Jetzt geht's rund: Wir zeigen, wie aus eckigen Rohlingen runde Sachen werden. Holz drechseln ist eine handwerkliche Fertigkeit, die auf vielfältigen Überlieferungen und individuellen Erfahrungen beruht.
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Rundstab drechseln
Gedrechselte Elemente werden gerne bei reich ornamentierten Möbelstücken eingesetzt: So drechseln Sie einen Rundstab!
Vier Anreißlinien sind nötig: die äußeren und die, die den Rundstab markieren.
Rundstab drechseln
Stechen Sie Hilfskerben an den Anreißlinien ein. Mit dem Drehmeißel Abstufungen herausarbeiten.
Rundstab drechseln
Die Kanten des Rings mit der Formröhre runden. Den Rundstab mit dem Drehmeißel schlichten.
Rundstab drechseln
Um der Abstufung zu ihrem spitzen Winkel zum Rundstab hin zu verhelfen, stechen Sie diese …
Rundstab drechseln
… mit der Drehmeißelspitze vorsichtig von links und rechts ein, bis die Schneide die Schräge …
Rundstab drechseln
… der Abstufung berührt, aber noch nicht bearbeitet. Schön: die durchgehende Maserung.
Rundstab drechseln
An den Linien mit dem Drehmeißel einstechen, links und rechts Abstufungen herausarbeiten, Ring mit Formröhre runden, mit Drehmeißel schlichten.
Runddrehen & abstechen
Irgendwann sind Sie mir der gedrechselten Form zufrieden: Jetzt muss der Werkstück fachgerecht abgestochen werden ...
... mit der Schruppröhre bei etwa 1200 U/min. beginnen.
Runddrehen & abstechen
Eisen ohne großen Vorschub von rechts nach links und zurück führen. Mit dem Drehmeißel schlichten.
Runddrehen & abstechen
Prüfen Sie den Durchmesser und die Qualität der Oberfläche nur bei Stillstand der Maschine.
Runddrehen & abstechen
Werkstücklänge bei eigeschalteter Maschine markieren. 10 mm an den Enden stehen lassen.
Runddrehen & abstechen
Mit dem Abstechstahl einige Millimeter tief einstechen. Eine weitere Werkzeugbreite …
Runddrehen & abstechen
… daneben herausarbeiten, damit das Eisen möglichst nicht verkantet. An der anderen …
Runddrehen & abstechen
… Seite wiederholen. Lassen Sie auf beiden Seiten etwa 4 mm stehen, bevor Sie vorsichtig, …
Runddrehen & abstechen
… allerdings bei gleicher Umdrehungszahl und bereitgehaltener Hand, weiterdrechseln, bis die Verbindung bricht und Ihnen das Werkstück in die Hand springt.
Spitze Form drechseln
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingen Ihnen mit etwas Übung sicher auch kompliziertere Formen.
Anfang und Ende der beiden Platten markieren. Stechen Sie beides mit dem Abstechstahl an.
Spitze Form drechseln
Ebenfalls mit dem Abstechstahl die Plattenflächen andrechseln. Diese werden dann mit …
Spitze Form drechseln
… der Formröhre auf den gewünschten Durchmesser gedrechselt und mit dem Drehmeißel …
Spitze Form drechseln
… geschlichtet. Grenzen Sie den Ring zum Beginn der Spitze hin beidseitig mit dem …
Spitze Form drechseln
… Abstechstahl ab, und schrägen Sie diesen dann mit dem Drehmeißel – immer …
Spitze Form drechseln
… abwechselnd von links und rechts nach unten – bis auf die bereits fertige Platte an.
Spitze Form drechseln
Wichtig dabei ist, dass immer beide Schenkel gerade verlaufen und die Spitze sich …
Spitze Form drechseln
… nicht verschiebt. Zwei breite Platten begrenzen die fertige Spitze links und rechts.
Spitze Form drechseln
Spitze markieren, mit der Formröhre freistellen und mit dem Drehmeißel andrehen.
Hohlkehle drechseln
Ob Kinderbett oder Bauernschrank: Für viele verzierte Möbel benötigt man gedrechselte Zierelemente: So drechseln Sie eine Hohlkehle!
Markieren Sie die Mitte der Hohlkehle mit dem Stechzirkel, von dort die beiden Seiten.
Hohlkehle drechseln
Um einen sauberen Übergang zu gewährleisten, stechen Sie die Seiten mit dem Abstechstahl an.
Hohlkehle drechseln
Mit der Formröhre arbeiten Sie sich von den Seiten aus zur Mitte vor (Bild oben: von rechts).
Hohlkehle drechseln
Arbeiten Sie also immer von oben nach unten, wie hier von der linken Seite aus zu sehen.
Hohlkehle drechseln
Hier sehen Sie die fertige Hohlkehle mit einem sauberen scharfen Übergang an beiden Enden.
Hohlkehle drechseln
Anzeichnen oder einstechen, seitlich Hilfskerben einstechen, von den Seiten nach unten arbeiten.
Kerbe drechseln
Am Anfang war die Kerbe: Drechseln braucht viel Fingerspitzengefühl – ehe Sie sich an schwierigere Formen wagen, sollten Sie die Grundtechnik beherrschen:
Auf dem rundgedrehten, geschlichteten Rohling die Seiten und die tiefste Stelle markieren.
Kerbe drechseln
Stechen Sie mit dem Drehmeißel von den Seiten aus ein und kerben Sie schrittweise und …
Kerbe drechseln
… abwechselnd von rechts und links das Holz bis an die Begrenzungslinien weg. Die eigentliche …
Kerbe drechseln
… Kerbe wird dann ausnahmsweise von innen, also unten, nach außen, das heißt oben …
Kerbe drechseln
… gedrechselt, auch wieder immer abwechselnd beide Seiten links und rechts.
Kerbe drechseln
Die fertige Kerbe. Auch auf diesem Bild ist die durchlaufende Holzmaserung schön zu erkennen, einer der interessantesten optischen Reize des Holzdrehens.
Kerbe drechseln
Die Kerbe wird ganz mit dem Drehmeißel gedrechselt. Links und rechts einstechen, schrittweise zur Mitte hin kerben und dann die Form von der Mitte nach außen drechseln.
Halbsäulen drechseln
Für die gedrechselten Halbsäulen die Hälften des Rohlings an der Klebeseite grundieren, mit Papier verleimen und an den …
Halbsäulen drechseln
… Enden mit einem dünnen Sperrholzrest an den Ecken verschrauben. Gedrechselt wird ganz normal.
Halbsäulen drechseln
Sperrholzplättchen entfernen. Mit einem Holz- oder Kunststoffhammer und Beitel mit …
Halbsäulen drechseln
… leichten Schlägen vorsichtig voneinander lösen – fertig sind die Zier-Halbsäulen.
Darin liegt nicht zuletzt das kreative Potenzial beim Holz drechseln begründet. Aber das heißt auch: Jeder machts anders. Das springt ins Auge, sieht man den Stapel Fachbücher unserer Bibliothek durch, die sich – egal auf welchem Niveau – mit dem Holz drechseln befassen.
Bevor Sie mit dem Holz drechseln anfangen, beachten Sie folgende Punkte:
Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen das Drechseln für Rechtshänder. Linkshänder drehen mit der rechten Hand an der Klinge und der linken am Heft.
Dann sollten Sie den Rohling nie in der Drechselbank ankörnen, sondern auf der Werkbank, und dazu stets einen Kunststoffhammer benutzen.
Beim Runddrehen arbeiten Sie mit der Schruppröhre. Weist der Rohling jedoch Äste oder gesplitterte Kanten auf, setzen Sie den Abstechstahl ein.
Stellen Sie die Werkzeugauflage so weit nach, wie Sie Material abgetragen haben. Ihr Abstand sollte 1 bis 2 mm zum rotierenden Rohling betragen. Die Einstellung ist besonders beim Schlichten wichtig, das übrigens bei höherer bis höchster Drehzahl erfolgt.
Anleitung: Holz drechseln
Markiert werden beim Drechseln in der Regel der höchste und tiefste Punkt einer Form. Folgen mehrere Drechselformen aufeinander, bereiten Sie eine Schablone vor, deren höchste und tiefste Stellen Sie auf den Rohling übertragen. 10 mm sollten an den Enden mindestens stehen bleiben, um nicht mit den Mitnehmerspitzen zu kollidieren.
Benutzen Sie beim Anzeichnen der Hohlkehle den Stechzirkel. Vorteil: nachdem der Tiefstpunkt angestochen ist, lässt sich mit der Zirkeleinstellung links und rechts der gleiche Abstand markieren. Beim Rundstab entfernen Sie nach den Abstufungen zu seiner Begrenzung links und rechts das Material mit der Schruppröhre, bevor Sie den so entstehenden Ring mit der Formröhre zum Stab runden und diesen mit dem Drehmeißel schlichten. Arbeiten Sie sich bei der Kerbe zunächst mit dem Drehmeißel mit kleineren Kerben von den Seiten her zur Mitte vor, bevor Sie die eigentliche Kerbe mit dem Drehmeißel von der Mitte nach außen drechseln. Die Kerbe ist übrigens die einzige Form, bei der auch bergauf gedrechselt wird, also von unten nach oben.
Die Spitze ist knifflig. Beim Anschrägen des Rings kommt es darauf an, dass die Schenkel gleich lang und gerade sind. Dekorative Halbsäulen stellen Sie am besten mittels Papierverleimung des Rohlings aus zwei Hälften her. Dabei sollten Sie den Rohling an beiden Enden sicherheitshalber mit einer Platte verschrauben. Beim Drechseln unbedingt die Länge der Schrauben berücksichtigen! Bedenken Sie auch, dass Sie beim Trennen der Hälften mit dem Holzhammer auf einen Mindestdurchmesser angewiesen sind, wenn die Form dabei nicht brechen soll.
Um den Mittelpunkt eines Rundholzes exakt bestimmen zu können, braucht man als Hobbydrechsler einen Zentrierwinkel. Dieses aus Stahl gefertigte Hilfsmittel erhalten Sie im Fachhandel, es ist jedoch nicht ganz billig. Wer dieses Geld sparen möchte, kann sich aus drei Leisten auch selbst einen Zentrierwinkel bauen.
Bau eines Zentrierwinkels:
Man setzt zwei Leisten (ca. 40 x 20 x 220 mm) rechtwinklig auf Stoß gegeneinander und verschraubt sie.
Die Diagonalleiste wird auf 45° angeschrägt und etwa mittig auf eine der senkrechten Leisten gesetzt.
Nun die Diagonalleiste noch zweimal von hinten durch die senkrechte Leiste in die Schnittkante hinein verschrauben.
Benutzung eines Zentrierwinkels:
Zum Ermitteln der Mittelachse eines Rundholzes setzen Sie das Holzstück an,
pressen es fest zwischen die rechtwinkligen Schenkel und an die Diagonalleiste heran.
Drehen Sie das Holzstück im Zentrierwinkel und
zeichnen Sie mehrfach mit dem Bleistift eine Linie entlang der Diagonalleiste auf das Stirnholz.
Der Schnittpunkt aller Linien ist der Mittelpunkt des Rundholzes.
Ebenso verfahren Sie am anderen Ende des Werkstücks.