Wildkräuter

Giersch

Aus der Serie: Wildkräuter bestimmen, sammeln und zubereiten

Sie sind heimische Superfoods, doch meistens als Unkräuter verschmäht – was an unseren Wildkräutern so besonders ist, wie man sie bestimmen, sammeln und zubereiten kann.

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Giersch
Foto: WikimediaImages / Pixabay
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Er ist der Alptraum vieler Gartenbesitzer, denn Giersch verfügt über robuste, unterirdisch wachsende Rhizome, eine hervorragende Anpassungsfähigkeit und rasches Wachstum. Versuche, die Giersch-Wurzeln manuell zu entfernen, können die Ausbreitung sogar noch anregen. Möchten Sie Giersch aus Ihrem Garten entfernen, ist es deshalb notwendig, behutsam und gründlich vorzugehen.

Giersch: Unterschätztes Unkraut

Doch nicht alle Menschen sehen den Giersch als ein fieses Unkraut an. In vielen Regionen blickt die Pflanze auf eine lange Tradition als Nahrungs- und Heilkraut zurück. Sie enthält eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralien und antioxidativen Verbindungen, die ihr den Ruf einer entzündungshemmenden, harntreibenden und sogar blutreinigenden Heilpflanze beschert haben. Als Beispiel: In Giersch steckt rund viermal so viel Vitamin C wie in einer Zitrone, sogar 15 Mal so viel wie in Kopfsalat. Mit 100 Gramm Giersch können Sie Ihren Tagesbedarf an Vitamin C also schon ganz einfach abdecken! Traditionell findet Giersch als Mittel gegen Gicht und Rheuma, Blasen- und Hautentzündungen Verwendung. Als Wildgemüse lässt es sich hervorragend in den Speiseplan integrieren.

Welche Pflanzenteile vom Giersch sind genießbar?

Alle oberirdischen Bestandteile der Giersch-Pflanze lassen sich problemlos roh oder gekocht verzehren. Eine angenehme Konsistenz und viel Geschmack finden Sie vor allem in den Blättern der essbaren Wildpflanze, aber auch der Stängel, die Blüten, Knospen und Früchte mit Samen lassen sich in die verschiedensten Gerichte integrieren. Die Wurzeln des Giersch enthalten den Giftstoff Falcarindiol, der allerdings erst beim Verzehr größerer Mengen zu leichten Vergiftungserscheinungen führt.
Übrigens: Als Wickel wird Giersch auch äußerlich angewendet, um Gelenk- oder Kreuzbeschwerden zu lindern.

Wie kann man Giersch zubereiten?

Geschmacklich erinnert der Giersch im rohen Zustand an Petersilie, entfernt auch an Möhre. Werden die essbaren Blätter gekocht, schmecken sie vielen Menschen wie Spinat und können deshalb auch wie dieser zubereitet werden. Tipp: Besonders, wenn Sie das Wildkraut roh verzehren möchten, sollten Sie ausschließlich die jungen Blätter – die sind zärter in Konsistenz und Geschmack und verfügen über die meisten Nährstoffe. Alte Blätter sind intensiver und herber. Das eignet sich gut, wenn Sie die Pflanze trocknen und als Gewürz nutzen möchten.

Ideen für Rezepte mit der vielseitigen Wildpflanze finden Sie hier auf lecker.de

Wo kann man Giersch sammeln?

Dank seiner immensen Anpassungsfähigkeit, finden Sie Giersch nahezu überall, wo es schattige, leicht feuchte und stickstoffhaltige Böden gibt. Oft ist es also gar nicht notwendig, zum Sammeln in den nächstgelegenen Wald zu gehen. Blicken Sie sich zuerst in Ihrem eigenen Garten, besonders in Hecken und Gebüschen um – vielleicht werden Sie schon dort fündig. Falls nicht, macht sich Giersch an Waldrändern, Bächen und Flussufern oder in Parkanlagen breit.

Wie bestimmt man Giersch?

Mit seinen petersilienartigen Blättern und weißen Blüten ist der Giersch unter den Doldenblütlern nicht allein. Leider gibt es gibt einige giftige Doppelgänger, die an ähnlichen Standorten wachsen, darunter:

  • Der Gefleckte Schierling (Conium maculatum)
  • Der Wasserschierling (Cicuta virosa)
  • Der Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Die Hundspetersilie (Aethusa cynapium)

Es ist äußerst wichtig, die Pflanzen voneinander abgrenzen zu können, da schon geringe Mengen, beispielsweise des Gefleckten Schierlings zu tödlichen Vergiftungen des Nervensystems führen. Eine alte Weisheit leistet Abhilfe: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei!“
Die Dreierregel nimmt Bezug auf die folgenden Merkmale des Giersch:

Giersch
Foto: iStock/Henrik_L

  1. Der Blattstängel ist dreikantig.
  2. Vom Stängel gehen drei Blattgruppen ab.
  3. Diese Blattgruppen sind jeweils wieder dreifach geteilt.

Bei der Bestimmung der Wildpflanze sollten Sie sich niemals auf ein alleiniges Merkmal verlassen, deshalb finden Sie hier weitere Anhaltspunkte dafür, dass es sich um Giersch handelt:

  • Blattform: Neben der Dreiteilung weisen die Blätter einen gesägten Rand auf.
  • Stängel: Der Stängel weist drei Kanten auf, ist unbehaart und wächst 30 bis 100 Zentimeter hoch. Die Farbe ist grün, es tritt keine auffällige Flüssigkeit aus!
  • Geißfüßchen: Am Ende des Blattstängels befindet sich eine kleine Verdickung, die auch Geißfüßchen genannt wird.
  • Wurzeln: Die Wurzeln sind weißlich und filigran.
  • Geruch: Giersch verströmt einen angenehmen Geruch nach Petersilie und Möhre.

Giersch von giftigen Doppelgängern unterscheiden

Der Gefleckte Schierling lässt sich am unangenehmen Geruch (häufig als nach Mäuse- oder Mäuseunrin riechend beschrieben) und an den roten bis rötlich-braunen Flecken an den Stängeln vom Giersch unterscheiden.
Der Wasserschierling hat knollige Wurzeln, aus dem Stängel tritt eine gelbliche Flüssigkeit aus. Außerdem wächst er vorwiegend in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, Giersch wächst nur an Ufern (hier ist trotzdem besondere Vorsicht geboten!).
Der Hecken-Kälberkropf lässt sich wieder am Stängel unterscheiden, denn der ist hier mit rötlichen Flecken übersät.
Die Hundspetersilie hat keine gesägten Blätter. Die Blätter der Hundspetersilie sind länger und schmaler, fein gegliedert und gefiedert; die Unterseite ist glänzend. Zudem ist der Geruch eher unangenehm.

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