Haus dämmen

Nachträglich dämmen und Energie einsparen

Wer sein Haus dämmen möchte, muss weniger heizen und spart Energie. Hier finden Sie Maßnahmen, wie Sie das selbst oder mit Hilfe eines Profis bewältigen.

Haus dämmen Nachträglich dämmen und Energie einsparen
Wer sein Haus dämmt, spart Energie und Geld. Foto: Hersteller / Isover
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Sie möchten Ihr Haus dämmen und Energie sparen? Eine Deckendämmung stellt kaum ein Problem dar, die Dämmung von Dächern und Fassaden muss aber sorgfältig geplant und ausgeführt werden, was nicht so einfach ist. Bei der Planung zum Haus dämmen hilft ein Energieberater, dessen Dienstleistung mit bis zu 1300 Euro vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert wird. Unten einige Zahlen zur Orientierung. Diese beruhen allerdings auf Durchschnittswerten und setzen eine gewisse Haussubstanz voraus.

Was kostet das Haus dämmen?

Damit die Heizluft im Winter nicht aus dem Haus gelangt, sollte man das Haus dämmen. So kann man wertvolle Energie und damit auch bares Geld sparen. Doch ist eine Dämmung nicht auch teuer? In den weiteren Abschnitten zeigen wir Ihnen, mit wie hohen Kosten Sie ungefähr rechnen müssen. Wichtig dabei: Wie viel es tatsächlich kostet und ab wann sich was rechnet, kann nur der Einzelfall klären – und die Zukunft zeigen!

Jährliche Einsparungen durch Dämmung

  • Rohrdämmung: 310 Euro
  • Fassadendämmung: 260 Euro
  • Kellerdeckendämmung: 70 Euro
  • Oberste Geschossdecke: 100 Euro

Durchschnittliche Kosten für Dämmmaßnahmen

  • Fassade mit Styropor: 95 bis 130 Euro/m2
  • Innenwanddämmung: 30 bis 40 Euro/m2
  • Oberste Geschossdecke: 25 bis 35 Euro/m2, begehbar 35 bis 50 Euro/m2
  • Satteldach: 125 bis 150 Euro/m2 (Auf- und Zwischensparren)
  • Flachdach: 70 bis 100 Euro/m2
  • Kellerdecke: 20 bis 35 Euro/m2

Ungefähre Amortisationszeiten

  • Fassadendämmung Häuser vor 1977: ca. 4 bis 10 Jahre
  • Fassadendämmung Häuser nach 1977: bis 1995 9 bis 22 Jahre
  • Kellerdecke: 6 bis 13 Jahre
  • Flachdachdämmung: 5 bis 13 Jahre
  • Oberste Geschossdecke (nicht begehbar): 2 bis 5 Jahre
  • Oberste Geschossdecke (begehbar): 6 bis 15 Jahre

Haus dämmen: Oberste Decke

Dient ein Dachboden nicht als Wohnraum, sondern als Lagerfläche, sollte man die Decke dämmen. Das kostet weder viel Arbeit noch Geld (ab ca. 10 Euro/m2), spart Energie und bietet mehr Komfort. Direkt begehbar und als Abstellfläche nutzbar, aber etwas teurer (ab ca. 25 Euro/m2), sind Verbundelemente mit einer obersten Lage aus Span-, OSB- oder Gipsplatten. Preiswerter geht es mit Dämmmatten, die man einfach auslegt, die jedoch nicht dauerhaft belastet werden dürfen.

Wichtig im Vorfeld: Sie müssen schauen, wie Ihre Decke aufgebaut ist. Eine sehr offene Holzbalkendecke, deren Zwischenräume noch gänzlich ungedämmt ausfallen, also auch frei von alter Schlacke, Zellulose oder Strohhalmen sind, bedarf einer PE-Folie. Diese muss vollflächig auf der Decke verlegt und seitlich luftdicht verklebt werden. Betondecken hingegen oder auch manche Holzbalkendecke, die wie eine Plisterdecke mit Weidenruten, Strohhalmen und Strohlehm verfüllt ist, benötigen in der Regel keine Folie obenauf, denn sie fallen weitestgehend dicht aus.

Kellerdecke dämmen

Etwa 100 bis 120 mm stark sollte man die Kellerdecke mindestens dämmen. Leider ist das oft leichter gesagt als getan. Zwar stellt das Verkleben oder Verdübeln von Deckendämmplatten an sich kein Problem dar, jedoch können an der Decke verlaufende Rohre aufwendige Zuschnitte erfordern. Und hier sei Vorsicht angesagt: Bei zu vielen Ausschnitten reicht die Klebeverbindung für eine gute Haftung nicht mehr aus. Von daher schneiden Sie nur so viel aus der Dämmplatte heraus wie nötig ist, um sie bündig an die Decke zu bekommen. Reißt die Haftung ab oder erweist es sich von vornherein als schwierig, die Platten zu verkleben — ob auf Grund des Plattengewichts oder des Untergrunds – so stellen Tellerdübel eine alternative Befestigung dar. Bei Verbundplatten sind diese ohnehin oft vorgeschrieben. Hinsichtlich der Kosten sollten Sie mit mindestens 20 Euro/m2 rechnen. Außerdem muss Ihnen klar sein, dass die Dämmung der Kellerdecke von unten eine Entrümpelung voraussetzt, um arbeiten zu können. Sie schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe: Aufgeräumt und Energie gespart!

Praxistipp: An Kellerwänden erfolgt die Perimeterdämmung meist mit druckfesten EPS-Platten und Bitumenkleber, darüber eine Grundmauerschutzbahn; empfehlenswert selbst in Altbauten, auch wenn hier Wände freigelegt werden müssen.

Rohre im Haus dämmen

Verlaufen Heizungsrohre auf Putz in nicht beheizten (Keller)räumen, müssen sie mit geschlitzten Rohrschalen gedämmt werden. Meist ist sogar eine Klebelasche integriert, um den Schlitz direkt abkleben zu können. An zugeschnittenen Ecken sorgt ein separates Klebeband für Abdichtung. Es gibt Schalen aus Polyethylen (PE, 15 x 20 mm ca. 2,90 Euro/m), Mineralwolle (15 x 20 mm ca. 3,20 Euro/m) und synthetischem, sehr flexiblem Kautschuk (15 x 11 mm ca. 5 Euro/m).

Dachdämmung

Einen Dämmstoff mit möglichst niedriger Wärmeleitfähigkeit, der für eine möglichst gute Dämmung sorgt, dicht zwischen die Sparren zu klemmen, ist eigentlich kein Kunststück. Schwierig wird es, die zwingend notwendige Dampfbremse darunter luftdicht zu verkleben. Zunächst muss es die für den vorhandenen Dachaufbau geeignete Dampfbremse sein. Das hängt wiederum von der ggf. verbauten Unterspannbahn unter der Eindeckung ab. Bei wasserdampfdurchlässigen Unterspannbahnen wählt man dann eine Dampfbremse mit niedrigem sd-Wert von ca. 2 m. Sie lässt eine kontrollierte Diffusion zu. Bei alten Unterspannbahnen, die meist wasserdampfundurchlässig sind, sowie bei fehlender Unterspannbahn empfiehlt sich eine Dampfbremse mit variablem Diffusionswiderstand. Ist die Dampfbremse entsprechend ausgewählt, muss sie luftdicht verklebt werden. Dazu am besten die zum Dämmsystem gehörenden Klebebänder und Kartuschenkleber einsetzen. Spielt Brandschutz eine Rolle, empfiehlt sich neben Mineralwolle und Gipsfeuerschutzplatten z. B. eine neue Dampfbremse.

Praxistipp: Rund 200 mm stark sollte man dämmen (je nach Förderung auch mehr). Wichtig ist eine luftdichte Verklebung der Zwischensparrendämmung mit einer passenden Dampfbremse.

Fassadendämmung

Eine Fassadendämmung ist eigentlich Profisache, nicht nur um Fehler eher auszuschließen, sondern auch aus Gewährleistungsgründen. Spätestens beim Verputzen eines Dämmsystems kommt man als Laie ohnehin an seine Grenzen. Doch welchen Dämmstoff soll der Handwerker verwenden? Hohen bis sehr hohen Wärmeschutz bieten Hartschäume, vor allem Polyurethan- und Phenolharzplatten. Auf Grund ihrer geringen Wärmespeicherfähigkeit neigen Hartschäume aber zur Veralgung. Teure Silikonharzfarben können dies abmildern. Auch eine Verklinkerung kann helfen. Oder man wählt ein Holzfaserdämmsystem, das von Natur aus eine hohe Wärmespeicherfähigkeit hat und den Tauwasserausfall auf der Fassade reduziert – und somit der Veralgung vorbeugt. Spielt Brandschutz die erste Geige, kommt man an Mineralwolle nicht vorbei, die auch unter bauphysikalischen Gesichtspunkten einen guten Kompromiss darstellt. Wie dick man dämmt, hängt von der bestehenden Wand und dem gewählten Dämmstoff ab.

Haus dämmen: Mauersteine

Wer neu baut, muss Energie sparen. Im Holzfertigbau ist dafür der Dämmstoff zuständig, im Massivbau nicht zwingend: Porenbeton erzielt auch ohne gute Dämmwerte. Gleiches gilt für Ziegel und Leichtbetonsteine, die für geringere Wanddicken bei gleichen Dämmwerten aber mit Dämmstoff gefüllt sein müssen. Kalksandsteine erfordern eine Dämmschicht, die die Wand aber nicht dicker macht, da die druckfesten Steine auch in geringen Stärken tragend ausfallen.
Praxistipp: Kalksandsteine sind sehr druckfest und schalldämmend, aber weniger gut wärmedämmend. Sie benötigen eine Dämmschicht außen (WDVS / Wärmedämmverbundsystem).

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