Stichsäge-Test 2019 Die besten Stichsägen im Vergleich
Eine Stichsäge darf in keiner Heimwerkstatt fehlen: Wir haben vier Profimaschinen und sieben Heimwerker-Geräte miteinander verglichen.

Mit einer Pendelhubstichsäge können fast alle Materialien zugeschnitten werden – auch mit Gehrung und gerundeten Formen. Der objektive TÜV-Test der Stichsägen hat gezeigt: Teure Stichsägen trennen nicht deutlich besser als gute Sägen aus dem Baumarkt.
- AEG
- Black & Decker
- Bosch
- Einhell
- Festool
- Makita
- Matrix
- Ryobi
- Worx
Stichsägen sind vielseitige und im Idealfall recht präzise Elektrosägen, entsprechend gehören sie zur Grundausstattung jedes Heimwerkers. Es lohnt sich, auf Qualität zu achten, wie unser Stichsägen-Test von 10 Pendelhubmaschinen und einer billigen Stichsäge ohne Pendelhub zeigt.
Unser Stichsäge-Test hilft Ihnen, die richtige Stichsäge zu finden und die Qualität der Stichsäge schon im Baumarkt zu erkennen: Die Geräte dieser Marken (und von Hikoki) haben sich im großen Stichsägen-Vergleich 2019 miteinander gemessen.
Welche ist die beste Stichsäge im Test 2019?
Klar, in der Summe ist der Testsieger die beste Stichsäge 2019! Aber welche Stichsäge ist für SIE die richtige? Profis auf der Baustelle stellen naturgemäß andere Ansprüche an das Elektrowerkzeug als Gelegenheitsnutzer in der Hobby-Werkstatt. Welche Stichsäge lohnt sich also für Heimwerker? Achten Sie auf ein gutes Verhältnis von Kaufpreis und Leistung – auch, wenn Sie die Maschine nur selten nutzen. Auch eine unscheinbare Pendelhubstichsäge kann einfache Bedienung mit sehr guten Sägeergebnissen zu einem günstigen Preis bieten – wie einige Heimwerkermodelle im Vergleich zu den Profimaschinen im Test beweisen konnten.
positiv aufgefallen im Stichsägen-Test
- Drehschalter am Griff regulieren die Drehzahl der Pendelhubstichsäge
- Absaugschlauch für Sägemehl sollte zur Standardausrüstung gehören
- NUR die AEG-Stichsäge überzeugt restlos beim Tauchschnitt
negativ aufgefallen im Stichsägen-Test
- Sägeblattaufnahmen mit Schrauben sind veraltet – schnell sitzt das Sägeblatt schief
- Unpraktisch: Neigung der Grundplatte lässt sich nur mit Werkzeug verstellen
- Werden Sägespäne schlecht abgeführt, leidet die Sicht
Stichsäge kaufen: Worauf achten?
Wenn Sie vor dem Kauf einer Stichsäge stehen, machen Sie sich die Test-Erfahrung unserer TÜV-Experten zunutze: Viele der Prüfkriterien, die wir unserem Stichsägentest 2019 zugrunde gelegt haben, können auch Sie nutzen, um im Vergleich die beste Stichsäge für Ihre Ansprüche zu ermitteln:
- Handhabung: Einige Sägen sind für Linkshänder schwieriger zu bedienen. Bewertet wurden Erreichbarkeit und Logik der Schalter und Verstellmöglichkeiten.
- Absaugung: Die Überraschung unseres Test: Meist ist ein Anschluss für die Absaugung vorhanden – doch der Spanflug wird mit angeschlossener Absaugung nur selten merklich reduziert.
- Sicht: Schutzkappen und Späne verdecken oft den Blick auf die Sägestelle.
- Gehrung: Winklige Schnitte sind mit allen getesteten Stichsägen möglich. Oft ist die Einstellung umständlich, die Gehrungsvorwahl ist ungenau und der Schnitt ist manchmal schwer kontrollierbar.
- Sägepräzision: Bewertet haben wir die Schnittqualität, außerdem die Führbarkeit der Säge auch in Kurven und die aufzuwendende Vorschubkraft. Alle Tests erfolgten mit identischen Sägeblättern.
- Schnittqualität: Hier haben wir den Ausriss vergleichend bewertet.
- Sicherheit: Keiner der Testkandidaten zeigte Sicherheitsmängel. Allerdings gan es Kritik vom TÜV Rheinland aufgrund von Mängeln im Inneren einzelner Maschinen.
- Lautstärke: Eine Maschine fiel mit sehr unangenehm und besonders lautem Laufgeräusch auf. Stichsägen arbeiten allerdings insgesamt laut.
Hier eine Auswahl der Stichsägen aus unserem Test. Zum direkten Vergleich der Test-Ergebnisse finden Sie weiter unten den aktuellen Stichsägen-Test 2019 als Download – inkl. aller Wertungen, Noten, Platzierungen und natürlich den Testsiegern für Profi-Maschinen und Heimwerker-Modellen. So wissen Sie immer, worauf Sie beim Kauf einer Stichsäge achten sollten!
Name: Step 100 X von AEG
Aufnahmeleistung*: 700 Watt
Motorleistung regelbar? ja
Werkzeuglose Sägeblattaufnahme? ja
Inkl.-Zubehör: Ausreißschutz, Sägeblatt
Test-Fazit: Sehr saubere Schnitte in Holzwerkstoffen, sehr gute Ergonomie, preiswert
Name: PST 900 PEL von Bosch
Aufnahmeleistung*: 620 Watt
Motorleistung regelbar? ja, in Schalter integriert
Werkzeuglose Sägeblattaufnahme? ja
Inkl.-Zubehör: Sägeblatt, Sägeblattköcher, Ausreißschutz, Peilhilfe
Test-Fazit: Sägt in Holz schnell und sauber, jedoch ist der Anriss schlecht zu sehen

Name: TC-JS 85 von Einhell
Aufnahmeleistung*: 620 Watt
Motorleistung regelbar? ja
Werkzeuglose Sägeblattaufnahme? ja
Inkl.-Zubehör: Sägeblatt, Parallelanschlag, Schutzschuh
Test-Fazit: Sägt etwas langsamer, aber sehr sauber. Gehrungseinstellung ohne Werkzeug

Name: JV 0600 von Makita
Aufnahmeleistung*: 650 Watt
Motorleistung regelbar? ja
Werkzeuglose Sägeblattaufnahme? ja
Inkl.-Zubehör: Sägeblatt
Test-Fazit: Schnelle, winkelgenaue und recht saubere Schnitte in Holz, gute Ergonomie

Name: RJS 850-K von Ryobi
Aufnahmeleistung*: 600 Watt
Motorleistung regelbar? ja
Werkzeuglose Sägeblattaufnahme? ja
Inkl.-Zubehör: Ausreißschutz
Test-Fazit: Gute bis sehr gute Sägeergebnisse, gute Ergonomie, preiswert

* Herstellerangaben
Aktuellen Stichsägen-Test herunterladen
Unser Stichsägen-Test zeigt, dass der Preis allein kein Entscheidungsgrund mehr sein sollte: Der Favorit schwächelt und einige Hobbygeräte überzeugen! Die Unterschiede sind je nach Test-Parameter durchaus verschieden – daher lohnt sich für einen aussagekräftigen Vergleich der Pendelhubstichsägen der Download des Stichsägen-Tests 2019 samt ausführlicher Ergebnistabelle.
Wie funktioniert eine Stichsäge?
Anders als die Kreissäge besitzt die Stichsäge ein längliches schmales Sägeblatt. Der Motor bewegt das Blatt in einer relativ kleinen Amplitude (Höhenunterschied) hoch und runter. Verfügt die Stichsäge auch über einen Pendelhub schwenkt der Motor das Sägeblatt bei jeder Auf-/Ab-Bewegung auch vor und zurück (vgl. „Was ist ein Pendelhub?“ weiter unten). Die Geschwindigkeit der Auf- und Abbewegung des Sägeblatts kann an den meisten Stichsägen heute stufenlos reguliert werden. Erst mit dieser Funktion lassen sich mit der Stichsäge auch andere Materialien als Holz trennen (das passende Sägeblatt vorausgesetzt)!
Für was braucht man eine Stichsäge?
Zum Trennen von Balken, Brettern und Dielen ist die Stichsäge ist ein vielseitiger Helfer in der Heimwerker-Werkstatt. Doch neben dem reinen Ablenken von Leisten & Co. (was auch Kappungen oder Handkreissägen gut meistern) zählen zum Spezialgebiet der Stichsäge Innenschnitte, Ausschnitte (z. B. für die Küchenspüle) und kurvige Schnitte. Bei diesen Anwendungen braucht die Stichsäge keine Konkurrenten fürchten!
Was ist der Pendelhub?
Als Pendelhub wird das zusätzlich zur Hubbewegung (Auf- und Abbewegung) erzeugte Vor- und Zurückschwenken des Sägeblatts bezeichnet: Wenn das Sägeblatt nach unten geführt wird, pendelt das Blatt zugleich nach hinten (weg vom Werkstück zum Anwender hin). Dadurch können die Sägespäne aus dem Schnittkanal und vom Sägeblatt leichter nach unten wegfallen. Vor der Aufwärtsbewegung pendelt das Sägeblatt wieder nach vorne in eine senkrechte Position und zersägt mit dem Zug nach oben das Werkstück.
Wann schalte ich den Pendelhub der Stichsäge dazu?
Je größer die Pendelhub-Einstellung an der Stichsäge, desto größer die sogenannte Auslenkung (also wie stark das Sägeblatt nach hinten kippt). Eine große Auslenkung empfiehlt sich bei dicken, harten Hölzern, um die Spanabfuhr und den Arbeitsfortschritt zu beschleunigen. Allerdings erzeugt eine große Ausrenkung auch starke Ausrisse entlang der Schnittkanten!
Bei dünnen Holzteilen sollten Sie ohne Pendelhub sägen (dafür mit etwas Zeit & Muße): So verhindern Sie, dass der Schnitt unsauber wird und das Material ausfranst.
Wie wechsel ich das Sägeblatt meiner Stichsäge?
Elektrische Stichsägen sind mittlerweile praktisch durchgängig mit einer werkzeuglosen Sägeblattaufnahme ausgestattet – dennoch treffen wir bei unseren Stichsäge-Tests leider immer noch auf Maschinen, bei denen der Sägeblattwechsel nur mit Schraubendreher oder Sechskantschlüssel möglich ist. In der Praxis vereinfacht eine leicht bedienbare Sägeblattaufnahme die Wahl des zum jeweiligen Material optimal passenden Sägeblatts.
Moderne Stichsägen verfügen über einen Hebel (o. ä.), der zur Seite geschoben und so die Arretierung des Sägeblatts gelöst wird. Das Blatt lässt sich dann nach unten aus der Werkzeugaufnahme ziehen und ein anderes Sägeblatt einschieben. Riegel wieder vorschieben und die Stichsäge ist wieder betriebsbereit.
Wie Sie das Sägeblatt an Ihrer Stichsäge wechseln, zeigt diese Anleitung Schritt für Schritt:
Stichsäge-Sägeblatt: Welches Blatt wofür?
Das richtige Sägeblatt zu finden ist und bleibt eine Glaubensfrage: Die Hersteller bieten Stichsäge-Sägeblätter für jedes Material an. Holz, Metall, Kunststoff, … In der Regel ist es die spezielle Zahnung des Sägeblatts, dass auf die Materialeigenschaften des zu sägenden Baustoffs optimiert wurde. Damit der Schnitt sauber wird, sollten Sie auch stets das zum Werkstoff passende Sägeblatt in die Stichsäge einspannen.
Wichtig: In der Regel weisen die Zähne des Sägeblatts ZUR Stichsäge! Denn jede Pendelhubstichsäge schneidet in der Aufwärtsbewegung des Sägeblatts. So wird das Werkstück automatisch in Richtung Maschine gezogen und der Druck presst das Werkstück gegen den Sägeschuh, was das Sägen zusätzlich erleichtert.
Achtung: Für Profis gibt es auch Sägeblätter für Stichsägen mit nach unten weisender Zahnung! Diese eignen sich nur für Spezialschnitte durch Kenner-Hand.
Laminat mit der Stichsäge schneiden: Welches Blatt?
In Heimwerkerforen wird oft hitzig über das richtige Sägeblatt für Laminat diskutiert. Auch unsere DIY-Community fragt sich, ob vielleicht ein Metallsägeblatt die richtige Wahl für den Laminatzuschnitt wäre.
Warum sollte man Metallsägeblätter für Laminat nutzen? Weil sie über eine sehr feine Zahnung verfügen! Das empfiehlt sich auch beim Sägen von Laminat. Auch feingezahnte Hartholz-Sägeblätter für die Stichsäge eignen sich für Laminat. Ziel ist es immer, den Ausriss an den Schnittkanten zu minimieren. Daher gilt beim Zuschnitt von Laminat besonders: Immer von der Unterseite und ohne Pendelhub sägen (die bedruckte Oberseite wird so geschont)! Wählen Sie eine geringe Hubgeschwindigkeit, um ein Verbrennen der Schnittkanten zu vermeiden.
Stichsäge: Von welcher Seite sägen?
Die Frage lässt sich leicht beantworten: Wenn irgend-möglich von der später nicht mehr sichtbaren Seite des Werkstücks! Denn die durch den Pendelhub verstärkt auftretenden Ausrisse entstehen auf der Oberseite des Materials – dort wo das Sägeblatt das Material verlässt. Um diese Ausfransenden am Schnittkanal auf die später versteckte Seite des Bauteils zu bekommen gibt es 3 Möglichkeiten:
- Werkstück wenden: Wann immer möglich, drehen Sie die spätere Schauseite des Werkstücks nach unten, so entstehen etwaige Ausrisse auf der später nicht mehr sichtbaren Werkstückseiten.
- „von unten“ sägen: Bei fest verbauten Werkstücken, die Sie für den Zuschnitt nicht umdrehen können, müssen Sie sich ein bisschen „verbiegen“, wenn die Schnittkante ausrissarm werden soll. Dann müssen Sie die Säge auf der Unterseite (des Tisches, der Arbeitsplatte, der Dachluke, …) ansetzen. Allerdings ist die Arbeit in derart beengten Räumen und über Kopf anstrengender.
- Abkleben des Schnittverlaufs Gern genutzter Trick von Küchenmonteuren: Wenn die Platte bereits eingebaut ist (und für den Ausschnitt der Spüle nicht mehr gedreht werden kann), kleben die Profis den Schnittverlauf mit gutem (!) festklebendem Malerkrepp ab und setzen die Stichsäge dann von oben an. Das Klebeband verhindert dann einen Großteil der Ausrisse.
Warum sägt meine Stichsäge schief?
Gründe für einen schiefen Schnittverlauf gibt es viele – meist sind es Einstellungs- oder Anwendungsfehler (weil der Winkel ungenau eingestellt oder die Fußplatte nicht fest montiert wurde)! Aber auch maschinenseitig sind Gründe für schiefe Schnittverläufe zu finden: Oft erzeugt die auf der Maschine aufgebrachte Skala Winkelabweichungen (z. B. bei Gehrungsschnitten) – das zeigen unsere Stichsägen-Tests mit dem TÜV immer wieder.
Richtig ärgerlich ist es aber, wenn das Sägeblatt „verläuft“: Gerade beim Zuschnitt von dicken Werkstücken (z. B. einer Küchenarbeitsplatte) passiert es schnell, dass der Schnittkanal mit der Zeit nicht mehr senkrecht verläuft, sondern sich das Sägeblatt zeigt und das Material schief zersägt! Ursächlich dafür ist vor allem eine schlechte Führung des Sägeblatts in der Stichsäge. Kleine Metall-Backen am Ende der Sägeblattaufnahme sollen dafür sorgen, dass das Blatt in der Bahn bleibt und sich nicht nach links oder rechts neigt. Eigentlich. Hat diese Führung zu viel Spiel oder ist zu hoch montiert, hat das Sägeblatt mehr „Freiheit auszubrechen“.
Aber auch eine fehlerhafte Anwendung der Stichsäge, lässt den Schnitt schief werden: Hauptfehler ist zu viel Ehrgeiz! Eigentlich zieht sich die Pendelhubstichsäge „von selbst“ durch das Material. Viel Kraft oder Vorschub braucht sie nicht. Zwingt man die Stichsäge nun aber mit viel Kraft durch das Material, verbiegt sich das Sägeblatt und der Schnitt wird schief.
Quelle: selbst ist der Mann 9 / 2019