Wie alles begann

Die Geschichte des Mähroboters

Aus selbst ist der Mann 4/2024

Mähroboter sind in deutschen Gärten längst keine Seltenheit mehr – Installation und Steuerung werden immer komfortabler. Die ersten Geräte eroberten schon vor fast 30 Jahren den Rasen.

Mähroboter der Zukunft
Foto: AdobeStock / petrrgoskov
Auf Pinterest merken

Wenn Techniker keine rechte Lust zum Rasenmähen haben: Am Anfang standen klassische Rasenmäher mit allerlei technischen Anbauten quasi als Ideenskizze und Machbarkeits-Studie – noch vor der Jahrtausendwende kamen dann die ersten „richtigen“ Mähroboter auf den Markt.

Der Traum vom autonomen Mähen

Machbarkeits-Studie Mähroboter, Prototyp auf dem Rasen
So sahen die ersten Tests aus. Bis zum ersten Mähroboter dauerte es noch ein bisschen. Foto: Hersteller / Robomow

Spätestens seit der zweiten Generation Automower von Husqvarna kann die Technik als ausgereift gelten, und vor gut zehn Jahren setzte ein wahrer Boom der automatisierten Rasenpflege ein.

Mit dem schwedischen Unternehmen Husqvarna und dem israelischen Robomow (zuerst Friendly Machines) haben zunächst zwei Firmen die Entwicklung der in Deutschland verbreiteten Mähroboter wesentlich bestimmt – später kamen weitere Hersteller mit Eigenentwicklungen dazu.

Meilensteine der Mähroboter-Entwicklung 2003 bis heute

Mähroboter erstes Verkaufsmodell von Husqvarna
Erstes Massenmodell: Der Automower der zweiten Generation von Husqvarna. Foto: sidm / Anne Schade

2003

Das Modell aus der zweiten Produktgeneration des Herstellers Husqvarna war für die Pflege von bis zu rund 1800 Quadratmeter Rasen ausgelegt. Eine Pflege von getrennten Rasenflächen und Nebenbereichen war bereits möglich.

Textdisplay und Tastenfeld Mähroboter
Das Modell Automower 230 verfügte über eine komfortable Steuerung mit Textdisplay und Tastenfeld. Foto: sidm / Anne Schade

2011

Dieser kleine Mähroboter war das erste Modell der dritten Produktgeneration bei Husqvarna. Er war ausgelegt für kleinere Rasenflächen bis 600 Quadratmeter mit bis zu 25 Prozent Steigung.

AUTOMOWER 305
Der Automower 350 eignete sich für kleine Rasenflächen. Foto: Claudio Kalex

Als Energiequelle war ein Lithium-Ionen-Akku eingebaut, der wie bei den großen Modellen automatisch an einer Ladestation gefüllt wurde.

AUTOMOWER 305 von oben
Der Automower 350 war kompakter und leichter. Foto: Claudio Kalex

2015

Seit 2015 können die Spitzenmodelle von Husqvarna mit einer App-Steuerung nachgerüstet werden – heute ist diese Ausstattung Standard in fast allen Automowern.

Automower mit App steuern
Automower Connect: Die App-Steuerung der Husqvarna-Modelle wurde möglich. Foto: Hersteller / Husqvarna

Seit 2018 können die Mähroboter außerdem in Smart-Home-Systeme eingebunden und zum Beispiel per Amazon Alexa und Google Home gesteuert werden.

Automower Connect App
Die smarte Steuerung des Mähroboter ist jetzt möglich. Foto: Peter Baruschke / Husqvarna-App

2023

Das Automower-Topmodell 430X Nera kann sowohl mit Begrenzungsdraht als auch allein per Satelliten-Navigation betrieben werden. Der Roboter ist ausgelegt für komplexe Flächen bis über 3000 Quadratmeter (Schwestermodell 450X Nera bis 5000 m2 und 50 Prozent Steigung).

Automower-Topmodell 430X Nera
Ein Begrenzungsdraht muss nicht mehr verlegt werden. Eine Steuerung per Satelliten-Navigation ist möglich. Foto: Hersteller / Husqvarna

In der Connect-App wird der aktuelle Mähweg der Roboter angezeigt. Die Mähzeiten können auch aus der Ferne verändert werden. Wird der Mäher aus dem Garten entfernt, schlägt die App Alarm.

Connect-App Husqvarna
Die Connect-App warnt vor Diebstahl, zeigt an, wo sich der Mähroboter gerade befinden und kann das Gerät starten. Foto: Hersteller / Husqvarna

2024

Das neueste Modell von Husqvarna pflegt Rasenflächen bis 1000 Quadratmeter – auch dieses Gerät beherrscht den Betrieb mit Begrenzungskabel und – mit nachgerüsteten Epos-Satellitenempfängern – ein komplett kabelloses Mähen. Die Steuerung per App ist Serienausstattung.

AUTOMOWER 410XE NERA:
Das neuste Modell von Husqvarna: Automower 410XE Nera. Foto: Hersteller / Husqvarna

Wie alles begann...

Nach und nach wurden die Geräte komfortabler bedienbar – bald auch per App und Smartphone – und preiswerter. Waren die Roboter zunächst groß und schwer – zum Beispiel die klassischen Robomow-Modelle mit Blei-Gel-Akku und mehr als 30 Kilogramm Gewicht – so kamen nach 2010 vermehrt auch kompakte Modelle für kleine Rasenflächen auf den Markt.

(1/12)
Schildkrötenmäher von Husqvarna
Foto: Hersteller / Husqvarna

1995

Husqvarna bringt den ersten solarbetriebenen Mähroboter auf den Markt. Das liebevoll Schildkrötenmäher genannte Gerät mit der damals einzigartigen solaren Stromversorgung stieß weltweit auf großes Interesse.

Modells Classic von Robomow
Foto: Hersteller / Robomow

1997

Friendly Machines – einige Jahre später in Robomow umbenannt – stellt auf einer Messe in Birmingham den Prototypen des Modells Classic vor, das 1998 in den Handel kommt und immerhin 4000-mal verkauft wird.

Automower-Mähroboter Husqvarna
Foto: Hersteller / Husqvarna

1998

Husqvarna startet die erste Generation der Automower-Mähroboter. Der Akku- betrieb mit Ladestation ermöglichte es, den Rasen rund um die Uhr unabhängig vom Tageslicht zu mähen.

zweite Generation Robomow-Mähroboter
Foto: Hersteller / Robomow

2000

Friendly Machines stellt seine zweite Generation Robomow-Mähroboter auf der RL-Plattform vor. Dieses verbesserte Modell wurde bis 2013 11 000-mal verkauft. Seit 2005 heißt die ganze Firma nach dem Produkt – Robomow.

Automower der zweiten Generation von Husqvarna
Foto: Hersteller / Husqvarna

2003

Mit dem Automower der zweiten Generation beginnt bei Husqvarna der Siegeszug der Mähroboter. Die besser wettergeschützten Geräte mit robuster Technik arbeiten teilweise bis heute auf dem Rasen.

Solar Hybrid von Husqvarna
Foto: Hersteller / Husqvarna

2008

Eine alte Idee neu aufgelegt: Mit dem Solar Hybrid bringt Husqvarna einen Roboter, der auch solar geladen wird – und außerdem bei Bedarf an einer Ladestation.

Robomow RS
Foto: Claudio Kalex

2010 (2013)

In der dritten und vierten Modellreihe bietet Robomow sehr erfolgreich kompakte und leichte Modelle für kleinere Gärten an. Der Robomow RS kann bis zu 3000 Quadratmeter große Rasenflächen pflegen.

iMow Mähroboter
Foto: Claudio Kalex

2010

Stihl startet mit einem eigenen Mähroboter – schnell wird aus einem Lizenzmodell für das Tochterunternehmen Viking eine eigene Entwicklung, die heute iMow heißt.

Gardena Mähroboter
Foto: David Weimann

2011

Gardena bringt einen Mähroboter auf den Markt, der auf der bewährten Technik des Mutterkonzerns Husqvarna basiert. Das Gerät wird auch im Baumarkt verkauft und ist für die Do-It-Yourself-Installation ausgelegt.

Autoclip von Stiga
Foto: Hersteller / Stiga

2012

Unter dem Namen Autoclip bringt Stiga den ersten Rasenroboter auf den Markt. Die Geräte werden im Fachhandel angeboten und pflegen Flächen von bis zu mehreren tausend Quadratmetern.

Landroid von Worx
Foto: David Weimann

2012

Mit robuster Technik und günstigen Preisen bringt Worx Mähroboter unter dem Namen Landroid auf den Markt. Erstmals kosten Rasenroboter damit unter 1000 Euro, obwohl das Gerät bis zu 1500 Quadratmeter Rasen trimmt.

Vergleichstest von Rasenrobotern
Foto: Claudio Kalex

2013

Seid ihr alle da? Mit zehn Geräten startet die Redaktion selbst ist der Mann mit dem TÜV Rheinland den ersten großen Vergleichstest von Rasenrobotern in Deutschland. Ergebnis: Die Technik arbeitet (fast immer) zuverlässig.

Mähroboter sind inzwischen Massenprodukte

Mit mehreren großen Vergleichstests und zahllosen Bewertungen in unserer beliebten „selbst ausprobiert“-Reihe haben wir diese Entwicklung schon früh begleiten können. In unserem ersten Praxistest gemeinsam mit dem TÜV Rheinland attestierten wir den Herstellern bereits 2013 eine weitgehend zuverlässige Funktionsweise – nur drei von zehn Geräten erreichten damals nicht die Endnote gut.

Das könnte Sie auch interessieren ...