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Geht auch ganz einfach:

Pilze

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere: Pilze sind faszinierende Organismen, die anders als Pflanzen keine Photosynthese betreiben, sondern organisches Material als Nährstoffquelle benötigen. Die "echten Pilze" bilden in den Gattungen Mycota und Fungi eine eigene biologische Organisationsform. Was es über den Pilz – als leckerer Speisepilz oder als Schädling im Rasen – zu wissen gilt, erfahren Sie hier:

 

Grundlegend unterscheiden sich Pilze von anderen höher organisierten Lebewesen darin, dass sie kein Gewebe, sondern ein Geflecht aus Zellfäden bilden: Dieses Mycel wächst in der Regel im Verborgenen – als Pilz sichtbar werden nur die Fruchtkörper. Von essbaren Speisepilzen über nützliche Hefepilze bis zu krank machendem Schimmelpilz findet sich in der Gattung der Pilze eine faszinierende Vielfalt an Organismen!

Was ist der Unterschied zwischen Pilzen und Pflanzen?

Pflanzen decken ihren Energiebedarf aus der Photosynthese. Pilze hingegen ernähren sich heterotroph, d. h. sie benötigen von anderen Lebewesen gebildete organische Nährstoffe. Pilze sind weder Tier noch Pflanze – in der Biologie bilden sie eine eigene Klassifikation der Fungi!

Weil ihnen das Chlorophyll zur Photosynthese fehlt, gelten Pilze botanisch nicht als Pflanzen. Pilze ziehen ihre Energie aus absterbendem organischem Material. Über der Erde wachsen die Fruchkörper – was wir landläufig für den Pilz halten. Der eigentliche Pilz aber wächst tief im Erdreich oder im verrottenden Baumstamm: Das Myzel ist ein weitversponnenes Netz aus feinsten Fasern.

Wie vermehren sich Pilze?

Im oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper bildet der Pilz Sporen. Werden sie durch den Wind fortgetrieben, kann an weit entfernten Stellen ein neues Pilz-Myzel entstehen. Auch durch Teilung eines bestehenden Myzels (wenn befallenes Holz fortgeschleppt oder verunreinigter Kompost untergegraben wird) können sich Pilze vermehren.

Stinkmorchel
Die Stinkmorchel hat ein "anrüchiges" Erscheinungsbildes und verströmt einen aasartigen Geruch. Unreif, in Form der sogenannten Hexeneier, sind Stinkmorcheln allerdings geruchsfrei und sogar essbar. Foto: Pixabay / RitaE

Wie schnell wachsen Pilze?

Das Unterirdische Pilzmycel wächst vergleichsweise langsam aber unaufhaltsam! Bis das Myzel die ersten sichtbaren Fruchtkörper bildet, können Jahre vergehen. Wenn aber oberirdisch Pilze wachsen, dann geht das recht schnell. Waldpilze brauchen etwa 3-5 Tage, um zu voller Pracht heranzuwachsen.

Was essen Pilze?

Manche Pilze gehen mit Wirtspflanzen eine Symbiose ein: Sie ernähren sich von dem, was der Wirt erzeugt. Die bekannteste Pilz-Symbiose ist die Mykorrhiza, von der auch die Wirtspflanze profitiert: Das Myzel erweitert massiv das Wurzelgeflecht der Pflanze, wodurch diese leichter Wasser aus dem Boden ziehen kann!

Pilze der Gattung Saprophyten ernähren sich von organischem Material – im Wald in der Regel Totholz, das auf oder im Boden liegt (abgestorbene Bäume oder Baumstümpfe). Auch im Garten wachsen Pilze vornehmlich dort, wo verrottende Holz(abfälle) verborgen sind!

Wann wachsen Pilze am besten?

Pilze lieben feucht-warmes Wetter. Wird der Waldböden nach einer langen heißen Trockenperiode gründlich durchfeuchtet, sprießen die Pilze nur so aus dem Boden. Diese Wetterlage finden wir vor allem im herbst vor. Daher gelten September und Oktober zu Recht als Hauptsaison fürs Pilzesammeln.

giftiger grüner Knollenblätterpilz
Vorsicht vor dem grünen Gift-Wulstling beim Pilze sammeln im Wald: Schon 50 Gramm des grünen Knollenblätterpilzes genügen, um einen Menschen zu töten! Seine Fruchtkörper findet man zwischen Juli und Oktober unter Eichen, Rotbuchen und Esskastanien. Foto: stux / pixabay

Kann man Pilze selber züchten?

Pilze sind im Herbst aus der Küche nicht wegzudenken – wer sich die Mühe beim Pilze sammeln sparen will, kann versuchen selbst Pilze zu züchten. Das ist aber gar nicht so simpel wie es klingt. Pilze züchten erfordert einiges an Fachwissen und die richtigen (feucht-warmen) Standortbedingungen, damit Pilze wie gewünscht wachsen.

Sollen Champignons, Austernpilze, Saitlinge & Co. zuhause wachsen, brauchen Sie eine (sortenreine) Pilz-Brut: Als Körner-Brut ist der Pilz am leichtesten "auszusäen". Hierfür werden Getreidekörner aber auch Sägespäne mit dem gewünschten Pilzmyzel durchtränkt und getrocknet, so dass es für Versand und Verarbeitung geeignet ist. Seltener erfolgt die Stäbchen- oder Dübel-Brut, bei der Holzdübel mit dem Myzel durchtränkt wurden (v. a. zur Pilzzucht in Baumstämmen verwendet). Wollen Sie Pilze selbst anbauen, ist die Wahl des passenden nährstoffreichen (!) Pflanzsubstrats entscheidend: Humusreiche Erde, Strohballen, Rindenmulch und sogar Kaffeesatz werden als Nährboden bei der Pilzzucht verwendet. Ist das Substrat erst einmal mit der Pilz-Brut "geimpft", muss das Pflanzsubstrat dauerhaft feucht gehalten werden. Nach Wochen zeigt ein einheitlicher weißer Flaum, dass das Pilzmyzel den Nährboden vollständig duchwachsen hat. Nun beginnt der Pilz langsam mit der Ausbildung der Fruchtkörper.

Praxistipp: Leichter ist die Pilzzucht mit abgestimmten Substrat-Sets, die es mittlerweile vielerorts zu kaufen gibt!

Was ist, wenn Pilze im Blumentopf wachsen?

Schimmel auf der Blumenerde ist ein Indiz dafür, dass Sie zuviel gießen. Wachsen richtige kleine Pilze im Blumentopf, haben Sie vermutlich minderwertige Blumenerde verwendet, die zu einem Großteil organische Substanzen (Holzschnitze, Kompost, halb verrottete Pflanzenfasern) enthalten hat.

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