Ein Mann, ein Baum, eine Kettensäge – mehr braucht es nicht, um eine Schwedenfackel oder Finnenkerze zu fertigen. Denn Kaminholz ist die Hauptzutat für solche Baumfackeln, die meist auch als Schwedenfeuer bekannt sind.
Schwedenfeuer bauen
Das Schwedenfeuer – das etwas andere Lagerfeuer: Verwenden Sie
für die ungewöhnliche Baumfackel unbedingt eine feuerfeste
Unterlage!
Schwedenfeuer bauen
Scheit zurichten: Bohren Sie mit einem Flachfräsbohrer ein Loch in die Stammmitte. Stecken Sie das
Holz mit einem
Rundholz auf
einen schweren
Baumstamm.
Praxistipp: Später dient die Kernbohrung als zusätzliche Luftzufuhr!
Schwedenfeuer bauen
So fixiert, kann das Holz
nicht hochschlagen. Jetzt
können Sie
den Scheit mit der
Kettensäge
einschneiden. Das Holz wird von oben mit zwei Schnitten in Viertel unterteilt. Sägen Sie bis zu zwei Dritteln der Länge ein, sodass unten ein Sockel bleibt.
Schwedenfeuer bauen
Anschließend teilen Sie auch den Sockel in Viertel, aber versetzt zu den bestehenden Schnitten. Dann zur Mitte hin leicht schräg einkerben.
Schwedenfeuer bauen
In beide Schlitze Wachs tropfen, sodass
die Ränder und der Boden der
Schlitze leicht bedeckt sind.
Schwedenfeuer bauen
Einen
breiten Streifen aus Zeitungspapier mit
Kerzenwachs füllen und anschließend zu
einer „Wurst“ mit Wachsfüllung verdrehen.
Schwedenfeuer bauen
Den eingerollten Papierstreifen
mit einem Stock vorsichtig in das Scheit
stopfen. Das obere Ende muss als Zündschnur
aus dem Holz herausragen.
Schwedenfeuer bauen
Den
Zünder mit Wachs fixieren. So kann die
Fackel sogar monatelang lagern.
Schwedenfeuer bauen
Für eine bessere Luftzufuhr können Sie am unteren Ende der Sägeschnitte weitere Löcher bohren. Dann heißt es: Anzünden!
Schwedenfeuer bauen
Stellen Sie das Holzstück unbedingt auf eine feuerfeste Unterlage.
Praxistipp: Wenn es nur noch glüht, können Sie es vorsichtig und mit geeigneten Handschuhen umdrehen! Dann bekommt das Feuer nochmal Luft.
Klassisch macht man die rustikale Baumfackel aus Nadelhölzern. Gut geeignet sind vor allem Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer, Laubhölzer glimmen eher. Birkenstämme verbreiten beim Abbrennen des Schwedenfeuers allerdings einen besonders angenehmen Duft! Dafür sollte das Holz aber gut abgelagert sein, sonst raucht es nur und lässt sich auch nicht gut anzünden.
Auch das Video zeigt Schritt für Schritt, wie Sie ein Schwedenfeuer selbst bauen. Hier macht nicht nur das Abbrennen des Schwedenfeuers, sondern schon die Vorbereitung Spaß.
So funktioniert ein Schwedenfeuer
Als Erstes sollten Sie ein Stück eines Baumstamms von etwa 30 bis 50 cm Durchmesser und 50 bis 100 cm Länge entasten. Natürlich sind auch kleinere Dimensionen möglich, aber wir wollen ein großes Schwedenfeuer, das einige Stunden brennt! Die ins Holz gesägten Schlitze wirken wie ein Kamin und saugen Sauerstoff an. Die Fackel brennt von innen nach außen, je nach Holzgröße stundenlang. Achten Sie darauf, dass sie auf einer feuerfesten Unterlage steht. Zum Schluss bricht die Fackel nämlich auseinander!
Schwedenfeuer kam mit schwedischen Soldaten nach Europa
Historisch betrachtet kam das Schwedenfeuer vermutlich im Dreißigjährigen Krieg mit den schwedischen Soldaten nach Deutschland. Es spendet nicht nur Wärme und Licht, durch die Auflagefläche kann es ebenfalls gut zum Kochen verwendet werden. Die "Erfindung" des Schwedenfeuers hatte den Vorteil, dass die Soldaten kein Feuerholz mitschleppen mussten, denn das nötige Holz schlugen sie jedesmal frisch an dem Ort, wo sie gerade ihr Lager aufschlugen. Durch den Hochofeneffekt im Innreren des Schwedenfeuers brannten auch frisch geschlagene Stämme vergleichsweise gut.