Wie gesund ist das Gurkenkraut?
Mit seinen blauen Blüten ist der Borretsch ein echter Hingucker im Garten. Gleichzeitig ist Borretsch aber auch eine gesunde Gewürzpflanze, die Sie im Garten anbauen können.
Borretsch (Borago officinalis) ist oft auch unter dem Namen Gurkenkraut bekannt und im Kräutergarten fast noch ein Geheimtipp. Und dass, obwohl sich das Kraut so leicht anpflanzen und pflegen lässt.
Andere Kräuter aus dem Garten:
• Estragon: Pflanzen, pflegen, ernten
• Wildkräuter sammeln
• Melisse: Heilpflanze anabauen
Da Borretsch im Supermarkt oft nicht frisch ist, ist es auch viel besser die Pflanze direkt im Garten stehen zu haben. Denn dann können Sie nicht nur etwas Gutes für sich tun. Auch Bienen und Hummeln freuen sich über die Bienenweide.
Was ist Borretsch?
Borago officinalis ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse. Eigentlich kommt die Pflanze aus Kleinasien und dem Mittelmeerraum. Von dort aus wurde das Raublattgewächs aber bereits im 8. Jahrhundert von den Arabern nach Spanien gebracht. Heute ist sie in ganz Europa bekannt.
Und wie sieht Borretsch aus? Das Gurkenkraut kann eine Wuchshöhe von etwa 70cm erreichen und hat borstig behaarte Stängel und Laubblätter. Diese behaarten Blätter sind dunkelgrün und eiförmig. Sie können eine Länge von 10-15cm erreichen. Von etwa Mai bis Juli (oft länger) blüht Borago officinalis und ist dann mit seinen sternförmigen Blüten ein gern gesehener Gast in jedem Bauerngarten.
Borretsch pflanzen
Wer nun Borretsch in seinen Garten pflanzen möchte, kann sich nicht entscheiden, ob er Jungpflanzen ins Beet setzen oder den Borretsch aus Samen ziehen möchte. Denn das Gurkenkraut lässt sich nur aus Samen ziehen.
Praxistipp: Borretsch ist natürlich nicht das einzige Kraut, welches Sie im Beet anpflanzen können. Auch andere Kräuter können in dem Beet sein. Da sich aber nicht alle Pflanzen miteinander vertragen, sollten Sie auf das Kräuter-Mischbeet achten. Unser Video zeigt, welche Kräuter zusammen passen:
Ein halbschattiger bis sonniger Standort ist für das Gurkenkraut perfekt geeignet. Dieser sollte zusätzlich windgeschützt sein. Denn bei zu viel Wind können die dünnen Stängel abbrechen.
Wann Borretsch säen?
Von April bis Juni/Juli können Sie Borretsch ins Freiland säen. Dabei können Sie sich entscheiden, ob Sie das Gurkenkraut ins Beet oder in einen Kübel säen. Da Borretsch ein Dunkelkeimer ist, müssen Sie die Samen mit Erde bedecken. Lassen Sie zwischen den Samen einen Abstand von 35-45cm. So kann eine Luftzirkulation stattfinden. Ein zu geringer Abstand zwischen den Pflanzen kann zu Mehltau führen. Nach der Aussaat müssen Sie den Boden stets etwas feucht halten.
Praxistipp: Den Borretsch können Sie auch im Frühjahr auf der Fensterbank vorziehen. Dabei bevorzugt er etwa 20°C.
Ist Borretsch winterhart?
Borretsch ist leider nicht winterhart. Und da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, kann man ihn auch nicht überwintern. Das heißt aber auch, dass Sie weniger Arbeit mit der Pflege der Pflanze haben, da Sie sich nicht um das richtige Winterquartier kümmern müssen. Bei einer reichen Ernte lohnt es sich dann aber auch, das Kraut zu konservieren. So können Sie Borretsch z.B. einfrieren oder trocknen.
Bis wann gibt es Borretsch?
Je nachdem, wann Sie den Borretsch gesät haben, können Sie den Borretsch ab Mai laufend bis in den Oktober ernten. Dafür können Sie ihn mit einer Schere, einem scharfen Messer oder einfach mit dem Fingernagel abknipsen.
Achten Sie darauf, dass Sie nur grüne und junge Teile der Pflanze verwenden. Die älteren sind zwar größer, dafür aber rau und hart. Die Verwendung von Borretsch muss zügig erfolgen, da er schnell welk wird.
Wann schneidet man Borretsch?
Wenn Sie den Borretsch ausreichend ernten, ist ein Rückschnitt meist nicht nötig. Wenn Sie nicht viel geerntet haben, können Sie die restlichen Stängel im Herbst radikal abernten und haltbar machen. Einen Rückschnitt können Sie auch dann vornehmen, wenn das Küchenkraut Ihnen zu viel Platz im Garten einnimmt. Selbst einen radikalen Schnitt nimmt Ihnen das ausdauernde Borretsch oft nicht übel und treibt wenig später wieder aus.
Was kann man von Borretsch essen?
Da der Borretsch als Gewürz angewendet werden kann, wissen Sie, dass man den Borretsch essen kann. Aber was ist beim Borretsch essbar? Kann man die Blätter vom Borretsch essen? Und wie sieht es mit den Blüten aus? Sowohl die Blätter als auch die Blüten können Sie essen. Denn beide Pflanzenteile sind essbar.
Die Blüten sind als essbare Blüten auch eine tolle Dekoration für einen Salat oder auf Desserts. Zur Verwendung ist auch das Öl aus den Borretsch-Samen geeignet.
Wie schmeckt Borretsch?
Borretsch schmeckt, wie der Name fast schon vermuten lässt, nach Gurke. Gleichzeitig schmeckt das Kraut aber auch würzig und frisch. Und was kann man alles mit Borretsch machen? Borretsch kann z.B. gekocht wie Blattspinat gegessen oder als Raviolifüllung zubereitet werden. Zum Würzen kann es aber auch für verschiedene Salate, Kohlgemüse, Suppen, Pilze oder Kräutersoßen verwendet werden. Damit die Aromen der ätherischen Öle nicht verloren gehen, geben Sie das Gewürz am besten erst kurz vor Ende der Garzeit hinzu. In der Frankfurter Grüne Soße ist Borretsch ein fester Bestandteil.
Wann ist Borretsch giftig?
Immer wieder hört man auch, dass Borretsch giftig ist. Aber stimmt das? Borretsch enthält Alkaloide. Dabei handelt es sich um Pyrrolizidinalkaloide, welche der Pflanze zur Abwehr gegen Fressfeinde dienen. Diese sind vor allem in den Blättern, Blüten und Stängeln enthalten. Auch in den Samen kann man eine geringere Menge finden. Pyrrolizidinalkaloide gelten als gesundheitsschädlich und können die Leber schädigen, sind krebserregend und können Veränderungen im genetischen Material verursachen. Deswegen sollte man Borretsch nicht in großen Mengen essen. Das heißt, dass ein Erwachsener max. 150g Gurkenkraut essen darf. Schwangeren, Stillenden und Kindern wird von dem Verzehr abgeraten.
Praxistipp: Das Borretsch-Öl, welches kaum Pyrrolizidinalkaloide beinhaltet, enthält Erucasäure. Diese schmeckt bitter und ist in einer hohen Konzentration ebenfalls gesundheitsschädlich.
Für was ist Borretsch gut?
Die Pflanze hat zwar gesundheitsschädliche Stoffe, wird aber trotzdem als Heilpflanze eingeordnet. Also ist Borretsch gesund? Ja, bei einem gelegentlichen Verzehr ist Borretsch gesund. Denn es enthält viele Vitamine, Schleimstoffe und gesunde Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Borretsch wirkt im Körper entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und venentonisierend. In der Homöopathie setzt man Borretsch gegen Herzschwäche ein. Als Heilpflanze ist sie vor allem für Husten, Hals- und Rachenentzündungen und Bronchitis gut. Wenn man den Saft mit Brunnenkresse und Löwenzahn mischt, soll er blutreinigend und gut für die Haut sein.
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