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Wildkräuter bestimmen, sammeln und zubereiten

Wildkräuter

Wildkräuter bestimmen, sammeln und zubereiten

Wildkräuter zählen zu den am häufigsten unterschätzten Pflanzen und werden noch allzu oft als Unkraut abgetan. Dabei verbergen sich hinter den unscheinbaren Blättern und Blüten faszinierende Eigenschaften und eine lange Geschichte der Verwendung als Nahrungsmittel und Heilpflanzen. Die gesunden Wildkräuter sind oft reicher an Nährstoffen als unser herkömmliches Gemüse, sehr anpassungsfähig an verschiedenste Umweltbedingungen und spielen eine wichtige Rolle in unseren ökologischen Systemen. Höchste Zeit also, Wildkräuter neu zu entdecken und ihr Potenzial als nachhaltige Nahrungsquelle und ökologische Bereicherung anzuerkennen!Was sind Wildkräuter?Wildkräuter sind Pflanzen, die ohne menschliches Zutun in freier Natur wachsen und oft unbeachtet an uns vorbeigehen oder sogar als Unkräuter abgetan werden. Dabei bieten sie eine breite Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten für Mensch und Tier. Viele unserer heimischen Wildkräuter sind wahre Vitaminbomben – sie enthalten oft sogar mehr Nährstoffe als herkömmliche Gemüsesorten und verfügen darüber hinaus über die verschiedensten gesundheitsfördernden sowie heilenden Wirkungen.Das Sammeln und Zubereiten von Wildkräutern bietet eine nachhaltige und umweltschonende Alternative zum Kauf von Kräutern im Supermarkt, denn es entfallen nicht nur der monokulturelle Anbau und klimaschädliche Transportwege, die anspruchslosen Wildpflanzen kommen auch ganz ohne Dünger und Pestizide aus. An oberster Stelle steht beim Wildkräuter sammeln jedoch der vorsichtige und respektvolle Umgang mit den natürlichen Lebensräumen der Pflanzen und Tiere – sonst schlägt die sonst so nachhaltige Aktivität schnell ins Gegenteil um.Wer aufmerksam durch Wald & Wiesen streift, kann leckere Wildkräuter sammeln – gesund & völlig kostenlos! Das Video zeigt, worauf man beim Wildkräutersammeln achten sollte: Von Löwenzahn, über Vogelmiere, Brennnessel, Schafgarbe und Spitzwegerich bis hin zum allseits beliebten Bärlauch – wer die abenteuerliche Vielfalt unserer heimischen Natur erkunden möchte, sollte nicht einfach drauf loslegen. Denn nicht zu unterschätzen ist auch die Vielzahl giftiger, teilweise sogar lebensbedrohlicher Wildkräuter in der Natur, die ihren heilsamen Geschwistern oft zum Verwechseln ähnlich sehen. Bevor wir Ihnen verraten, welche Wildkräuter Sie wann und wo auffinden können und wozu Sie diese verwenden können, lesen Sie sich deshalb zunächst die wirklich (überlebens-)wichtigen Grundregeln zum Thema Wildkräuter sammeln und bestimmen durch!Wildkräuter sammeln & bestimmen: Drei goldene GrundregelnBeim Sammeln und Bestimmen wilder Kräuter gibt es einige Grundregeln, die es zu beachten gilt, um weder die Pflanzen- und Tierwelt zu schädigen, noch sich selbst in Gefahr zu bringen. Befolgen Sie deshalb immer diese drei goldenen Regeln:Bestimmung ist alles: Sammeln Sie keinesfalls Kräuter, bei denen Sie sich in der Bestimmung unsicher sind. Ein solches Risiko lohnt es sich nicht einzugehen. Viele der heimischen Wildkräuter verfügen zumindest auf den ersten Blick über giftige Doppelgänger – wer sich näher mit den Pflanzen auseinandersetzt, lernt aber schnell, sie anhand eindeutiger Merkmale zu unterscheiden.Sicherheit geht vor: Zum Wohle Ihrer eigenen Gesundheit sollten Sie nicht nur auf die Toxizität der wilden Pflanzen achten, sondern auch sicherstellen, dass Sie in gefahrenloser Umgebung sammeln. Vom Pflücken an Rändern viel befahrener Straßen, stark frequentierten Hundewegen oder in Nähe von Industrieanlagen und gedüngten Ackern ist wegen der Schadstoffbelastung dringend abzusehen.Nachhaltigkeit ist das A&O: Der respektvolle Umgang mit der Natur hat oberste Priorität. Pflücken Sie die Wildkräuter mit Vorsicht und sammeln Sie nur so viel, dass der Bestand nicht gefährdet wird und Tieren ausreichend Nahrung übrig bleibt – nach Ihrem Ausflug in die Natur sollte man nicht sehen können, dass Sie Wildkräuter geerntet haben. Das Pflücken seltener oder geschützter Arten ist außerdem verboten und wird mit hohen Geldstrafen von bis zu 50.000€ geahndet.Über die drei Grundregeln hinaus haben sich weitere Verhaltensweisen als bewährt erwiesen. Das sind die wichtigsten Tipps und Erkenntnisse, die wir Ihnen beim Wildkräuter sammeln mitgeben möchten:Die richtige Ausrüstung: Neben geeigneter Kleidung inklusive Handschuhen, langer Hose (Zeckenschutz!) und je nach Gebiet möglicherweise Wanderschuhwerk oder Gummistiefeln, benötigen Sie unbedingt scharfes und sauberes Schneidewerkzeug (idealerweise ein klappbares Messer). Außerdem sollten Sie einen Korb, Leinen- oder Plastikbeutel zur sauberen Aufbewahrung gesammelter Kräuter dabei haben.Blatt für Blatt: Verzichten Sie darauf, Kräuter großflächig abzusammeln und pflücken Sie stattdessen Blatt für Blatt. Warum? Zu Ihrer eignen Sicherheit, denn häufig befinden sich beispielsweise inmitten aromatisch duftenden Bärlauchwiesen giftige Aronstab-Pflanzen.Sauberes Sammeln erspart Arbeit: Wer sofort beim Sammeln jegliche gelben oder angefressenen Blätter, groben Schmutz, Pflanzenfremdes und kleine Tierchen von den Blättern und Blüten entfernt, hat später in der Küche viel weniger Mühe mit den Pflanzen. Trennen Sie die Kräuter zudem nach Sorten in verschiedenen Beuteln, um sie im Nachhinein einfach identifizieren zu können.Wo der Geschmack liegt: Nicht jedes Blatt jeder Pflanze enthält gleich viele wertvolle Inhaltsstoffe und guten Geschmack. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass glänzende Blätter meist ein guter Indikator für Frische sind und die inneren, zarten Blätter einer Pflanze über einen höheren Nährstoffgehalt und aromatischsten Geschmack verfügen.Vorsicht bei Stickstoffanzeigern: Wer sich über jede Menge Löwenzahn und Brennnessel oder Giersch am Wegesrand freut, sollte lieber zwei Mal prüfen, ob es sich um ein sicheres Sammelgebiet handelt oder ob sich möglicherweise gedüngte Acker oder Hunde-Spazierwege in der Nähe befinden, die durch Verunreinigungen für stickstoffhaltigen Boden sorgen.Der Natur etwas zurückgeben: Wer in der Natur auf Kräutersuche geht, wird schnell feststellen, dass sich an jeder Ecke menschliche Hinterlassenschaften in Form von anorganischen Abfällen finden lassen. Wenn Sie der Natur für die Kräuter etwas zurückgeben möchten, nehmen Sie doch einfach eine Extra-Tüte mit und sammeln Sie darin jedes Mal ein wenig Müll.Welche Wildkräuter gibt es?Schätzungsweise gibt es allein in Deutschland mehrere tausend Arten von Wildkräutern. Eine genaue Anzahl lässt sich nicht angeben. Nur etwa die Hälfte aller hier wachsenden Wildkräuter sind unbedenklich verzehrbar, die andere Hälfte kann auf den menschlichen Organismus toxisch bis sogar tödlich wirken. Deshalb ist es besonders wichtig, sich den essbaren Wildkräutern nach und nach mit großer Sorgfalt und Ruhe zu widmen.Die folgenden 10 Wildkräuter sind in der DACH-Region nahezu überall zu finden und auch als Anfänger mit etwas Hintergrundwissen leicht zu bestimmen.Brennnessel: Die Brennnessel ist ein häufig vorkommendes Wildkraut, welches für ihre nahrhaften Blätter und Samen bekannt ist. Obwohl sie aufgrund ihrer brennenden Härchen oft als Unkraut betrachtet wird, kann sie in der Küche vielseitig verwendet werden und enthält viele wichtige Nährstoffe wie Eisen, Kalzium und Vitamin C.Löwenzahn: Ebenso weit verbreitet ist der Löwenzahn mit seinen gelben Blüten und gezahnten Blättern. Er wird oft als Heilkraut verwendet, da er entzündungshemmende und verdauungsfördernde Eigenschaften hat.Vogelmiere: Die Vogelmiere erkennt man an ihren kleinen weißen Blüten und zarten, saftigen Blättern. Sie ist besonders reich an Vitamin C und kann roh in Salaten oder gekocht als Gemüse verzehrt werden. In der Volksmedizin wird sie auch zur Linderung von Hautirritationen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.Spitzwegerich: Der Spitzwegerich ist ein weit verbreitetes Wildkraut mit schmalen, langen Blättern und unscheinbaren Blüten. Er wird oft zur Linderung von Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen verwendet und kann auch äußerlich angewendet werden, um Insektenstiche oder Hautirritationen zu behandeln.Schafgarbe: Die Schafgarbe ist eine essbare Wildpflanze mit fein gefiederten Blättern und weißen oder rosa Blüten. Sie wird oft als Heilpflanze verwendet und enthält ätherische Öle, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken können. Sie wird auch häufig zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt.Bärlauch: Bärlauch zählt zu den beliebtesten essbaren Wildkräutern. Er wächst im Frühjahr in feuchten Wäldern und ist für seinen starken Knoblauchgeruch und -geschmack bekannt. Er kann als kulinarische Zutat in vielen Gerichten wie Suppen, Saucen, Pesto und Salaten verwendet werden und ist reich an gesunden Nährstoffen wie Vitamin C und Eisen. Allerdings kann er mit giftigen Pflanzen wie dem Maiglöckchen verwechselt werden, weshalb es wichtig ist, bei der Ernte und Verwendung sorgfältig vorzugehen.Sauerampfer: Der Sauerampfer ist eine Wildpflanze mit sauren, herzhaften Blättern und wird oft als Zutat in Salaten oder Suppen verwendet. Er enthält auch verschiedene gesunde Nährstoffe wie Vitamin C, Kalzium und Eisen, und wird traditionell zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Blähungen eingesetzt.Giersch: Der Giersch ist ein gesundes Wildkraut, das oft als Unkraut betrachtet wird, da es sich schnell und stark ausbreitet. Es hat jedoch auch viele gesundheitliche Vorteile und kann roh oder gekocht verzehrt werden, ähnlich wie Spinat oder Petersilie. Es ist reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien und wird oft zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.Gundermann: Gundermann erkennen Sie an den herzförmigen Blättern und blauen oder violetten Blüten. Das Kraut hat einen milden Geschmack, der an Minze erinnert, und kann in Salaten, Suppen oder als Tee zubereitet werden. Es wird traditionell zur Unterstützung der Atmung und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.Beifuß: Beifuß ist ein Wildkraut mit graugrünen Blättern und winzigen gelben Blüten, das in vielen Teilen der Welt vorkommt. Es hat einen charakteristischen würzigen Geschmack und wird oft als Gewürz in der Küche verwendet. Beifuß hat auch medizinische Eigenschaften und wird zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden und anderen gesundheitlichen Problemen eingesetzt.Wann gibt es Wildkräuter?Wildkräuter gibt es das ganze Jahr über. Natürlich werden Sie aber nicht immer jedes essbare Wildkraut finden können. Viele der Pflanzen haben Ihre Vegetationsphase im Frühling, Sommer oder Herbst – dann finden Sie reichlich Kräuter und können viel pflücken ohne den Bestand zu gefährden oder Tieren die Nahrung zu nehmen. Im Winter, wenn das Angebot begrenzt ist, sollten Sie nur wenig sammeln. Eine beste Zeit zum Sammeln von Wildkräutern lässt sich pauschal nicht bestimmen. Es kommt immer auf regionale Gegebenheiten und saisonale Wetterbedingungen an. Während der Frühling an einem Ort noch auf sich warten lässt, können die Wildkräuter andernorts bereits in ihrer Blühphase stehen, was bei vielen (nicht aber allen!) Kräutern ein hervorragender Indikator für ideale Sammelreife und bestes Aroma ist.Kräuter, deren unterschiedliche Pflanzenteile Sie in vielen Regionen ganzjährig finden und sammeln können sind zum Beispiel:VogelmiereLöwenzahnBrennnesselSpitzwegerichBrunnenkresseGierschKnoblauchsraukeWildkräuter im FrühlingIm Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben und auch viele Wildkräuter beginnen, in voller Pracht zu sprießen. Je nach Region und Wetterbedingungen findet man im Frühjahr beispielsweise Bärlauch, Brennnessel, Taubnessel, Knoblauchsrauke, Wiesen-Labkraut, Wiesen-Kerbel, Gundelrebe, Giersch, Vogelmiere, Löwenzahn, Sauerampfer, Gundermann, Quendel, Waldmeister, Gänseblümchen und viele mehr.Wichtig: Pflücken Sie essbare Blüten erst dann, wenn es eine Menge davon gibt. Die ersten vereinzelten Blütenstände sollten Sie unbedingt für Bienen und andere Insekten stehen lassen.Wildkräuter im SommerWie im Frühling befinden sich auch im Sommer viele Pflanzen mitten in ihrer Vegetationsphase, ist weswegen die Vielfalt wilder Kräuter besonders groß ist. Die breite Palette an aromatischen Küchen- und Heilkräutern reicht von der Brennnessel, Löwenzahn, Johanniskraut, Schafgarbe, Spitzwegerich, Beifuß, Dost, Quendel, Giersch und der Gundelrebe über die Melde, Braunelle, Gilbweiderich, Springkraut, Wiesen-Salbei, Baldrian, Klatschmohn bis zum Hirtentäschel, Gänseblümchen, der wilden Möhre, wilden Malve, Beinwell, Waldmeister oder der wilden Pfefferminze.Im Sommer befinden sich für gewöhnlich auch eine Menge essbarer Blüten an den Wildkräutern, so zum Beispiel am Löwenzahn, der Schafgarbe, dem Springkraut oder dem Wiesensalbei. [inlineteaser:1033:teaser_inln_content]Wildkräuter im HerbstWenn die Blüten vieler Wald- und Wiesenkräuter verblüht sind, ist das kein Grund, mit dem Sammeln aufzuhören. Nutzen Sie die vertrockneten Blütenstände lieber als Indikator, denn unter ihnen werden Sie mit Sicherheit fündig. Im Herbst finden Sie zum Beispiel das Pfennigkraut, Bitteres Schaumkraut, Winterportulak, die wilde Malve, Brennnesselsamen, Vogelmiere, Gundermann, Spitzwegerich, Wiesen-Labkraut und viele andere Pflanzen.Darüber hinaus ist der Herbst die ideale Jahreszeit zum Sammeln von Früchten, Nüssen und Pilzen in der Natur – auch hier gilt es, mit Vorsicht vorzugehen, denn unter den heimischen Pflanzen befinden sich nicht nur giftige Kräuter, sondern auch giftige Beeren und Pilze.[inlineteaser:50341:teaser_inln_content]Wildkräuter im WinterIm Winter kann es aufgrund kälterer Temperaturen und geringerer Pflanzenaktivität schwieriger sein, essbare Wildkräuter zu finden. Deshalb muss in der kalten Jahreszeit auch besonders achtsam gesammelt werden, um Bestände zu schonen und Nahrungsquellen für Tiere zu erhalten.Dennoch können Sie auch im Winter einige Wildkräuter ernten. Zum Beispiel: Löwenzahn, Klee, Brennnesseln, Pfennigkraut, Vogelmiere, Labkraut, Winterportulak, Nelkenwurz, Gänseblümchen (Blüten stehen lassen) oder Pimpinelle.Wo findet man Wildkräuter?Wer essbare Wildpflanzen sammeln möchte, muss nicht mitten im Wald oder auf dem Land leben. Auch in größeren Städten gibt es für gewöhnlich Stellen, an denen sich die wilden Kräuter gerne ausbreiten. Prinzipiell eignen sich besonders Orte mit viel und möglichst unterschiedlicher Vegetation, denn gerade an Stellen, wo sich ein Strukturwechsel der Landschaft vollzieht, also:Auf Wiesen und Feldern, ganz besonders an den RändernIm Wald und auch hier in hoher Zahl an WaldrändernAn Ufern von Flüssen und Seen oder TeichenIn GebirgsregionenWer in der Stadt sammeln möchte, sucht idealerweise auf grünen Flächen wie Stadtparks, Stadtwäldern, Seen oder sogar Friedhöfen, jedoch unbedingt abseits hoch frequentierter Spazierwege. Auch Brachland, verlassene und vor allem frisch aufgebrochene Flächen wie sie auf Baustellen oder in Neubaugebieten zu finden sind, sorgen für ideale Bedingungen, damit viele Wildkräuter (die sogenannten Pionierpflanzen) hervorragend gedeihen können. Achtung: Wer auf Baustellen sammelt, sollte sich unbedingt informieren, was sich zuvor auf der Fläche befunden hat. Sammeln Sie niemals dort, wo Industriegebäude standen, der Untergrund könnte stark belastet sein!Wie kann man Wildkräuter sicher bestimmen?Die sichere Bestimmung von Wildkräutern ist das A&O, wenn Sie sich für diese neue Aktivität interessieren. Um sich als Anfänger botanisches Wissen anzueignen, statten Sie sich mit reichlich Pflanzenführern aus und recherchieren Sie im Internet bei seriösen Quellen. Bilder sind meist die erste Wahl, wenn es um das Erkennen von unbekannten Pflanzen geht, doch auch andere Sinne wie das Riechen und Tasten können für Klarheit sorgen. Aber: Probieren Sie unbekannte Pflanzen niemals! Wer lieber ohne Buch raus in die Natur möchte, kann sich mit Apps zur Kräuterbestimmung aushelfen – aber Achtung: Auch moderne KI-Technik ist nicht fehlerfrei, ihr sollte also nie blind vertraut werden.Viele Menschen fühlen sich sicherer, wenn Sie von Experten in das Themenfeld eingeführt werden. Wie wäre es dann mit einer Kräuterführung oder einem Wildkräuter-Seminar? Ganz bestimmt finden Sie ein Angebot in Ihrer Nähe, das Ihnen Wildkräuter von A-Z und die besten Tipps zum Finden und Sammeln vermitteln kann.Wollen Sie sich auf eigene Faust an die Wildkräuter-Bestimmung herantasten, so suchen Sie sich pro Kräuterwanderung nur ein oder zwei Pflanzen aus, auf deren Suche Sie sich begeben. Informieren Sie sich vorab ganz genau über spezifische Merkmale der essbaren Pflanze und, ebenso wichtig, über mögliche giftige Doppelgänger. Die folgenden Pflanzen eignen sich für Anfänger:BrennnesselLöwenzahnSpitzwegerichGierschGänseblümchenVogelmiereMehr über die spezifischen Merkmale der einzelnen Kräuter, ihre Doppelgänger und Verwendungsmöglichkeiten erfahren Sie, wenn Sie auf die Pflanzennamen klicken. Wildkräuter verarbeiten und lagernWer beim Kräutersammeln darauf geachtet hat, unschöne oder angefressene Blätter, groben Dreck, Pflanzenfremdes und kleine Insekten zu direkt entfernen und die Kräuter nach Sorte in verschiedene Beutel oder Tüten zu trennen, hat die gröbste Arbeit schon hinter sich. Es lohnt sich dennoch, alles Gesammelte Zuhause erneut unter die Lupe zu nehmen. Waschen ist sowieso obligatorisch: Möchten Sie die Pflanzen roh essen, sollten Sie sie 2-3x gründlich abwaschen, beim Kochen sollte einmal ausreichen. Tipp: Feste Kräuter können Sie am einfachsten in einer Salatschleuder reinigen.Blüten sollten Sie dagegen nur sehr vorsichtig waschen, besonders wenn sie der Dekoration dienen sollen.Idealerweise verarbeiten Sie die frisch gesammelten Kräuter möglichst schnell – sie verlieren ansonsten sowohl an Aroma als auch an Nährstoffgehalt. Einige beliebte Methoden, um Kräuter haltbar zu machen, sind die folgenden:Trocknen: Sie können Wildkräuter trocknen, indem Sie sie in kleinen Bündeln kopfüber an einem gut belüfteten Ort aufhängen oder auf einem Tablett ausgebreitet an einem warmen und trockenen Ort trocknen. Schützen Sie die Kräuter währenddessen vor direktem Sonnenlicht und Feuchtigkeit. Im Anschluss können Sie die getrockneten Wildkräuter in luftdichten Behältern einige Monate lang aufbewahren und zum Würzen, für Tees oder zur Herstellung von Kräutermischungen nutzen. Bedenken Sie dabei, dass einige Kräuter ihr Aroma im Trocknungprozess intensivieren oder verändern können, andere büßen vielleicht an Geschmack ein. Testen Sie selbst und finden heraus, was Ihren Geschmack trifft!Einfrieren: Haben Sie große Mengen an Wildkräutern gesammelt und keine sofortige Verwendungsmöglichkeit, so können Sie die Pflanzen auch einfrieren. Nach dem Waschen trocknen Sie die Kräuter und frieren Sie in Gefrierbeuteln oder -behältern ein. Auch hierdurch bleiben die Kräuter mehrere Monate lang haltbar und können vielseitig in die Ernährung eingebaut werden. Leider verlieren viele Kräuter durch das Einfrieren an Aroma.Einlegen: In Essig, Öl oder Salzlake eingelegte Wildkräuter bleiben nicht nur länger haltbar, sondern sorgen auch für das gewisse Etwas als Beilage, Gewürz oder als Zugabe zu Salaten oder Saucen. Dank Wildkräuter-Pesto können Sie beispielsweise auch im Herbst noch den intensiven Geschmack von Bärlauch genießen.Ein leckeres Bärlauch-Pesto ist für Wildkräuter-Liebhaber im Frühling ein absolutes Muss – das einfache & aromatische Rezept gibt's& hier im Video: Von grünem Smoothie über vegetarische Rezepte bis zu spannenden Pasta-Gerichten: Noch mehr leckere und gesunde Rezeptideen mit Wildkräutern gibt's hier!Wildkräuter im Garten anpflanzenNicht nur wegen der Naturerfahrung lohnt sich das Sammeln von Wildkräutern, gerade in puncto gesunder Ernährung entpuppen sich viele Wildkräuter als heimische Superfoods: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Wildsalat Vogelmiere 10x so viel Vitamin C enthält wie üblicher Kopfsalat? Mehr als Grund genug also, um Wildkräuter im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse anzubauen. Oder eben einfach stehenzulassen – denn wie bereits erwähnt, werden viele der heimischen Wildkräuter als Unkraut abgetan und aus unseren Gärten entfernt. Was auf den ersten Blick wie Unkraut wirkt, ist oft ein leckeres Wildkraut, das kostenlos im Garten wächst: 

Wildkraut Brennnessel

Brennnessel

Mit Brennnesseln verbinden viele von uns vielleicht die etwas unschöneren Kindheitserinnerungen aus der Natur. Kein Wunder, denn die Brennhaare der Wildpflanze hinterlassen auf unserer Haut oft schmerzhafte Quaddeln. Ein Abwehrmechanismus der Brennnessel, der ihr unter Gärtnern zu Unrecht einen Ruf als fieses Unkraut beschert.Brennnessel: Wertvolles WildkrautSchon jahrhundertelang wird die Brennnessel (Urtica dioica) nicht nur von den verschiedensten Waldbewohnern als Futterpflanze, sondern auch von uns Menschen als wertvolle Heilpflanze verwendet. Seit der Antike wird sie für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt. Die Brennnessel stärkt nachweislich das spezifische Immunsystem, hilft dank ihrer harntreibenden Eigenschaften bei Harnwegsinfekten und lindert Beschwerden einer benignen Prostatavergrößerung. Darüber hinaus werden der Heilpflanze positive Effekte bei Erkrankungen wie Arthrose, Fibromyalgie, Bluthochdruck, Gicht und geschwollenen Beinen nachgesagt. Doch auch ohne spezifische Vorerkrankung lohnt es sich definitiv, die Brennnessel in Ihren Speiseplan einzubauen. Dass das verachtete Wildkraut in Wirklichkeit eine nachhaltiges Superfood ist, wird bei einem Blick auf die Nährstoffe mehr als deutlich:Vitamin C: Im Durchschnitt liegt der Vitamin-C-Gehalt einer Brennnessel mit ca. 50 mg/100 g nur knapp unter dem einer Orange, die pro 100 g auf etwa 53 mg kommt.Eisen: Die jungen Blätter der Brennnessel können bis zu 3-4 mg Eisen pro 100 g enthalten. Das entspricht etwa dem Nährstoffgehalt von Spinat und schlägt den Eisengehalt von Rindfleisch, der bei etwa 2,5 mg liegt.Kalzium: Mit 400-800 mg/100 g sind frische Brennnesselblätter ein guter Kalziumlieferant. Um dem menschlichen Körper die Aufnahme zu erleichtern, sollten die Blätter vor dem Verzehr gekocht werden, denn das reduziert die enthaltenen Oxalate. Magnesium: Bis zu 150 mg Magnesium stecken in 100 g frischer Brennnessel. Damit kann sie mit vielen Magnesiumlieferanten wie Nüssen gut mithalten und bringt Abwechslung in Ihre Ernährung. ;Eiweiß: Während frische Brennnessel über einen moderaten Eiweißanteil von etwa 7 Gramm verfügen, lässt sich die Nährstoffdichte pro Gewichtseinheit durch Trocknung auf bis zu 40 g/100 g erhöhen.Es ist wichtig zu beachten, dass ganze Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in einer Brennnessel abhängig von unterschiedlichsten Faktoren sein kann. Brennnessel-Pflanzen, die auf eisenhaltigen Böden zu finden sind, weisen üblicherweise zum Beispiel auch einen höheren Eisengehalt auf. Beachten Sie außerdem, dass wildgewachsene Pflanzen immer mehr Nährstoffe enthalten, als solche aus der Zucht. Tipp: In den jungen Blätter im Inneren der Brennnessel sammeln sich die meisten wertvollen Inhaltsstoffe.Welche Pflanzenteile der Brennnessel sind essbar?Prinzipiell sind alle Bestandteile von Wurzel bis Blüte essbar. Den höchsten Nährstoffgehalt und besten Geschmack enthalten jedoch die jungen Blätter und Stängel. Die beste Zeit, um nährstoffreiche Brennnesseln zu ernten, ist das Frühjahr. Später im Jahr, im Sommer und Herbst, liefern Ihnen die Brennnesselsamen jede Menge Vitamine und Mineralien. In der kälteren Jahreszeit enthalten die Wildkräuter geringere Mengen der wichtigen Inhaltsstoffe, können aber auch dann einen wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten. Wichtig: Einige Menschen reagieren auf den Konsum von Brennnesseln mit allergischen Reaktionen oder Übelkeit. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können pauschal nicht ausgeschlossen werden. In der Regel, ist der Verzehr von Brennnesseln unbedenklich, sprechen Sie den Konsum bei Vorerkrankungen aber lieber mit Ihrem Arzt ab.Was in Ihrem Körper passiert, wenn Sie Brennnesseltee trinken, erfahren Sie hier im Video: Wie bereitet man Brennnesseln zu?Brennnesselblätter stellen wegen ihrer hautreizenden Brennhaare eine Besonderheit bei der Zubereitung von Wildkräutern dar. Tragen Sie nicht nur beim Sammeln, sondern auch beim Waschen der Pflanze am besten Handschuhe, um brennende Quaddeln auf Ihrer Haut zu vermeiden. Damit die Haare beim Essen keine fiesen Substanzen in Ihrem Mund freisetzen, ist es ratsam, die Blätter zu blanchieren, dämpfen oder zu kochen. So wird die Reizwirkung im Regelfall deaktiviert. Im Anschluss können Sie Blätter und Stengel der Brennnessel in vielen Rezepten verarbeiten: Von Tee über Salat bis Omelett – hier finden Sie sicherlich ein passendes Rezept.Achten Sie darauf, im Herbst die leicht bräunlichen, herabhängenden Samen der weiblichen Pflanzen zu ernten. Die Samen der männlichen Pflanzen wachsen waagerecht oder sogar aufrecht und enthalten weniger Nährstoffe. Foto: iStock/IgorSokolovTipp: Im Herbst sorgen die Brennnesselsamen, über die Suppe oder das Porridge gestreut, für eine Extra-Portion Protein.Wo kann man Brennnesseln sammeln?Zum Sammeln von Brennnesseln gelten die gleichen Regeln und Erfahrungswerte wie für die meisten anderen Wildkräuter auch: Suchen Sie an Wiesen- und Feldrändern, im Wald, an Seen oder Flüssen, auf Friedhöfen, Baustellen und so weiter. Achten Sie wie immer beim Sammeln von Wildkräutern darauf, in keinen belasteten Gebieten zu sammeln – besonders Brennnesseln wachsen gern dort, wo viel gedüngt wird.Wie bestimmt man Brennnesseln?In der Regel sind Brennnesseln sehr einfach zu bestimmen, giftige Doppelgänger kommen hier nicht vor. Das einzige Gewächs, das den verschiedensten Brennnesselarten ähnlich sieht, ist die Taubnessel – diese besitzen aber keine Brennhaare und sind zudem ebenfalls äußerst gesund. An den folgenden Merkmalen erkennen Sie Brennesseln:Die Blätter sind kreuz-gegenständig angeordnet und verfügen über eine gezackte oder gezähnte Blattrandstruktur. Häufig sind sie herzförmig oder oval mit ausgeprägten Adern.Die Stängel der Brennnesselpflanzen sind meistens leicht behaart und können Brennhaare aufweisen. Beim Großteil der Sorten sind die Stängel vierkantig.Brennnesseln wachsen in der Regel aufrecht und dicht. Sie erreichen Höhen von bis zu drei Metern.>>> Löwenzahn: Hemisches Superfood

Löwenzahn

Löwenzahn

In Kindheitstagen hat der Löwenzahn, im Frühjahr auch liebevoll Pusteblume genannt, wohl die genau gegenteilige Reaktion der Brennnessel ausgelöst. Faszinierend, wie die filigranen Flugschirme der wilden Pflanze im Wind davon wehen. Aber nicht nur ästhetisch hat das Wildkraut, dessen korrekter Name eigentlich Gewöhnlicher Löwenzahn ( Taraxacum sect. Ruderalia) lautet, einiges zu bieten. Wie in vielen Wildkräuter versteckt sich hinter der hübschen Fassade der gelben Blume nämlich ein wahres Superfood. Gewöhnlicher Löwenzahn: Heimisches SuperfoodIm Garten oft als lästiges Unkraut abgetan, ist die Pflanze mit dem unscheinbaren gelben Blütenkopf und den namensgebenden, gezackten Blättern eigentlich ein wahres Superfood und Heilkraut, das schon seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Denn Löwenzahn ist reich an Nährstoffen und enthält eine beeindruckende Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter zum Beispiel die Vitamine A, C, E, D und K, verschiedene B-Vitamine, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kalium und mehr. Er ist zudem eine hervorragende Quelle für Antioxidantien, Flavonoide und Phytonährstoffe, die als wirksame Entzündungshemmer und Immunsystem-Booster bekannt sind. Darüber hinaus kann es bei Verdauungsbeschwerden helfen, die Leberfunktion unterstützen und besitzt eine harntreibende Wirkung. Studien geben erste Hinweise darauf, dass Löwenzahn potenziell krebsbekämpfende Eigenschaften besitzt und die Therapie bestimmter Krebsarten wie Brust-, Prostata- und Darmkrebs unterstützen könnte. Welche Pflanzenteile vom Löwenzahn sind essbar?Wer Löwenzahn schon einmal probiert hat, weiß um seinen bitteren Geschmack. Entgegen vieler anderer Pflanzen, sind die Bitterstoffe hier jedoch keinesfalls ein Indiz für Toxizität. Ganz im Gegenteil: Alle Bestandteile der Pflanze sind essbar und obendrein richtig gesund. Die meisten Nährstoffe enthalten junge Pflanzenteile – die frischen Blätter können Sie durchgehend vom Frühjahr bis in den Herbst ernten, die Blüten bilden sich für gewöhnlich ab April. Im Herbst befinden sich all die Nährstoffe der Pflanze in der Wurzel, entnehmen Sie jedoch nur so viel, wie Sie gebrauchen können und gefährden Sie den Bestand nicht. Wie kann man Löwenzahn verarbeiten? Sie sollten den Löwenzahn vor dem Verzehr gründlich und idealerweise mehrfach waschen. Dann spricht auch gegen rohen Konsum nichts. Sie können einen Löwenzahn-Tee aufsetzen, ihn angedünstet als Beilage servieren, als Rucola-Ersatz zur Salatzubereitung verwenden oder eine leckere Löwenzahn-Butter zaubern. Ihrer Kreativität sind bei diesem Wildkraut keinerlei Grenzen gesetzt. Die Wurzeln der Pflanze können Sie in Scheiben geschnitten anbraten, Sie können aber auch Ihren eigenen Löwenzahn-Muckefuck daraus kochen. Der Kaffee-Ersatz ist eine regionale, koffeinfreie und kostenlose Alternative zu üblichem Kaffeepulver. So geht's:Wurzeln waschen, beschädigte Stellen wegschneiden und ggf. schälen.Anschließend in kleine Stücke schneiden und ohne Öl langsam in einer großen Pfanne rösten.Zum Mahlen verwenden Sie am besten eine Kaffeemühle.Je nach Geschmack kann der Löwenzahn-Kaffee wie normales Kaffeepulver in der Kaffeemaschine zubereitet werden.Muckefuck aus Löwenzahn und anderen Pflanzen war im Krieg schon immer Alternative für Kaffee aus Kaffeebohnen. Foto: iStock/shironagasukujiraWo kann man Löwenzahn sammeln?Löwenzahn ist eine robuste Pflanze, die mit nahezu allen Böden gut klarkommt und dementsprechend häufig vorkommt – das macht sie zu einem idealen Wildkraut für die Stadt. Wer sich auf die Suche nach Löwenzahn begibt, sucht im Regelfall nicht lange. Da sich der Korbblütler jedoch auch schon mit den kleinsten Rissen im Asphalt zufrieden gibt, und besonders gern auf stickstoffhaltigen Böden wächst, sollten Sie sich bei der Ernte gut mit der Umgebung auseinandersetzen und die allgemeingültigen Regeln zum Sammeln von Wildkräutern nie außer Acht lassen. Wie bestimmt man Löwenzahn sicher?Löwenzahn ist aufgrund seiner auffälligen Blattform einfach zu identifizieren. Betrachtet man einzig die gelben Blüten der Pflanze, finden sich schnell einige Doppelgänger. Die meisten davon sind jedoch harmlos und teilweise sogar richtig gesund wie der Wiesenbocksbart. Der einzige, gefährliche Doppelgänger des Löwenzahns ist das Kreuzkraut, welches stark leberschädlich ist. So unterscheiden Sie die beiden Pflanzen: Das Charmois-Kreuzkraut kann auf den ersten Blick mit dem Löwenzahn verwechselt werden, weist bei genauerem Hinsehen jedoch deutliche Unterschiede in Blüte und Blattwuchs auf. Foto: iStock/Kristyna SindelkovaLöwenzahn bildet pro Pflanze immer nur eine Körbchenblüte. Das Kreuzkraut weist dagegen mehrere kleine Blütenstände auf.Die Blüten des Löwenzahns sind etwa 3-5 cm breit und leuchten in tiefem gelb, Kreuzkraut-Blüten sind kleiner und haben eine hellere gelbe Farbe.Die Blätter des Löwenzahns sind in einer bodennahen Rosette konzentriert, beim Kreuzkraut befinden sich die Blätter wechselständig am Stängel.Der Stängel des Löwenzahns ist hohl und mit milchiger Flüssigkeit gefüllt, die Stängel vieler Kreuzkräuter sind leicht rötlich oder violett verfärbt.Generell gilt: Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie die Finger vom Wildkraut. Velieren Sie aber nicht den Mut, die Unterschiede zwischen dem Kreuzkraut und Löwenzahn werden auch ohne großes Vorwissen schnell erkennbar. >>> Giersch: Unterschätztes Unkraut

Giersch

Giersch

Er ist der Alptraum vieler Gartenbesitzer, denn Giersch verfügt über robuste, unterirdisch wachsende Rhizome, eine hervorragende Anpassungsfähigkeit und rasches Wachstum. Versuche, die Giersch-Wurzeln manuell zu entfernen, können die Ausbreitung sogar noch anregen. Möchten Sie Giersch aus Ihrem Garten entfernen, ist es deshalb notwendig, behutsam und gründlich vorzugehen.[inlineteaser:886:teaser_inln_content]Giersch: Unterschätztes UnkrautDoch nicht alle Menschen sehen den Giersch als ein fieses Unkraut an. In vielen Regionen blickt die Pflanze auf eine lange Tradition als Nahrungs- und Heilkraut zurück. Sie enthält eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralien und antioxidativen Verbindungen, die ihr den Ruf einer entzündungshemmenden, harntreibenden und sogar blutreinigenden Heilpflanze beschert haben. Als Beispiel: In Giersch steckt rund viermal so viel Vitamin C wie in einer Zitrone, sogar 15 Mal so viel wie in Kopfsalat. Mit 100 Gramm Giersch können Sie Ihren Tagesbedarf an Vitamin C also schon ganz einfach abdecken! Traditionell findet Giersch als Mittel gegen Gicht und Rheuma, Blasen- und Hautentzündungen Verwendung. Als Wildgemüse lässt es sich hervorragend in den Speiseplan integrieren.Welche Pflanzenteile vom Giersch sind genießbar?Alle oberirdischen Bestandteile der Giersch-Pflanze lassen sich problemlos roh oder gekocht verzehren. Eine angenehme Konsistenz und viel Geschmack finden Sie vor allem in den Blättern der essbaren Wildpflanze, aber auch der Stängel, die Blüten, Knospen und Früchte mit Samen lassen sich in die verschiedensten Gerichte integrieren. Die Wurzeln des Giersch enthalten den Giftstoff Falcarindiol, der allerdings erst beim Verzehr größerer Mengen zu leichten Vergiftungserscheinungen führt.Übrigens: Als Wickel wird Giersch auch äußerlich angewendet, um Gelenk- oder Kreuzbeschwerden zu lindern.Wie kann man Giersch zubereiten?Geschmacklich erinnert der Giersch im rohen Zustand an Petersilie, entfernt auch an Möhre. Werden die essbaren Blätter gekocht, schmecken sie vielen Menschen wie Spinat und können deshalb auch wie dieser zubereitet werden. Tipp: Besonders, wenn Sie das Wildkraut roh verzehren möchten, sollten Sie ausschließlich die jungen Blätter – die sind zärter in Konsistenz und Geschmack und verfügen über die meisten Nährstoffe. Alte Blätter sind intensiver und herber. Das eignet sich gut, wenn Sie die Pflanze trocknen und als Gewürz nutzen möchten.Ideen für Rezepte mit der vielseitigen Wildpflanze finden Sie hier auf lecker.deWo kann man Giersch sammeln?Dank seiner immensen Anpassungsfähigkeit, finden Sie Giersch nahezu überall, wo es schattige, leicht feuchte und stickstoffhaltige Böden gibt. Oft ist es also gar nicht notwendig, zum Sammeln in den nächstgelegenen Wald zu gehen. Blicken Sie sich zuerst in Ihrem eigenen Garten, besonders in Hecken und Gebüschen um – vielleicht werden Sie schon dort fündig. Falls nicht, macht sich Giersch an Waldrändern, Bächen und Flussufern oder in Parkanlagen breit.Wie bestimmt man Giersch?Mit seinen petersilienartigen Blättern und weißen Blüten ist der Giersch unter den Doldenblütlern nicht allein. Leider gibt es gibt einige giftige Doppelgänger, die an ähnlichen Standorten wachsen, darunter:Der Gefleckte Schierling (Conium maculatum)Der Wasserschierling (Cicuta virosa)Der Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)Die Hundspetersilie (Aethusa cynapium)Es ist äußerst wichtig, die Pflanzen voneinander abgrenzen zu können, da schon geringe Mengen, beispielsweise des Gefleckten Schierlings zu tödlichen Vergiftungen des Nervensystems führen. Eine alte Weisheit leistet Abhilfe: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei!“Die Dreierregel nimmt Bezug auf die folgenden Merkmale des Giersch:Der Blattstängel ist dreikantig.Vom Stängel gehen drei Blattgruppen ab.Diese Blattgruppen sind jeweils wieder dreifach geteilt.Bei der Bestimmung der Wildpflanze sollten Sie sich niemals auf ein alleiniges Merkmal verlassen, deshalb finden Sie hier weitere Anhaltspunkte dafür, dass es sich um Giersch handelt:Blattform: Neben der Dreiteilung weisen die Blätter einen gesägten Rand auf.Stängel: Der Stängel weist drei Kanten auf, ist unbehaart und wächst 30 bis 100 Zentimeter hoch. Die Farbe ist grün, es tritt keine auffällige Flüssigkeit aus!Geißfüßchen: Am Ende des Blattstängels befindet sich eine kleine Verdickung, die auch Geißfüßchen genannt wird.Wurzeln: Die Wurzeln sind weißlich und filigran.Geruch: Giersch verströmt einen angenehmen Geruch nach Petersilie und Möhre.Giersch von giftigen Doppelgängern unterscheidenDer Gefleckte Schierling lässt sich am unangenehmen Geruch (häufig als nach Mäuse- oder Mäuseunrin riechend beschrieben) und an den roten bis rötlich-braunen Flecken an den Stängeln vom Giersch unterscheiden.Der Wasserschierling hat knollige Wurzeln, aus dem Stängel tritt eine gelbliche Flüssigkeit aus. Außerdem wächst er vorwiegend in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, Giersch wächst nur an Ufern (hier ist trotzdem besondere Vorsicht geboten!).Der Hecken-Kälberkropf lässt sich wieder am Stängel unterscheiden, denn der ist hier mit rötlichen Flecken übersät.Die Hundspetersilie hat keine gesägten Blätter. Die Blätter der Hundspetersilie sind länger und schmaler, fein gegliedert und gefiedert; die Unterseite ist glänzend. Zudem ist der Geruch eher unangenehm.>>> Beifuß: Pollen mit Superpower

Beifuß

Beifuß

Beifuß, botanisch bekannt als Artemisia vulgaris, ist eine weltweit verbreitete Wildpflanze. Aufgrund der stark allergieauslösenden Wirkung, wird das Kraut häufig als unangenehmen Unkraut abgetan. Besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin schätzt man viele der etwa 500 Beifuß-Arten jedoch als wertvolle Heilpflanze.Beifuß: Pollen mit SuperpowerMenschen, die mit allergischen Symptomen oder Asthma auf die Wildpflanze reagieren, sind aus nachvollziehbaren Gründen abgeneigt, von den gesundheitsfördernden und heilsamen Eigenschaften des Beifuß zu lesen. Alle anderen werden erstaunt sein, was sich hinter dem unscheinbaren Unkraut verbirgt. Seit dem Altertum gilt Beifuß als das Heilkraut für Frauen, denn es soll Menstruationsbeschwerden sowie Zyklusstörungen lindern und die Fruchtbarkeit steigern. Darüberhinaus findet es Verwendung bei Magen- und Darmproblemen und wird momentan sogar als Mittel gegen bestimmte Krebsarten erforscht. Extrahierte Wirkstoffe der Beifuß-Art Artemisia annua haben es sogar geschafft, die durch Malaria bedingte Sterblichkeit weltweit signifikant zu senken. Und auch andere parasitäre Erkrankungen können dank der Heilpflanze gelindert werden. Welche Pflanzenteile des Beifuß sind essbar? Wurzeln und Samen der Pflanze gelten als ungenießbar, abgesehen davon können alle oberirdischen Pflanzenteile verzehrt werden. Wer den bitteren Geschmack nicht mag, lässt die Blätter an der Pflanze und zupft nur die Zweigspitzen samt Knospen und Blüten ab. Achtung: Schwangere Personen sollten unbedingt vom Verzehr absehen, da es eine abortive Wirkung hat.Wie kann man Beifuß zubereiten?Die Pflanze wird vorwiegend als Gewürz zu deftigen Speisen verwendet, sie kann aber auch als Salatbeilage serviert werden. Typischerweise wird das Beifußkraut auch mit kochendem Wasser zu einem aromatischen Tee aufgegossen – besonders in der Kombination mit Ingwer und Honig wird der Beifuß-Tee zum echten Immunsystem-Booster. Wegen seiner subtilen psychoaktiven Wirkung wurde das Heilkraut außerdem schon in antiken Kulturen zum Räuchern verwendet. Wo findet man Beifuß?Der Gewöhnliche Beifuß findet sich überall dort, wo Böden karg, kalkreich und jeder Menge Sonne ausgesetzt sind. Viele Pflanzen findet man deshalb an Bahndämmen, an Weg- und Waldrändern, auf Schotterplätzen oder in Kiesgruben.Wie lässt sich der Gemeine Beifuß sicher bestimmen?Besonders dann, wenn die Beifuß-Pflanze nicht blüht, kann es leicht zu Verwechslungen kommen. Besonders häufig wird die Pflanze mit verwandten Beifuß-Arten verwechselt, von deren Verzehr jedoch keinerlei Gefahr ausgeht. Aber: Eine allergische Reaktion oder Unverträglichkeit kann wie bei jedem anderen Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden. Tasten Sie sich deshalb vorsichtig an Wildkräuter heran und konsultieren Sie bei Vorerkrankungen und/oder gleichzeitiger Medikamenteneinnahme Ihren Arzt. Vor seiner Blüte im Mai, kann es schwieriger sein, den Beifuß eindeutig von verwandten, teils giftigen Arten zu unterscheiden. Foto: iStock/seven75Beim Sammeln von Beifuß, sollten Sie immer ausschließen, dass es sich um das sogenannte Beifußblättrigen Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), auch Ragweed genannt, handelt. Sie erkennen das giftige Traubenkraut an den grünen, unbehaarten Blattunterseiten. Der gesunde Gemeine Beifuß hat weiße, leicht behaarte Blattunterseiten. Außerdem wächst das Beifußkraut in der Regel um einiges höher als das Giftkraut.>>> Bärlauch: Aromatischer Alleskönner

Bärlauch

Bärlauch

Es ist das wohl beliebteste aller hier wachsenden Wildkräuter – wenn die Bärlauch-Saison im März startet, sind nicht nur Restaurants und Supermärkte voll mit leckeren Bärlauch-Gerichten und -Produkten, auch Wildkräuter-Neulinge begeben sich in den Wald, um Massen der knoblauchähnlich schmeckenden Blätter zu sammeln. [inlineteaser:64118:teaser_inln_content]Bärlauch: Aromatischer AlleskönnerDass das Wildkraut so populär ist, liegt wohl unter anderem daran, dass es im Gegensatz zu vielen wild wachsenden Kräutern keinen bitteren Geschmack im Mund verbreitet. Doch darüber hinaus stehen die duftenden Blätter den anderen Wildkräutern auch in Sachen Gesundheit in keinster Weise nach: Bärlauch verfügt über einen hohen Adenosingehalt, der bei Migräne und Durchblutungsstörungen helfen kann. Desweiteren stärkt das enthaltene Vitamin C Ihr Immunsystem. Allicin, eine hervorragende Schwefelquelle, die sich in vielen Lauchgewächsen findet, schützt vor Thrombosen, Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfällen. Zudem bekämpft der Wirkstoff Bakterien, Viren und Pilze, was Bärlauch zu einem natürlichen Antibiotikum macht. Welche Pflanzenteile des Bärlauchs sind essbar?Prinzipiell sind beim Bärlauch alle oberirdischen Pflanzenteile genießbar, jedoch enthalten einzig die Blätter den charakteristischen Bärlauch-Geschmack. Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass Bärlauch nach Beginn seiner Blüte giftig wird – das ist ein Mythos. Ab der Blütezeit sind die Blüten sogar das, was am besten gesammelt werden sollte, denn die Blätter beginnen dann, an Aroma zu verlieren und zäh zu werden. Wie lässt sich Bärlauch zubereiten?Die Blätter vom Bärlauch sind in Frühjahrs-Rezepten äußerst beliebt – von Bärlauch-Pesto über Bärlauch-Gnocchi bis hin zu Bärlauchbrot finden Sie hier die leckersten Rezeptideen!Nach dem Sammeln müssen Sie den Bärlauch nur gründlich und bestenfalls heiß waschen, abkochen ist aber nicht notwendig. Wo kann man Bärlauch finden?Das leckere Kraut bevorzugt schattige Standorte mit feuchten, nährstoffeichen und tiefgründigen Böden. Außerdem sollte der Boden nicht zu sauer sein. Deshalb gedeiht Bärlauch vorwiegend in Wäldern. Im Gegensatz zu manch anderen Wildkräutern ist die Saison des Bärlauchs sehr begrenzt – Sie finden Ihn circa von März an bis in den Mai.Wie lässt sich Bärlauch von seinen Doppelgängern unterscheiden?Für den Bärlauch sind einige giftige Doppelgänger, zum Beispiel Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder der Aronstab:Zur Unterscheidung von Maiglöckchen gilt: Die Blätter der Maiglöckchen wachsen paarweise, Bärlauchblätter einzeln. Der Blattstiel der Maiglöckchen ist meist länger.Zur Unterscheidung von Herbstzeitlosen gilt: Die Blätter der Herbstzeitlosen wachsen zu mehreren aus einer Rosette und weisen keinen Blattstiel auf, Bärlauchblätter wachsen einzeln aus dem Boden. Die jüngeren Blätter der Herbstzeitlosen werden dabei von älteren umhüllt.Die Doppelgänger des Bärlauch sind hochgiftig. Foto: iStock/emer1940Wichtig: Der Knoblauchgeruch der Bärlauchblätter ist kein eindeutiges Indiz, denn nicht selten wachsen giftige Pflanzen direkt neben oder in Bärlauch-Teppichen, wo sowieso alles duftet. Auch der Test, die Blätter zwischen den Fingern zu reiben, klappt nur so lange, bis Ihre Finger den Bärlauch-Geruch angenommen haben.

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