Rasen düngen?
Rasen düngen ist eine Möglichkeit, die Standortschwächen zu kompensieren, um Ihrem Rasen zu gesundem, dichtem Wuchs und frischer, grüner Farbe zu verhelfen. Wer eine dichte Grasnarbe und Unkraut fernhalten will, sollte seinen Rasen düngen.
Ist der Rasen neu ausgesät, empfiehlt sich eine Startdüngung. Im Herbst hilft eine Düngergabe dem Rasen, widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Winterkälte zu werden. Im Frühjahr braucht der Rasen dann nach der Frostperiode frische Nährstoffe, um schnell wieder zu kräftigem Grün zurückzukehren. Wann Sie Ihren Rasen düngen sollten, verraten wir in dieser Übersicht.
Rasen düngen bei Neuaussaat
Ist der Rasen noch nicht grün, sondern eine braune Brache voller frisch ausgesäter Grassamen, empfiehlt sich eine Startdüngung des Rasens. Diese Startdünger werden unmittelbar nach den Grassamen ausgebracht und haben meist einen hohen Phosphat-Gehalt. Dieser begünstigt ein rasches Wurzelwachstum der Keimlinge. Meist geben Startdünger ihre Nährstoffe verzögert über einen langen Zeitraum ab (sogenannte Depotdünger). Ideal, denn so stehen die Närstoffe dem heranwachsenden Rasen während der gesamten Wachstumsphase zur Verfügung.
Praxistipp: Legen Sie einen neuen Rasen im Herbst an. Der vom Sommer warme Boden und die feuchtere Witterung begünstigen das Anwachsen!
Wann Rasen düngen
Hat der phaenologische Frühling begonnen – am einfachsten erkennbar an der Forsythienblüte – können Sie den Rasen aus dem Winterschlaf wecken und das erste Mal düngen! Auch im fortgeschrittenen Jahr zeigt Ihr Rasen Ihnen deutlich, wann Sie düngen sollten: Geringes Wachstum und eine schwachgrüne Färbung des Rasens sind klare Anzeichen für einen Nährstoffmangel. Auch eine Bodenprobe gibt Aufschluss darüber, wann Sie den Rasen düngen sollten.
Rasen düngen – ab welchen Temperaturen?
Damit der Rasen die im Dünger enthaltenen Nährstoffe verwerten kann, sollte die Wachstumsphase sichtbar begonnen haben. Wenn das Thermometer dauerhaft nicht mehr unter die 10°C-Marke fällt, ist es möglich, den Rasen zu düngen.
Praxistipp: Denken Sie daran, dass Ihr Rasen den Dünger nur aufnehmen kann, wenn der Boden dauerhaft feucht ist. Gerade bei der Sommer-Düngung ist regelmäßiges Bewässern des Rasens wichtig.
Vor oder nach dem Mähen Rasen düngen?
Geben Sie Ihrem Rasen mit einer frühen Düngung die Chance, von Anfang an kraftvoll zu wachsen: Schon weit vor der ersten Mahd sollte daher die Frühjahrsdüngung erfolgen, damit der Rasen die Nährstoffdefizite aus dem Winter auffüllen kann und kraftvoll anwächst, ehe der erste Rasenschnitt erfolgt. Also erst düngen, dann mähen!
Aber: Im Laufe des Jahres sollte der Rasen zuerst gemäht, dann gedüngt werden. Sonst "saugt" der Sichelmäher die Düngerkügelchen ein und sie landen mit dem Grasschnitt auf dem Kompost. Allerdings sind solche "Zwischendüngungen" nicht oft erforderlich.
Rasen düngen im Herbst
Im Spätherbst hilft ein Kalium-Dünger Ihrem Rasen, widerstandsfähig gegen Winterschädlinge zu werden. Der häufigsten Winterkrankheit des Rasens, dem sogenannten Schneeschimmel (zu erkennen an großen, runden, weißen Flecken im Rasen), beugen Sie am besten mit Kalium und einer guten Durchlüftung des Rasens (mit einem Rasenspecht und Vertikutierer) vor.
Rasen düngen im Frühjahr
Wann Sie Ihren Rasen im Frühling düngen sollten, entscheidet das Thermometer: Erst bei Bodentemperaturen von etwa 10 °C beginnt der Rasen wieder zu wachsen. Je nach Witterung fällt die erste Düngung des Jahres also in den März/April. Der Stickstoff im Rasendünger fördert nun das Wachstum und die Bildung des Blattfarbstoffs Chlorophyll.
Verwenden Sie zum Düngen des Rasens Langzeitdünger – sie versorgenden Rasen kontinuierlich. Häufiges Mähen wegen Stoßwachstums wird so vermieden. Zweiter Vorteil: Die nächste Düngung Ihres Zierrasens ist dann erst im Juni/Juli fällig. Allein Schattenrasen benötigt im August eine erneute Rasendünger-Gabe, da die Bäume ihm viele Nährstoffe abjagen.
Wie oft sollte man den Rasen düngen?
In der Regel genügt es, den Rasen zweimal im Jahr – wie beschirieben im Frühling und im Herbst – zu düngen. Langzeitdünger mit Depotwirkung liefern kontinuierlich Nährstoffe (vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium), denn durch das wöchentliche Rasenmähen, verliert der Rasen viel Energie. Neben der regelmäßigen Düngergabe sollten Sie auch daran denken, den Rasen zu kalken, um den pH-Wert des Bodens zu regulieren. Wird der Boden zu sauer und noch zu feucht, macht sich schnell Moos im Rasen breit.
Wie sollte ich den Rasen düngen?
Nutzen Sie, wann immer möglich, einen Streuwagen! Nur so wird er Dünger gleichmäßig und sparsam ausgebracht. Es gibt auch kleinere Handgeräte zum Düngerstreuen. Das Ausstreuen von Hand ist leider sehr ungenau: Manche Stellen bekommen gar nichts ab, andere werden überdüngt. Das gilt es unbedingt zu verhindern!
Praxistipp: Vor allem Langzeitdünger werden meist in Form kleiner Kügelchen angeboten. Solches Dünger-Granulat ist besonders leicht zu dosieren und auszubringen.
Bei der Dosierung sollten Sie unbedingt die Herstellerangaben beachten, denn je nach Darreichungsform (Pulver, Mehl, Körner, Granulat) und Konzentration (Verhältnis Nährstoffe zu Füll-/Bindemittel) kann sich die auszubringende Menge Rasendünger stark unterscheiden.
Rasen düngen nach der Bodenprobe
Welcher Nährstoff fehlt dem Boden wirklich? Um nicht unnötig teueren Dünger auf vielen Quadratmetern Rasen ausbrigen zu müssen, hilft eine Bodenprobe, den Nährstoffmangel im Boden zu ermitteln. Der Preis für eine Bodenprobe im Labor liegt bei rund 15 Euro – weniger als ein 25 kg Sack Blaukorn, den man dann vielleicht einsparen kann.
Aus welcher Tiefe man die Probe entnimmt, richtet sich nach der Nutzung der jeweiligen Fläche: Bei Rasen reichen 0-10 cm Tiefe, bei Beerenobst, im Gemüse- und Staudenbeet sollte es schon spatentief sein. Bei Gehölzen braucht man je nach Größe noch Erde aus bis zu 60 cm Tiefe – das ist zwei Spaten tief. Der günstigste Zeitpunkt für die Bodenprobe ist im Herbst, wenn das Gemüse geerntet und die Pflanzen auf den Beeten abgeblüht sind. Der Boden darf jedoch noch nicht umgegraben sein. Im Frühjahr ist eine Bodenprobe ebenfalls noch möglich, dann darf aber auf keinen Fall schon Kompost auf dem Boden verteilt worden sein.
Die Erde an 15 Orten einer einheitlich genutzten Fläche entnehmen. So bekommt man eine aussagekräftige Probe, die auf pH-Wert, Phosphat, Kalium und Magnesium getestet wird (Standarduntersuchung inkl. Düngeempfehlung). Darüber hinaus kann man den Boden auf seinen Humus- Salz- und Schwermetallgehalt testen lassen (Extrakosten!).
Die Labore haben meistens Vordrucke zum Ankreuzen parat. Wichtig: Name und Adresse des Absenders, Entnahmeort (Rasen, Gemüsebeet, Staudenbeet) und woraufhin die Probe untersucht werden soll., Tipp:, Keinen Zettel in die Tüte mit der Erde stecken, der ist nachher nicht mehr zu lesen.
Nach etwa drei Wochen kommt das Ergebnis: Darin steht genau, ob und welche Nährstoffe zu viel oder zu wenig im Boden vorhanden sind. Bei Mangel bekommt man gesagt, welcher Dünger in welcher Menge im nächsten Jahr pro Quadratmeter auszubringen ist. Stickstoff wird nicht berücksichtigt, da diese Untersuchung nur sinnvoll ist, wenn die Probe kühl ins Labor kommt, was kaum machbar ist.
Fotos: G. Sievers/pixelio.de, Archiv
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