Grillanzünder
Auf Holzkohle schmecken (nicht nur) Thüringer Bratwürstchen am besten, da sind sich deutsche Grill-Fans in West und Ost einig. Wie die traditionelle Kohlenglut allerdings am bequemsten und schnellsten zu entfachen sei, darüber streiten sich die Grillfreunde. Vor allem, wenn Sie im Kleingarten oder sonst fern der Steckdose grillen wollen, sollten Sie beim Kauf der Holzkohle gleich Grillanzünder dazu kaufen.
Achtung: Verwenden Sie auf keinen Fall Brandbeschleuniger, die nicht ausdrücklich für die Verwendung als Grillanzünder geeignet sind! Solche Anzündhilfen können entweder aus physikalischer Sicht gefährlich werden – zum Beispiel durch blitzartiges Entzünden freiwerdender Gase – oder aber gesundheitliche Gefahren mit sich bringen – etwa durch chemische Verbrennungsrückstände in der Holzkohlenglut. Nicht sinnvoll ist zum Beispiel eine Verwendung von Kaminanzündern auf Kerosinbasis, denn diese Anzünder beeinträchtigen die Grillfreude durch einen unangenehmen Verbrennungsgeruch und können auch das Geschmackserlebnis empfindlich trüben. Grundsätzlich können Sie entscheiden zwischen festen und flüssigen Anzündhilfen – und dann noch einmal zwischen klassischen und besonders umweltfreundlichen Produkten. Wobei „klassisch“ in aller Regel bedeutet, dass der Anzünder auf fossilen Brennstoffen basiert und entweder aus Paraffin oder direkt aus Mineralöl hergestellt wurde – in beiden Fällen handelt es sich also um Mineralölerzeugnisse. Vorteil dieser Anzünder: Sie brennen auch bei stärkerem Wind sicher und recht lange, auch Holzkohlebriketts werden vergleichsweise komfortabel entzündet. In Tafelform kosten Paraffinanzünder knapp 4 Cent pro Würfel.
Umweltfreundliche Alternativen sind seit langem Anzünder aus gepresstem Holz, diese werden klassischerweise ebenfalls in Tafelform zum Abbrechen angeboten. Allerdings ist die Brenndauer hier deutlich kürzer, hochwertigere Grillanzünder (ca. 4 Cent/Stück) werden deshalb mit Öl oder Wachs getränkt, um die Brennleis tung zu erhöhen. Gute Ergebnisse erzielen Sie auch mit sogenannten Holzmäusen, in Wachs oder Öl getränkten Knäueln aus Holzwolle. Durch die offenere Struktur der Anzünder lassen sich diese leichter entzünden, trotzdem wird eine recht lange Brenndauer erreicht. Nachteil ist allerdings der höhere Verkaufspreis von mehr als 10 Cent pro Stück. Etwas ganz spezielles in Sachen Grillanzünder sind die Anzünder aus Elefantengras der Marke Flamax. Die schilfartigen Gräser der Gattung Miscanthus haben einen hohen Brennwert. Das macht sie vor allem für Biogas-Bauern interressant. Doch jetzt profitieren auch Kamin- und Grillbesitzer davon: Die getrockneten und mit Wachs zu Strängen gepressten Gräser bietet Flamax als umweltschonende Kaminanzünder an. Die Sticks (Packung ca. 3,90 Euro) sind leicht zu entzünden und brennen lange genug, um kleinere Scheite in Brand zu setzen – als Grillanzünder für Grillkohle und Lagerfeuer sind sie ebenfalls geeignet. Die Anzünder lassen sich unbegrenzt lagern und hinterlassen keinen Geruch an den Fingern.
Fotos: sidm / ArchivFeste Grillanzünder
Grill anzünden mit Flüssiganzündern
Flüssige Anzündhilfen tränken die Holzkohle und sorgen dadurch für eine sichere Entzündung. Allerdings ist die Brenndauer stark mengenabhängig und etwas schwerer zu kalkulieren. Auch hier werden klassische mineralische Anzünder (rund 3 Euro pro Liter), aber auch ökologische Alternativen aus Bio-Alkohol (ca. 3,50 pro Liter) angeboten. Gelförmige Flüssiganzünder sind etwas teurer, lassen sich aber besser
portionieren (rund 5 Euro pro Liter).