Apfelgespinstmotte bekämpfen – die besten Mittel
Die Apfelgespinstmotte hinterlässt im Frühjahr auffällige, weißliche Gespinste an Apfelbäumen und anderen Gehölzen. Bei starkem Befall können ganze Zweige kahlgefressen werden – ein meist vorübergehender Schaden, von dem sich gesunde Pflanzen in der Regel gut erholen.
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Was ist die Apfelgespinstmotte und wie erkennt man einen Befall?
Die Apfelgespinstmotte (Yponomeuta malinellus) ist ein kleiner Falter, dessen Raupen Apfelbäume und andere Obstgehölze befallen. Die jungen Larven der Raube sind gelblich mit schwarzen Punkten und etwa 2cm lang. Ein Befall zeigt sich vor allem im späten Frühjahr (Mai/Juni), wenn die Raupen aus den überwinterten Eiern schlüpfen. Sie spinnen ganze Zweige in dichte, weiße Gespinste ein, welche wie ein Schleier wirken und sind meist voller Kotkrümel und Raupen sind. Die Blätter innerhalb der Gespinste werden von ihnen bis auf die Rippen abgefressen.

Welche Schäden verursacht die Apfelgespinstmotte an Apfelbäumen?
Die Falter verursachen vor allem optisch auffällige Schäden an Apfelbäumen, die jedoch meist nicht dauerhaft schädlich für gesunde Bäume sind. Denn, obwohl der Schaden meist unschön aussieht, überleben gesunde Bäume den Befall ohne langfristige Folgen.
Hier haben wir für Sie die wichtigsten Schäden übersichtlich zusammengefasst:
Fraßschäden an Blättern: Die Raupen fressen die Blätter bis auf die Rippen ab – der Baum sieht kahl und geschädigt aus.
Starke Verzweigung des Gespinstes: Ganze Zweige und Triebe sind in dichte, weiße Gespinste gehüllt – das wirkt unansehnlich und kann das Wachstum junger Triebe hemmen.
Verminderte Photosynthese: Durch den Blattverlust wird die Energieproduktion des Baumes vorübergehend eingeschränkt.
Schwächung bei Jungbäumen: Bei wiederholtem oder starkem Befall können junge oder bereits geschwächte Bäume dauerhaft Schaden nehmen.
Entwicklung und Bekämpfung der Apfelgespinstmotte
Der Schädling durchläuft mehrere Entwicklungsstadien, in denen gezielte Bekämpfung besonders wirksam ist.
Entwicklungszyklus
Die Eiablage beginnt im Spätsommer von Juli bis August. Jetzt legen dieFalter ihre Eier auf jungen Trieben oder an Knospen ab. Die winzigen Eigelege sind schwer zu erkennen. Bei der Überwinterung (Larvenstadium)befinden sich dieLarven als Miniraupen in einem winzigen Gespinst direkt an der Knospe. Mit dem Austrieb der Apfelbäume im Frühjahr (April–Mai) beginnen die Larven zu fressen. Jetzt spinnen sie die ersten Blätter ein und breiten sich rasch aus. Die Hauptfraßphase ist von Mai bis Juni. Zu dem Zeitpunkt bilden die Raupen große, auffällige Gespinste, in denen sie in Gruppen Blätter fressen – dies ist die kritischste Phase für die Bekämpfung. Während der Verpuppung (Juni–Juli)verpuppen sich die Larven in den Gespinsten zu Faltern, die den Zyklus erneut beginnen.
Kritische Bekämpfungsphasen
Im Frühjahr, bevor Gespinste groß werden, lassen sich Jungraupen durch Rückschnitt befallener Triebe oder durch biologische Spritzmittel wie Bacillus thuringiensis gut eindämmen. Spätestens vor der Verpuppung zwischen Mai und Juni sollten die Gespinste entfernt und entsorgt werden, um die weitere Ausbreitung zu stoppen.
Eine regelmäßige Kontrolle der Apfelbäume ab dem Frühjahr hilft, den Befall rechtzeitig zu erkennen und zu handeln.

Welche biologischen und chemischen Bekämpfungsmethoden gibt es?
Zur Bekämpfung der Apfelgespinstmotte gibt es sowohl biologische als auch chemische Methoden – idealerweise werden sie je nach Befallsstärke und Jahreszeit kombiniert eingesetzt.
Biologische Bekämpfungsmethoden
Mechanisches Entfernen der Gespinste (Mai–Juni)
Die einfachste Methode ist es befallene Triebe samt Gespinsten großzügig abzuschneiden und im Hausmüll zu entsorgen. Am besten am frühen Morgen, wenn die Raupen noch träge sind.
Entsorgen Sie die Äste nicht auf dem Kompost, hier können sich die Puppen und Eier nämlich ungestört weiterentwickeln.
Einsatz von Nützlingen
Vögel, Schlupfwespen und parasitische Raupenfliegen fressen Larven und Puppen. Ein naturnaher Garten mit Verstecken und Blühpflanzen unterstützt diese Nützlinge.
Biologische Spritzmittel
Der Bakterienstamm des Bakteriums Bacillus thuringiensis ist für Menschen und Nützlinge ungefährlich, aber tödlich für die Raupen. Das Mittel erfasst nur frühe Larvenstadien, daher sollte die Anwendung bei ersten kleinen Gespinsten im Frühjahr erfolgen – möglichst gezielt auf befallene Stellen sprühen.
Chemische Bekämpfungsmethoden
Insektizide mit systemischer Wirkung
Systemisch wirkende Insektizide werden von der Pflanze aufgenommen und über den Saftstrom in alle Pflanzenteile verteilt. Fressende oder saugende Schädlinge nehmen den Wirkstoff beim Pflanzensaft-Aufnehmen auf – auch wenn sie versteckt sitzen oder sich innerhalb von Blättern, Trieben oder Gespinsten aufhalten. So wirken diese Mittel auch an schwer zugänglichen Stellen und bieten eine längere Schutzdauer als Kontaktmittel.
Wichtig: Diese Mittel dürfen nur nach Zulassung und unter Beachtung der Bienenschutzauflagen verwendet werden.
Kontaktinsektizide
Diese Art von Pflanzenschutzmittel wirken nicht über die Nahrungsaufnahme sondern über direkten Hautkontakt, was zu einem schnellen Absterben der Schädlinge führt. Ihre Wirkung kann jedoch in dichten Gespinsten stark eingeschränkt sein.
Bei leichtem Befall reichen oft biologische Methoden wie Abschneiden oder das Besprühen mit Bacillus thuringiensis. Bei starkem Befall kann eine chemische Bekämpfung notwendig sein – immer unter Beachtung von Umwelt- und Bienenschutz!
Wie kann man dem Befall vorbeugen?
Ein Befall durch Apfelgespinstmotten lässt sich nicht immer vollständig verhindern – mit einigen vorbeugenden Maßnahmen können Sie die Gefahr jedoch deutlich verringern:
Eine regelmäßige Kontrolle der Bäume ab dem zeitigen Frühjahr auf Eigelege und erste Gespinste, besonders in Astgabeln und an jungen Trieben hilft einen Befall Früh zu erkennen und einzudämmen. Auch ein fachgerechter Rückschnitt im Winter reduziert die Überwinterungsplätze der Puppen und sorgt für luftige Kronen – das erschwert den Motten die Eiablage im Frühjahr. Generell gilt:Stark und vital gepflegte Bäume sind weniger anfällig. Ausreichend Wasser (besonders bei Trockenheit), bedarfsgerechte Düngung und die Vermeidung von Stressfaktoren (z. B. Schnitt zur falschen Zeit) helfen dabei den Baum gesund zu halten. Ab Mai können Sie außerdem Pheromonfallen in die Bäume hängen. Sie locken die männlichen Falter an und helfen, den Flugzeitpunkt zu bestimmen – so können Sie gezielt Gegenmaßnahmen einleiten.
Schaffen Sie Lebensräume für natürliche Gegenspieler wie Meisen, Schlupfwespen und Marienkäfer: Nistkästen, Hecken, Blühflächen oder ein Insektenhotel helfen, das ökologische Gleichgewicht zu stärken.
Wie wirken sich klimatische Bedingungen auf die Population der Apfelgespinstmotte aus?
Wärmere und trockenere Jahre begünstigen starke Populationen der Apfelgespinstmotte, während kühles, feuchtes Wetter eher dämpfend wirkt. Mit dem Klimawandel könnten Massenvermehrungen in Zukunft häufiger auftreten.
Gibt es regionale Unterschiede im Auftreten und in der Bekämpfung der Apfelgespinstmotte?
Die Apfelgespinstmotte ist in ganz Deutschland verbreitet – doch wie stark sie auftritt und wie effektiv sie bekämpft wird, hängt stark vom Standort ab. Regionale Unterschiede in Klima, Gehölzstruktur und Pflegestrategie führen zu sehr unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit diesem auffälligen Schädling. Wer die Bedingungen vor Ort kennt, kann gezielter und erfolgreicher gegen die Gespinste vorgehen.
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