Mähroboter ohne Begrenzungskabel: Der große Redaktionstest
Neue Mähroboter ohne Begrenzungskabel erobern private Rasenflächen. Wir stellen die ersten Modelle vor und vergleichen ihre Technik. Jedes Gerät wurde von Peter Baruschke installiert und selbst über mehrere Wochen ausprobiert.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Automatische Rasenmäher sind keine Seltenheit mehr – alle namhaften Hersteller haben inzwischen meist mehrere Modelle im Sortiment. Für den Betrieb bisheriger Mähroboter muss allerdings im Zuge der Erstinstallation ein Begrenzungsdraht am Rand der Rasenflache verlegt werden, an dem sich der Roboter dann per Induktionsstrom orientiert – eine ausgereifte und weitgehend zuverlässige Technik.
Die hier gezeigten Robotermodelle benötigen einen solchen Draht nicht mehr – stattdessen orientieren sie sich mit GPS, UItraschall- und Stoßsensoren sowie Kameras (nicht immer ist alles vorhanden) drahtlos auf dem Rasen. Wir haben die hier vorgestellten sechs Modelle für Sie ausführlich getestet und mit einer „selbst ausprobiert"-Bewertung versehen.
Während sich die Technik bei Mährobotern mit Begrenzungsdraht grundsätzlich ähnelt, navigieren die hier gezeigten Geräte teilweise sehr unterschiedlich. Alle Mähroboter ohne induktive Orientierung an einem Draht nutzen Satellitennavigation bei Mammotion, Segway und Husqvarna wird dazu ein spezieller Empfänger an der Ladestation oder an einem in der Nähe liegenden erhöhten Geländepunkt installiert.
Diese GPS-Antenne sollte weder unter Bäumen noch im Schatten von größeren Gebäuden aufgestellt werden, um die Verbindung zwischen Satelliten und Antenne nicht zu behindern.
Bei Ecovacs werden alternativ batteriebetriebene Funkantennen am Rasenrand positioniert – je größer der Rasen ist, desto mehr dieser Baken werden benötigt.
Mit Hilfe dieser festen Geländemarken verbessert der Mähroboter die Genauigkeit seiner Orientierung auf dem Rasen – die Position dieser Wegmarken wird deshalb auch im Zuge der Installation mit den internen Karteninformationen des Geräts verbunden.
Die beiden Roboter von Einhell und Works benötigen keine Kartenunterstützung, sie orientieren sich mit Bordmitteln. Bei Einhell wird allerdings während der Installation eine etwa fünf Meter lange Suchschleife um die Ladestation herum verlegt, damit das Gerät diese während des Suchvorgangs leichter findet.
Wie erfährt der Roboter, wo er mähen soll? Beim Mammotion Luba wird das Gerät vor dem ersten Mähen manuell entlang des Rasenrands manövriert. Die Steuerung erfolgt dabei über ein Steuerungsfeld per App auf dem Smartphone – dabei wird im Speicher des Geräts eine Karte erzeugt, die später beim Mähen weiter verfeinert wird.
Sehr unterschiedlich verläuft die Kommunikation mit dem jeweiligen Mähroboter, um Einstellungen vorzunehmen und zum Beispiel einen Zeitplan zu hinterlegen. Einhell ist in dieser Hinsicht das spartanischste Gerät, denn es bietet weder Display noch App – dafür ist aber auch keine Internetanbindung im Garten nötig.
Die Geräte von Mammotion und Segway bieten nur wenige Bedienungsmöglichkeiten am Gerät selbst, detaillierte Einstellungen werden in der App vorgenommen.
Nur Ecovacs, Husqvarna und Worx erlauben umfangreiche Einstellungen auch direkt am Gerät – bei Husqvarna wird dazu mit einem Dreh- und Drückknopf durch das Menü navigiert.
Statt der Verlegung eines Begrenzungsdrahts sind andere Arbeiten nötig
Ist die Erstinstallation eines Mähroboters tatsächlich einfacher als die Verlegung eines Begrenzungsdrahts? Bei Einhell und Worx ist die Antwort ein klares Ja, denn außer der Aufstellung der Ladestation ist nur wenig zu tun. Bei Einhell muss noch der Suchdraht verlegt werden, auch können unklare Grenzbereiche per Magnetband definiert werden.
Worx erlaubt außerdem eine Verbindung mehrerer Mähzonen über im Rasen montierte Ankerpunkte. Bei den anderen Robotern ist eine teils recht umfangreiche Anlernphase zu absolvieren, während der das Gerät unter anderem mit einer Fernbedienung in der App manuell entlang der Rasengrenzen navigiert werden muss. Oft müssen außerdem WLAN- und Bluetooth-Verbindungen hergestellt werden.
Praxisbericht: Unsere Erfahrungen mit den neuesten Mährobotern
Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über die Testkandidaten. Den ausführlichen selbst ausprobiert-Bericht zu den Mährobotern ohne Begrenzungsdraht haben wir unter dem jeweiligen Modell verlinkt.
Worx Landroid Vision
Kameras und Stoßsensoren
Der Vision (englisch für Sicht) nutzt eine Frontkamera für die Erkennung der Rasengrenze, außerdem Stoßsensoren für Hindernisse. Die Orientierung auf dem Rasen erfolgt per GPS.
Display und App
Für den Betrieb ist WLAN zwingend erforderlich, die App kann zusätzlich per Bluetooth einen lokalen Kontakt zum Mäher aufbauen. Die Vorwahl von Mähzeiten und zahlreiche Einstellungen sind weltweit möglich. Eine Bedienung direkt am Gerat ist ebenfalls möglich, dazu gibt es ein Display.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf einer rotierenden Scheibe unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt manuell über einen Drehknauf auf dem Gerät. Das Gerät mäht zufällig.
Installation
Außer dem Anschluss der Ladestation erfolgt keine Installation. Das Gerät definiert die Mähgrenzen selbsttätig.
Ecovacs Goat G1
Kameras und Funkbalken
Der Goat (deutsch „Ziege") nutzt eine Rundum-Kamera und eine ergänzende Frontkamera, Stoßsensoren gibt es nicht. Die GPS-Orientierung wird durch im Garten aufgestellte Funkbaken unterstützt.
Display und App
Für den Betrieb ist WLAN oder ein optionales GSM-Modul zwingend erforderlich, die App kann zusätzlich per Bluetooth einen lokalen Kontakt zum Mäher aufbauen. Die Vorwahl von Mähzeiten und zahlreiche Einstellungen sind weltweit möglich. Eine Bedienung direkt am Gerät ist ebenfalls möglich, dazu gibt es ein Display.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf einer rotierenden Scheibe unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt manuell über einen Drehknauf auf dem Gerät. Das Gerat mäht systematisch.
Installation
Installation von Ladestation und Funkbaken, bei der ersten Fahrt auf dem Rasen wird der Mäher per App ferngesteuert.
Mammotion Luba AWD 3000
Stoßsensoren und Ultraschall
Der Luba (polnisch für, Liebste") nutzt vier vorn und seitlich ausgerichtete Ultraschall-Sensoren, außerdem ist die Stoßstange mit einem Berührungssensor versehen. Die GPS-Orientierung wird mit einer zentral montierten Antenne unterstützt.
Starttasten und App
Für den Betrieb ist WLAN zwingend erforderlich, die App kann zusätzlich per Bluetooth einen lokalen Kontakt zum Mäher aufbauen. Am Mäher selbst stehen nur rudimentäre Bedienfunktionen zur Verfügung.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf zwei rotierenden Scheiben unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt elektrisch und ist auch per App möglich. Das Gerät mäht systematisch.
Installation
Installation von Ladestation und GPS-Antenne. Bei der ersten Fahrt auf dem Rasen wird der Mäher per App ferngesteuert.
Segway Navimow H1500E
Optionale Kamera
Der Navimow (Kopplung aus Navigation und mow = mähen) nutzt für die GPS-Navigation eine an der Ladestation montierte Antenne, das Gerät nutzt Berührungssensoren und kann mit einer Kamera nachgerüstet werden.
Starttasten und App
Für den Betrieb ist WLAN zwingend erforderlich, die App kann zusätzlich per Bluetooth einen lokalen Kontakt zum Mäher aufbauen. Am Mäher selbst stehen nur rudimentäre Bedienfunktionen zur Verfügung.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf einer rotierenden Scheibe unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt elektrisch und ist nur per App möglich. Das Gerät mäht systematisch.
Installation
Installation von Ladestation und GPS-Antenne. Bei der ersten Fahrt auf dem Rasen wird der Mäher per App ferngesteuert.
Einhell Freelexo Cam 500
Kamera und Suchschleife
Die Bezeichnung CAM verweist auf die Kamera, mit der das Gerät seinen Arbeitsbereich erkennt – Bedingung sind klar erkennbare Grenzen. Die Rückkehr zur Station wird durch eine kleine verlegte Suchschleife sichergestellt. Zwei Ultraschallsensoren ergänzen die Navigation.
Bedienfeld
Das Gerät wird über ein Bedienfeld mit LEDs gesteuert, es gibt weder Display noch App. Es ist kein Netzwerk am Nutzungsort nötig. Die Station darf nicht unter Bäumen oder an Gebäuden installiert werden, damit das GPS-Signal empfangen werden kann.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf einer rotierenden Scheibe unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt manuell über einen Drehknauf auf dem Gerät. Das Gerät mäht zufällig.
Installation
An der Ladestation werden einige Meter Suchdraht verlegt. Das Gerät definiert die Mähgrenzen selbsttätig.
Husqvarna Automower NERA
Stoßsensoren
Der Automower NERA (auto für automatisch, mower englisch für Mäher, nera von italienisch nero für schwarz) kann sowohl mit als auch ohne Begrenzungskabel betrieben werden. Das Gerät arbeitet unter anderem mit Stoß- und Hebesensoren.
Display und App
Für den Betrieb ist WLAN zwingend erforderlich, die App kann zusätzlich per Bluetooth einen lokalen Kontakt zum Mäher aufbauen. Die Vorwahl von Mähzeiten und zahlreiche Einstellungen sind weltweit möglich. Eine Bedienung direkt am Gerat ist ebenfalls möglich, dazu gibt es ein Display.
Mähsystem
Beweglich gelagerte Mähklingen sitzen auf einer rotierenden Scheibe unter dem Mähdeck. Die Vorwahl der Schnitthöhe erfolgt elektrisch. Das Gerät mäht zufällig.
Installation
Installation von Ladestation und GPS-Antenne. Bei der ersten Fahrt auf dem Rasen werden Wegepunkte definiert.
Experience A 1500 von Stiga
Funktionsweise
Der Mähroboter orientiert sich mithilfe von zwei GPS-Empfängern. Bei Empfangsproblemen des stationären Empfängers kann das RTK-Modul an einem Mast installiert werden, was allerdings ein zusätzliches Netzteil erfordert. Diese Anpassung ist schnell machbar und stellt sicher, dass der Mähroboter präzise arbeiten kann.
App
Die App bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche. Sie leitet den Nutzer während der Installation Schritt für Schritt an und ermöglicht im regulären Betrieb die Erstellung und Anpassung von Mähplänen. Die Verbindung zur Ladestation erfolgt zunächst über Bluetooth und später über eine 4G-Mobilfunkverbindung.
Mähsystem
Das Mähsystem nutzt vier leicht wechselbare, bewegliche Messerklingen und mäht den Rasen systematisch in parallelen Bahnen. Dieser Ansatz führt zu einem gepflegten Rasenbild und vermeidet Grasinseln und Fahrspuren. Nicht zu mähende Zonen können bequem über die App festgelegt und angepasst werden.
Installation
Der Experience A 1500 von Stiga ist ein kabelloser Mähroboter für Rasenflächen bis 1500 Quadratmeter. Er wird mit Ladestation, Verlängerungskabel, Netzteil und Montagematerial geliefert. Ein zweiter GPS-Empfänger in der Ladestation verbessert die Präzision der Navigation.
Roboticmower A1 von Dreame
Stoßsensoren
Der Dreame Roboticmower A1 verwendet die LiDAR-Technologie für seine Navigation, wodurch er keinen Bedarf an Begrenzungsdrähten hat. Diese Technologie wird auch in autonomen Fahrzeugen genutzt und ermöglicht dem Roboter, Abstände und Geschwindigkeiten optisch zu messen. Dadurch kann er präzise und effizient mähen, ohne physische Begrenzungen zu benötigen.
Display und App
Der Mähroboter lässt sich vollständig über eine herstellereigene App steuern, die auf dem Smartphone installiert werden muss. Der Roboter erstellt vor dem ersten Mähvorgang mithilfe der App eine Karte des Arbeitsgebiets. Die App bietet zahlreiche Einstellungen wie Zeitsteuerung, Regensensor und Randmäh-Vorwahl. Die Aktivität des Geräts kann in der App genau beobachtet werden.
Mähsystem
Der Roboticmower A1 mäht systematisch in Bahnen, die bei jedem Durchgang um 5° gedreht werden. Das Mähsystem besteht aus beweglich gelagerten Klingen, die die Grasnarbe stutzen. Dieses Verfahren sorgt für ein gleichmäßiges und ordentliches Mähbild auf Rasenflächen bis zu 2000 Quadratmetern.
Installation
Die Installation des Dreame Roboticmower A1 ist recht einfach und erfordert weder Begrenzungsdraht noch eine stationäre GPS-Antenne. Die Ladestation muss lediglich aufgestellt und mit dem Stromnetz verbunden werden. Ein stabiler WLAN-Empfang ist erforderlich, um den Mähroboter mithilfe der App zu steuern und zu registrieren. Der Roboter muss bei der ersten Inbetriebnahme einmal das zu pflegende Rasenareal umrunden, um eine Karte zu erstellen.
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