Rasen aerifizieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen gesunden Rasen

Wer eine gesunde Rasenfläche haben möchte, kommt nicht drum herum, hin und wieder seinen Rasen zu aerifizieren. Wir verraten Ihnen, warum das Belüften der Rasenfläche so wichtig ist und was es zu beachten gilt.

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Viele Gartenbesitzer haben mit Unkraut im Rasen zu kämpfen. Düngen, Vertikutieren & Co. allein bringen oft aber nicht die gewünschten, langanhaltenden Ergebnisse. Das liegt daran, dass der Ursprung des Rasenfilzes meist viel tiefer liegt, als es scheinen mag: der Rasen leidet unter Nährstoffmangel, weil das Gras nicht ausreichend Luft und die Wurzeln kaum Wasser bekommen. Das sorgt einerseits für eine Unterversorgung des Rasens und andererseits für perfekte Bedingungen, damit sich Moos und Unkraut darin breit machen können. Die Lösung: Rasen aerifizieren!

Rasen aerifizieren – Wann und wie oft?

Die erste Frage, die sich stellt ist die nach dem Zeitpunkt des Aerifizierens. Wie auch beim Vertikutieren bietet sich dafür die Zeit zwischen März und September an. Die Temperaturen sollten beim Rasen aerifizieren bestenfalls zwischen 7-10°C liegen und der Boden erdfeucht sein. Wie oft Sie Ihre Rasenfläche aerifizieren sollten, hängt von der zu belüftenden Fläche, deren Nutzung und den allgemeinen Bedingungen ab.

Wird der Rasen viel genutzt und  wächst auf sehr lehmigem Boden, sollte mehr als einmal im Jahr aerifiziert werden. Ob das Aerifizieren nötig ist, erkennen Sie einerseits an Moos und Unkraut, andererseits an stehendem Wasser im Rasen, was auf einen verdichteten Boden hinweist. Praxistipp: Sollten Sie Breitwegerich auf Ihrer Rasenfläche entdecken, ist es Zeit den Rasen zu belüften. Er gilt als Zeigerpflanze für verdichtete Böden.

Rasen aerifizieren: Schritt für Schritt erklärt

Haben Sie den perfekten Zeitpunkt gefunden, kann das Aerifizieren losgehen. Welches Gerät Sie dafür am besten verwenden, hängt von der zu bearbeitenden Rasenfläche ab. Mehr dazu finden Sie hier

Breitwegerich als Zeigerpflanze für verdichteten Boden
Augen auf bei Breitwegerich – die Pflanze weist auf einen verdichteten Boden hin. Foto: iStock/arousa

  1. Zuerst bearbeiten Sie die zu belüftende Rasenfläche mit einem Hand- oder mechanischen Aerator.
  2. Wird die Erde nicht vom Aerator selbst entfernt, müssen Sie diese mit einem Besen oder Rechen abräumen.
  3. Nachdem der Rasen aerifiziert wurde, sollten Sie eine Mischung aus Sand, Dünger und Saatgut auf der aerifizierten Fläche verteilen.
  4. Arbeiten Sie das Gemisch anschließend mit einem Besen, Rechen oder einer Rasenwalze so in die entstandenen Löcher ein, dass der Boden wieder geebnet ist.
  5. Abschließend gießen Sie den Rasen!

Rasen aerifizieren
Foto: iStock/rdegrie

Nach dem Rasen aerifizieren, wird der verdichtete Boden aufgelockert, Sauerstoff und Wasser gelangen wieder an die Wurzel und sorgen somit für ein besseres Rasenwachstum. Da die Feuchtigkeit nun nicht mehr an der Oberfläche der Grasfläche stehen bleibt sondern versickert, haben es nässeliebendes Moos und Unkraut im Rasen schwerer, zu wachsen und sich zu verbreiten.

Rasen-Aerifizierer: Aerator auswählen

Die Wahl eines passenden Aerators (umgangssprachlich auch Aerifizierer) erschwert die Vielfalt der Varianten und Methoden. Ob Grabegabel, Rasenlüfterschuhe oder ein mechanischer Aerator – jedes Gerät hat seine Vor- und Nachteile. Möchten Sie Ihren Rasen aerifizieren kommt es aber hauptsächlich auf den Unterschied bei den Stacheln an!
Praxistipp: Wie Sie einen Aerifizierer selber bauen, erklären wir weiter unten Schritt für Schritt!

Rasen aerifizieren
Foto: iStock/PaulMaguire

Grabegabeln sowie Rasenlüfterschuhe besitzen massive Stacheln, die den Boden zwar durchlöchern, die Erde dabei aber lediglich zur Seite drängen und nur gering zur Lockerung beitragen. Vorteile dieser Werkzeuge sind aber die einfache Handhabung und der vergleichsweise geringe Preis! 

Eine bessere Wirkung erzielen Aeratoren mit sogenannten ''Spoons". Mit diesen Stacheln werden, wie der Name schon sagt, ganze Kernstücke aus der Erde ''gelöffelt'', was für eine intensivere Auflockerung der Erde sorgt. Für das Rasen aerifizieren werden sowohl Handwerkzeuge als auch mechanische Geräte mit Spoons angeboten.

Rasen aerifizieren
Foto: iStock/Jeffoto

Rasenlüfterschuhe erhalten Sie schon zu sehr günstigen Preisen von etwa 25€, Handmodelle mit Spoons können Sie für etwa 50€ einkaufen. Möchten Sie einen mechanischen Aerator kaufen, lohnt es sich, in ein vernünftiges Modell für etwa 150-200€ zu investieren. Alternativ können Sie Aeratoren auch mieten!
Praxistipp: Wenn Sie nur kleine Flächen aerifizieren wollen (etwa weil sich eine verdichtete Stelle im Rasen abzeichnet oder eine Senke immer feuchte fällt), können Sie auch einen normalen Unkrautstecher verwenden und daumendicke Löcher in die Grasnarbe stechen. Wichtig: Hohlräume mit Sand auffüllen!

Anleitung: Aerifizierer selber bauen

Einen Rasen-Aerifizierer selber bauen ist kein Hexenwerk. Allerdings gilt es bei selbst gebauten Rasenlüfterschuhen vergleichbar denen im Bild immer das Verhältnis aus Praxistauglichkeit (Tiefe der Rasendurchlüftung & Tragekomfort) mit der Stabilität der Aerifizierer geschickt auszutarieren.

Rasen aerifizieren
Mit Nagelschuhen den Rasen lüften: So einen günstigen Aerifizierer können Sie auch sebst bauen.:  Foto: iStock/NinaMalyna

Um Rasenlüfterschuhe selber zu bauen, brauchen Sie nur ein Holzbrett, das Sie mit Schlaufen unter die Gartenschuhe schnallen können. Schrauben Sie etwa 12-20 Schrauben von oben (der Schuhbett-Seite) durch das etwa 2-3 cm dicke Holzbrett und binden die Rasenlüfterschuhe unter den Gummistifeln fest.
Praxistipp: Als Spikes eignen sich vor allem lange Schrauben mit durchgängigem Gewinde! Einfache Nägel finden im Brett meist zu wenig Halt und werden beim Rasen aerifizieren nach wenigen Schritten locker, verbiegen sich oder rutschen durchs Brett.

Ein normales "über den Rasen laufen" ist mit den selbst gebauten Aerifizierern nicht möglich – die Rasenlüftung erfolgt eher in einem sehr betonten "Storchengang"! Nehmen Sie sich entweder kleine Areale vor oder laufen Sie kontrolliert in Bahnen (nehmen Sie etwa die frischen Rasenmäher-Spuren als Orientierungslinien) über den Rasen.
Praxistipp: Anschließend sollten Sie den Rasen sanden – Rasensand (etwa mit dem Streuwagen) gleichmäßig ausbringen und in die Grasnarbe einfegen (mit dem Straßenbesen, der Harke oder einem Laubrechen).

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