Wer stabile Holzverbindungen mit Zinken und Schwalbenschwänzen herstellen will, kann eine solide Frässchablone auch selbst bauen.
Schablone für Oberfräse selber bauen
Gefräste Verbindung: Mit der Oberfräse lassen sich recht einfach offene Zinken- und Schwalbenschwanzverbindungen in bis etwa 20 mm starken Materialien herstellen.
Foto: sidm / KEH Schablone für Oberfräse selber bauen
Sie entscheiden selbst, wie breit Sie die Frässchablone herstellen. Schneiden Sie die Bauteile z. B. aus MDF oder Multiplex zu.
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Zunächst beginnen Sie mit der Einspann-Vorrichtung: Bohren und senken Sie die Aufdopplung für den Innenwinkel. Zweimal müssen Sie den Klemmhalter (dieses und folgende 3 Bilder) herstellen.
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Dann leimen und schrauben Sie diesen Holzstreifen auf die Montageplatte für die Frässchablonen (sogenanntes Basisbrett).
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Leimen Sie nun das Ausreißbrett dagegen. Die Schablonen in Standardbreite eignen sich für bis etwa 180 mm breite Werkstücke.
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Das Spannbrett wird mittig auf dem Ausreißbrett ausgerichtet und rechts und links gemeinsam mit diesem zweimal durchbohrt. Montiert mit Schlossschrauben M6 x 70 und Flügelmuttern.
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Beginnen Sie mit der ersten Frässchablone: Markieren Sie die Lage der Schablone (51 mm von der Rückkante) auf der ersten Holzplatte.
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Reißen Sie parallel zur Kante die Bezugslinie für die Kunststoff-Frässchablone an.
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Diese ist auf einer Seite mit „Pins“ für das Zinkenstück, auf der anderen mit „Tails“ für das Schwalbenschwanz-Stück ...
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... gekennzeichnet. Schrauben Sie die Schablone fest und fräsen nacheinander beide Platten mit dem beiliegenden Bündigfräser. Die Schablonen können Sie durch Versetzen in beliebiger Breite herstellen.
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Zum Verschrauben lassen Sie zwei Zapfensenkungen ein: 6 mm tiefe 20-mm-Sacklöcher und 10-mm-Durchgangslöcher. Diese Arbeitsschablone benötigen Sie für die Herstellung der Schwalbenschwänze.
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Markieren Sie nun auf dem Ausreißbrett der beiden Einspann-Vorrichtungen jeweils exakt die Mittelpunkte.
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Auf der Basisplatte – 22 mm von der Rückkante entfernt – die Bezugslinie für die Schwalbenschwanz-Schablone anreißen.
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Hier müssen Sie exakt arbeiten: Die Schablone ausrichten, fixieren und mit ...
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... Rundkopfschrauben 6 x 30 und Unterlegscheiben festschrauben.
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Hier nun die fertige Arbeitsschablone zur Herstellung des Schwalbenschwanz-Stücks.
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Auch in die Schablone für das Zinkenstück lassen Sie Zapfensenkungen ein. Wir haben jedoch nur 6-mm-Durchgangslöcher gebohrt.
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Nun kommt die zweite Einspannvorrichtung ins Spiel.
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Doch anders als beim Schwalbenschwanzteil haben wir zum leichteren Einstellen der Zinkenbreite Langlöcher in die Basisplatte ...
Foto: sidm / KEH Schablone für Oberfräse selber bauen
... gebohrt und mit der Stichsäge aufgeschnitten. Stecken Sie nun M6-x-45er Schlossschrauben durch die Schablone ...
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... und anschließend durch die Langlöcher in der Basisplatte der Spannvorrichtung.
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Dann sichern Sie sie mit Unterlegscheiben und Flügelmuttern. Eingestellt wird die Schablone später anhand des Werkstücks.
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Hier nun die fertige Schablone zum Herstellen des Zapfen-Teils.
Foto: sidm / KEH
Es gehört zur Ausbildung eines Tischlers, mit einer Gestellsäge und Stechbeiteln traditionelle Holzverbindungen herzustellen. Wer das zum ersten Mal selbst versucht hat, weiß ein Lied davon zu singen, wie aufwendig schon der richtige Aufriss ist und welches Eigenleben eine Gestellsäge führen kann. Natürlich gilt dabei der Grundsatz „Übung macht den Meister“ und irgendwann wird auch diese Aufgabe wie selbstverständlich beherrscht.
Checkliste Werkzeug
(Ständer-) Bohrmaschine
Handkreissäge mit Führungsschiene
Oberfräse
Stichsäge
Doch wem es nicht um die Herausforderung der händischen Umsetzung, sondern allein um das Ergebnis geht, der wird sich für die deutlich einfachere und schnellere Herstellung mit der Oberfräse interessieren. Eine Frässchablone macht diese Aufgabe zu einer einfachen Aufgabe. In unserer Bildergalerie oben erfahren Sie, wie genau Sie eine Frässchablone selber bauen können.
Frässchablone nutzen
Sie haben noch nie eine Frässchablone verwendet? Sie beginnen grundsätzlich mit dem Schwalbenschwanz-Bauteil und gehen dann wie folgt vor:
Reißen Sie die Mitte des Bauteils an und spannen Sie es gerade ein. Praxistipp: Bei Arbeiten mit der handgeführten Oberfräse spannen Sie das Werkstück z. B. in der Vorderzange der Werkbank fest.
Gefräst wird dann mit dem 8°-Schwalbenfräser.
Die Zinken werden mit dem speziellen Bündigfräser hergestellt.
Anschaulich erklärt Ihnen auch unser Video die richtige Benutzung einer Frässchablone:
Frässchablone bauen mit Bauteilen und Schablonen
Das Set von Milescraft mit Kunststoffschablone, drei Fräsern, Bauanleitung und Anwendungs-DVD ist für knapp 68 Euro erhältlich und damit auch für Hobbyschreiner interessant. Allerdings sollten Sie prüfen, ob sich die Fräser mit hierzulande ungewöhnlichem 1/4-Schaft (6,35 mm) auch in die heimische Oberfräse einspannen lassen. Gegebenenfalls müssen Sie eine Reduzierhülse für ein 8-mm-Futter zusätzlich bestellen (etwa 7 Euro).
Der Frässchablonen-Bausatz ermöglicht die Herstellung der Arbeitsschablonen. Durch seitliches Versetzen der Kunststoffschablone können die Arbeitsschablonen quasi für beliebig breite Werkstücke hergestellt werden. Jedoch müssen dann auch die Spannvorrichtungen in der Breite angepasst werden. Nutzbar sind die Schablonen sowohl für handgeführte als auch für stationäre Oberfräsen. Der Bau der Schablonen ist nicht kompliziert, und nach relativ kurzer Eingewöhnungszeit lassen sich sehr ordentliche Holzverbindungen herstellen.