Amaryllis übersommern

Was macht man mit einer Amaryllis, wenn sie verblüht ist?

Die Amaryllis schenkt uns zur Weihnachtszeit traumhafte Blüten. Doch wenn die Amaryllis verblüht ist, bedarf es guter Pflege, damit aus derselben Zwiebel wieder prächtige Blüten wachsen.

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Video: Xcel Produktion

Echte Amaryllis (Belladonnalilie) und Ritterstern (Hippeastrum) gehören zur selben Familie, haben ähnliche Blüten und werden beide als Amaryllis verkauft. Doch meist wird die Zimmerpflanze nach der Blüte viel zu schnell aufgegeben. Statt die verblühte Amaryllis zu entsorgen, lohnt es sich, die Zimmerpflanze über den Sommer zu bringen.

Denn in der dicken Zwiebel speichert die Pflanze in dieser Zeit so viele Nährstoffe, dass sie im nächsten Jahr erneut blühen kann. Was Sie dabei beachten müssen und wie die richtige Pflege der verwelkten Blüten aussieht, erfahren Sie hier.

Das muss man vorher wissen

Bevor Sie erfahren, wie Sie die Amaryllis "übersommern" (statt wie sonst oft üblich überwintern) können, sollten Sie etwas über die Pflanze wissen. Sie durchlebt drei Vegetationsphasen, die zum Lebenszyklus unserer heimischen Pflanzen ungewohnt verschoben sind. Daher zeigt sie ihre Blütenpracht nicht in der Zeit, in der viele andere Pflanzen in unseren Breitengraden blühen. Jede Lebensphase des Rittersterns (so nennt man die Amaryllis auch oft) erfordert eine besondere Pflege:

  • Wachstumsphase: Von März bis August wächst die Amaryllis. Sie benötigt dann Wasser und Nährstoffe sowie einen warmen, nicht zu sonnigen Standort.
  • Ruhephase: Ab September zieht sich die Pflanze für die Winterruhe in die Zwiebel zurück, um Kraft für eine schöne Blüte im nächsten Jahr zu sammeln.
  • Blühphase: Ab November erwacht die Amaryllis langsam aus ihrer Herbstruhe. Etwa 6 bis 8 Wochen später öffnen sich die ersten wunderschönen Blüten. In dieser Zeit schätzt sie einen hellen Standort auf der Fensterbank oder im Wintergarten.

Praxistipp: Während der Blüte sollte die Pflanze bei 16 bis 20 Grad Celsius stehen. Je niedriger die Temperatur, desto länger kann der Ritterstern blühen!

Was kann man tun, wenn die Amaryllis verblüht ist?

So schön die Blüte auch ist: Irgendwann ist die Kraft der Amaryllis verbraucht. Doch sobald das Laub verwelkt ist und sich die Pflanze zurückzieht, beginnt die eigentliche Wachstumsphase. Wenn Sie Ihre Amaryllis auch im nächsten Jahr mit Blüten sehen möchten, müssen Sie die Pflanze jetzt übersommern. Unsere Tipps zur Pflege nach der Blüte helfen Ihnen, zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle die Schere zu zücken und die verwelkte Blüte abzuschneiden.

Wenn die Amaryllis im Frühjahr (Februar/März) verblüht ist, schneiden Sie den Stängel der Blüte knapp über der Zwiebel ab. Nun wechselt die Zimmerpflanze in die Wachstumsphase.

In dieser Zeit sollte sie hell und warm stehen, aber vor der direkten Sonne geschützt werden. Dabei muss die eigentliche Zimmerpflanze nicht unbedingt drinnen stehen. Denn nach den Eisheiligen (beginnend in der zweiten Maiwoche) kann der Ritterstern auch im Garten oder auf dem Balkon kultiviert werden. Durch die wärmeren Temperaturen gehört zur Pflege nun auch weiterhin das regelmäßig Gießen und etwa alle 14 Tage eine Düngergabe.
Praxistipp: Gewachste Amaryllis können auch einfach mit den unten herausschauenden Wurzeln in einen Untersetzer mit (ab und zu aufgedüngtem) Wasser gestellt werden.

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Video: Glutamat

Wenn sich der Sommer dann dem Ende nähert, haben sich bei der Amaryllis bereits neue Blätter gebildet. Dann können Sie etwa ab Ende August das Gießen reduzieren und das Düngen komplett einstellen. Nun wechselt die Amaryllis von der Wachstumsphase in die Ruhephase. In dieser ist sie sehr pflegeleicht, da Sie sich um nichts kümmern müssen. Jetzt sammelt die Pflanze viele Nährstoffe aus den grünen Blättern, die sie schon bald für eine erneute Blüte braucht.

Vorher signalisiert verwelktes Laub, dass sie sich nun eindeutig in der Ruhephase befindet. Gerade dann sollten Sie die Amaryllis richtig lagern (dazu im nächsten Abschnitt mehr).
Praxistipp: Wenn Sie Ihre Amaryllis in den Garten oder auf dem Balkon gepflanzt haben, müssen Sie die Knolle im Herbst ausgraben.

Wie lagert man eine Amaryllis?

Durch die drei Vegetationsphasen, die sich hinsichtlich Pflege und Standortbedingungen stark unterscheiden, braucht die Amaryllis im Herbst einen dunklen und kühlen Standort (maximal 15°C), an dem sie etwa von September bis Ende November eine Ruhephase einlegen kann.

In der Ruhephase braucht die Zimmerpflanze keine Erde und auch kein Wasser. Als idealer Standort ist der Keller perfekt geeignet. Aber auch andere kühle und dunkle Orte können Sie nutzen. Da die Zwiebelpflanze aber nicht winterhart ist, sollten Sie sie nicht im Garten oder auf dem Balkon lagern!

verblühte Amaryllis
Nach der Blüte schneidet man die Amaryllis zurück – das Video oben zeigt, worauf dabei zu achten ist. Foto: sidm / BW

Die kurze Ruhephase nach dem Übersommern ist wichtig, damit die Amaryllis-Zwiebel Nährstoffe einlagern kann und nach dem erneuten Einpflanzen wieder austreibt. In dieser Zeit können Sie die Zwiebel einfach in eine luftige Holzkiste legen oder zuvor locker in Zeitungspapier einwickeln. Sie können die Ritterstern-Zwiebeln auch kopfüber hängend (also mit den Wurzeln nach oben) unter die Kellerdecke hängen.

Wann die Amaryllis nach der Wachstumsphase in den Keller wandert, bestimmen Sie: Je eher sie das Gießen im Spätsommer einstellen, desto eher zieht sich die Pflanze der Gattung Hippeastrum in ihre Zwiebel zurück, desto eher kann diese aus dem Garten in den Keller gebracht werden.

Amaryllis wieder zum Blühen bringen

Je nachdem, wann die Amaryllis wieder blühen soll, holen Sie sie aus dem Sommerquartier und topfen sie in frische Blumenerde ein. Der Topf sollte nur minimal größer sein und die Zwiebel nur maximal zu zwei Dritteln in der Erde stecken. Gießen Sie die Pflanze zum Beginn einmalig. Warten Sie dann mit dem Gießen, bis sich der erste Trieb zeigt.

Wenn die Amaryllis an einem warmen, hellen Ort in der Wohnung steht, zeigen sich nach 12 bis 14 Tagen die ersten Triebe. Bis der Blütenstängel Knospen trägt, vergehen nach dem Einpflanzen je nach Sorte, Standort und Temperatur gut und gerne sechs bis acht Wochen. Das sollten Sie einrechnen, wenn Ihre Amaryllis pünktlich zu Weihnachten ihre volle Pracht zeigen soll!

Amaryllis pflegen
So kennen wir die Amaryllis: Eine kleine Knolle, aus der später ein mächtiger Blütenstengel emporwächst! Foto: Viktoriya Pavlova / pixabay

Ist die Amaryllis erstmal gut angewachsen, beschränkt sich die regelmäßige Pflege auf wöchentliches Gießen und mäßiges Düngen. Während der Blüte steht der Ritterstern am besten im unbeheizten Wintergarten oder auf einer kühlen Fensterbank. Wenn Sie die Amaryllis richtig pflegen, kann Hippeastrum mehrere Jahre lang immer wieder Blüten tragen.

Übrigens: Eine Amaryllis kann in einem Jahr auch eine zweite Blüte zeigen. Manchmal bildet sie noch in derselben Saison neue Blüten, wenn man die alten direkt unter dem kleinen Blütenstiel-Ansatz sauber vom dicken Haupttrieb kappt!

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