind die Wurzeln mit Wachs verklebt, sind die Überwinterungs-Chancen der Amaryllis begrenzt. Foto: adobestock / picturepartners

Anleitung zur Rettung einer verblühten Amaryllis im Wachsmantel:

  • Wachs-Amaryllis in Erde einpflanzen: Pflanzen Sie die Zwiebel – etwa bis zur Hälfte ihrer Höhe – in einen Topf mit durchlässiger Kakteenerde, da diese besser zu den Bedürfnissen der Amaryllis passt als normale Blumenerde. Legen Sie eine Drainageschicht aus Bims- oder Tongranulat auf den Topfboden, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann und keine Staunässe entsteht, die Wurzelfäule verursachen könnte.

  • Grün unbedingt stehen lassen: Lassen Sie den Blütenstängel und eventuell ausgetriebene Blätter zunächst an der Pflanze. Die Zwiebel braucht diese Teile noch, um alle vorhandenen Nährstoffe aufzunehmen. Erst wenn der Stängel und die Blütenreste braun und trocken sind, sollten Sie sie entfernen.

Das Video zeigt Schritt für Schritt, wie Sie die Amaryllis nach der Blüte unterstützen können, damit sie ausreichend Nährstoffe für das nächste Jahr in der Zwiebel einlagert:

Video Platzhalter
Video: Xcel Produktion
  • Umgetopfte Wachs-Amaryllis Kraft sammeln lassen: Stellen Sie den Topf mit der eingepflanzten Amaryllis nun an einen hellen Ort und halten Sie die Erde leicht feucht, bis sich neue Wurzeln bilden. Zwischen März und Mai sollte die Pflanze regelmäßig – etwa alle zwei Wochen – mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen versorgt werden, um den Nährstoffhaushalt aufzufüllen und die Zwiebel für die nächste Blütezeit zu stärken.

  • Ruhephase einleiten: Im Spätsommer, etwa ab Ende August, benötigt die Amaryllis eine Ruhephase. Stellen Sie das Gießen und Düngen vollständig ein und platzieren Sie die Zwiebel an einem kühlen, hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 18 °C. Eventuelles Blattgrün, das noch vorhanden ist, wird nun absterben und sollte erst entfernt werden, wenn es komplett vertrocknet ist.

  • Letztes Umtopfen und Vorbereiten auf die Blüte: Nach etwa 6–8 Wochen können Sie die Zwiebel erneut in frische Erde setzen und in das Wohnzimmer zurückbringen. Mit der richtigen Pflege wird die Amaryllis bald wieder ihre prachtvollen Blüten zeigen.

Fazit: Amaryllis in Wachs – sinnvoll oder nicht?

Baumärkte und Discounter haben die Amaryllis-Zwiebeln im Wachsmantel als umsatzstarken Mitnahmeartikel in der Vorweihnachtszeit für sich entdeckt. Leider taugen die Knollen nach dem Verblühen meist nur noch für den (Rest-)Müll, da sie kaum intakte Wurzeln besitzen (oder sich diese nicht schadensfrei von der Wachsschicht befreien lassen) und in Erde gepflanzt nicht anwachsen. Die Erfolgschancen, gewachste Amarylliszwiebeln erfolgreich einzupflanzen und zu überwintern, sind leider sehr gering – das lässt sich aus langjähriger Erfahrung in der Praxis sagen.

Tipp: Natürliche Nachhaltigkeit

Wer mehrere Jahre Freude an prächtigen Blüten derselben Amaryllis haben will, sollten unbehandelte Zwiebeln kaufen, die man nach der Blüte zum Überwintern in Erde einpflanzen kann.

Ob in Wachs oder im Glas – die Amaryllis bietet eine stilvolle und pflegeleichte Lösung für den Winter. Beide Varianten eignen sich ideal als dekoratives Element oder als Geschenk und sind besonders leicht zu handhaben. Probieren Sie die Amaryllis in Wachs oder im Glas aus, um die elegante Winterblume ohne großen Pflegeaufwand zu genießen.

Was bedeutet "Amaryllis im Glas"?

Bei der Amaryllis im Glas wird die Zwiebel in einem dekorativen Glasgefäß oder einer Vase platziert, in der Regel ohne Erde, teilweise auf Moos gebettet oder auf gefärbtem Zier-Stroh gelagert. Diese Methode zeigt die natürliche Struktur der Amaryllis und bringt die Blume in einer modernen und minimalistischen Art zur Geltung. Die transparente Präsentation lässt die Zwiebel und das Wachstum der Blume vollständig sichtbar werden, was dem Arrangement einen natürlichen, klaren Look verleiht.

Praxistipp: Tauschen Sie das Wasser in der Vase alle 2-3 Tage gegen frisches aus. Das bewahrt die Pflanze vor Wurzelfäule und senkt das Risiko von Kalkrändern am Glas!

Dekorative Wirkung und hilfreiche Pflegetipps für Amaryllis im Glas

Eine Amaryllis im Glas hat einen modernen und minimalistischen Charme. Da sie nur minimal gegossen werden muss, ist auch diese Methode sehr komfortabel. Zudem lässt sich die Vase einfach in verschiedene Einrichtungsstile integrieren.

  • Geringer Wasserbedarf: Die Amaryllis im Glas braucht nur minimale Wassergaben, da die Zwiebel ihren Wasserhaushalt größtenteils selbst reguliert. Eine kleine Menge Wasser reicht, damit sie optimal gedeihen kann. Vermeiden Sie jedoch zu viel Wasser, da dies die Wurzeln faulen lassen könnte.

  • Wasserkontakt mit der Knolle vermeiden: Wichtig, damit die Amaryllis im Glas gedeiht, dürfen nur deren Wurzeln ins Wasser ragen! Der Grund der Zwiebel muss trocken bleiben, sonst droht Fäulnis. Daher bietet der Handel auch spezielle, bauchig geformte Amaryllisgläser an, die die Zwiebel ausreichend weit getrennt vom Wasserreservoir halten.

  • Standortbedingungen: Stellen Sie die Amaryllis im Glas an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort bei Temperaturen um die 18-20 Grad Celsius. Eine mäßig warme Umgebung und eine ausreichende Luftzirkulation fördern eine lange Blütezeit.

Anleitung: Ritterstern in Glaszylinder pflanzen

Wenn Sie kein speziell geformtes Amaryllis-Glas besitzen oder kaufen wollen, können Sie die Zwiebel auch in jeden anderen, ausreichend großen Glaszylinder setzen. Diese Anleitung erklärt Schritt für Schritt, worauf bei der Kultur einer Wasser-Amaryllis zu achten ist:

  • Wählen Sie ein ausreichend großes, sauberes (!) Glasgefäß, flache Glaszylinder eignen sich besser als hohe, aber auch schmale Vasen

  • Bedecken Sie den Boden mit einer dicken Schicht gewaschenem Kies oder Deko-Steinen

  • Setzen Sie die Amarylliszwiebel darauf und häufeln weiteren Kies ringsumher an, sodass die Zwiebel etwa bis zur Hälfte eingegraben ist und ausreichend Halt bekommt

  • Jetzt können Sie nach Belieben noch weitere Deko-Objekte (Tannenzapfen, Moos, Beerenzweige, …) ergänzen

  • Füllen Sie vorsichtig so viel Wasser in das Glasgefäß, dass lediglich die Wurzeln in Kontakt damit kommen – niemals sollte die Zwiebel selbst im Wasser stehen

  • Kontrollieren Sie am besten täglich den Wasserstand und drehen Sie den Glasbehälter regelmäßig, sobald sich der zentrale Blütentrieb aus der Zwiebel emporschiebt, um einen einseitig schrägen Wuchs Richtung Licht zu vermeiden.

Das Düngen der Amaryllis im Glas ist nicht nötig. Ist die Blüte verwelkt, sollten Sie die Zwiebel schnell in echte Pflanzerde umtopfen, damit der Ritterstern Nährstoffe fürs nächste Jahr einlagern kann.

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