Thripse erkennen und bekämpfen: Erfolgreich Gewittertierchen loswerden
Thripse scheinen harmlos, können Zimmerpflanzen aber schweren Schaden zufügen: Sie saugen den Pflanzensaft aus und hinterlassen dabei silbrig-weiße Flecken auf den Blättern. Ein unbehandelter Befall kann zu Wachstumsstörungen und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Thripse erkennen und bekämpfen.
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Thripse sind winzige Insekten, die Pflanzenliebhabern große Sorgen bereiten können (mehr Informationen zu Biologie und Lebenszyklus des Pflanzenschädlings bietet der Absatz „Was sind Thripse“ weiter unten). Gewittertierchen, Gewitterfliegen oder Blasenfüße – der Volksmund hat Fransenflüglern der Ordnung Thysanoptera viele Namen gegeben. Bei schwül-warmer Witterung – wie vor Sommergewittern – tauchen Gewitterfliegen vermehrt auf: Dann können die Gewitterwürmer nicht nur Pflanzen, sondern auch dem Menschen lästig werden!
Haben sich Thripse auf den Blättern Ihrer Pflanzen breitgemacht, gilt es, den Schädling zügig zu erkennen. Denn da sich die Insekten schnell vermehren und durch den Wind weit verbreitet werden, lässt sich der Befall weiterer Nutz- und Zierpflanzen ohne gezielte Gegenmaßnahme kaum verhindern. Wie Sie Thripse erkennen und erfolgreich bekämpfen, erklären wir in diesem Ratgeber.
Schadbild: Wie erkenne ich einen Befall mit Thripsen?
Symptome an Blättern und Blüten: Ein typisches Anzeichen für einen Thripsbefall sind silbrig-weiße Flecken auf der Blattoberseite, die sich binnen kurzer Zeit über das gesamte Blatt ausdehnen. Diese entstehen, wenn die Insekten die äußeren Zellschichten aussaugen. Bei starkem Befall können Blätter und Blüten verkrüppeln, sich verformen oder vorzeitig abfallen.

Sichtbare Spuren der Schädlinge: Da Thripse sehr klein sind, ist eine direkte Sichtung oft schwierig. Bei zunehmendem Befall werden die umherschwirrenden Insekten mit bloßem Auge wahrnehmbar und es lassen sich ihre länglich-ovalen, etwas durchscheinenden Larven auf der Blattunterseite entdecken. Als weiteres Indiz kann der Kot der Insekten in Form schwarzer Flecken auf der Blattunterseite sichtbar sein.
Eindeutig auf Thripsbefall weisen stecknadelfeine schwarze Pünktchen hin: Die Kottröpfchen der Thripse fehlen z. B. bei einem Befall durch Spinnmilben, dessen übriges Schadbild dem durch Thripse sehr ähnelt. Spinnmilben sind jedoch vom Körperbau her runder und hinterlassen Gespinste!
Warum sind Thripse schädlich für Pflanzen?
Thripse bohren ihre Mundwerkzeuge in die Pflanzenzellen hinein, um deren Saft auszusaugen. Die leergesaugten Zellen verfärben sich zunächst gelblich, dringt später auch Luft in die leeren Pflanzenzellen, schimmert das Blatt an diesen Stellen silbrig. Bei einem massiven Befall können ganze Pflanzenteile verkümmern und geschädigte Blätter abfallen. Schädlich ist ein Thripsbefall nicht nur wegen der Schwächung der Pflanze durch den geraubten Pflanzensaft: Über den Stechrüssel der Thripse können auch Pilzsporen übertragen werden, die die Pflanze zusätzlich schädigen!
Thripse befallen eine Vielzahl von Pflanzen. In Innenräumen sind ganzjährig die folgenden Arten gefährdet – und auch im Freiland (ganz besonders in Gewächshäusern!) sind Thripse aktiv und befallen vor allem in der Tabelle genannte Exemplare:
Zimmerpflanzen | Gemüsepflanzen |
---|---|
Orchideen (Phalaenopsis-Arten) | Gurken |
Gummibäume | Zucchini |
Alpenveilchen | Paprika |
Palmen-Arten | Tomaten |
Dieffenbachien | Lauch |
Passionsblumen | Zwiebeln |
Schefflera |
Um die befallenen Pflanzen zu retten und die weitere Ausbreitung der Schädlinge zu stoppen, sollten Sie schnell handeln. Um Thripse loszuwerden, eignen sich Hausmittel, natürliche Fressfeinde oder Insektizide. Vor allem bei einem größeren Befall ist die gezielte Bekämpfung mittels Pflanzenschutzmitteln ratsam!
Gewittertierchen bekämpfen
Im Handel finden sich viele effektive Produkte gegen Thripse – vor allem Pflanzenschutzmittel, die die Wirkstoffe Pyrethrine, Acetamiprid, Thiacloprid und Methiocarb enthalten:
Bei Pflanzen, die nur wenig Wasser über die Blätter verdunsten (wie Palmen und fleischlaubige Zimmerpflanzen), immer Pflanzenschutzmittel zum Sprühen anwenden! Andere Darreichungsformen – wie Granulate, Stäbchen oder Gießmittel – befördern die Pflanzenschutzmittel nicht schnell genug zum Schädling auf den Blättern.
Tipp: Um einen erneuten Befall frühzeitig zu erkennen, sollten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Verwenden Sie blaue Leimtafeln, um Thripse zu identifizieren; sie werden von dieser Farbe angezogen.
Thripse an Zimmerpflanzen bekämpfen
Auf Zimmerpflanzen lässt sich vor allem der Dracaena-Thrips (auch Palmen-Thrips genannt) nieder, der, anders als die im Freiland vorkommenden Arten der Gewittertierchen, trockenes Klima bevorzugt, wie es während der Heizperiode in Wohn- und Büroräumen vorherrscht. Weil der Dracaena-Thrips hohe Luftfeuchtigkeit nicht verträgt, hilft es zur Bekämpfung dieser Thripse-Art meist schon, die befallene Zimmerpflanze für ein paar Tage an einen sonnengeschützten Ort im Garten abseits anderer Pflanzen zu separieren, wo die feuchtwarme Witterung den Zimmerpflanzenschädling vertreibt. Tipp: Empfindlichere Zimmerpflanzen, die nicht ins Freilandquartier umziehen können, befreien Sie mit einer lauwarmen Dusche von den Schädlingen auf der Blattunterseite.
Thripse bekämpfen mit Hausmitteln
Es gibt viele natürliche Mittel, die bei der Bekämpfung von Thripsen helfen können:
Seifenlauge: Eine Mischung aus 50 g Schmierseife und einem Liter Wasser kann auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden. Diese Behandlung sollte mehrmals wiederholt werden.
Öl-Spüli-Mischung: Für das Hausmittel gegen Thripse mischen Sie einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Spritzer Spülmittel.
Neem-Öl: Dieses natürliche Insektizid wird aus den Samen des Neembaums gewonnen und wirkt gegen saugende Insekten wie Thripse. Neem-Öl-Präparate verhindern, dass die Schädlinge sich weiterentwickeln können.
Knoblauch-Brennnessel-Jauche: Ein Sud aus 500 g Brennnesseln, 150 g frisch gepresstem Knoblauch und zwei Litern warmem Wasser kann nach einer Nacht Ruhezeit auf die befallenen Pflanzen aufgebracht werden.
Erde austauschen: Tauschen Sie die oberste Erdschicht gegen frische Erde, um die im Boden nistenden Thripse zu beseitigen. Vermeiden Sie Staunässe. Diese schwächt Ihre Pflanzen und macht sie weniger widerstandsfähig gegen Schädlinge.
Thripse-Hausmittel gut mischen und mit einer Pflanzenspritze gleichmäßig auf der befallenen Pflanze versprühen – Blattunterseiten nicht vergessen!
Generell ist das regelmäßige Besprühen von Zimmerpflanzen eine gute Schädlingsprophylaxe: Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist Gift für Innenraumthripse. Das feuchte Milieu hemmt die Schädlinge in ihrer Fortbewegung. Möchten Sie vorbeugen, stellen Sie eine Schale mit Wasser auf die Heizung.
Thripse loswerden mit Nützlingen
Der Einsatz von Nützlingen ist (in geschlossenen Innenräumen oder Gewächshäusern) eine effektive biologische Bekämpfungsmethode:
Raubmilben (Amblyseius cucumeris): Möchten Sie Thripse auf natürliche Art bekämpfen, sind Amblyseius cucumeris eine gute Wahl. Die Raubmilben gegen Thripse kommen direkt vom Züchter und ernähren sich von den Larven und Puppen der Gewittertierchen und vernichten sie auf diese Weise. Das Produkt wird einfach über die befallenen Pflanzen gestreut. Dort machen sich die Milben gleich an die Arbeit und fressen die Schädlinge. Die enthaltenen 2.000 Milben sind ausreichend für etwa zehn bis zwanzig Pflanzen pro Quadratmeter.
Florfliegenlarven: Auch sie ernähren sich von Thripsen und können zur Bekämpfung eingesetzt werden.
Was sind Thripse?
Thripse gehören zur Ordnung der Fransenflügler (Thysanoptera) und sind weltweit mit über 5.500 Arten vertreten. In Mitteleuropa sind etwa 400 Arten bekannt, davon sind in Deutschland noch mehr als 200 verschiedene Arten des Schädlings heimisch! Sie sind zwischen 1 und 3 Millimeter groß und haben einen langgestreckten Körperbau. Ihre Flügel sind schmal und mit feinen Fransen besetzt, denen sie ihren Namen verdanken. Die Mundwerkzeuge sind zum Stechen und Saugen spezialisiert, wodurch sie Pflanzensaft aufnehmen.

Biologie und Lebenszyklus: Der Lebenszyklus der Thripse umfasst mehrere Stadien: Ei, Larve, Puppe und adultes Insekt. Die Weibchen legen ihre Eier in weiches Pflanzengewebe, bevorzugt in Blütenknospen oder jungen Trieben. Nach dem Schlüpfen durchlaufen die Larven mehrere Häutungen, bevor sie sich verpuppen. Die Puppenphase kann je nach Art auf der Pflanze oder im Boden stattfinden. Bei Zimmertemperatur dauert die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Insekt etwa 25 Tage.
Erscheinungsbild und Verhalten: Die erwachsenen Tiere sind je nach Art gelb, braun oder schwarz gefärbt. Ihre Larven sind meist durchsichtig bis gelblich und besitzen keine Flügel. Thripse sind lichtscheu und halten sich bevorzugt auf der Unterseite von Blättern auf. Sie können fliegen, werden jedoch oft durch den Wind verbreitet. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie mit bloßem Auge schwer zu erkennen.
Sind Gewitterfliegen gefährlich für Menschen?
Zwar treten die Gewittertierchen bei schwül-warmem Wetter vermehrt auf und können sehr lästig sein, aber eine Gefahr sind die Insekten für den Menschen nicht – auch nicht für Allergiker. Selten wird berichtet, dass Thripse – ähnlich wie Mücken – mit ihren Mundwerkzeugen versuchen, die Haut anzuritzen (Thripse stechen Menschen also nicht, sie beißen!), was selten zu roten, entzündlichen Schwellungen wie bei einem Mückenstich führen kann. Aber der Thrips saugt kein Blut.
Wissenschaftler vermuten, dass die Fransenflügler vom Schweißgeruch angelockt werden. Aufgrund ihrer bescheidenen Flugfähigkeiten ist es aber wahrscheinlicher, dass die federleichten Schädlinge einfach vom Wind auf den Körper des Menschen geweht werden und auf dem feuchten Schweißfilm auf der Haut kleben bleiben. Praxistipp: Helle, leuchtende Farben ziehen Thripse an (wie viele andere Insekten auch). Wer sich bei Picknick oder Gartenparty eher dunkel kleidet, macht das Ungeziefer erst gar nicht auf sich aufmerksam!

Im Anschluss haben wir noch einmal die häufig gestellten Fragen zum Gewittertierchen zusammengestellt – hier finden Sie Antworten zu allem, was Sie über Thripse wissen wollen:
Können Thripse fliegen?
Ja, erwachsene Thripse besitzen Flügel und können fliegen. Allerdings sind sie aufgrund ihrer geringen Größe oft auf den Wind angewiesen, um größere Distanzen zu überwinden.
Wie lange leben Thripse?
Die Lebensdauer eines adulten Thrips variiert je nach Art und Umweltbedingungen, beträgt jedoch in der Regel einige Wochen.
Sind Thripse nur ein Problem für Zimmerpflanzen?
Nein, Thripse befallen sowohl Zimmer- als auch Gartenpflanzen. Sie können in Gewächshäusern, auf Feldern und in Gärten auftreten.
Wie unterscheidet man Thripse von anderen Schädlingen?
Thripse sind klein, länglich und haben fransige Flügel. Im Gegensatz zu Spinnmilben produzieren sie keine feinen Gespinste. Zudem hinterlassen sie silbrig-weiße Flecken auf den Blättern.
Kann ich Thripse mit Hausmitteln bekämpfen?
Ja, Hausmittel wie Seifenlauge, Neem-Öl oder Knoblauch-Brennnessel-Sud können bei der Bekämpfung von Thripsen helfen. Es ist jedoch wichtig, die Behandlung regelmäßig zu wiederholen und die Pflanzen genau zu beobachten.
Sind Thripse gefährlich für Pflanzen?
Thripse entziehen den Blättern Nährstoffe. Befallene Pflanzen bekommen zunächst silbrig-weiße Flecken, später können Blattteile absterben und braun werden. Außerdem ist das Wachstum gestört. Bei einem Befall sollten Sie daher handeln, bevor es für die betroffenen Pflanzen zu spät ist.
Woher kommen Thripse?
Die lästigen Schädlinge sind überall. Da sie klein und leicht sind, werden sie sogar vom Wind transportiert.
Kann ich Thripse in der Erde bekämpfen?
Thripse fühlen sich im Erdreich sehr wohl und verpuppen sich dort. Bei befallenen Pflanzen sollten Sie daher nicht nur die Blätter behandeln, sondern auch die oberste Erdschicht austauschen, um die Plagegeister loszuwerden.
Fazit: So gewinnen Sie den Kampf gegen die Fransenflügler
Thripse können für Pflanzenliebhaber eine Herausforderung darstellen, doch mit der richtigen Kenntnis und den passenden Maßnahmen lassen sie sich effektiv bekämpfen und ein erneuter Befall kann verhindert werden. Regelmäßige Kontrollen, optimale Standortbedingungen und der gezielte Einsatz von Hausmitteln oder Nützlingen sind dabei entscheidend. So bleiben Ihre Pflanzen gesund und gedeihen prächtig.
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