Hochentaster-Test

Test: 12 Akku-Hochentaster im Vergleich

Aus selbst 11/2018

Mit einem Hochentaster spart man sich gefährliche Manöver auf der Leiter. Gute Akku-Hochentaster sind allerdings nicht ganz billig, die preiswerten Hochentaster im Test zeigten überwiegend deutliche Schwächen. Diese Akku-Hochentaster haben wir mit dem TÜV Rheinland getestet.

Hochentaster-Test
Foto: sidm / KEH
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Diese Marken haben wir getestet:

  • AL-KO

  • Black & Decker

  • Bosch

  • Gardena

  • Husqvarna

  • Ryobi

  • Scheppach

  • Stihl

Die Bäume wachsen nicht in den Himmel – und dennoch schneller, als manchem Gartenbesitzer lieb ist. Mit einem Hochentaster behalten Sie die Kontrolle, denn mit dessen Sägekette können Sie auch dickere Äste mit bis zu rund 20 Zentimetern Dicke trennen. Diesmal sind 12 Akku-Hochentaster im Vergleich gegeneinander angetreten (zusätzlich zu den links genannten Marken auch von Greenwork/Globus, For-Q/Hornbach, Power Works). Im TÜV-Labor und unter Praxisbedingungen mussten die im Test angetretenen Akku-Hochentaster an Baumstämmen und Rundhölzern zeigen, wie viel Leistung in ihnen steckt. Insgesamt bewerteten die Tester zwei Modelle mit "sehr gut", sechs Hochentaster mit "gut" und drei mit "befriedigend". Ein Akku-Hochentaster erhielt noch die Gesamtnote "ausreichend".

Hochentaster: Was ist das?

Bevor wir näher auf die Hochentaster im Test eingehen möchten wir die Frage klären, was ein Hochentaster ist. Ein Hochentaster ist ein Gartenwerkzeug, um Äste in großen Höhen zu schneiden. Damit Sie dafür nicht die Gefahr auf sich nehmen, von einer Leiter zu fallen, haben Hochentaster eine Teleskopstange. So können Sie bequem vom Boden die Äste auch in höheren Lagen schneiden. Hochentaster mit Akkuantrieb sind ide­al geeignet für Privatgärten: Sie benötigen keine besondere Wartung, sind im Hand­umdrehen arbeitsbereit und vor allem leise.

Typische Geräte sind zwischen 2,50 und 3 Meter lang, damit sind Äste bis zu einer Höhe von etwa vier Metern erreich­bar. Akku-Hochentaster werden in einem Preisbereich von rund 150 bis 1000 Euro angeboten – kein Wunder, dass auch die Leistungen der Baumschnitt-Werkzeuge in unserem Vergleich eine große Bandbreite zeigten. Für Gelegenheitsanwen­der sind die Geräte der 18-Volt-Einstiegsklasse gedacht.

Wie funktioniert ein Akku-Hochentaster?

Technisch handelt es sich um kleine Kettensägen, daher sind auch entspre­chende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Vorgeschrieben ist das Tragen einer Schnitt­schutzhose, fester Schuhe und auch eines Helms – falls der abgetrennte Ast zu schnell und zu nah herabstürzt. Da ein Hochentaster quasi nur aus einer kleinen Kettensäge und einem Teleskopstiel besteht, ist die Funktionsweise die gleiche, wie bei einer Kettensäge.

Welcher Akku-Hochentaster ist der beste?

Wenn Sie sich einen Akku-Hochentaster kaufen möchten, stellen Sie sich sicher auch die Frage: Welcher Hochentaster ist der beste? Einige Anhaltspunkte liefert unser Vergleich der 12 Hochentaster und die folgenden Vor- und Nachteile, die bei uns besonders hervorgestochen sind.

Positiv aufgefallen im Hochentaster-Test

  • Fast alle Geräte arbeiten mit einer automatischen Kettenschmierung.
  • Alle Hochentaster können für einen leichteren Transport zerlegt werden.
  • An manchen Modellen kann der Sägewinkel verstellt werden.

Negativ aufgefallen im Hochentaster-Test

  • Viele Sägen ölen viel zu stark.
  • Bei vielen Geräten ist zur Kettenwartung Werkzeug nötig.
  • Nur wenige Geräte bieten eine gute Sicht auf die Schnittstelle.

Hochentaster-Test
Einige Geräte können dünnere Äste kaum trennen. Foto: sidm / KEH

Welchen Hochentaster kaufen?

Aber welchen Akku-Hochentaster soll man jetzt kaufen? Wir haben unsere Testkriterien in Kategorien unterteilt. Diese lagen stark im Fokus bei unserem Vergleich. Auf diese Punkte sollten Sie besonders achten, wenn Sie sich einen Hochentaster kaufen möchten.

  • Erstmontage: Bei einigen Geräten muss zunächst die Schneidgarnitur mit Schwert und Kette montiert werden. Wir haben die Zeit ermittelt, die für Montagen bis zur Startbereitschaft nötig sind.
  • Ergonomie: Kann der Gurt für unterschiedlich große Anwender einfach angepasst werden? Ist er gepolstert und bequem? Hält er das Gerät in der beabsichtigten Schnitthöhe? Unsere Probanden haben diese Fragen für jedes Gerät beantwortet.
  • Arbeitshöhe: Wir haben praktische Schneidversuche in Höhen von ca. zwei Metern, rund 3,60 Metern und der maximal erreichbaren Höhe vorgenommen. Die „bequeme Arbeitshöhe“ haben wir aus der Gerätelänge, dem empfohlenen Arbeitswinkel und einer definierten Körpergröße errechnet.
  • Schnittqualität: Im Test zeigten sich deutliche Unterschiede im Schnittbild. Zum Vergleich haben wir gleiches Astmaterial vergleichbarer Dicke gesägt.
  • Schnittdauer: Um die Arbeitsgeschwindigkeit vergleichen zu können, haben wir ermittelt, wie viele Schnitte in gleichartigem Material in einer Minute vorgenommen werden können.
  • Sicherheits-Check: Wesentliche Sicherheitskriterien überprüfte der TÜV Rheinland anhand einschlägiger Normen – in diesem Fall der DIN EN ISO 11680-1 für die Prüfung motorbetriebener Hochentaster. Die Kriterien wurden sinngemäß auf den Akku-Antrieb übertragen.
  • Schnittreihe: Mit jedem Gerät haben wir reproduzierbare Schneidprüfungen in der Praxis absolviert.

Hochentaster-Test
Foto: sidm / KEH

Sie möchten nicht mehr auf einer wackligen Leiter die Äste schneiden? Dann ist ein Hochentaster mit Akkuantrieb genau das richtige Gerät. Welche Modelle wir getestet haben und wie die Geräte abgeschnitten haben, erfahren Sie in unserer Test-Tabelle. Alle Noten, Wertungen und die Testsieger von unserem Vergleich, finden Sie in der Liste (Download weiter unten).

Name: Black & Decker GPC1820L20
Akkuspannung (V): 18
Gewicht (kg): 3,6
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 1,96-2,93
Fazit: Gute Reichweite und Schnittqualität, primitive Kettenschmierung

Name: Bosch Universal ChainPole 18
Akkuspannung (V): 18
Gewicht (kg): 3,8
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 2,10-2,63 (teleskopierbar)
Fazit: Gute Schnittqualität – jedoch mäßige Sägeleistung, geringere Reichweite

Name: Gardena AccuTCS Li18/20
Akkuspannung (V): 18
Gewicht (kg): 3,7
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 1,89-2,41 (teleskopierbar)
Fazit: Geringe Sägeleistung und unsauberer Schnitt, geringere Reichweite

Name: Husquarna
Akkuspannung (V): 36
Gewicht (kg): 5,6
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 2,89-3,96 (teleskopierbar)
Fazit: Sehr guter Schnitt, sehr hohe Reichweite – jedoch sperrig, unhandlich

Name: Ryobi RPP182015S
Akkuspannung (V): 18
Gewicht (kg): 4,2
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 1,98-2,93
Fazit: Hohe Reichweite, sehr leise, mittlere Sägeleistung, etwas unsauberer Schnitt

Name: Scheppach MGT 410
Akkuspannung (V): 18
Gewicht (kg): 3,6
Länge mit montierter Sägekette (max. / min.): 1,82-2,64
Fazit: Geringere Reichweite, mäßige Sägeleistung, unsauberer Schnitt

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Umfang: 6 Seiten - kostenlos!

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In unserem Hochentaster-Test haben wir 12 Hochentaster mit Akku-Antrieb getestet. Wenn Sie wissen möchten, wie die einzelnen Modelle abgeschnitten haben, dann sollten Sie sich unsere übersichtliche Tabelle herunterladen. Die Tabelle mit allen detaillierten Prüf-Ergebnissen zum aktuellen Akku-Hochentaster-Test 11/2018 finden Sie hier als Download >>

Hochentaster mieten

In unserem Hochentaster Vergleich haben wir Hochentaster zwischen 150 und 930 Euro getestet. Da ist es verständlich, dass Sie überlegen, ob Sie sich nicht lieber einen Hochentaster mieten. Mittlerweile bieten viele Baumärkte die Möglichkeit, sich Gartengeräte auszuleihen. Fragen Sie daher gerne in Ihrem Baumarkt nach. Denn, wenn Sie den Hochentaster nur selten benutzen, ist es sinnvoll, sich den Hochentaster für eine kurze Zeit zu leihen.

Praxistipp: Eine weitere Möglichkeit ist die, dass Sie sich mit Nachbarn zusammentun. So können Sie die Kosten und die Nutzung teilen.

Welches Öl?

Hochentaster benötigen für die Kettensäge Öl. So wird die Reibung der Säge verringert, sie läuft nicht ganz so heiß und hält dadurch länger. Wir unterscheiden hier zwischen pflanzlichen und mineralischen Ölen.
Pflanzliche Haftöle: Pflanzliche Öle bestehen meistens aus Rapsöl. Sie haben ein gutes Schmierverhalten und sind gleichzeitig umweltfreundlich. Der Nachteil: Wenn die Säge nur selten benutzt wird, kann durch das Öl die Kettensäge verharzen und verstopfen. Hochwertiges pflanzliches Öl verringert dieses Problem.

Mineralisches Haftöl: Mineralische Öle haben ebenfalls ein gutes Schmierverhalten. Da sie aber für die Umwelt schädlich sind, werden Sie immer weniger verwendet und sind in einigen Ländern sogar verboten. Dieses Öl sollte daher nur in seltenen Fällen verwendet werden.
Praxistipp: Manche Hersteller geben an, welches Öl man benutzen sollte. Achten Sie daher auf diese Hinweise.

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