Tierspuren im Schnee

Was sind das für Spuren im Schnee?

Wer war denn da letzte Nacht im Garten unterwegs? Im frischen Schnee offenbaren sich oft tierische Gäste, die sonst unerkannt bleiben. Hase, Katze oder doch ein Fuchs – so lesen Sie die Tierspuren im Schnee.

Bilder von 12 Tierspuren im Schnee
Überblick der unterschiedlichen Tierspuren im Schnee Foto: Selbst.de / Dominica Zaborowski
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Nichts ist so schön, wie eine ungestörte Schneedecke im Garten und nichts so verräterisch. Tiere, die sich ansonsten unbemerkt draußen durch Garten und Wald schleichen, werden plötzlich durch die Tierspuren im Winter sichtbar.

Spurenkunde

Die Spurenkunde (Ichnologie) beschäftigt sich mit der Analyse tierischer Spuren, sowie als Teilgebiet der Paläontologie mit der Bestimmung fossiler Spuren.

Doch wer war da wohl des nachts unterwegs? Die Fußabdrücke von Hund und Katze sind noch leicht erkennbar, doch könnten Sie auch die Spuren von Wildtieren unterschieden? Schließlich wäre es ja durchaus gut zu wissen, ob ein Reh durch den Garten spaziert ist oder ein Wildschwein und ob sich ein Marder in der Nähe befindet oder doch ein ausgewachsener Waschbär. Wir erklären, wie Sie die Spuren im Schnee richtig deuten.

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Video: Glutamat

Fährte, Spur oder Geläuf: Wie nennt man Tierspuren?

Trittsiegel ist der Oberbegriff für den Fußabdruck, den ein Tier hinterlässt. Beim Laufen bilden sich mehrere Trittsiegel hintereinander, was allgemein als Fährte, Spur oder Geläuf bezeichnet wird, je nachdem von welchem Tier die Abdrücke stammen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Fährte und Spur austauschbar für sämtliche Fußspuren von Tieren verwendet. In der Fachsprache werden die Begriffe wie folgt unterschieden.

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Tierspuren und Fährten erkennen & bestimmen
Tierspuren und Fährten erkennen & bestimmen
  • Fährte: Der Jäger spricht von einer Fährte, wenn es sich bei den Trittsiegeln um die Abdrücke von Schalenwild (Paarhufer wie Reh, Rothirsch und Wildschwein), Steinbock, Gams, Wolf, Luchs, Bär oder Auerwild, Truthahn und Trappe handelt.

  • Spur: Die Fußabdrücke der übrigen Tiere aus der Gruppe der Haartierarten (Säugetiere, die zum Jagdwild zählen) – etwa Fuchs, Marder, Dachs, Hase und Eichhörnchen – werden als Spur bezeichnet.

  • Geläuf: Von Geläuf spricht der Fachmann, wenn es sich nicht um die Spur eines Haarwilds handelt. Dazu zählen die meisten Federwildarten (wie Rebhuhn, Fasan, Wachtel, Gans und Ente).

Quiz: Welche Spur gehört zu welchem Tier?

Kennen Sie sich bereits gut mit Tierspuren aus? Machen Sie den Test und überprüfen Sie Ihre Kenntnisse:

Haben sie beim Quiz nicht die volle Punktzahl erreicht? Dann können Sie nun hier ganz genau nachlesen, wie man die Spuren und Fährten unterschiedlicher Tiere erkennt.

Und auch wenn Sie die volle Punktzahl erreicht haben, finden Sie im Artikel bestimmt noch die ein oder andere Information, die Ihnen beim Fährtenlesen helfen kann.

Tierspuren im Schnee erkennen

Sofern Sie nicht gerade mitten im tiefsten Wald wohnen, verirren sich meist nur kleine Tiere in Ihren Garten, deren Spuren sich leicht deuten lassen. Wer regelmäßig in der Natur unterwegs ist, profitiert jedoch auch davon, die Fährten größerer Tiere einwandfrei identifizieren zu können – so sind Sie bestens gewappnet, sollten sich doch einmal Wolf, Fuchs und Wildschwein bei Ihnen in Natur oder Garten gute Nacht sagen.

Tierspuren im Schnee
Im frischen Schnee sind die Tierspuren deutlich zu erkennen. Foto: iStock / Maksim Safaniuk

Katzenspuren im Schnee erkennen

Katzenspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Katzenspuren sind im Winter besonders leicht zu erkennen. Ihre Pfotenabdrücke zeichnen sich deutlich mit einem großen runden Hauptballen und vier kleinen runden Zehenballen ab.

Krallen sind bei Katzenspuren nicht zu sehen, da Katzenkrallen nur bei Gebrauch ausgefahren werden, damit sie sich beim Laufen nicht abnutzen. Sind die Katzenspuren besonders groß, könnte es sich dabei um einen Luchs handeln.

Praxistipp: Die Form der Katzenpfoten können Sie sich leicht dank des umgangssprachlichen englischen Begriffs für Katzenzehen merken: „toe beans“ („Zehbohnen“). Tatsächlich ähneln die Zehen der Katze kleinen runden Bohnen.

Hund-, Wolf- und Fuchsspuren unterscheiden

Füchse hinterlassen Abdrücke, die sehr stark denen von Hunden ähneln: ein großer Hauptballen mit vier Zehenballen und vier Krallen. Um sie von Hundespuren zu unterscheiden, müssen Sie sich die Abdrücke genau ansehen.

Betrachten Sie vor allem Form und Ausrichtung der Zehenballen: Bei einem Fuchs ist der Abstand zwischen mittleren Zehenballen und Hauptballen viel größer als bei einem Hund.

Hunde- und Fuchsspuren
Hundespuren: links; Fuchsspuren: rechts Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Fuchsspuren erkennen Sie außerdem an der besonderen Gangart. Er setzt die Pfoten stest kerzengerade hintereinander und läuft mit den Hinterläufen genau in die Spuren der Vorderläufe. Durch diese elegante Fortbewegung hinterlässt er eine "Perlenschnur".

Wolfspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Wolfspuren sind indes von Hundespuren nur in ihrer Größe unterscheidbar. Die Abdrücke können um die 10 cm groß werden. Besitzen Ihre Nachbarn nicht gerade eine Deutsche Dogge ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass Sie ein Wolf besucht hat.

Praxistipp: Sowohl beim Fuchs als auch bei anderen Tierarten ändert sich das Laufbild, sobald sie sich schneller fortbewegen. Flüchtende Tiere bewegen sich sprungartig, sodass die Abdrücke nicht mehr aneinandergereiht sind, sondern aus gruppenweisen angeordneten Fußabdrücken bestehen, die sich teils überschneiden.

Marderspuren erkennen

Marderspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Zu der Familie der Marder gehören unter anderem auch Dachs, Iltis und Wiesel. Die Abdrücke der Marder bestimmen Sie anhand der großen Hauptballen mit seinen fünf Zehenballen, an deren Ende jeweils fünf Krallen sichtbar sind.

Verwechslungsgefahr: Der Daumenballen der Marder ist so klein, dass er manchmal nicht richtig abgebildet wird, dann besteht Verwechslungsgefahr mit Hundeabdrücken. Werden die Krallen dann auch nicht richtig dargestellt, können Marderspuren auch leicht mit denen von Katzen verwechselt werden.

Aufschlusss gibt dann die Fortbewegungsart. Während Hunde und Katzen häufig in einer geraden Linie laufen, bewegen sich Marder sprunghaft. So sieht die Spur meist sehr chaotisch aus.

Anhand der Größe der Abdrücke lässt sich die Art des Marders bestimmen:

  • über 4 cm: Dachs

  • 2-4 cm: Steinmarder, Iltis, Dachs-Jungtier

  • 1 cm: Wiesel

Praxistipp: Im Gegensatz zum Marder halten Dachse Winterschlaf. Es ist daher recht unwahrscheinlich, eine Dachsspur im Winter zu entdecken.

Eichhörnchen-Spuren im Schnee

Eichhörnchenspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Eichhörnchen verfügen über längliche Hinterläufe mit fünf Krallen, sowie kleinere Vorderläufe mit ebenfalls fünf Krallen.

Ihre Trittspuren sind leicht erkennbar, da sie eine sehr eigentümliche Fortbewegungsart haben: Sie setzen bei jedem Sprung Ihre Hinterläufe vor die Vorderläufe. So sehen die Abdrücke im Winter so aus, als wäre ein Tier mit großen Händen und kleinen Füßen durch den Garten gehüpft.

Hasenspuren im Schnee erkennen

Hasenspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Eine ähnliche Fortbewegungsart haben auch Hasen bzw. Kaninchen. Haben sie es eilig, setzen sie ebenfalls bei jedem Sprung ihre länglichen Hinterballen vor die rundlichen Vorderläufe, wobei hier jedoch nur die Hinterbeine direkt nebeneinander stehen, die Vorderläufe sind leicht versetzt hintereinander.

Kaninchen- und Hasenspuren lassen sich kaum unterscheiden. Hasen sind jedoch meist einzeln unterwegs, während Kaninchen in Gruppen leben. Bei letzterem sind daher auch immer mehrere Kaninchenspuren nah beieinander.

Rattenspuren erkennen

Mausspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Ratten besitzen Pfotenabdrücke, die beinahe aussehen wie Hände. Sie haben an ihren Hinterbeinen fünf Zehen und an ihren Vorderbeinen vier ausgeprägte Zehen.

Ihr Trittsiegel ähnelt sehr denen von Mäusen, Mäusepfoten sind jedoch wesentlich kleiner. Während Rattenfüße bis zu 2 cm groß werden können, sind Mäusepfoten meist nur halb so groß.

Der größte Unterschied ist jedoch das Trittsiegel: Ratten haben einen dicken und schweren Schwanz, den sie deutlich sichtbar hinter sich herziehen. Mäuse bewegen sich aufgrund ihrer geringen Größe hingegen hüpfend im tiefen Schnee fort, was deutlich an der Anordnung der Fußabdrücke zu erkennen ist.

Waschbärenspuren im Winter

Waschbärspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Der Waschbär ist in Deutschland nicht heimisch, doch er wurde hier bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesiedelt – mit zunächst mäßigem Erfolg. In den 1970er Jahren wurde seine Population noch auf 20.000 Exemplare geschätzt. Mittlerweile soll die Waschbärpopulation in Deutschland bei knapp einer halben Millionen Waschbären liegen.

Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass Sie dem nachtaktive Raubtier über den Weg laufen. Die Pfotenabdrücke sehen handähnlich aus mit fünf länglichen abgespreizten Fingern und fünf Krallen.

Fährten lesen: Hirsch, Reh oder Wildschwein?

Rehspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Bambi hat wohl jeder gerne zu Besuch in seinem Garten. Die unverhoffte Begegnung mit einem Keiler kann hingegen gefährlich werden. Die Fährten dieser Paarhufer sollten Sie deswegen auseinanderhalten können.

Rehe und auch Hirsche erkennen Sie deutlich an den zwei länglichen Abdrücken, wobei Hirschabdrücke wesentlich größer sind als Rehspuren.

Wildschweinspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Wildschweinspuren sind ebenfalls deutlich größer als Rehspuren und können je nach Alter und Geschlecht des Tieres 5-10 cm groß werden.

Das deutlichste Erkennungsmerkmal von Wildschweinen ist ihre ausgeprägte Afterklaue, die sich deutlich sichtbar hinter den beiden Paarhufen abbildet.

Fasanenspuren im Schnee

Fasanenspuren im Schnee
Foto: Selbst.de (Dominica Zaborowski)

Fasane zeichnen sich durch typische Vogelspuren im Schnee aus. Das Trittsiegel besteht aus vier schmalen Zehen. Von anderen Vögeln im Winter unterscheidet sich der Fasan jedoch deutlich in seiner Größe. Seine Fußspuren können bis zu 7 cm groß werden.

Auch das Geschlecht des Federwilds lässt sich anhand der Abdrücke erkennen. Männliche Fasane ziehen ihren stark gefiederten Schwanz hinter sich her, der sich deutlich abzeichnet.

Nichts ist so schön, wie durch den winterlich verschneiten Wald zu spazieren und dabei mit Partner, Kinder oder Freunden zu raten, wer wohl bereits vor Ihnen durch den kalten Schnee gestapft ist.

Fasan im Schnee
Männlicher Fasan spaziert durch den Schnee. Foto: istock/ Thorsten Spoerlein

Die Schwierigkeitsstufe können Sie erhöhen, indem Sie Fußabdrücke nicht mehr im Schnee, sondern in der feuchten Erde deuten. Das ist meist wesentlich schwerer, weil die Konturen häufig im Boden verschwimmen.

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