Forsythie

Forsythie richtig pflanzen, schneiden und pflegen

Kaum etwas läutet den Frühling mehr ein, als die goldgelben Blüten der Forsythie – nur der richtige Schnitt sorgt dafür, dass Ihr Zierstrauch im Frühjahr in prächtiger Blüte erstrahlt.

Forsythie
Noch bevor ihre Blätter sprießen, kündigt die Forsythie mit ihren goldgelb strahlenden Blüten fröhlich den Frühling an. Foto: iStock/Milosz_G
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Ab Mitte März erstrahlt quasi ganz Deutschland – in der Großstadt und auf dem Lande – in goldgelber Blütenpracht. Wie kaum eine andere Pflanze verkündet die Forsythie das lang ersehnte Frühlingserwachen der Natur und sorgt damit für Glücksgefühle bei Mensch und Tier.

Wie Sie Ihren eigenen Strauch pflanzen und richtig pflegen, warum der richtige Zeitpunkt beim Schnitt über die Blütenpracht entscheidet und wieso die gelben Blüten manchmal mehr versprechen, als sie halten – wir verraten Ihnen alles, was Sie über den beliebten Blütenstrauch wissen müssen!

Wissenswertes: Die Forsythie auf einen Blick

Keine Zeit zum Lesen? Hier finden Sie die wichtigsten Infos über die Forsythie auf einen Blick:

  • Name: Forsythie (forsythia x intermedia)
  • Herkunft: Ostasien
  • Pflanzenfamilie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
  • Pflanzzeit: Frühling oder Herbst, bevorzugt zeitiges Frühjahr
  • Blütezeit: je nach Sorte, Region und Witterung Anfang März bis Mitte Mai
  • Blatt- und Blütenfarbe: grün und goldgelb
  • Wuchshöhe und -breite: jeweils bis zu vier Metern
  • Standortansprüche: lockerer, kalkarmer Boden, sonnig bis halbschattig
  • Toxizität: alle Bestandteile geringfügig giftig
  • Winterhärte: im Freiland winterhart, als Kübelpflanze mit Winterschutz
  • Pflege: Rückschnitt jährlich, Wasser- und Düngegaben im ersten Standjahr

Forsythie pflanzen: Als Strauch, als Hecke oder im Topf

Wenn im Frühjahr die neidischen Blicke in den gelb strahlenden Garten des Nachbars wandern, hätte so manch einer womöglich schnellstmöglich eine eigene Forsythie im Garten. Ihr Glück: Der Zierstrauch stellt kaum Ansprüche an Standort und Pflege und fühlt sich somit in fast jedem Garten – und auch bei Garten-Neulingen – pudelwohl.

Forsythie
Dicht aneinander gepflanzt bilden die Forsytien-Sträucher schnell eine blickdichte Hecke. Foto: iStock/beekeepx

Je nachdem, was Ihre Gegebenheiten zulassen, können Sie Ihren Garten, die Terrasse oder den Balkon mit einer Forsythie als üppigen Strauch im Freiland, als begrenzende Hecke oder klein aber fein als Zierpflanze im Topf dekorieren. Dank der Robustheit ergeben sich dadurch sowohl in der Pflanzung als auch in der Pflege sich nur minimale Unterschiede.

Wann kann man Forsythien pflanzen?

Im zeitigen Frühjahr, sobald Sie das goldene Spektakel in der Nachbarschaft beobachten können und der Boden frostfrei ist, ist der beste Zeitpunkt fürs Pflanzen Ihrer eigenen Forsythie.
Prinzipiell können Sie den Strauch auch im Herbst ins Freiland einpflanzen, allerdings braucht er im ersten Winter dann unbedingt Ihre Hilfe beim Überwintern. Frost und Kälte machen es der Forsythia schwer, sich einzuleben und könnten ihre erste Blüte ausfallen lassen.

Wo kann man Forsythien pflanzen?

Standort-Ansprüche stellt die beliebte Gartenpflanze kaum: Sie bevorzugt zwar ein sonniges Plätzchen, gibt sich aber auch im Halbschatten und sogar im Schatten zufrieden. Der einzige Nachteil: Sowohl die Blüten- als auch die Blätterpracht fallen bei wenig Sonnenlicht eher spärlich aus.
Ideal geeignet ist ein lockerer, durchlässiger, humusreicher Boden. Die Garten-Forsythie steht außerdem gerne in leicht feuchtem Boden, bei Staunässe wird sie dagegen schnell anfällig für Pilzerkrankungen und reagiert mit faulenden Wurzeln. Zudem gilt der Strauch zwar als kalktolerant, bei einem Zuviel können sich die Blätter aber gelb verfärben (Stichwort Kalkchlorose).

Übrigens: Wieso Sie sich zwei Mal überlegen sollten, ob Sie eine Forsythie neu pflanzen, erfahren Sie weiter unten, wenn wir erklären, wieso an der Forsythie nicht alles Gold ist, was glänzt.

Wie pflanzt man eine Forsythie?

Im Baumarkt oder Gartencenter erhalten Sie verschieden große Forsythien im Topf oder als Wurzelware. Wurzelnackte Pflanzen sind platzsparender und dementsprechend günstiger. Der Kauf ohne Topf lohnt sich besonders, wenn Sie eine blühende Hecke aus den Jungpflanzen setzen möchten. Die empfindliche Wurzelware sollten Sie nach dem Kauf aber möglichst schnell in die Erde pflanzen.

  1. Heben Sie ein Pflanzloch von etwa doppelter Größe des Wurzel- oder Erdballens aus.
  2. Bei Einzelpflanzen wird ein Pflanzabstand von etwa 2 Metern zu anderen Gehölzern gewahrt, bei Hecken lassen Sie, je nachdem wie dicht Sie den Wuchs wünschen, etwa 50-100 cm Platz.
  3. In sandigen Böden sollte das Loch etwas größer ausfallen und mit reichlich Kompost aufgefüllt werden, um eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleisten zu können. Neigt der Boden zu Staunässe, bringen Sie eine Drainageschicht ein!
  4. Trockene Ballen werden vor dem Einsetzen in einem Eimer mit Wasser getränkt und anschließend in die Erde gepflanzt – in gleicher Tiefe wie zuvor im Topf.
  5. Bedecken Sie die Wurzeln mit Erde, drücken Sie sie gut an und schlämmen Sie die Pflanze ein, um die Hohlräume um die Wurzeln herum auszufüllen.
  6. Eine zusätzliche Schicht aus Rindenmulch verringert den Wasserverlust und schützt die Jungpflanze vor dem Austrocknen.

Wichtig: Im ersten Standjahr ist die Forsythie auf Ihre Hilfe angewiesen – stärken Sie sie mit regelmäßigen Wassergaben, bis sich die Wurzeln im nächsten Jahr soweit ausgebildet haben, dass sich die Pflanze eigenständig versorgen kann.

Wie schnell wächst eine Forsythie?

Nicht nur die Wurzeln, auch die Triebe der Forsythie wachsen vergleichsweise schnell. Unter anderem aus diesem Grund, ist sie eine so beliebte Heckenpflanze. Die Blüten im Frühjahr und die sommergrünen Blätter sorgen in den warmen Jahreszeiten für einen zuverlässigen Sichtschutz im Garten. Da die Pflanze jedoch schnell zum Verkahlen neigt, ist ein regelmäßiger Rückschnitt der Sträucher essenziell für eine üppig blühende Hecke.

Forsythien schneiden: Was zählt, ist der Zeitpunkt

Als Frühlingsboten werden Forsythien von Hobbygärtnern hauptsächlich für Ihre einzigartige Blüte verehrt – neben ihrem äußerst geringen Pflegebedarf natürlich.
Denn das so ziemlich einzige, womit Gartenbesitzer bei der Forsythie Probleme verursachen können, ist der Rückschnitt und der sorgt vollkommen zu Unrecht immer wieder für große Verzweiflung. Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Forsythien schneiden:

Wie oft muss man Forsythien schneiden?

Forsythien neigen mit der Zeit dazu, kräftige, nach oben ausgerichtete Triebe auszubilden und dadurch im Inneren mehr und mehr zu verzweigen. Das führt einerseits dazu, dass die langen Triebe irgendwann überhängen und der Strauch immer weiter in die Breite wächst, andererseits bietet das verzweigte Gerüst der Pflanze keinen Platz mehr für die gelben Blüten.

Forsythie
Das typische Bild einer vernachlässigten Forsythie: Dünnes Geäst bildet den Großteil der Pflanze, während sich die schönen Blüten nur noch vereinzelt außen an den langen, überhängenden Trieben bilden können. Foto: iStock/Sergii Kozak

Um zu verhindern, dass Ihre Forsythie verkahlt, schneiden Sie sie idealerweise einmal im Jahr zurück. Alle zwei bis drei Jahre tut der Blüte ein radikalerer Erhaltungsschnitt gut.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Forsythien schneiden?

Der perfekte Zeitpunkt, um Ihre Forsythie zurückzuschneiden ist das Frühjahr – und zwar direkt nach der Blüte. Warten Sie bis Mitte oder Ende April, wenn die Blüten des Goldflieders verwelkt sind und die ersten grünen Blätter zu sprießen beginnen. Dann können Sie älteres Holz einfach entfernen, ohne die Blüte für das nächste Jahr zu gefährden.
Wer seine Forsythie im Herbst schneidet, begeht den größten Fehler in der Forsythien-Pflege – bei einem Herbstschnitt entfernt man nicht nur alte Äste, sondern auch die ganze Blütenpracht des kommenden Jahres, denn Forsythien bilden ihre Blütenknospen schon im Sommer des Vorjahres.

Ausnahme: Blühende Forsythienzweige können Sie zu Dekozwecken natürlich abschneiden. Wählen Sie dafür Zweige mit möglichst vielen Knospen und kappen Sie sie mit einer sauberen und scharfen Schere oder einem Messer.

Forsythie
Blühende Forsythien-Äste gehören im Frühling einfach dazu – nicht nur draußen, sondern auch drinnen, zum Beispiel als hübsche Oster-Deko. Foto: iStock/aprott

Schon gewusst? Die Forsythie gilt laut phänologischem Kalender als eine der Zeigerpflanzen für den Beginn des Erstfrühlings – für Hobbygärtner also das Startsignal für die neue Gartensaison. Was im März sonst noch im Garten ansteht, lesen Sie in unserem Gartenkalender.

Wie schneidet man Forsythien richtig?

Bis auf den Zeitpunkt können Sie beim Rückschnitt der Forsythie wenig falsch machen. Der robuste Strauch verträgt auch radikalere Kürzungen problemlos. Kürzen Sie die Triebe nach Möglichkeit immer oberhalb einer kräftigen Knospe.

  • Entfernen Sie alte Zweige, um jüngeren, blühfreudigen Trieben mehr Energie zu schenken.
  • Lichten Sie stark verästelte Zweigpartien aus, um eine Verkahlung zu verhindern.
  • Junge und lange, überhängende Zweige werden um etwa die Hälfte eingekürzt.
  • Blütenlose Triebe können Sie auch während der Blüte bodennah abschneiden.

Bei einem Erhaltungsschnitt können Sie auch die Krone stärker auslichten und etwa ein Drittel der Grundtriebe an der Basis kappen – so stellen Sie sicher, dass Ihre Forsythie nicht zu stark altert.

Forsythien pflegen: Wasserbedarf, Dünger und Überwinterung

Nur eine neu gepflanzte Forsythie bedarf über den Schnitt hinaus besonderer Aufmerksamkeit. Wie bereits erwähnt, sollten Sie bei der Pflanzung nach Möglichkeit Kompost in die Erde einarbeiten, um eine längerfristige Versorgung mit wichtigen Nährstoffen gewährzuleisten. Darüberhinaus benötigt der anspruchlose Frühblüher keine zusätzlichen Düngegaben.
Über Wassergaben freut sich die Pflanze im ersten Standjahr, solange Ihre Wurzeln noch nicht ausreichen, um sich selbstständig mit Flüssigkeit zu versorgen. Ab dem zweiten Jahr müssen Sie nur noch bei ungewöhnlich lang anhaltender Trockenheit zum Gartenschlauch greifen.
Über den Winter helfen Sie Ihrer Jung- oder Kübelpflanze mit einem gewöhnlichen Winterschutz.

Übrigens: Die Blüten sind sehr frostempfindlich und lassen sich gegen plötzliche Kälteeinbrüche auch nicht schützen – leben Sie in einer Region mit häufigen Spätfrösten sollten Sie sich die Anschaffung einer Forsythie deshalb gut überlegen.

Bienenfeind Forsythie: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Nicht nur wir Menschen, auch viele Insekten wie beispielsweise die Bienen freuen sich ab März über die ersten prachtvoll blühenden Sträucher. Sie liegen vollkommen richtig mit der Annahme, dass die leuchtende Blütenpracht der Forsythie die wichtigen Nützlinge als eine der ersten im Jahr aus ihren Bienenstöcken lockt. Und dann? Wie die meisten künstlichen Züchtungen, auch Hybride genannt, ist die Forsythie steril. Das bedeutet, dass ihre Blüten weder Pollen, noch Nektar bilden. Für Wildbienen und andere nützliche Insekten ist die beliebte Gartenpflanze also nicht nur vollkommen unbrauchbar, sondern eine echt fiese Mogelpackung – denn die gold glänzenden Blüten versprechen rein optisch quasi ein All-you-can-eat-Bienenbuffet und rauben den Insekten somit unnötig viel Kraft. Vögel halten sich von den Sträuchern übrigens auch lieber fern.

Die Forsythie macht es Insekten unnötig schwer – mit welchen Pflanzen Sie Bienen im Garten wirklich helfen können, erfahren Sie im Video:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Bienenfreundliche Varianten mit Forsythie

Wer dennoch keinesfalls eine Forsythie verzichten möchte, hat zwei Möglichkeiten:

Variante 1: Wer bereits eine Forsythie im Garten hat oder unbedingt zur klassischen Züchtung greifen will, kombiniert die Schmuckpflanze mit ebenso hübschen Sträuchern, die Insekten und Vögeln Mehrwert bieten. Unsere Empfehlung: Setzen Sie auf robuste Frühblüher, die einen farblichen Kontrast zur Forsythie bilden – zum Beispiel die Zierquitte!

Forsythie
Nicht nur optisch macht die Kombination Sinn – die Zierquitte macht wett, was die Forsythie nicht schafft: Sie liefert jede Menge Nahrung für Bienen & Co. in einer Jahreszeit, in der Nahrung noch rar ist. Foto: iStock/Pusteflower9024

Variante 2: Statt der klassischen Züchtungen der Forsythia intermedia, setzen Sie auf unbekanntere und vor allem Pollen oder Nektar produzierende Forsythien-Sorten. Als einzige gelb blühende Sorte bildet die Forsythia Beatrix Farrand Pollen aus. Bei wem die Insektenfreundlichkeit weit über der Farbe steht, der greift am besten zur rosa-weiß blühenden Schneeforsythie, auch Weiße Forsythie genannt.

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