Bei den Fingerzinken greifen gleichmäßig breite Zapfen ineinander. Da die Verkeilung fehlt, ist die Verbindung bei weitem nicht so stabil wie der Schwalbenschwanz und muss verleimt werden. Die Herstellung erfolgt nach derselben Methode: Holzstärke anreißen, die Zapfen einzeichnen, aussägen und ausstemmen. Die Zinkung der einen Seite dient als Schablone für das Gegenstück. Hier erfahren Sie, wie Sie Fingerzinken selbst herstellen.
Fingerzinken herstellen - Bild 1 von 2
Fingerzinken lassen sich von Hand, bequem auch mit dem Zinkenfräsgerät herstellen
Fingerzinken herstellen - Bild 2 von 2
Wenn Sie die Fingerzinken von Hand fertigen, kann die Zapfenbreite variieren. Arbeitet man mit dem Zinkenfräsgerät, sollte die Zapfenbreite ungefähr ein Drittel bis die Hälfte der Brettstärke messen
Halbverdeckte, runde Fingerzinken
Beide Bretter einer Eckverbindung werden – um eine Zinkenbreite versetzt – eingespannt.
Halbverdeckte, runde Fingerzinken
Fahren Sie mit der Oberfräse von links nach rechts über die Hölzer. Am Ende wird sie waagerecht herausgeführt.
Halbverdeckte, runde Fingerzinken
Die Kopierhülse ist das Bindeglied zwischen der Oberfräse und der Schablone des Zinkenfräsgeräts.
Halbverdeckte, runde Fingerzinken
An der sichtbaren Außenseite besitzen die Schwalbenschwänze gerade Kanten. Innen sind sie gerundet.
Halbverdeckte, runde Fingerzinken
Zinkenfräsgeräte lassen sich mit verschiedenen Einsätzen ausrüsten. Die Firma Trend bietet auch eine Schablone für offene Schwalbenschwänze. Das Gerät besitzt spezielle Anschläge, mit denen Sie die Zinkung mittig setzen können.
Anders als bei Schwalbenschwanz-Zinkungen verlaufen die Schnitte bei Fingerzinken parallel – eine mechanische Kraftübertragung über die Flanken der Zinken ist nicht möglich, daher müssen Fingerzinken-Verbindungen unbedingt verleimt werden. Weil sich die geraden Schnitte einer Fingerverzinkung aber auch mit maschineneinsatz leicht, akkurat und effizient herstellen lassen, ist diese Art der Eckverbindung heute im (hochwertigen industriellen) Möbelbau häufig anzutreffen.
Ob der Name dieser Holzverbindung wirklich von einem Paar betender Hände abgeleitet wurde, ist nicht zweifelsfrei zu klären. Sicher ist jedoch, wie Sie Fingerzinken am besten selbst herstellen können:
Bretter zuschneiden und ggf. hobeln/schleifen
Anreißen der Zinken und Zapfen
Abfallendes Holz markieren
Zapfen im abfallenden Holz bis auf halben Riss einsägen, dann sauber freistremmen
Mit Zinken gleich verfahren
Bretter zusammenstecken und auf Passgenauigkeit prüfen (ggf. nacharbeiten)