Brokkolisprossen selbst ziehen: Unsere Tipps
Brokkoli ist gesund. Und das gleiche gilt auch für die Brokkoli-Sprossen. Dabei muss man Brokkolisprossen nicht mal mehr kaufen. Denn man kann sie auch ganz leicht selbst ziehen.
Sojasprossen kennt jeder. Aber haben Sie auch schon mal von Brokkolisprossen gehört? Die leckeren und gesunden Sprossen können vor allem im Winter eine gute Ergänzung sein. Doch nicht überall kann man Brokkolisprossen kaufen. Daher sollten Sie die Sprossen einfach selber ziehen. Brokkoli-Sprossen sind dafür die idealen Pflanzen. Denn sie kann man leicht selbst anbauen. Wie, zeigen wir hier.
Weitere leckere Sprossen-Sorten sind:
• Mungosprossen
• Radieschensprossen
• Alflafasprossen
Was sind Brokkolisprossen?
Bevor man erklärt, was Brokkolisprossen sind, muss man etwas über Brokkoli herausfinden. Brokkoli stammt ursprünglich aus Kleinasien und ist mit dem Blumenkohl verwandt. Aus Asien kam der Brokkoli auch schnell nach Europa und etwa im 18. Jahrhundert nach Amerika. Doch erst in den 70er Jahren schenkte man Brokkoli mehr Aufmerksamkeit.
Praxistipp: Wie man Sprossen in einem Glas ziehen kann, zeigt auch das folgende Video im Detail:
Brokkolisprossen sind nichts anderes als die Keimlinge des Brokkoli. Obwohl die Sprossen gesund sind und immer beliebter werden, ist es gar nicht so einfach, die Brokkoli-Sprossen zu kaufen. Daher ziehen viele die Keimlinge einfach selbst. Da Brokkolisprossen Dunkelkeimer sind, brauchen Sie nur wenig Licht. Wie einfach das Ziehen ist, zeigen wir weiter unten in diesem Artikel.
Wie sehen Brokkolisprossen aus?
Um Brokkolisprossen zu erkennen, muss man wissen, wie die kleinen Keimlinge aussehen. Die Samen des Brokkoli sind ganz klein und braun. Sobald die richtigen Bedingungen stimmen, können diese keimen. Dabei sehen Sie zuerst die zarten grünen Blätter. Nach und nach werden Sie dann auch die weißen Stängel sehen. Da die Brokkolisamen kein Licht brauchen, können die Blätter auch schnell gelblich werden. Das ist aber kein Problem und auch von dem ausgewachsenen Brokkoli bekannt. Generell kann man sagen, dass Brokkolisprossen anderen Sprossen wie z.B. Kresse sehr ähnlich sehen.
Wie zieht man Brokkolisprossen?
Wie bereits erwähnt, kann man Brokkoli-Sprossen nicht in jedem Supermarkt kaufen. Daher ist es ratsam, die Sprossen einfach selber zu ziehen. So sichert man sich auch einen biologischen Anbau. Für die Aussaat brauchen Sie ein Gefäß, in dem die Sprossen keimen können. Außerdem benötigen Sie natürlich Samen und Wasser.
Praxistipp. Es gibt auch spezielle Keimschalen oder Keimgläser, die das Keimen erleichtern sollen.
- Zuerst einmal waschen Sie die Samen mit Wasser. Am einfachsten geht das, wenn Sie die Brokkoli-Samen in einem Küchensieb waschen.
- Danach werden die Samen für 6-8 Stunden in ein Wasserbad gelegt. Hier quellen die Brokkolisamen auf. Das lässt sie schneller keimen.
- Nach dieser Zeit gießen Sie das Wasser ab und verteilen die Samen in einem Glas oder einer flachen Schale.
- Anschließend wird das Keimglas an einem dunklen Ort mit Temperaturen zwischen 18-22 Grad Celsius aufgestellt.
- Jetzt müssen Sie etwa zwei Mal am Tag daran denken, die Brokkolisamen zu wässern. Dafür füllen Sie das Sprossenglas einfach mit. Wasser und gießen dieses nach ein paar Minuten wieder ab.
Praxistipp: Wenn Sie kein geeignetes Gefäß haben, können Sie die Samen auch auf einem Küchentuch verteilen und dieses regelmäßig anfeuchten. Da die Sprossen schnell Schimmel bilden können, sollten Sie zu viel Feuchtigkeit immer vermeiden.
Brokkolisprossen: Wie lange keimen?
Ähnlich wie andere Sprossen auch, brauchen die Keimlinge etwas Zeit. Im Gegensatz zu vielen Gemüsesorten dauert die Keimzeit aber nicht so lange. Da man die Samen vorher etwas länger quellen lässt, öffnen sich diese schon nach kurzer Zeit. Bei den richtigen Voraussetzungen können Sie die ersten zarten Keimlinge schon nach 1-3 Tagen sehen. Danach bilden sich auch schnell die ausgewachsenen Brokkolisprossen.
Brokkolisprossen: Wann ernten?
Aber wann sind Brokkolisprossen nun fertig? Nach spätestens 3 Tagen sollten Sie die ersten Keime sehen. Zwei Tage später, also nach 5 Tagen sollten die zarten Keimlinge schon etwas größer sein. Bis zum Ernten sollten Sie nun noch etwa 2-4 Tage warten. So können sich die Keimlinge zu Sprossen entwickeln. Nach insgesamt 7-10 Tagen können aber bereits Brokkoli-Sprossen entstanden sein. Diese können Sie dann ernten. Und wann kann man Brokkolisprossen dann essen? Theoretisch können Sie die Sprossen direkt nach der Ernte essen. Wer gar keine Geduld hat, kann sie aber auch schon früher ernten und essen. Denn selbst das Saatgut des Brokkoli können Sie ganz ohne Sorgen essen.
Praxistipp: Da die frischen Sprossen nicht lange haltbar sind, sollten Sie sie so schnell wie möglich verzehren.
Brokkolisprossen: Wo kaufen?
Leider kann man die Sprossen nicht überall kaufen. Besonders in "normalen" Supermärkten gibt es diese nur sehr selten oder sogar gar nicht. Wer die Sprossen aber im Einzelhandel kaufen möchte, sollte sich in Reformhäusern oder Biomärkten umsehen. Dort haben Sie vielleicht auch das Glück, dass Sie Brokkolisamen kaufen können. Wer in den Geschäften nicht fündig wird, der kann die Brokkolisprosseen auch online kaufen. Mittlerweile gibt es viele Online-Shops, die die Sprossen auch in Bio-Qualität anbieten. Auch zum selber ziehen können Sie hier das Saatgut kaufen.
Was macht man mit Brokkolisprossen?
Brokkolisprossen kann man in vielen Gerichten integrieren. So passen Sie besonders zum Würzen von warmen Gerichten mit z.B. Nudeln, Reis oder auch Kartoffeln. Ein besonders leckeres Rezept für Gnocci mit Brokkolisprossen finden Sie hier >>
Und kann man Brokkolisprossen roh essen? Selbstverständlich müssen Sie die Sprossen nicht immer mit warmen Gerichten zubereiten. Sie können die Sprossen auch roh essen. Dann passen Sie z.B. in Dips (z.B. mit Quark), in frischen Salat oder in einem leckeren grünen Smoothie.
Praxistipp: Wie schmecken Brokkolisprossen? Brokkolisprossen sind frisch relativ knackig und haben einen würzigen Geschmack. Dieser kann auch leicht scharf sein, erinnert aber viele an den Geschmack von, wen wundert es, Brokkli.
Für was sind Brokkolisprossen gut?
Brokkoli hat wenige Kalorien aber dafür wertvolle Inhaltsstoffe. Diese können nicht nur bei Entzündungen helfen, sondern auch bei Krebs. Für diese Wirkung ist der Inhaltsstoff Sulforaphan verantwortlich. Sulforaphan ist dabei ein Senföl, welches auch für den würzig-scharfen Geschmack zuständig ist. Der höchste Anteil an Sulforaphan ist aber nicht in dem Brokkoli enthalten, sondern in seinen Sprossen. Sulforaphan kann dabei auch Enzyme hemmen, die für Gelenkentzündungen verantwortlich sind. Auch die Medizin ist mittlerweile auf das Sulforaphan in den Sprossen aufmerksam geworden und hat damit Untersuchungen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass Sulforaphan Tumorzellen des Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) angreift.
Warum sind Brokkoli-Sprossen so gesund?
Aber gibt es, abgesehen vom Sulforaphan auch noch weitere gute Inhaltsstoffe, die die Brokkoli-Sprossen enthalten? Ja, die gibt es. Das Sulforaphan bzw. Senföl generell, hat eine hohe antioxidative Wirkung. Somit kann es bei Entzündungen helfen oder auch Krankheiten vorbeugen. Neben Sulforaphan unterstützen auch die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe, den Körper gesund zu halten. Zu diesen Vitaminen zählen z.B. Vitamin C, Vitamin E und verschiedene B-Vitamine (B1 und B2). An Nährstoffen enthalten die Sprossen Eisen, Phosphor, Calcium und Zink.
Praxistipp: Meist nimmt man aber nur eine kleine Menge an den Sprossen zu sich. Daher ist eine bemerkbare Wirkung fast ausgeschlossen. Eine ausgewogene Ernährung ist trotzdem unverzichtbar.
Wie viel Brokkoli-Sprossen pro Tag?
Wenn etwas lecker ist, möchte man es viel essen. Doch gibt es eine Menge an Brokkoli-Sprossen, die man nicht überschreiten darf? Eine genaue Grenze gibt es nicht. Wissenschaftler und Ärzte empfehlen aber nicht mehr als eine kleine Handvoll bzw. 1-3 Teelöffel der Sprossen täglich zu sich zu nehmen. Menschen mit einem schwächeren Immunsystem (Senioren, Kinder, Schwangere) wird der Verzehr von frischen Brokkolisprossen und Keimlingen nicht empfohlen. Diese Empfehlung geht auf mikrobiologische Gefahren wie Pilze, Viren und Bakterien zurück.
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