Brennstofflager

Pelletlager und Öltank: Was man wissen muss

Aus selbst ist der Mann 2/2024

Öl- und Pelletheizungen haben eine Gemeinsamkeit: ein Brennstoff-Lager. Wer von Öl auf Pellets umsteigt, kann sich das zunutze machen und den Tankraum zum Pelletlager umbauen. Und wer am Heizöl festhält, kann auf kompakte und schnell eingebaute Tanks zurückgreifen, wenn die Erneuerung ansteht.

Pelletlager
Möchte oder muss man einen alten Öltank wie diesen austauschen, kann man z. B. zu hochdichten Polyethylen- oder flexiblen GFK-Tanks greifen, die sehr viel leichter sind als das "alte Eisen". Foto: sidm / Claudio Kalex
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Für die Besitzer einer alten Ölheizung ist der Umstieg auf einen Ölbrennwertkessel meist die preiswerteste Lösung, da bestehende Anschlüsse oft weiter genutzt werden können – und das bedeutet bis zu 30 Prozent geringere Installationskosten als beim Umstieg auf andere Energieträger. Und in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage ist man so auch für die Zukunft gerüstet. Beim Austausch einer überalterten Ölheizungsanlage sollte man die Tankanlage ggf. gleich mit erneuern, denn in der Regel wird sie über eine ähnliche Betriebsdauer wie die Heizung verfügen. Außerdem hat man ohnehin die Handwerker im Haus und kann alles in einem Abwasch erledigen.

Pelletlager
Unter einwandigen Öltanks muss der Boden mit einem intakten, heizölbeständigen Schutzanstrich versehen sein. Ein Schutzanstrich wird meist verdünnt als Grundanstrich aufgetragen, dann bis zu dreimal unverdünnt. Die Anstrichhöhe hängt vom Lagervolumen ab. Foto: sidm / CK

Moderne Öltanks sind zweiwandig aufgebaut, sodass separate Räume mit heizölbeständigen Schutzanstrichen bzw. Auffangwannen überflüssig sind. Selbst beengte Zugänge sind kein Problem, wenn man zu Glasfaser-Tanks greift, die erst vor Ort im Keller montiert werden. Bestehen keine Zugangsprobleme, sind vormontierte PE-Tanks meist schneller installiert. Aufwendig und teuer wird der Einbau eines Erdtanks, dafür schafft man Platz im Keller.

Pelletlager
Ist der Zugang sehr eng, bieten sich vor Ort montierte Haase-Öltanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) an. Foto: Haase

Der Tank kann heute meist deutlich kleiner ausfallen als früher, da moderne Heizungen wesentlich sparsamer arbeiten. Dennoch sollte ein neuer Tank nicht zu klein ausfallen, da man bei größeren Abnahmemengen eventuell einen geringeren Literpreis zahlt und mit dem Heizöl-Tanken so auch etwas länger warten kann, wenn der Preis gerade recht hoch ausfällt. Das größere Problem bezüglich des Tanks wird aber eh die Demontage und Entsorgung des Alttanks sein. Doch diese Arbeiten sind zwingend Profisache und erfolgen zum Beispiel über einen Tankschutz-Fachbetrieb oder eben über den Betrieb, der den neuen Tank einbaut, sofern dieser über die nötigen Qualifikationen verfügt.

Möchte man künftig kein Heizöl mehr nutzen und auf einen anderen Energieträger umsteigen, ist vor allem die Pellet-Heiztechnik interessant, da man ohnehin über einen Lagerraum verfügt. So lässt sich anstelle des Öltanks ein Gewebetank für Pellets aufstellen oder ein fest eingebautes Pelletlager errichten. Ist der Öltank noch intakt, kann er ggf. sogar aufbereitet und zum Pellettank umgerüstet werden. So können alte Öltanks übrigens auch zum Regenwasserspeicher werden – eine Innenreinigung und -verkleidung mit spezieller PVC-Folie vorausgesetzt.

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Pelletlager
Beim Bau eines Pelletlagerraums werden zuunterst die Pelletansaugstutzen verlegt, die mit dem Kessel verbunden sind. Foto: Windhager
Pelletlager
Rundum besteht ein fester Lagerraum aus senkrechten Wänden, im Inneren werden glatte Schrägböden eingebaut. Foto: Windhager
Pelletlager
Die über ein Füllrohr von außen eingeblasenen Pellets rutschen so automatisch nach unten zu den Ansaugstutzen. Foto: Windhager
Pelletlager
Hier die Außenseite des Lagers mit Einfüllrohr und Absaugrohr der Druckluft. Die Rohre werden etwas oberhalb des Füllraums nach draußen geführt. Foto: Windhager
Pelletlager
Damit der Pellet-Lieferant seine Schläuche anschließen kann, sind die Rohre mit Schlauchkupplungen ausgestattet. Foto: DEPI
Pelletlager
Die Pellets kommen wie Heizöl mit einem Tanklaster. Die Befüllung dauert je nach Lagergröße ca. eine halbe Stunde. Foto: DEPI
Pelletlager
Die Schrägböden sollten eine Neigung von etwa 45 Grad aufweisen, damit das Material gut nach unten rutscht. Foto: Windhager

Das Pelletlager in unserem Beispiel oben wurde selbst gebaut:

  • Die Grundfläche misst 3 x 2,6 m bei 2,4 m Raumhöhe, womit der Speicher rund 6,5 t fasst.

  • Die Konstruktion besteht an drei Seiten aus Kanthölzern mit 98 x 98 mm Querschnitt, die vierte Seite bildet eine Betonwand.

  • Innen und außen wurden 18-mm-OSB-Platten montiert und die Zwischenräume mit Mineralwolle gefüllt. Kompriband dient umlaufend als dichter Abschluss.

  • Die Schrägböden verkleidete man mit glattem Laminat, und gegenüber dem Einblasrohr wurde eine Prallschutzmatte für die einzublasenden Pellets befestigt.

  • Der Pelletkessel verfügt hier über ein Saugzuggebläse, das Pellets auch über längere Strecken vom Pelletlager zum Brenner befördert. Alternativ gibt es Förderschnecken, die den Transport übernehmen.

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