Winterblüher Diese Pflanzen blühen im Winter
Diese sogenannten „Sleeping Beauties“, die „schlafenden Schönheiten“, blühen meist zwischen November und März, wenn der übrige Garten brach liegt. Welche Winterblüher es gibt, erfahren Sie hier.
Ein gut geplanter Garten bietet auch bei Frost einen schönen Anblick. Unverzichtbar dabei sind Pflanzen, die im Winter blühen. Die schönsten Winterblüher besitzen neben ihren farbigen Blüten auch einen zarten Duft, der an milden Wintertagen den Garten erfüllt!
Was sind Winterblüher?
Winterblüher ist keine botanische Kategorie: Als Winterblüher werden alle Pflanzen – ob Stauden, Sträucher oder Bäume – bezeichnet, die in der kalten Jahreszeit ihre Knospen öffnen. Was alle winterblühenden Pflanzen eint, ist, dass sie besonders unempfindlich und robust sind – vor allem in Bezug auf (niedrige) Temperaturen.
Doch Vorsicht: Zwar sind die winterharten Pflanzen selbst recht kältetolerant, ihre weißen Blüten, mit denen Winterblüher zwischen November und März begeistern, sind nicht gleichermaßen frosthart!
Damit die zarten Blüten Ihrer Winterblüher nicht kurz nach dem Knospen erfrieren, sollten Sie für die winterharten Pflanzen im Garten einen möglichst windstillen, sonnigen Standort aussuchen. Ein halbschattiger Standort vor einer schützenden Hauswand etwa, ist ideal!
Pflanzen, die im Winter blühen
Im kahlen Beet entfalten Winterblüher leicht ihre besondere Faszination: Wo sonst nur brauner Mutterboden zu sehen ist, ziehen Pflanzen, die in milden Wintern blühen, ganz automatisch die Blicke auf sich.
Mit diesen winterharten Stauden kreieren Sie auch in der kalten Jahreszeit abwechslungsreiche Blumenbeete:
- Adonisröschen (Adonis amurensis)
- Christrose (Helleborus niger)
- Duftveilchen (Viola vulgaris)
- Echte Schlüsselblume (Primula veris)
- Gewöhnliches Leberblümchen (Hepatica nobilis)
- Huflattich (Tussilago farfara)
- Kaschmir-Begenie (Bergenia ciliata)
- Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Lenzrose (Helleborus Orientalis)
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)
Auch auf dem Balkon gedeihen winterharte Pflanzen, die in der kalten Jahreszeit zwischen November und Februar Farbe in die Blumenkästen zaubern – dazu zählen etwa Garten-Silberglöckchen, Heidekraut, Hornveilchen, Immergrüne Schleifenblume, Scharlachfuchsie, Scheinbeere, Stiefmütterchen oder auch Zierkohl.
Die 5 schönsten winterblühenden Sträucher
Während viele Blumen erst im Vorfrühjahr aufknospen, stehen winterblühende Gehölze häufig bereits im November und Dezember in voller Blüte. Einige Sträucher, die im Winter blühen, sind:
1. Zaubernuss (auch Hamamelis)
Die Zaubernuss verdankt ihrem Namen der Ähnlichkeit zur Haselnuss, obwohl sie nicht mit dieser verwandt ist. Einige Zaubernuss-Arten werden auch heutzutage noch intensiv als Heilpflanze verwendet. Sie soll bei leichten Hautverletzungen und -entzündungen entzündungshemmend wirken. Die fadenförmigen Blüten öffnen sich von Dezember bis Februar in Gelb, Orange und Rot.
Bei Hautverletzungen und -entzüdnungen kann die Zaubernuss helfen. Foto: Bernd Kasper / pixelio.de
2. Winter-Jasmin
Winter-Jasmin stammt ursprünglich aus China und ist bereits seit dem 19. Jahrhundert in Europa verbreitet. Der Winter-Jasmin zeigt seine gelben Blüten bereits von Dezember bis März, verträgt aber keine starken Fröste und sollte daher sonnig und windgeschützt stehen.
Ab Dezember zaubern Winter-Jasmin etwas Farbe in den Garten. Foto: momosu / pixelio.de
3. Winter-Schneeball (auch Bodnant-Schneeball)
Der Winter-Schneeball ist ein relativ junger Strauch, der als Kreuzung des Duft-Schneeballs und des Großblütigen Schneeballs entstand. Im Handel ist vor allem die Sorte "Dawn" beliebt. Je nach Art zeigt der Winter-Schneeball seine weißen und rosa Blüten von Januar bis April.
Schon allein der Name zeigt, dass der Winter-Schneeball ein Winterblüher ist. Foto: segovax / pixelio.de
4. Schneeheide
Die Schneeheide, auch Winterheide und Frühlingsheidekraut, entfaltet ihre volle Wirkung vor allem, wenn ihre weißen, gelben, roten und rosafarbenen Blüten auf größeren Gebieten eine zusammenhängende Fläche bilden. Sie bevorzugt einen sonnigen geschützten Standort und blüht je nach Art von November bis in den April hinein.
Bis in den Frühling blüht dieser bunte Winterblüher. Foto: gänseblümchen / pixelio.de
5. Seidelbast
Neben seiner Funktion als Zierpflanze, wurde der Seidelbast früher auch als Heilpflanze verwendet. Im Volksglauben soll der winterblühende Strauch eine abwehrende Wirkung gegen Hexen haben. Seine weißen und rosa Blüten zeigen sich von Februar bis Juni.
Vorsicht: Seidelbast ist giftig! Bereits 10 seiner Beeren, die im Juli und August reifen, sind für Kinder tödlich.
Beliebt als Heil- und Zierpflanze: Der Seidelbast. Foto: berggeist007 / pixelio.de
Weitere Sträucher, die im Winter blühen, sind unter anderen:
- Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox)
- Duft-Heckenkirsche (Lonicera fragrantissima)
- Schleimbeere (Sarcococca confusa)
- Schnee-Forsythie (Abeliophyllum distichum)
- Schneekirsche (Prunus subhirtella)
Wann kann ich Winterblüher pflanzen?
Ab Mai etwa können Sie Winterblüher im Garten auspflanzen. So haben die Pflanzen genug Zeit anzuwachsen, bis sie nächstes Jahr beweisen müssen, wie frostfest sie wirklich sind. Spätestens im September sollten winterharte Gehölze in die Erde gesetzt werden, damit Bäume und Sträucher noch Wurzeln schlagen können, ehe der erste Frost ansteht.
Praxistipp: Den Rückschnitt von älteren Pflanzen erledigen Sie am besten zeitig nach der Blüte im Februar / März. Wählen Sie dafür einen frostfreien, bewölkten Tag.
Blüten im Winter danke Zwiebelblumen
Jeder kennt sie, aber verbindet damit nicht den Begriff Winterblüher: Zwiebelpflanzen! In der Zwiebel, die ab dem Spätherbst in der Erde ruht, ist schon die ganze Pflanze angelegt. Erhält die Pflanze im Spätwinter erste Wärmereize, drängt es die Blume an die Oberfläche. Selbst wenn der Garten noch unter Schnee begraben liegt, erfreuen Zwiebelblumen bereits mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten.
Besonders beliebt und verbreitet sind folgende winterblühende Zwiebelpflanzen:
- Blaustern (Scilla)
- Frühlings-Krokus (Crocus vernus)
- Herbstzeitlose (Colchicum)
- Märzenbecher (Leucojum)
- Narzissen (Narcissus)
- Schneeglanz (Chionodoxa)
- Schneeglöckchen (Galanthus
- Winterling (Eranthis)
Praxistipp: Während die meisten Zwiebelpflanzen erst früh im neuen Jahr austreiben, sorgt der Herbstkrokus (Crocus ligusticus) bereits im alten Jahr – etwa von November bis Dezember – für farbenfrohe Akzente im kargen Garten.
Gräser im Winter
Nicht nur die Blüten von Winterblühern ziehen in kleinen Gärten alle Blicke auf sich – auch Gräser und deren Samenstände können den winterlichen Garten bereichern: Ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Grases sind die Wuchsform, der Blütenstand und die Farbe. Um ihre Schönheit im Winter genießen zu können, sollte man sie erst im Frühjahr zurückschneiden. Winterlicher Raureif verwandelt die winterfesten Ziergräser dann jeden Tag in faszinierende Eisskulpturen.
Winterblüher unter den Zimmerpflanzen
In der Wohnung herrschen ja meist ganzjährig konstante Temperaturen – für Zimmerpflanzen ideale Voraussetzungen, um Blüten zu bilden. Doch auch Zimmerpflanzen blühen nicht das ganze Jahr hindurch. Gut, wenn man weiß, welche Zimmerpflanzen zwischen November und März blühen.
Zu den winterblühenden Zimmerpflanzen, die auch in der tristen, lichtarmen Jahreszeit Farbe auf die Fensterbank zaubern, zählen unter anderem:
- Amaryllis
- Begonien
- Bromelien
- Christusdorn
- Flammendes Käthchen
- Orchideen
- Persisches Alpenveilchen
- Topf-Azaleen
- Weihnachtsstern
Winterblüher sind also gar nicht so selten, wie man zuerst meint. Mit etwas Sorgfalt bei der Auswahl der Blühpflanzen im Garten und in der Wohnung kann man das ganze Jahr hindurch blühende Schönheiten kultivieren.
Quelle: selbst ist der Mann 12 / 2012