Wollläuse loswerden

Was hilft gegen Wollläuse? Die effektivsten Methoden im Überblick

Wollläuse machen sich unter anderem gerne über Hortensien und Zimmerpflanzen her. Die kleinen weißen Läuse mit wolliger Behaarung vermehren sich blitzschnell und haben besonders dann leichtes Spiel, wenn die Pflanzen durch Trockenheit ohnehin schon geschwächt sind.

Wollblattlaus in der Makroaufnahme an einer Pflanze
Wolllaus an der Blattunterseite einer Zimmerpflanze – frühzeitiges Erkennen ist wichtig. Foto: iStock/traviphoto
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Wollläuse – auch als Schmierläuse bekannt – sind bis zu vier Millimeter große, weißlich-watteartige Insekten, die sich bevorzugt an Blattunterseiten und Stängeln ansiedeln. Dort saugen sie am Pflanzensaft und schwächen ihre Wirtspflanzen sichtbar. Je nach Art bleiben Wollläuse an einer Stelle oder wandern zwischen verschiedenen Pflanzenteilen. Eine besondere Form sind die Wurzelläuse: Sie leben unterirdisch an den Wurzeln, was ihren Befall oft erst spät erkennbar macht.

Ein Weibchen legt durchschnittlich 100–600 Eier in einem weißlichen, watteartigen Eigelege (Ovisack). Die Fortpflanzung geschieht je nach Art geschlechtlich oder parthenogenetisch (ohne Männchen). Abhängig von der Temperatur schlüpfen die Eier schon nach etwa 5-10 Tagen und die Larven (Nymphen) verbreiten sich auf der Pflanze und zu den Nachbarpflanzen hin. Unter günstigen Bedingungen (25 °C, hohe Luftfeuchte) entstehen mehrere Generationen pro Jahr – in beheizten Innenräumen sogar das ganze Jahr über.

Eine einzige, übersehene Laus genügt: Innerhalb weniger Wochen (ein Zyklus umfasst 3-6 Wochen) kann sich daraus eine zahlreiche Kolonie entwickeln, die Pflanzenteile besiedelt, Honigtau absondert und das Wachstum der betroffenen Pflanzen massiv beeinträchtigt.

Woran erkenne ich Wollläuse?

Wollläuse schädigen Pflanzen, indem sie deren Saft aussaugen. Da der nährstoffarme Pflanzensaft in großen Mengen aufgenommen werden muss, scheiden die Läuse einen Überschuss als klebrigen Honigtau aus. Dieser Rückstand ist zwar an sich ungefährlich, bietet aber ideale Bedingungen für schwarze Rußtaupilze. Die Pilze blockieren das Sonnenlicht und beeinträchtigen so die Fotosynthese. Ein weiteres Anzeichen für einen Befall: klebrige Fensterbänke – oft das erste sichtbare Warnsignal im Haus.

Wollläuse unter Blattachseln
Wollläuse, die sich unter den Blattachseln angesiedelt haben. Foto: sidm / TH

Bei genauem Hinsehen erkennt man in den Blattachseln und auf den Blattunterseiten watteähnliche Gebilde – ein Hinweis auf Wollläuse. Die weißen „Wattebäusche“ sind keine Pilze, sondern ein wachsartiger Schutzmantel, unter dem sich 5–7 mm große, weißrötliche Insekten verbergen. Dieser Panzer schützt sie vor äußeren Einflüssen und macht sie resistent gegenüber vielen Pflanzenschutzmitteln. Neben Blättern befallen sie auch den Wurzelhals – dort spricht man dann von Wurzelläusen.

Welche Pflanzen sind betroffen?

Die kleinen Tierchen befallen vor allem Zimmer- und Kübelpflanzen, da sie warme und trockene Bedingungen bevorzugen. Besonders gefährdet sind beliebte Zimmerpflanzen wie Orchideen, Ficus-Arten, Palmen, Farne, Drachenbäume (Dracaena) sowie Sukkulenten und Kakteen. Auch blühende Kübelpflanzen wie Oleander, Hibiskus oder Bougainvillea sind häufig betroffen. Seltener treten Wollläuse an Kräutern und Nutzpflanzen wie Chili, Paprika, Tomaten oder Zitruspflanzen auf. Sie sind vor allem überwiegend eine Zimmer- und Wintergartenplage.

Pflanzen, die besonders häufig von Wollläusen betroffen sind:

Zimmerpflanzen

Kübel- & Balkonpflanzen

Gartenpflanzen & Sträucher:

Orchideen (v. a. Phalaenopsis, Dendrobium)

Oleander

Rhododendron

Ficus-Arten (z. B. Ficus benjamina, Gummibaum)

Engelstrompete (Brugmansia)

Kamelien

Schefflera (Strahlenaralie)

Zitruspflanzen (z. B. Zitrone, Orange, Mandarine)

Lavendel (seltener, aber möglich)

Kalanchoe

Bougainvillea

Weinreben

Jadebaum (Crassula ovata)

Hibiskus

Junge Obstbäume, z. B. Pfirsich oder Apfel

Einblatt (Spathiphyllum)

Fuchsien

Zamioculcas (Glücksfeder)

Geranien (Pelargonien)

Sansevieria (Bogenhanf)

Dipladenia (Mandevilla)

Kaktusarten & Sukkulenten allgemein

Farne, z. B. Nestfarn

Was ist die Ursache für Wollläuse?

Ein Befall der Pflanzen tritt häufig infolge ungünstiger Standortbedingungen oder geschwächter Pflanzengesundheit auf. Zu den Hauptursachen dabei zählen:

  • Zu trockene Luft (z. B. durch Heizungsluft im Winter)

  • Wärme und fehlende Luftzirkulation

  • Pflegemängel wie Staunässe, Nährstoffmangel oder Überdüngung

  • Starke Temperaturschwankungen

  • Eingeschleppte Schädlinge durch neue Pflanzen oder kontaminierte Erde

Besonders Zimmerpflanzen und Gewächshauspflanzen sind anfällig, da hier das Mikroklima Wollläusen ideale Lebensbedingungen bietet. Gesunde, gut gepflegte Pflanzen mit passenden Standortbedingungen sind hingegen deutlich resistenter gegen einen Befall.

Wollläusen vorbeugen

Indem Sie Ihre Pflanzen regelmäßig kontrollieren (insbesondere die Blattunterseiten, Blattachseln und Triebspitzen, können Sie Schädlinge früh genug erkennen und leichter bekämpfen. Insgesamt gilt: Starke Pflanzen sind widerstandsfähiger. Bei passender Licht-, Wasser- und Nährstoffversorgung werden Pflanzen seltener befallen.

Es kann außerdem helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, Wollläuse mögen nämlich trockene Luft. Besonders bei Zimmerpflanzen kann ein regelmäßiges Besprühen helfen, das Klima für sie unattraktiver zu machen. Es ist auch ratsam, neue Pflanzen in Quarantäne zu halten. Isolieren Sie neu gekaufte oder geschenkte Pflanzen, bevor sie zu anderen kommen – so wird eine ungewollte Einschleppung vermieden.

Diese Maßnahmen bieten keinen hundertprozentigen Schutz, senken aber das Risiko eines Befalls deutlich.

Wollläuse bekämpfen – die besten Mittel

Zunächst sollten Sie die befallene Pflanzen unbedingt von anderen trennen – junge Wollläuse sind beweglich und verbreiten sich schnell.

Bei leichtem Befall können Sie die Wollläuse einfach von den Blättern abbürsten. Bei starkem Befall mischen Sie ein paar Tropfen Paraffin-, Neem- oder Lavendelöl mit einem Liter Wasser und ein wenig Spülmittel und besprühen Sie damit gelegentlich die betroffenen Gewächse. Das ölhaltige Mitteln legt sich wie ein dünner, luftdichter Film über die Schädlinge und löst deren Panzer. Auch mit Brennspiritus kann man die Wollläuse besprühen – allerdings wird das nur für Kakteen empfohlen, die danach auch umgetopft werden sollten. Allgemein ist Geduld nötig, denn neue Wollläuse können aus bereits gelegten Eiern nachschlüpfen – mehrfaches Wiederholen, regelmäßige Kontrolle und Behandlung sind wichtig.

Im Garten können Sie natürliche Feinde fördern. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen helfen dabei, Wollläuse in Schach zu halten. Der australische Marienkäfer wird sogar speziell für die Bekämpfung von Wollläusen gezüchtet.

Praxistipp

Eine direkte biologische Bekämpfung der Wollläuse mit Nützlingen wie Florfliegen ist möglich, wird im Garten aber selten genutzt. Florfliegen und andere Nützlinge kann man als Larven bestellen und auf befallenen Pflanzen aussetzen.

Gebrauchsfertige Mittel gegen Wollläuse

Neben den oben genannten Hausmitteln, stehen auch diverse gebrauchsfertige Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, um einen Befall wirksam zu bekämpfen. Diese müssen nicht verdünnt oder gemischt werden und können direkt auf die betroffenen Pflanzen aufgesprüht werden.

Je nach Produkt wirken die Mittel kontaktbasiert, systemisch oder auf natürlicher Basis. Kontaktmittel töten die Schädlinge beim direkten Besprühen, während systemische Mittel über die Pflanze aufgenommen werden und auch versteckt sitzende oder saugende Läuse erreichen.

Die Anwendung erfolgt idealerweise bei trockenem Wetter (bzw. bei Zimmerpflanzen nicht in direkter Sonne) und sollte gründlich erfolgen – auch auf Blattunterseiten und in Blattachseln, wo sich Wollläuse bevorzugt verstecken. Da häufig nicht alle Entwicklungsstadien beim ersten Mal erfasst werden, ist eine Wiederholung der Behandlung nach einigen Tagen meist notwendig.

Wichtig

Bei essbaren Pflanzen unbedingt auf zugelassene Mittel für Nutzpflanzen achten. Für schwer erreichbare Wollläuse im Wurzelbereich (z. B. bei Topfpflanzen) sind spezielle Gießmittel sinnvoller als Sprays.

Auch die Weiße Fliege befällt Zimmerpflanzen. Im Video erklären wir Ihnen, wie Sie die Weiße Fliege mit drei einfachen Hausmitteln bekämpfen können:

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Video: Glutamat

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