Mit GPS 
und Video

Goat G1 von Ecovacs im Einzeltest

Aus selbst ist der Mann 07/2023

Mit Mährobotern ohne
Begrenzungskabel hält neue Navigationstechnik Einzug in unsere Privatgärten. Was kann die neue Technik und wie funktioniert die Installation? Wir haben eines der ersten Geräte mit dieser Technik, den Goat G1 Mähroboter getestet, welcher eine Rasenfläche von bis zu 1600m² mäht.

Peter sitzt im Garten mit dem Goat G1
Peter Baruschke hat den Goat G1 Mähroboter von Ecovacs mehrere Wochen im heimischen Garten getestet. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
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Goat – also Ziege heißt der autonome Rasenmäher von Ecovacs, einem erfahrenen Anbieter von Haushaltsrobotern. Das Gerät ist frisch auf dem Markt und kostet in der Grundausstattung knapp 1600 Euro. Geboten wird dafür viel Technik, denn der Roboter hat nicht nur GPS, Bluetooth und WLAN, sondern auch Kameras und eine Funknavigation für die Nah-Orientierung an Bord. Bei Bedarf kann außer der lokalen Netzwerk-Anbindung auch ein Mobilfunkmodul mit Sim-Karte nachgerüstet werden.

„Für den Betrieb sind WLAN oder Handynetz zwingende
Voraussetzung.“
Peter Baruschke
Goat G1 von Ecovacs
In der Grundausstattung kostet der Goat G1 von Ecovacs knapp 1600 Euro. Foto: Claudio Kalex

So funktioniert Goat G1

Der autarke Roboter Goat G1 von Ecovacs benötigt keinen Begrenzungsdraht und ist daher vergleichsweise einfach zu installieren. Die Navigation des Roboters erfolgt per GPS, dabei wird das Signal durch im Garten aufgestellte Beacons (batteriebetriebene Funkmodule) unterstützt. Für die Funktion sind WLAN- oder Handyempfang erforderlich.

Lieferumfang Goat G1
Lieferumfang: Der Roboter wird mit zerlegter Basisstation geliefert. Zwei Beacons reichen für kleinere Flächen aus, ein Mobilfunkmodul (Zubehör) kann WLAN ersetzen. Foto: Claudio Kalex

Außer dem Roboter ist die Grundplatte der Basisstation dabei  1 , auf die der Ladeadapter2  gesteckt wird – diese Verbindung lässt sich bei Bedarf wieder lösen. Die Basisstation wird mit Erdschrauben3  auf dem
Untergrund befestigt und über das Netzteil4  und eine Verlängerung5  mit Netzstrom
versorgt. Mitgeliefert werden außerdem zwei Beacons6  (hier nur teilweise abgebildet),
die für einfach geformte Rasenflächen ausreichen und mit Batterien7  betrieben werden. Ist kein WLAN verfügbar, ist ein
Mobilfunkmodul8  im Gehäuse des Roboters
installierbar.

Mit dieser Ausrüstung kann der neue Mähroboter tatsächlich völlig autark Rasen mähen – ohne Begrenzungsdraht, der bei bisherigen Modellen den Arbeitsbereich und größere Hindernisse definiert. Das funktioniert sogar eine Weile bei Stromausfall, denn die Ladestation ist tatsächlich nur für den Ladevorgang nötig, nicht für die Bereitstellung eines für den Betrieb nötigen Basissignals.

Orientierung und Installation des Mähroboters

(1/7)
Kamera Goat G1
Statt Berührungssensoren nutzt das Gerät zwei Kameras, um Hindernisse zu erkennen und zu umfahren. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Ladestation Goat
Auch beim Goat Mähroboter wird die Ladestation fest
verankert. Es wird nur ein Stromanschluss hergestellt. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Schnitthöhe einstellen Goat
Wie bei Robotern üblich, wird die 
Schnitthöhe ganz einfach über ein Drehrad vorgewählt. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Funkbaken Goat
Die Funkbaken werden aus großen Rundbatterien bestückt und einfach in den Boden geschraubt. Sie sollen ein Jahr lang halten. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
QR Code Funkbaken
Während der Installation wird in der App der QR-Code an den Baken eingelesen, sie werden damit in die Navigation integriert. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
erste Fahrt Goat
Beim ersten Mal geht Goat Gassi: Mit der Fernsteuerung in der App wird der Rand einmal handgesteuert abgefahren. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Goat Ladestation
Nach der Kennenlern-Runde fährt das Gerät in die Ladestation, anschließend erkundet es das Gelände noch einmal selbstständig. Foto: sidm / Michael Müller-Münker

Um die Genauigkeit des GPS-Signals zu verbessern, nutzt Goat batteriebetriebene Funkbaken – je größer und verwinkelter die Rasenfläche ist, desto mehr dieser Beacons („Leuchtfeuer“) müssen aufgestellt werden. Zwei Kameras sorgen dafür, dass Hindernisse erkannt und umfahren werden – Berührungssensoren benötigt das Gerät nicht.

Vor- und Nachteile der Kamera-Orientierung

Hindernisse werden ohne Kontakt umfahren und daher nicht beschädigt oder verschoben. Was die Kameras nicht erkennen, wird überfahren und geschreddert. Bereits höher gewachsenes Gras wird als Hindernis erkannt und nicht mehr gemäht. Aus unserer Erfahrung ist es deshalb sinnvoll, die Kameraempfindlichkeit hoch zu wählen – auch damit Tiere und herumliegende Spielzeuge nicht überfahren werden. Setzt man die Empfindlichkeit auf eine geringere Stufe, wird unser Igeltest (siehe Mährobotertest) nicht bestanden, mit hoher Empfindlichkeit erkennt Goat auch kleine Tiere.

Inbetriebnahme des Goat G1 Mähroboters

Für den Betrieb des Roboters ist es ideal, wenn die Rasenfläche über einen guten WLAN-Empfang verfügt. Ist das nicht der Fall, kann ein Mobilfunkmodul nachgerüstet werden – es wird in einer Box im Gehäuse eingebaut. Nachteil dieser Lösung ist, dass für den Betrieb der eingelegten Sim-Karte zusätzliche Kosten anfallen. Bedienung und Programmierung können im Nahbereich des Roboters außerdem via Bluetooth erfolgen – das spart bei der Nutzung eines Mobilfunkmoduls auch Daten. Zwar sind auch Eingaben direkt am Display des Geräts möglich – doch so richtig Spaß macht die Bedienung mit der Handy-App des Herstellers.

App Goat G1
Die App bietet unterschiedliche Anzeigen und Bedienungsmöglichkeiten. Foto: sidm / Peter Baruschke

Bei der Nutzung der App gibt es mehrere Funkwege. Auch die Ausrichtung der Mähbahnen ist veränderbar. Einige der Anzeigen in der App blieben für uns jedoch rätselhaft. Gibt es beim Mähvorgang oder mit dem Roboter Probleme, werden stets Lösungshilfen angeboten.

„Die Handy-App unterstützt
bei Installation und Betrieb des Mähroboters.“
Peter Baruschke

In der App können nicht nur alle denkbaren Einstellungen des Roboters vorgenommen werden – die App gibt auch umfassende Informationen darüber, wo Goat gerade ist und was das Gerät macht. Die App leitet auch durch die Installation, in deren Verlauf unter anderem die benötigten Funkbaken genau nach Anleitung mit Batterien versehen und aufgestellt werden – die Verbindung mit dem Roboter wird ebenfalls direkt in der App durch Scannen der auf den Beacons angebrachten QR-Codes vorgenommen.

App-Steuerung Goat 1
Die App erfordert zahlreiche Berechtigungen. Während der Installation nutzen Sie Bluetooth. In der App wird jeder Schritt beschrieben. Foto: sidm / Peter Baruschke

Zusätzlich gibt auch der Roboter selbst gesprochene Informationen aus – es empfiehlt sich, deshalb als erstes die Spracheinstellungen auch am Roboter selbst zu überprüfen – das ist per App möglich. Die integrierten Kameras erlauben übrigens auch ein ganz neues Sicherheits-Niveau: Je nach Vorwahl warnt das Gerät bei Annäherung – außerdem werden Fotos direkt an die App gesandt.

App-Screenshots Goat G1
Foto: sidm / Peter Baruschke

Auch die Einbindung der Funkbaken ist einfach. Der QR-Code auf den Beacons wird gescannt. Letzter Check vor der
Kartierung des Rasens.

App
Foto: sidm / Peter Baruschke

Gut gefallen haben uns die detaillierten Beschreibungen in der App. Zusätzlich können innerhalb der Arbeitsfläche „Verbotszonen“ eingerichtet werden.

App
Foto: sidm / Peter Baruschke

Schließlich beginnt der Mäher, die Rasenfläche selbstständig zu erkunden. Geschafft! Die Installation wird mit einigen Praxistipps abgeschlossen.

Das Feedback zum Goat G1 von Ecovacs

Peter Baruschke hat den Mähroboter Goat G1 von Ecovacs selbst ausprobiert und über mehrere Wochen getestet.

selbst ausprobiert Ranking fünf von fünf Hämmer - Foto: sidm
Unser Fazit

+ Technisch sehr aufwendiges Mähsystem zum fairen Preis

+ Gute Benutzerführung und viele
Einstellungen in der App

+ Kommt ohne Begrenzungskabel aus

+ Wenig störanfälliger Betrieb

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