Holzschutzlasur

Unbehandeltes Holz im Außenbereich verwittert schnell und muss daher vor schädlichen Umwelteinflüssen (wie Regen, Sonne oder Holzschädlingen) geschützt werden. Hier erhalten Sie einen Überblick zum Thema Holzschutzlasuren.

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Holz ist vergänglich und hat im Freien viele Feinde: Wasser, UV-Strahlung, Insekten, Pilze und Bakterien. Die zerstörerische Kraft dieser Umwelteinflüsse ist allerdings stark davon abhängig, welches Holz verbaut wurde und wie es verbaut wurde. So sind Hölzer in verschiedene Dauerhaftigkeitsklassen (DK 1 bis 5, wobei die Klasse 1 „sehr dauerhaft“ und die Klasse 5 „nicht dauerhaft“ bedeuten) unterteilt.
Eine weitere erhebliche Bedeutung spielt der sogenannte konstruktive Holzschutz, bei dem bereits durch eine möglichst optimale Konstruktion versucht wird, die Witterungseinflüsse auf das Holz zu minimieren (z. B. Schutz des Kopfholzes vor eindringendem Wasser, Dachüberstände bei Fassadenbekleidungen usw.).

Holzschutzlasur

In vielen Fällen ist jedoch der physikalische bzw. chemische Holzschutz mit geeigneten Holzschutzmitteln unumgänglich. Damit die natürliche Maserung des Holzes sichtbar bleibt, werden hierfür gerne Holzlasuren verwendet. Holzlasuren schützen natürlich auch ohne chemische Holzschutzmittel (Biozide) das Holz: zum einen vor eindringender Nässe, zum anderen vor schädlicher Sonneneinstrahlung (UV-Licht). Vor UV-Strahlung schützen die in der Lasur enthaltenen Pigmente. Farblose Lasuren bieten daher in der Regel keinen UV-Schutz. Eine Ausnahme bilden neuartige, farblose UV-Blocker. Achten Sie bei der Verarbeitung der Lasuren darauf, dass die Holzfeuchte nicht zu hoch ist (Hinweise dem Produktdatenblatt entnehmen). Wasserlösliche Lasuren erleichtern die Reinigung der Werkzeuge.

Holzschutzlasur fürs Gartenholz

Die Holzschutzlasur ist ein Anstrichmittel, das das Holz Wettereinflüssen schützen soll. Bei Holzschutzlasuren geschieht das rein physikalisch – z. B. durch eine filmbildende Lackschicht (gegen Nässe) oder durch reflektierende Pigmente (gegen UV-Strahlung). Holzschutzlasuren sind meist farbig pigmentiert, lassen aber auch nach dem Anstrich die Holzmaserung sichtbar. Im Alltag wird der Begriff Holzschutzlasur aber meist synonym für (flüssige) Holzschutzmittel verwendet. Sind einer Holzlasur Biozide "zur Verhinderung oder zur Bekämpfung eines Befalls durch holzzerstörende Organismen" beigesetzt, gilt sie als Holzschutzmittel und vereint die physikalischen Eigenschaften der Lasur mit chemischem Holzschutz (gegen Bläue, Fäulnis, Schimmel, Schwämme und Holzparasieten).

Nadelhölzer wie Fichte und Tanne besitzen beispielsweise keinen natürlichen Schutz vor Bläue und sollten außen entsprechend geschützt werden. Denken Sie jedoch daran, dass solche Holzschutzmittel möglichst nicht mit der Haut in Kontakt kommen sollten – auch nicht nach dem Trocknen! Eine Gartenbank oder ein Kinderspielhaus sollten daher nicht mit einer biozidhaltigen Holzschutzlasur gestrichen werden. Hier ist im Zweifelsfall ein mehrschichtiger Aufbau empfehlenswert: Rohes Holz mit Holzschutz-Grundierung einlassen und diese mit einer Lasur ohne Holzschutzmittel überstreichen. Das reduziert das Austreten und Ausschwemmen der chemischen Wirkstoffe.

Verschiedene Holzschutzlasuren

Lasuren für besseren Holzschutz

Holzschutzlasuren wiederum kann man unterscheiden in dünnschichtige (etwa 0-20 ?m Schichtdicke/Trockenfilm), mittelschichtige (etwa 20-60 ?m) und dickschichtige Produkte (über 60 ?m). Die oben genannten Trockenfilmstärken sind jedoch keine Normangaben, und die faktisch erreichte Schichtdicke ist stark abhängig vom individuellen Farbauftrag. In der Anwendung und Verarbeitung unterscheiden sich die Produkte heute kaum noch.

Ein wichtiges Kriterium, auf das Sie beim Kauf von Holzschutzlasuren achten sollten, betrifft die Eignung für maßhaltige Bauteile – gemeint sind Holzkonstruktionen wie Fenster und Türen. In der Regel sind nur schichtbildende Produkte für maßhaltige Bauteile geeignet. Die Schicht verhindert durch den Abperleffekt Eindringen von Feuchtigkeit und daraus resultierendes Quellen des Holzes. Achten Sie beim Streichen von Fenstern und Außentüren stets darauf, eine hierfür geeignete Lasur zu verwenden. In der Regel sind schichtbildende Lasuren jedoch aufwendiger zu renovieren, da die vorhandenen Schichten vor dem erneuten Anstrich gründlich geschliffen oder ganz entfernt werden müssen. Dafür müssen Hölzer mit dickschichtigem Anstrich grundsätzlich nicht so häufig überarbeitet werden.

Häufige Fragen zu Holzschutzlasuren aus der Praxis

Umgangssprachlich wird der Begriff Holzschutz gerne für jede Maßnahme gewählt, die Holz schützt. Der alleinige Begriff Holzschutz meint jedoch immer den chemischen Holzschutz, also den Schutz des Holzes vor Fäulnis, Pilz- oder Insektenbefall mit Hilfe von chemischen Holzschutzmitteln (Bioziden). Solche Wirkstoffe dürfen von Heimwerkern niemals im Innenbereich angewandt werden und sollten auch außen nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Man verwendet ein Komplett- Holzschutzmittel wie z. B. eine Lasur, die entsprechende Wirkstoffe enthält, oder man wählt eine Holzschutzgrundierung (biozidhaltig), die mit einer Lasur ohne Biozide abgedeckt wird. Die zuletzt genannte Methode ist sinnvoller, weil die chemischen Zusätze nicht an die Oberfläche gelangen.

Wann soll ich Holzschutzlasur auftragen?

Wann ist der richtige Zeitpunkt, Gartenholz zu lasieren oder den Holzschutz aufzufrischen? Neues verbautes Holz sollte sofort mit einem Anstrich Holzschutzlasur gegen die Witterung geschützt werden. Ansonsten ist es ratsam, den Anstrich je nach Verwitterung jedes (zweite) Jahr zu erneuern. Mit offenporigen Holzlasuren gelingt das schnell & einfach, weil der Altanstrich nicht entfernt, sondern nur leicht angeraut werden muss. Filmbildende Schutzanstriche müssen erneuert werden, wenn der Lack Risse zeigt: Denn dann dringt durch die Schadstelle Wasser ein, saugt sich durch die Kapillarwirkung tief ins Holz und schädigt es von innen!

Wann kann ich Holzschutzlasur streichen? Wählen Sie einen bewölkten, nicht zu warmen Tag. Das Holz sollte ausreichend trocken sein und für die nächsten Tage kein Regen angesagt sein. Generell ist es sinnvoll, den Holzschutz im Frühjahr zu erneuern. Dann sind Schäden aus dem Winter besonders deutlich sichtbar, das Holz dann für das ganze Jahr ausreichend geschützt und auch der frische Farbanstrich macht das Gartenholz zum Blickfang über den Sommer.

Holzschutzlasur: Wie auftragen?

Am besten tragen Sie Holzschutzlasuren mit dem Pinsel auf. So lässt sich die zum Teil zähflüssige, tropfgehemmte Flüssigkeit am besten auftragen, verteilen und verschlichten. Mit der Rolle bleiben Sie auf (rauem) Gartenholz leicht hängen und reichen nicht an Fugen, Falze oder Risse heran.

Holzschutzlasur: wie oft streichen?

In der Regel genügt ein Anstrich, den Sie (zwei-)jährlich auffrischen. Beim Erstanstrich ist es ratsam das Holz mit einer Grundierung gegen Bläue und andere Holzschädlinge zu imprägnieren.

Holzschutzlasur: wie lange trocknen?

Moderne Holzschutzlasuren trocknen schnell auf. Nach einem Tag ist die Lasur trocken, das Gartenmöbel nutzbar. Nur filmbildende Dickschichtlasuren für maßhaltige Bauteile wie Fenster und Türen brauchen manchmal etwas länger bis die endgültige Blockfestigkeit erreicht ist. Lassen Sie frisch gestrichene Fenterrahmen oder Gartenhaustüren so lange offen stehen, wie der Hersteller es empfiehlt. Andernfalls könnte der Lack zusammenkleben – selbst, wenn sich der Lack oberflächlich trocken anfühlt! Beim kraftvollen Öffnen der verklebten Holzflügel zerstören Sie den Schutzlack und müssen alles neu abschleifen und streichen!

Holzschutzlasur: wie lange haltbar?

Unangebrochen sind Lacke und Farben sehr lange haltbar. Bereits geöffnete Gebinde mit einem Rest Holzschutzlasur sollten wieder luftdicht verschlossen werden (ggf. in ein kleineres Schraubgefäß umfüllen) und kühl und dunkel gelagert werden. Dann hält die Holzlasur auch bis zum Einsatz im nächsten Frühjahr. Wie lange der Holzschutz durch die Lasur hält, hängt vom Maß der Verwitterung, dem Holz und der Güte des Schutzanstrichs ab. Ein bis zwei Jahre sind realistisch, bis Sie den Holzschutzanstrich erneuern sollten.

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