Rasenpilze

Pilze im Rasen erkennen und loswerden: Ursachen, Pflegetipps & Profitricks

Pilze im Rasen bringen Gartenbesitzer schnell zur Verzweiflung: Woher kommen die Hutpilze im Rasen und wie kann man Rasenpilze bekämpfen? Wir erklären, wodurch ein Pilzbefall im Rasen begünstigt wird, und verraten, was gegen die Pilze auf der Wiese wirklich hilft.

Fünf kleine braune Hutpilze stecken ihre Köpfe aus sattgrünem Gras empor – ein typisches Bild für Pilzbefall im Rasen
Kleine braune Hutpilze stecken ihre Köpfe aus sattgrünem Gras empor – ein typisches Bild für Pilzbefall im Rasen. Foto: iStock / Ipinchuk
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Pilze im Rasen tauchen oft überraschend auf und verwandeln – scheinbar über Nacht – Ihre grüne Oase in ein punktiertes Pilz-Paradies. Für viele Gartenbesitzer wirkt das fleckige Muster im Rasen zunächst besorgniserregend: „Sind die Pilze schädlich, gar giftig? Soll ich sofort handeln oder sind die Pilze harmlos?“ Oder sind Pilze im Rasen ein Warnsignal für eine geschwächte Grasnarbe?

In diesem umfassenden Pilze-Ratgeber erfahren Sie, warum Pilze im Rasen entstehen, welche Risiken sie bergen, wie Sie sie sicher entfernen und welche Pflege­maßnahmen Ihren Rasen langfristig pilzfrei halten – ganz ohne Panik oder unkontrollierten Chemieeinsatz.

Warum wachsen Pilze in meinem Rasen?

Jedes Mal, wenn die kleinen Hutpilze scheinbar über Nacht aus dem Rasen schießen, fragt man sich: Wiese wachsen jetzt auf einmal Pilze in meinem Rasen? Wie entstehen die Pilze im Rasen so plötzlich? Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Schlechte Standortbedingungen und falsche Rasenpflege sind meist der Grund, weshalb Pilze im Rasen wachsen!

Ursachen für Pilze im Rasen

Pilze sind ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems Garten. Sie sind wichtige Zersetzer. Meist zeigen sie lediglich an, dass bestimmte Bedingungen im Rasen suboptimal sind.

  • Myzelwachstum und Sporenverbreitung: Pilze verbreiten sich über winzige Sporen, die im Boden ruhen und bei günstigen Bedingungen (Feuchtigkeit, Temperatur) austreiben. Das unterirdische Myzel dehnt sich dabei im Boden aus und bildet oberirdische Fruchtkörper (Hutpilze) – die sichtbaren Pilze im Rasen.

  • Klimafaktoren – Feuchtigkeit, Schatten, Staunässe: Pilze lieben feuchte, schattige Standorte. Ein Rasen, in dem Wasser wegen unzureichender Drainage nicht schnell versickert oder wo die Gräser im Schatten nur selten trocknen, ist prädestiniert für Pilzwachstum. Gerade im Herbst, wenn längere Regenperioden auf kühle Nächte treffen, sprießen Pilze besonders zahlreich.

  • Bodenbedingungen – Verdichtung, Nährstoffungleichgewicht: Harter, verdichteter Boden staut Wasser, lässt Wurzeln ersticken, bietet aber Pilzen ideale Bedingungen. Gleichzeitig kann ein falscher pH-Wert oder ein Ungleichgewicht bei Stickstoff, Phosphor und Kalium das Gras schwächen und Pilzwachstum begünstigen. Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, diese Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen.

Wann wachsen Pilze im Rasen?

Pilze haben leichtes Spiel im eigenen Garten, wenn auf einem geschwächten Rasen über längere Zeit ein feucht-warmes Milieu herrscht. Befindet sich zwischen den Grashalmen zudem noch viel abgestorbenes organisches Material, von dem sich der Pilz ernähren kann, besteht akute Gefahr, dass sich der Organismus einnistet. Schon gewusst? Aus demselben Grund sprießen Pilze auch oft auf Rollrasen, da dessen Pflanzsubstrat stark mit Holzfasern angereichert wird!

Wind weht die mikroskopisch kleinen Sporen der Pilze auf den Rasen. Treffen diese auf einen geschwächten Rasen, sprießen in kurzer Zeit die ersten Fruchtkörper. Feuchtigkeit, mangelnde Sonne, nährstoffarme und saure Böden begünstigen das Wachstum von Pilzen im Rasen. Manche Pilze wachsen nicht im Rasen selbst, sondern auf abgestorbenem Holz, das unter der Grasnarbe verborgen liegt. Da hilft nur, die Holzreste auszugraben.

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Video: Xcel Production

Ein gesunder Rasen hingegen ist deutlich weniger anfällig für Pilze im Rasen: Gute Pflege – regelmäßiges Mähen, wässern nur in den frühen Morgenstunden, Unkraut entfernen, düngen & kalken – ist der beste Schutz vor einem Pilzbefall im heimischen Garten.

Erfolgreiche Bekämpfung: Pilze sicher entfernen

Spezielle Fungizide gegen Rasenpilze sind in Deutschland nicht zugelassen (biologische Alternativen beschreiben wir weiter unten im Absatz „Welches Mittel gegen Pilze im Rasen“). Daher bleibt nur mechanisches Entfernen der Pilze und die begleitende Rasenpflege zur Stärkung der Grasnarbe gegen einen Neubefall. Möchten Sie die Hutpilze schnell aus dem Blickfeld schaffen, hilft vor allem gezieltes manuelles Absammeln.

Was tun gegen Pilze im Rasen?

Wenn Sie sich fragen: „Wie werde ich Pilze im Rasen wieder los?“ lautet die einfache Antwort: Fruchtkörper einfach absammeln! Sobald Sie Pilzhüte sehen, schneiden Sie sie mit einem scharfen Messer am Boden ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.

Oder Sie mähen die befallenen Stellen mit niedriger Schnitthöhe – das ist deutlich einfacher. Nutzen Sie unbedingt einen Fangkorb, sonst verteilen Sie die Pilze beim Mähen großzügig über die gesamte Rasenfläche! Das Schnittgut auch bei dieser Methode im Hausmüll und nicht auf dem Kompost entsorgen. Wichtig: Mulchmähen ist ein absolutes „No-Go“, wenn man Pilze im Rasen entfernen will.

Gegen Pilze im Rasen, die keine Fruchtkörper ausbilden (siehe Tabelle weiter oben), genügt es meist abzuwarten. Mit einem Wechsel der Witterung (wärmeres, trockeneres Wetter) verschwinden auch die Flecken im Rasen.

Weiße fadenartige Flecken im Rasen deuten auf einen Pilzbefall hin
Weiße, fadenartige Flecken im Rasen wie diese deuten auf einen Pilzbefall hin: Ob Schneeschimmel, Dollarflecken oder Rotspitzigkeit – die Gegenmaßnahmen sind einander sehr ähnlich. Foto: iStock / nycshooter

Bei flächigem Pilzbefall mit Schneeschimmel und Co. hilft meist schon gründliches Trockenlegen der befallenen Rasenfläche, um die Pilze vom Rasen wegzubekommen. Liegt die Rasenfläche stets im Schatten, sollten die angrenzenden, schattenspendenden Gehölze oder Hecken gelichtet werden. Aerifizieren Sie den Boden mit der Grabegabel. Magern Sie den Boden mit Sand ab – das verbessert auch dessen Drainagewirkung. Wenn Sie diese Maßnahmen gegen Pilze im Rasen umgesetzt haben, ist der Boden meist so "aufgewühlt", dass es sich lohnt, den Rasen neu auszusäen!

6 Dinge, die Sie gegen Pilze im Rasen tun können

Doch wie bekämpft man Pilze im Rasen? Wenn Sie wissen, was die Ursache dafür ist, dass Pilze auf dem Rasen wachsen, können Sie auch etwas dagegen tun! Diese Tipps helfen, einen Pilzbefall des Rasens zu vermeiden und eignen sich auch als Sofortmaßnahme, wenn Sie etwas gegen die Pilze im Rasen machen wollen:

  • Vermeiden Sie Staunässe: Wässern Sie lieber seltener, dafür durchdringender, als täglich ein bisschen! Auch das Lockern des Erdreichs (mit Nagelschuhen oder der Mistgabel) drainiert den Boden.

  • Schatten vermeiden: Rasenflächen im Schatten sind besonders anfällig für Pilze im Rasen.

  • Abstand zu Bäumen einhalten: Abgestorbene Äste sind idealer Nähboden für Pilze! Dasselbe gilt für Wurzeln und Baumstümpfe gefällter Bäume.

  • Rasen richtig pflegen: Vertikutieren, düngen & kalken sind die beste Vorsorge gegen Pilze im Garten!

  • Beim Vertikutieren entfernen Sie Moos und Flechten, die wie ein Schwamm Feuchtigkeit speichern und den Rasen nicht abtrocknen lassen.

  • Ein gesunder Zierrasen braucht viele Nährstoffe, nur dann bildet er eine dichte Grasnarbe – der beste Schutz gegen Pilzbefall.

Welche Pilze wachsen im Rasen?

Wenn sich im dichten Gras kleine braune Hutpilze zeigen, gerät mancher Gärtner in Alarmbereitschaft: Achtung, Rasen mit Pilzbefall! Doch der eigentliche Pilz wächst schon längst unbemerkt im Untergrund. Pilze sind weder Pflanze noch Tier. Sie bilden ein feines Fasergeflecht aus, das sogenannte Myzel. Wenn der Organismus dann im ansonsten gepflegten Rasen Fruchtkörper bildet, wird der Befall sichtbar.

Mehr Schaden richten Pilze im Rasen an, die keine Hutpilze bilden. Zu den flächig auftretenden Rasenpilzen gehören u. a. Rasenrost, Rotspitzigkeit oder der verbreitete Schneeschimmel. Diese schaden dem Rasen und lassen ihn auf befallenen Flächen absterben. Daher zählen diese Pilzarten auch zu den Rasenschädlingen bzw. Rasenkrankheiten.

Typische Pilzarten im Rasen (Hutpilze & Pilzkrankheiten)

Verschiedene Pilze hinterlassen unterschiedliche Spuren im Rasen – so identifizieren Sie Ihre ungebetenen Pilz-Gäste!

Die typischen braunen Hutpilze im Rasen zählen zu den sogenannten saprobiontischen Pilze und ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Sie sind lästig, aber in der Regel ungefährlich (wenn auch nur selten essbar).

kümmerlich wachsender Rasen mit hellbraunen Flecken, typisches Bild, wenn das Gras von parasitischen Pilzkrankheiten befallen ist.
Typisches Schadensbild, wenn der Rasen von parasitären Pilzkrankheiten befallen ist: kümmerlich wachsender, grünlich-gelblicher Rasen mit hellbraunen Flecken. Foto: iStock / Singjai20

Im Unterschied dazu erfordern parasitische Pilzkrankheiten – sichtbar als braune Flecken oder silbrige Stellen in der Grasnarbe – schnelles Handeln und gezielte Gegenmaßnahmen:

Schädliche Rasenpilze: Symptome & Bekämpfung

Rasenkrankheit

verursachender Pilz

sichtbare Symptome im Rasen

empfohlene Gegenmaßnahme

Rotspitzigkeit

Laetisaria fuciformis,

Corticium fuciforme

unregelmäßige Flecken im Rasen, bräunliche oder rötliche Halmspitzen (von Nahem sind geweihartige, rote Pilzstroma erkennbar)

gezieltes Abharken und Mähen (Grasschnitt in der Restmülltonne entsorgen!), Rasen treibt dann schnell wieder gesund aus.

Zur Prophylaxe aerifizieren & vertikutieren, korrekt düngen (ausgewogene N-K-P-Bilanz), Trockenhaltung erzielen

Schneeschimmel

Microdochium nivale

unregelmäßige braune Flecken, die einen Durchmesser von über 50 cm erreichen, tritt vor allem nach der Schneeschmelze auf

Der Rasen erholt sich in der Regel von selbst wieder, wenn die Stressfaktoren (Licht-/Luftabschluss unter der Schneedecke, dauernde Feuchte, Kälte, …) entfallen. Unterstützend Rasen gut lüften (aerifizieren & vertikutieren, sanden) und nicht zu kurz mähen, ausgewogen düngen, im Herbst kaliumbetont

Grauer Schneeschimmel / Wurzelfäule

Typhula incarnata

unregelmäßige, hellgraue bis braune Flecken im Rasen, oft zusammengeklebte Halme, Rasen wirkt papierartig trocken und schimmert silbrig, teils watteähnliches Pilzgeflecht erkennbar

Es ist kein Fungizid zur Bekämpfung zugelassen, die Symptome verschwinden aber in der Regel von selbst, wenn der Rasen gestärkt wird (Drainage verbessern, ausgewogen düngen) und die Witterung sich bessert (wärmer, weniger Regen)

Dollarflecken

Sclerotinia homoeocarpa

zunächst münzgroße, runde, braun-beige Flecken mit trockenen Rändern, befallene Stellen wachsen auf Durchmesser von bis zu 15 cm an

Befall wird durch Witterung begünstigt (warme Tage + kalte Nächte = viel Morgentau). Schattenbildung auf Rasen reduzieren (etwa durch Rückschnitt verschattender Gehölze), höheres Mähen, ausgewogene Düngung. Wichtig: Arbeitsgerät und Schuhe desinfizieren, um Ausbreitung im Rasen zu verhindern!

Stängelgrundfäule / Schwarzbeinigkeit

Eipilze der Gattung Pythium

bräunliche Verfärbung an der Halmbasis, schwarze und absterbende Wurzeln, weiche oder welkende Halme, braune, schleimige Flächen

befallenen Rasen entfernen (im Restmüll entsorgen), Drainage verbessern, Boden lockern (aerifizieren), mit Rasenerde auffüllen, nachsäen, sanden

Spezialfall Hexenringe: Entstehung & Gegenmaßnahmen

Eine Besonderheit bei Pilzen im Rasen sind die sogenannten Hexenringe: Von Hexenringen spricht man, wenn die Hutpilze „wie von Zauberhand“ auf einer mehr oder weniger exakten Kreislinie wachsen – im Inneren des Pilzkreises kümmert der Rasen sichtbar oder stirbt im Extremfall komplett ab. Sie treten besonders auf nährstoffarmen, sandigen Böden auf.

hellbraune Rasenpilze mit großen trichterförmigen Hüten wachsen auf einer exakten Kreislinie in dichtem Rasen – das typische Erscheinungsbild von Hexenringen im Rasen
Rasenpilze mit großen trichterförmigen, hellbraunen Hüten wachsen auf einer exakten Kreislinie in dichtem Gras – das typische Erscheinungsbild von Hexenringen im Rasen! Foto: AdobeStock / Supratchai

Ursache für dieses besondere Schadensbild im Rasen ist, dass sich das unterirdische Myzel ringförmig ausbreitet, organisches Material zersetzt und dem Gras Nährstoffe entzieht, bis der Rasen abstirbt und sich die typischen kontrastreichen Ringe im Rasen bilden.

Das unsichtbare Pilzmyzel in der Erde kann auf Ringdurchmesser von 20 cm bis zu mehreren Metern anwachsen, die oberirdischen Hutpilze wachsen nur am Rand des Durchmessers und zeigen so deutlich die verborgene Größe des Myzels an.

Hexenringe: Pilze im Rasen dauerhaft entfernen

Tragen Sie die befallene Grasnarbe (verkümmerter Rasen inkl. der Hutpilze) ab. Anschließend neue Erde auffüllen und Rasensamen nachsäen. Durch großflächiges Rasenlüften gilt es, die Wachstumsbedingungen des unterirdischen Pilzes zu schwächen. Das Einstreuen von Rasensand (zur Verbesserung der Drainageleistung) und das Kalken des Rasens (zur Regulierung des pH-Werts) können ebenfalls helfen, den Pilz im Boden zurückzudrängen.

Sind Pilze im Rasen schädlich?

Pilze im Rasen werden selten zur direkten Gefahr für das Gras, stellen aber oft ein ästhetisches Problem dar und können indirekt auf Schwächen bei der Rasenpflege hinweisen. Für Kinder und Tiere können Pilze im Rasen schnell gefährlich werden!

  • Unterscheidung: saprobiontische vs. parasitische Pilze

    Saprobiontische Pilze zersetzen abgestorbenes organisches Material (z. B. Rasenfilz) und sind meist harmlos. Parasitäre Pilze hingegen ernähren sich von lebenden Graszellen und können kahle Stellen verursachen.

  • Giftigkeit und Gefahr für Kinder/Tiere

    Die meisten Pilze im Rasen sind ungenießbar, manche Hutpilze sogar hochgiftig. Besonders Kinder und Haustiere sollten deshalb nicht unbeaufsichtigt auf Pilzrasen spielen. Die Bestimmung der Pilze im Rasen (etwa mit Pilzbestimmungs-Apps oder durch die Beratung von einem Pilzkontrolleur) lohnt in der Regel nicht – Rasenpilze sind praktisch nie essbar!

  • Indikator für Rasenschwächen

    Pilze sind oft Warnlampen: Sie deuten auf Staunässe, Rasenfilz oder Nährstoffmangel hin. Beheben Sie diese Ursachen, verschwindet der Pilzbefall in der Regel von selbst.

Braune Pilze im Rasen bestimmen

Auf dem grünen Rasen sind besonders die Köpfe brauner Hutpilze deutlich zu erkennen. Neben dem Nelkenschwindling (Marasmius oreades), erkennbar als kleiner reh- bis dunkelbrauner Hutpilze mit dünnem Stil, oder dem Feldegerling (Agaricus campestris) sind auch der gemeine Riesenschirmling (Macrolepiota) und selten auch der pitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata) anzutreffen, der wegen seines halluzinogen wirkenden Gifts von manchen Leuten sogar aktiv gesucht wird.

Rasenpilze sind keine Speisepilze!

Anders als bei Speisepilzen oder vielen Waldpilzen, bei denen die Unterscheidung zwischen „essbar“ und „ungenießbar“ überlebenswichtig ist, ist die Frage „giftig oder nicht“ bei Gartenpilzen einfach zu beantworten: Alle Rasen-Pilze sind giftig – mal mehr, mal weniger, aber niemals zum Verzehr geeignet!

Daher braucht sich niemand die Mühe machen, Pilze im Rasen zu bestimmen. Denn es gibt (in Deutschland) keine Pilze im Rasen, die essbar sind – der sehr selten gewordene Wiesen-Champignon mag einem Pilzfreund vielleicht als Gegenbeispiel einfallen, doch wächst diese Pilz-Sorte nur auf naturbelassenen Wiesen, nicht auf dem (Klein-)Gartenrasen!

Welches Mittel gegen Pilze im Rasen?

Chemische Mittel wie Fungizide sind für den Einsatz auf dem Rasen leider nicht zugelassen! Was kann man dann gegen Pilzbefall im Rasen machen?

Wer es nicht eilig hat, kann den Pilz „aushungern“, indem erst vertikutiert und dann eine 2 bis 3 cm dicke Sandschicht aufgestreut wird. Kahle Stellen können nachgesät werden. Auch das "Austrocknen" des Lebensraums sollte angestrebt werden. Lehmige Böden kennzeichnet oft eine hohe Feuchtigkeit – ideale Wachstumsbedingungen für weiße Pilze im Rasen.

Legen Sie schwere Böden trocken (etwa durch aerifizieren, sanden oder Drainagen), mit der Staunässe verschwinden auch die braunen Pilzköpfe!

Natürliche Hausmittel & DIY-Tipps gegen Rasenpilze

Wer komplett auf Chemie verzichten möchte, kann auf hausgemachte Mittel zurückgreifen.

Kräuterextrakte & Melasse

Auszüge aus Brennnessel oder Schachtelhalm stärken das Gras durch natürliche Bioaktivstoffe und unterdrücken Pilze. Melasse versorgt Bodenmikroben mit Energie und fördert ein gesundes Bodenleben. Tipp: So stellen Sie wertvolle Pflanzenjauchen selbst her >>

Backpulver-Ansatz

Eine milde Natriumhydrogencarbonat-Lösung (Backpulver) kann bei leichten Befällen unterstützend wirken. Achten Sie auf Dosierung, um Kalkung und Salzschäden zu vermeiden. Zur Kontrolle messen Sie nach etwa 4 Wochen den pH-Wert des Bodens an der behandelten Stelle.

Boden austauschen und sanden

Heben Sie befallene punktuell Stellen aus, füllen sie mit Rasenerde oder Sand auf und säen Sie nach. Das verbessert langfristig Drainage, Bodengüte und Nährstoffversorgung der Rasenfläche.

Tipp: Kalk reguliert den pH-Wert des Bodens: Ist der Boden zu sauer, haben Pilze leichtes Spiel. Das folgende Video zeigt, wie Sie den Rasen kalken und wo Gartenkalk noch sinnvoll einsetzbar ist:

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Video: Glutamat

Pflegemaßnahmen zur Prävention

Wer Pilze im Rasen hat, kann noch mehr dagegen tun – die folgende Übersicht listet die besten präventiven Maßnahmen auf, damit Pilze im Rasen erst gar nicht auftreten: Konsequente Rasenpflege ist die beste Vorbeugung gegen Pilzbefall!

Rasenpflege: Aerifizieren, Vertikutieren

Lockern Sie verdichtete Stellen durch Aerifizieren mit speziellen Belüftungs-Geräten – wie einer Aerifizier-Gabel oder einem Hohlspoon  – eine einfache Mistgabel eignet sich auch. Vertikutieren Sie im Frühjahr und Herbst, um Filz und Moos zu entfernen – das reduziert Pilzwachstum nachhaltig.

Rasendüngung: auf Stickstoff-Kalium-Phosphor-Balance achten

Ein ausgewogener N-K-P-Dünger (mit moderatem Stickstoffanteil) stärkt das Gras, ohne übermäßiges Blattwachstum zu fördern. Kalium hilft zudem bei Stressresistenz und Pilzabwehr.

Bewässerungsstrategien: Morgens statt abends gießen

Sprengen Sie den Rasen idealerweise morgens, damit das Gras tagsüber abtrocknen kann. Abendliches Gießen lässt Feuchtigkeit über Nacht stehen und begünstigt erneutes Pilzwachstum.

Regelmäßiges Mähen vs. Mähroboter

Rasenmähen sollte auf etwa 5 cm Schnitthöhe erfolgen. Zu kurzes Mähen stresst das Gras, zu hohes lässt Pilzsporen länger haften. Praxistipp: Mähroboter sorgen für konstante Höhe und reduzieren Filzbildung.

Fazit: So bewahren Sie sich pilzfreie Rasenflächen

Pilze im Rasen sind in den allermeisten Fällen harmlos, aber ein klarer Hinweis auf suboptimale Standortbedingungen. Mit einer Kombination aus mechanischer Entfernung, gezielter Rasenpflege (aerifizieren, vertikutieren, ausgewogene Düngung) und intelligenter Bewässerung lassen sich Pilze meist nachhaltig in Schach halten. Natürliche Hausmittel und DIY-Tricks runden das Programm ab, ohne die Umwelt zu belasten – ganz ohne überflüssige Chemie.

Probieren Sie unsere Profitipps in Ihrem Garten aus und profitieren Sie vom umfassenden Wissen dieses Ratgebers – als Belohnung erwartet Sie ein saftig-grüner, pilzfreier Rasen!

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