Chaos in der Heimwerkstatt verdirbt jeden Spaß. Unser Gegenmittel: viel mobiler und stationärer Stauraum für Ihre Schätze. Wie Sie diesen Werkstattschrank selber bauen, zeigt unser Bauplan-Thema (SE 01/2006).
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Werkstattschrank selber bauen
Ihren Platz im Werkstattschrank finden Bohrständer, Kappsäge und Sägetisch, die jeweils auf einer eigenen Grundplatte montiert sind. Die Drechselbank kommt – wegen der Plattengröße – ganz nach oben!
Werkstattschrank selber bauen
Der gesamte Korpus des Mobilteils wird mit Flachdübeln unter Leimzugabe verbunden. Dazu sind zunächst in die Kanten der Seitenteile und der Rückwand Schlitze zu fräsen. Als preisgünstige Maschine dient dazu ein Winkelschleifer (ca. 20 bis 40 Euro) mit Vorsatzgerät (ca. 50 Euro).
Mit Hilfe einer Schattenfugenfräse erhalten die Sägekanten der zugesägten Multiplexplatten ...
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... ebenso wie einige Flächen an bestimmten Stellen (s. Bauplan) Schlitze für die Flachdübel.
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Sind Schlitze wie hier erforderlich, ist das Werkstück senkrecht auf einer Werkbank zu fixieren.
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Mit diesem Lagerbock werden später die unterschiedlich bestückten Grundplatten verschraubt.
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Hier das Auflegen der Kopfplatte auf den Korpus des Mobilteils, das die Schubkästen aufnimmt.
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Die 45°-Dreikantleiste zum Befestigen der Bockrollen entsteht aus einem rechteckigen Kantholz.
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Das Verschrauben der fixierten Leiste erfolgt vom Korpusinneren aus durch die Korpus-Bodenplatte.
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Die beiden Bockrollen werden bündig mit den Leistenenden aufgeschraubt (leicht vorbohren).
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So sitzt eine Bockrolle mit ihrem Lagerbock um 45° geneigt zwischen den beiden Sockelbrettern.
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Die Kopfplatte des Korpusses erhält Bohrungen für die Verbindungsschrauben (Bohrständer!).
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Zeichnung zum mobilen Arbeitstisch
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Materialliste zum mobilen Arbeitstisch
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Das Konstruktionsprinzip und den Aufbau der Schubkästen und ihrer Führungen zeigen diese Bilder.
Die Schubkastenteile lassen sich bequem auf einem Sägetisch zuschneiden (nur mit Schiebestock!).
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Die Schubkastenzargen werden mit Flachdübeln (Leimzugabe) verbunden, der Boden aufgeschraubt.
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Mit einem Anschlagwinkel markiert man die Postionen der Schubkastenführungen im Mobilteilkorpus.
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Praxistipp: Bohrlehre spart viel Zeit
Eine interessante Variante zu Zapfen- und (Flach-)Dübelverbindungen ist dieser so genannte Undercover Jig von wolfcraft. Diese Lehre für schräg einzubringende Bohrungen macht die herkömmlichen, relativ aufwendigen Holzverbindungen überflüssig und bringt außerdem einen erheblichen Zeitgewinn. Allerdings bleiben die Arbeitsspuren sichtbar, wenn sie nicht verspachtelt und deckend lackiert werden.
Links: Wenn aber, wie bei unserem Beispiel, die Sockelbretter des Mobilteils zu verbinden sind, ist die Optik zweitrangig. Der Arbeitsvorgang selbst ist ziemlich simpel: Das kurze Sockelbrett erhält mit Hilfe der Bohrlehre je zwei schräge Sacklöcher.
Mitte: Danach wird das Brett kantenbündig auf einem der langen Bretter fixiert und mit Spanplattenschrauben von innen befestigt. Zum bequemen Verschrauben eignet sich der im Set befindliche verlängerte Bitaufsatz, der auch schon bei den Bockrollen eingesetzt wurde.
Rechts: Auch das Befestigen des Sockels unter der Bodenplatte ist mit dieser Technik ein Kinderspiel. Winkelverbinder oder Eckleisten sind nicht mehr erforderlich.
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Die Seitenwände des Regalteils erhalten 32-mm Lochreihen für Bodenträger und Topfscharniere.
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Die Halteleisten für die Zwingen zusammenspannen und auf der Kreissäge die Schlitze schneiden.
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Alle Sägekanten zum Schluss mit einem 45°-Fräser abschrägen (kleine Teile auf einem Frästisch).
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Alle Halteleisten vorbohren, mit Zwingen bestücken, dann erst ausrichten und verschrauben.
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Die Rollenböcke werden unterhalb der Zwingen in passend zugeschnittene Brettchen eingehängt.
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Die Auflagerleisten für die maschinenbestückten Grundplatten exakt ausrichten und verschrauben.
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Auch alle Türkanten sollten mit einem Fasefräser (mit Kugellager) umlaufend entschärft werden.
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Zum Herstellen der Sacklöcher in den Türen für die Topfscharniere dient ein 35er-Forstnerbohrer.
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Eine Alternative zu den selbst gefertigten Halteleisten sind handelsübliche Werkzeugschlaufen.
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Werkzeugschrank-Zeichnung
Werkstattschrank selber bauen
Werkzeugschrank Materialliste
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Fertig ist der selbst gebaute Werkstattschrank mit ausreichend Stauraum für eine komplette Heimwerkstatt!
Ordnung ist das halbe Leben, so ein über Generationen gültiges Lebensmotto, das wohl kaum eine Interpretation in Richtung Chaos zulässt. Es macht auch wirklich keinen Spaß, in einer zugemüllten Heimwerkstatt kreativ zu arbeiten. Es soll sogar Leute geben, die sich Werkzeuge neu kaufen müssen, weil sie die eigentlich vorhandenen nicht wiederfinden können. Aber das sind natürlich Ausreißer – oder etwa doch nicht? Ihnen ist das sicher noch nie passiert, das trifft ja immer die anderen. Zu einem ordentlich bestückten Werkstattschrank gehört natürlich nicht nur eine Bohrmaschine mit funktionellem Zubehör. Sinnvolle Ergänzungen im Werkstattschrank sind auch Bohrständer, Kreis- oder Kapp- und Stichsäge. Ein Akku-Schrauber und eine Oberfräse sind kaum noch wegzudenken. Eine Schattenfugenfräse ist, wenn man – wie in unserem Beispiel – Flachdübel für die Holzverbindungen verwendet, unentbehrlich.
Neben den genannten Geräten sollten aber auch einige Handwerkzeuge nicht fehlen: beispielsweise Schraubendreher mit verschiedenen Klingenformen und -größen, Klemm- oder Schraubzwingen, Beitel in unterschiedlichen Breiten, Hämmer mit differierenden Gewichten und Zangen für alle möglichen Einsatz- und Anwendungsgebiete. Für all diese Werkzeuge und noch viel mehr ist ausreichend Platz in unserem mobilen Werkstattschrank. Das Mobilteil nimmt in seinen Schubkästen etliche Handwerkzeuge auf. Außerdem trägt es den Lagerbock, mit dem die jeweils benötigte maschinenbestückte Grundplatte verschraubt werden kann. Der Lagerbock sorgt für eine optimale Arbeitshöhe. In den Schrankteil passen alle Grundplatten mit ihren Maschinen und der Lagerbock. Nur die Platte mit der Drechseleinrichtung ist zu groß für den Mittelteil des Schranks und kommt deshalb nach oben. Im linken Teil finden Zwingen, Rollenböcke und sogar eine mobile Werkbank Platz. Im Regalteil rechts werden Maschinen in ihren Koffern und beispielsweise Schraubenpackungen untergebracht.
Natürlich ist die Gestaltung einer Holzoberfläche in der Regel reine Geschmacksache. Schade wäre es jedoch, wenn beispielsweise durch eine deckende Lackierung des Werkstattschranks die ansprechende Maserung der hier verwendeten Birke-Multiplex verschwinden würde. Deshalb haben wir uns entschlossen, die feine Struktur noch zu unterstützen. Ideal eignet sich dafür farbpigmentfreies Leinöl. Allerdings sind bei seiner Verwendung einige Besonderheiten zu beachten, damit der gewünschte Effekt auch sicher erzielt wird.
Der erste Anstrich erfolgt in zügigen Strichen mit einem geeigneten Flachpinsel. Wichtig ist, das überschüssige Öl sofort mit einem fusselfreien Lappen zu entfernen. Vorsicht, denn dieser Lappen neigt zur Selbstentzündung. Am besten in einer verschließbaren Blechdose aufbewahren und auf keinen Fall in den Hausmüll geben! Nachdem der Anstrich (über Nacht) getrocknet ist, mit 320er- oder 400er-Papier zwischenschleifen, sorgfältig entstauben und auch beim zweiten Anstrich wie oben beschrieben vorgehen.
Das benötigst du für die Oberflächengestaltung deines Werkstattschranks