Krokusse: Bunte Farbtupfer im Schnee

Während der Rest der Natur noch in einem tiefen Winterschlaf liegt, trotzen die zarten Krokusse tapfer dem vereisten Boden und verwandeln die Schneedecke in ein Meer aus violetten Blüten.

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Krokusse (Crocus) zählen zu den Frühblühern und sind zusammen mit Schneeglöckchen, Hyazinthen und Tulpen die ersten Blumen, die hierzulande alljährlich erblühen. Während wir das Schwertliliengewächs (Iridaceae) daher mit Schnee in Verbindung bringen, stammen die Wildarten der Pflanze ursprünglich aus den wärmeren Regionen der Erde – sie sind von Italien und Griechenland über Nordafrika bis hinein in den Mittleren Osten weit verbreitet.

Zu den Wildarten gesellen sich aktuell über 100 botanische Sorten, von denen vor allem der Frühlings-Krokus (Crocus vernus) und der Kleine Krokus (Crocus chrysanthus) in hiesigen Gärten weit verbreitet sind. Die Blüten der beliebten Frühblüher strahlen in Violett, Gelb, Weiß und sogar zweifarbig und kommen besonders gut in kleinen Gruppen gepflanzt zur Geltung.

Praxistipp: Die frühblühenden Sorten stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen dar und gehören daher in jeden bienenfreundlichen Garten.

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Pflegeleichte Frühblüher

Krokusse sind nicht ausschließlich aufgrund ihrer Schönheit beliebt, die Pflanzen sind zudem besonders pflegeleicht. Einmal im Garten eingepflanzt, vermehren sich die Blumen ganz von allein und blühen jedes Jahr erneut. Das Düngen der Blumen ist nicht notwendig. Möchten Sie die Blüte jedoch ankurbeln, empfiehlt sich Flüssigdünger, den Sie im Frühjahr mit einer Gießkanne verteilen.

Für eine ausbleibende Blüte ist jedoch häufig keine mangelnde Düngung verantwortlich, sondern ein zu zeitiges Abzupfen der Blätter. Entfernen Sie diese nicht, bevor sie nicht komplett welk und vergilbt sind! Ein vorzeitiges Entfernen bedeutet Stress für die Pflanze und womöglich sogar ihr vorzeitiges Ableben. Ein guter Zeitpunkt, um die Blätter zu entfernen, ist mit dem ersten Rasenmähen – nicht vor April!

Wann blühen die Krokusse?

Krokusse gelten als klassische Frühblüher, die im Winter blühen – von Februar bis März. In der Phänologie läutet die Blüte von Krokussen und anderen Frühblühern bereits den Vorfrühling ein. Nicht jeder Krokus zählt jedoch zu den frühblühenden Arten.

Die großblumigen Garten-Krokusse blühen etwa von März bis April, während sich die Blüte der Herbst-Krokusse von September bis Oktober erstreckt.

Krokusse pflanzen

Krokusse kommen in der Gruppe am besten zur Geltung. Pflanzen Sie daher immer mindestens ein Dutzend Pflanzen zusammen. Die Frühblüher am besten direkt auf die Wiese. Alle anderen Sorten gehören ins Beet.

Die beste Pflanzzeit

Krokusse, die im (Vor-)Frühling blühen, sollten zwischen September und November etwa zehn Zentimeter tief in die Erde gesetzt werden. Als Regel gilt nur, dass Sie sie vor dem ersten Frost in die Erde pflanzen müssen. Je nach regionalem Klima können Sie die Krokusse daher auch noch im Dezember und teils noch bis in den Januar hinein pflanzen.

Die herbstblühenden Krokusse können frühstens ab Mai in die Erde und sollten allerspätestens im August vollständig gepflanzt sein. Da diese Sorten größer sind, benötigen Sie ein tieferes Pflanzloch als die Frühblüher.

Violette Krokusse auf einer Wiese mit Schnee
Krokusse sind wahre Sonnenanbeter. Foto: istock / juefraphoto

Der ideale Pflanzort

Pflanzen benötigen Sonne, um zu gedeihen. Im Vorfrühling sind die Tage jedoch im Vergleich zum Spätsommer etwa zwei bis drei Stunden kürzer. Frühblühende Krokusse sollten daher vollsonnig gepflanzt werden, um das spärliche Tageslicht voll und ganz auszunutzen. Herbstblüher fühlen sich hingegen auch im Halbschatten wohl, während Garten-Krokusse nicht wählerisch sind, jedoch besser gedeihen, je mehr Sonnenlicht sie bekommen.

In ihrer Abneigung gegenüber Staunässe sind sich jedoch alle Krokusse einig. Sie bevorzugen möglichst durchlässige Böden, damit die Knollen nicht verfaulen. Frühblüher können problemlos in sandige, steinige Böden gesetzt werden, während die Herbstblüher Lehmböden bevorzugen.

Krankheiten und Schädlinge

Krokusse sind nicht anfällig für Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge. Gelegentlich stehen die Knollen jedoch auf dem Speiseplan von Wühlmäusen. In seltenen Fällen können die Knollen von einem Pilz befallen werden. Die einzige Lösung hierfür, ist die betroffene Pfanzstelle für mehrere Jahre zu meiden.

Ist Krokus mehrjährig?

Krokusse werden häufig für mehrjährige Zwiebelgewächse gehalten, meist sterben die Pflanzen jedoch nach einem Jahr bereits ab. Der Grund für die Verwechslung ist die Art und Weise, auf die sich die Pflanze vermehrt. Während sich einige Arten auch durch Samen ausbreiten können, vermehren sich Krokusse vornehmlich durch Tochterknollen in der Erde. So entsteht der Eindruck, dass immer die gleiche Pflanze blüht.

Krokusknollen im Beet inmitten von Herbstblättern
Krokusknollen werden häufig mit Blumenzwiebeln verwechselt. Foto: istock / onepony

Praxistipp: Möchten Sie Ihre Krokusse möglichst schnell vermehren, dann pflanzen Sie Elfen-Krokus. Er breitet sich besonders stark aus.

Safran macht den Kuchen gehl …

Safran-Krokus (Crocus sativus) ist ein Herbstblüher, der hauptsächlich in Iran und Afghanistan, aber auch in Spanien, Frankreich, Italien und Österreich angebaut wird. Die orangefarbenen Stempel werden geerntet, getrocknet und als beliebtes Gewürz in der mediterranen, indischen und persischen Küche verwendet.

Safran ist besonders wertvoll, da gut 100.000 Blüten notwendig sind, um ein Kilogramm des Gewürzes herzustellen. Safran-Krokus gilt zudem als die giftigste der Krokus-Arten, da sie zusätzlich zu Picrocrocin, Steroidsaponine enthält. Bereits Zehn Gramm hiervon können tödlich sein.

Sie müssen sich jedoch keine Sorgen machen, dass Sie versehentlich durch zu viel Safran-Gewürz vergiftet werden. Zum Vergleich: In einer herkömmlichen Paella für acht Personen sind etwa 0,5 Gramm Safran enthalten. Viel mehr von dem Gewürz würde das Gericht mit seinem bitteren Geschmack komplett ungenießbar machen.

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