Melisse: Heilpflanze anbauen & anwenden

Schon in der Antike war die Melisse als Heilpflanze bekannt. Doch sie kann nicht nur als wohltuendes Kraut verwendet werden. Denn Melisse schmeckt auch gut.

Die grünen Blätter der Melisse wirken beruhigend.
Die grünen Blätter der Melisse wirken beruhigend. Foto: iStock / deepblue4you
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Die Melisse (Melissa) enthält ätherischen Öle und viele gesunde Inhaltsstoffe. Schon früh wurden dadurch die heilenden Kräfte der Pflanze erkannt. Meist nutzt man dann Melissenöl, welches sehr teuer ist. Günstiger ist es, wenn Sie die Melisse selber pflanzen und ernten.

Praxistipp: Neben der Melisse gibt es auch noch weitere Heilpflanzen, die in Ihrem Garten oder auf dem Balkon wachsen können. Wie diese Heilpflanzen dann wirken, erklärt das Video:

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Video: Glutamat

Wofür Sie die Melisse verwenden können und was Sie über die Melisse wissen müssen, erfahren Sie hier.

Was ist Melisse?

Die Pflanze Melissa (Melissa officinalis) ist in Deutschland unter dem Namen Melisse bekannt. Der Name Melisse wird von dem griechischen Wort „Melissa“ abgeleitet. Die Übersetzung bedeutet so viel wie Honigbiene. Dieser Name entstand, weil Bienen von der Pflanze angezogen werden. Früher pflanzten daher viele Imker in der Nähe Ihrer Bienenstöcke die Melisse als Bienenweide oder rieben die Bienenkästen mit dem ätherischen Öl ein. Das ätherische Öl der Melisse wird in vielen Arzneimitteln verwendet, ist aber recht teuer. Das liegt daran, dass man für wenige Milliliter des Öls mehrere Tonnen an Melisse braucht. Obwohl die Melisse ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt, ist sie mittlerweile auch hier heimisch. Die Melisse ist ein Lippenblütler und daher z.B. mit Minze, Basilikum und Lavendel verwandt.

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Praxistipp: Häufig wird die Melisse auch Zitronenmelisse genannt. Aber was ist der Unterschied zwischen Zitronenmelisse und Melisse? Ganz einfach: Es gibt keinen Unterschied. Wer von Zitronenmelisse oder Melisse spricht, meint das selbe.

Welche Melisse-Arten gibt es?

Es gibt verschiedene Melissen-Arten. Dazu gehören z.B. die Kreta-Melisse (Melissa officinalis ssp. Altissima), die Gewöhnliche Melisse (Melissa vulgaris) oder die Goldmelisse (Monarda didyma). Diese Arten unterscheiden sich zwischen der Blatt- und Blütenfarbe, dem Aroma und der Wuchshöhe.

  • Kreta-Melisse: Die Kreta-Melisse stammt aus Griechenland und hat ein sehr fruchtiges Aroma, welches an Limetten erinnert. Die Blüten sind violett und blühen bis in den September hinein. Am richtigen Standort (sonnig) kann sie eine Wuchshöhe von bis zu 80cm erreichen.
  • Gewöhnliche Melisse: Diese Art wird als Staude bezeichnet und besticht mit ihren rosa Blüten. Die grünen, einfachen Blätter eignen sich hervorragend als frische Zutat für kalte und warme Speisen oder Getränke. Sie kann bis zu 60cm hoch werden.
  • Goldmelisse: Botanisch gesehen gehört die Goldmelisse eigentlich zu einem anderen Zweig der Lippenblütler. Dennoch kann man diese Art aufgrund ihrer Eigenschaften und der enthaltenen Inhaltsstoffe auch zu den Melissen-Arten zählen. Besonders lecker ist ihr Geschmack nach Bergamotte. Auch im Beet überzeugen die purpur-violetten Blüten, die sich bis in den September hinein zeigen.

Melisse anbauen

Wer die Melisse selbst anbaut, kann mit den richtigen Gegebenheiten für eine reiche Ernte sorgen. Aufgrund ihrer Herkunft bevorzugt die Melisse einen sonnigen Standort. Doch auch im Halbschatten kann die Melisse prächtig wachsen. Am besten gefällt ihr dann ein lockerer und humoser Boden, der einen mäßigen Nährstoffgehalt hat. Staunässe mag das Kraut aber so gar nicht. Einmal ausgepflanzt beginnt die Melisse schnell zu wachsen und kann sich rasant verbreiten. Da sie auch sehr buschig wächst, sollte die Melisse einzeln stehen. Um zu verhindern, dass sich die Heilpflanze zu stark ausbreitet, können Sie die Melisse auch in einen Topf pflanzen.

Wann Melisse ernten?

Wer die Melisse im Garten oder auf Balkon anbaut, fragt sich aber sicher auch: Wann erntet man Melisse? Die Melisse können Sie von April bis September ernten. Doch am besten sind die Monate vor der Blüte. Denn wenn die Melisse im Juni/Juli anfängt zu blühen, verlieren die Blätter ihr köstliches Aroma. Wer die Blüte etwas hinauszögern möchte, kann kurz vor der Blüte die gesamte Pflanze komplett abernten.

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Wenn Sie die Blätter ernten möchten, nutzen Sie ein scharfes Messer oder eine Schere und schneiden die Stängel min. 10cm über dem Boden ab. Jetzt können Sie die Melisse frisch nutzen, trocknen oder einfrieren.
Praxistipp: Wer die Melisse nicht selber anbauen möchte, kann die Pflanze das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen.

Für was ist Melisse gut?

Melisse wird seit tausenden von Jahren als Heilpflanze genutzt. Aber warum ist die Pflanze so beliebt? Wie wirkt Melisse? Melisse wirkt beruhigend, entkrampfend, antibakteriell und hat eine antivirale Wirkung. Deswegen soll sie bei Herzbeschwerden, Magen-Darm-Problemen, Menstruationsschmerzen, Schlafstörungen, nervöser Unruhe, Kopfschmerzen, Depressionen oder auch bei einer Erkältung helfen. Zur äußerlichen Anwendung eignet sich Melisse gegen fettige Haut und Hautunreinheiten. Besonders häufig wird Melisse gegen Lippenherpes verwendet. Durch die gerbstoffähnliche Rosmarinsäure ist es eine gute Alternative zu synthetisch hergestellten Mitteln.

Welche Nebenwirkungen hat Melisse?

Doch neben den ganzen positiven Eigenschaften kann auch die Melisse Nebenwirkungen hervorrufen. Das ist besonders dann der Fall, wenn man auf die Melisse allergisch reagiert. Zu den Nebenwirkungen gehören dann z.B. Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen und Brechreiz, Schwindel oder Hautreizungen.

Praxistipp: Manchmal hilft es, wenn Sie die Melisse dann mit Nahrung einnehmen.

Wie schmeckt Melissen-Tee?

Zitronenmelisse hat, wie der Name schon sagt, einen leichten Geschmack nach Zitrone, ist aber nicht ganz so sauer. Häufig wird der Geschmack eher als frisch beschrieben. Der Tee hat einen recht bitteren Geschmack und wird daher häufig gesüßt oder mit anderen Kräutern aufgegossen. Der Geschmack der Melisse passt als Tee beispielsweise zu Pfefferminz oder Zitronenverbene.
Praxistipp: Kann man Melissentee täglich trinken? Ja, kann man. Bis zu drei Mal am Tag darf man eine Tasse Melissentee trinken. Die Tagesdosis sollte dabei zwischen 1,5-4,5g liegen.

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