Bollerwagen
Dieser Handwagen ist nicht für wilde Ausfahrten gedacht, der Leiterwagen aus Holz wird das dekorative Schmuckstück in Ihrem Garten sein. Aus Lärchenholz gebaut und mit Teichfolie ausgeschlagen steht der Bollerwagen (Bauplan 06/2011) für viele Jahre blühendes Vergnügen.

Schneiden Sie die Bodenbeplankung und die Querriegel mit der Kappsäge zu.
Den hinteren Querträger nuten Sie zur Aufnahme der Achs-Gewindestange. Die Nut zeigt bei der Montage nach unten!
Legen Sie die Hölzer zusammen und verschrauben Sie die Latten mit den Querriegeln. Vorbohren und senken.
Zur Stabilisierung sind zwei X-förmig überblattete Hölzer erforderlich. Diese mit der schräggestellten Säge ablängen.
Die Überblattung anzeichnen und jeweils auf halbe Materialstärke einschneiden. Tipp: Eine Leiste mit Doppelklebeband als Tiefenanschlag auf die Feinsäge kleben.
Die Lamellen mit dem Stechbeitel abschlagen und die Flächen versäubern.
Auf Passung prüfen und ggf. mit wasserfestem Konstruktionsklebstoff verkleben. Dabei eine Zwinge verwenden!
Diese Aussteifung schrauben Sie nun zwischen den Querriegeln unter den Boden. Auch hier vorbohren und senken.
Die Längsseiten werden wie der Boden auf Querriegel geschraubt. Die Querriegel stehen unten um Materialstärke über.
Jede Seitenwand ist mit drei Querriegeln versteift.
Zwischen die Riegel passen Sie Diagonalverstrebungen ein, die Sie einfach mit der schräggestellten Kappsäge auf Maß zuschneiden.
Da die Querriegel bereits gefast sind, erhalten nun auch die Diagonalstreben an den Kopfschnitten eine Fase, die Sie mit dem Fasefräser und der Oberfräse oder mit einer Feile anlegen.
Klassische Schreiner-Regel: Stoßen Leisten aneinander, sind die Kanten zu Fasen.
Bei den Kopfseiten haben wir die Leisten mit Konstruktionskleber verbunden. Die Zulagen hierzu mit Klebeband versehen.
Klebstoffüberschuss nach dem Trocknen mit dem Stechbeitel entfernen und die Trapezform mit der Stichsäge zuschneiden.
Die Seiten werden mit Quadratstäben verbunden. Diese hierzu versetzt kreuzweise durchbohren und senken.
Diese Hölzer schrauben Sie nun innen gegen die trapezförmigen Seiten ...
... und verschrauben diese auf der Bodenplatte stehend nun mit den Seiten.
Wände und Boden werden anschließend mit Konstruktionsklebstoff (KONSTRUKTION PUR-KLEBER von Ponal ist wasserfest D4 und somit ideal für Holzverklebungen im Freien geeignet) fest verbunden.
Beide Holzteile der beweglichen Vorderachs-Einheit werden mittig mit dem Fingerfräser genutet.
Anschließend verkleben Sie beide Teile so, dass die Nuten übereinanderliegen.
Mit der Stichsäge schneiden Sie das Deichselelement zu. Tipp: In den Innenecken vorbohren um das Sägeblatt drehen zu können!
Zugstange einführen (dabei Spiel zur Basis lassen) und gemeinsam senkrecht durchbohren.
Deichsel und Achskörper werden überblattet. Auch hier lamellenförmig einschneiden und sauber ausstemmen.
Wenn beide Teile sauber ineinanderpassen, Klebstoff angeben und zusätzlich verschrauben; dabei bohren und senken.
Bohren Sie nun den Drehpunkt der Achseinheit. Achten Sie unbedingt darauf, versetzt zur Nutlage zu bohren!
Bauteil mittig auf dem vorderen Bodenriegel ausrichten und diesen durch den im voherigen Bild gebohrten Drehpunkt durchbohren.
Schlossschraube von innen einstecken und von unten mit Unterlegscheibe und selbstsichernder Mutter drehbar fixieren.
Die Aufnahme für die Hinterachse wird vervollständigt: Einen genuteten Riegel auf den genuteten Bodenriegel schrauben.
Den Griff der Zugstange können Sie mit einer Drechselbank herstellen oder raspeln bzw. hobeln und schleifen.
Zugstange am Kopf mit dem Forstnerbohrer durchbohren, Griff einschieben und nach Vorbohren und Senken verschrauben.
Jede Felge besteht aus drei „Scheiben“. Fertigen Sie hierzu sechs große und sechs kleine Rahmen und verkleben diese.
Mit einer solchen Zirkelschablone zeichnen Sie den Innen- und Außenradius auf die Felgenscheiben.
Schneiden Sie die Felgenringe nun sehr sorgfältig aus. Den Strich stehen lassen.
Der mittlere Felgenring und die mittlere Nabenscheibe erhalten sechs Aufnahmen für die Speichen. Diese genau aufreißen ...
... und mit der Stichsäge sorgfältig ausschneiden; ggf. mit der Feile nacharbeiten.
Die jeweils drei Nabenscheiben pro Rad mittig für die Achsaufnahme durchbohren.
Verkleben Sie nun die dreischichtigen Felgen. Die Klebestellen der einzelnen Ringe müssen dabei versetzt liegen.
Klebstoffreste zunächst mit dem Stechbeitel entfernen, anschließend die Felgenflanken mit dem Exzenterschleifer glätten.
Dann Felgen innen und außen bündig mit einem in die Ständerbohrmaschine gespannten Fächerschleifer beischleifen.
Nun stellen Sie die Speichen her. Da jede Speiche beidseitig abgesetzt wird, reißen Sie die Enden exakt mit dem Winkel auf.
24 Speichen in zwei unterschiedlichen Längen bedeuten 48 abgesetzte Enden, die mit Feinsäge und Beitel gefertigt werden müssen.
Das ist echte Fleißarbeit. Die Speiche selbst wird anschließend bauchig geraspelt und gefeilt.
Speichen in die Felgen einkleben und direkt die Nabe schichtweise mit Klebstoff aufbauen.
Zur Zentrierung ggf. einen mit Klebeband ummantelten Gewindestangenabschnitt einsetzen. Die Nabe mit einer Leimklemme verpressen!
Die Lauffläche aus Alu-Flachband bohren, senken und Stück für Stück aufschrauben.
PRAXISTIPP: Speichen drechseln
Vier mal sechs Speichen verbinden die Felgen mit den Naben. Die Speichen
lassen sich am effektivsten und ordentlichsten
mit einer Drechselbank
herstellen. Das
gelingt auch
Einsteigern!
Schneiden Sie die Gewindestange zu und entgraten sie mit der Feile.
Achse in den Achskörper schieben, von beiden Seiten mit Scheibe und Mutter sichern, zweite Scheibe aufziehen, ...
... dann das Vorderrad aufstecken. Das Rad außen mit weiterer Scheibe und selbstsichernder Kopfmutter montieren.
Zur Reduzierung des Gewichts und des Erdvolumens haben wir an den Längsseiten Auflager montiert und darauf ...
... eine lose Bretterschalung gelegt. Im Bereich der Eckverbinder müssen Sie die Schalung allerdings ausklinken.
Eine angeheftete Teichfolie schützt das Holz vor Erdkontakt. Zur Vermeidung von Staunässe unten einen Ablauf schneiden.
Da der Bollerwagen die meiste Zeit ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist, sollten Sie alle Holzteile mit einer Holzschutzlasur einlassen.
Fertig ist der Leiterwagen-Pflanzkasten: Dank der beweglichen Räder lässt sich der Pflanzkübel – trotz hohen Gewichtes Duch die Bepflanzung – leicht transportieren!
Mithilfe unseres Bauplans fällt der Bau des Handwagens leicht. Alle Maßangaben für den Bollerwagen, den wir als mobilen Pflanzkübel umfunktionieren, finden Sie im Bauplan. Die Bauanleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den Bollerwagen selber bauen. So haben Sie schnell einen individuellen Pflanzkasten gebaut!
Bollerwagen als Pflanzkübel bepflanzen
Als klassischer Leiterwagen für die Ausflug mit den Kindern oder beim Jungegesellenabschied ist der Bollerwagen nicht gedacht. Die Räder aus Holz würden schnell unter einer Ausfahrt über Steine und Asphalt leiden. Dieser Bollerwagen ist rein für seine Funktion als feststehender Pflanzkübel ausgerichtet – das leistet er aber mit Bravour!
Damit Sie lange Freude am bepflanzen Bollerwagen haben, ist es erforderlich, dass Sie das Innere mit stabiler Teichfolie ausschlagen. Ehe Sie den Bollerwagen bepflanzen, sollten Sie zusätzlich eine dicke Schicht Blähton einfüllen. Diese Drainage verhindert Staunässe und reduziert das Gewicht des Pflanztrogs auf Rädern. Denn leicht zu verschieben ist der Bollerwagen-Pflanzkasten!
Quelle: selbst ist der Mann 6 / 2011