Lohnt sich ein Luftentfeuchter?

Wenn die Luftfeuchtigkeit in Räumen über einen längeren Zeitraum über 70% liegt, steigt die Gefahr für Schimmel. Luftentfeuchter können das Problem lösen.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Jeder weiß, dass eine erhöhte Luftfeuchtigkeit die Bildung von Schimmel begünstigen kann. Leider lässt sich das Problem meist nicht allein durch regelmäßiges Lüften und richtiges Heizen lösen.

Ebenfalls sehr gefragt:
Die besten elektrischen Luftentfeuchter
Welche Raumluftreiniger gibt es?
Luftbefeuchter: Wofür sind sie?

Doch es gibt eine Möglichkeit, die ziemlich einfach ist: Luftentfeuchter. Die meist recht kleinen Geräte entziehen der Luft Feuchtigkeit und sorgen so für das richtige Raumklima. Was genau ein Luftentfeuchter ist und wie die Geräte funktionieren, erklären wir.

Was ist ein Luftentfeuchter?

Luftentfeuchter werden oft auch einfach nur Entfeuchter, Raumentfeuchter oder Raum-Trockner genannt und sorgen in einem Raum dafür, dass die absolute Luftfeuchtigkeit sinkt. Sie werden z.B. zur Trocknung von Neubauten verwendet oder in Gebäuden nach einem Wasserschaden eingesetzt. In Neubauten sorgen Sie vor allem dafür, dass Kondenswasser und somit die Bildung von Schimmel verhindert wird. Auch dort, wo viel Wasserdampf anfällt (z.B. Schwimmbäder) kann man Raumentfeuchter finden. Damit sich kein Schimmel bildet, wird auch in vielen Privathaushalten ein Entfeuchter eingesetzt. Hierbei handelt es sich um kompaktere und tragbare Geräte, die man in verschiedenen Räumen verwenden kann. Mini-Entfeuchter kann man sogar im Auto einsetzen und so das Beschlagen der Fahrzeugscheiben von innen vermeiden.

Praxistipp: Ist ein Luftentfeuchter ein Stromfresser? Der Stromverbrauch von einem Luftentfeuchter variiert von Gerät zu Gerät. Ein großes Gerät verbraucht natürlich mehr Strom als ein Mini-Luftentfeuchter. Dennoch verbrauchen neuere Raumentfeuchter weniger Strom als andere Haushaltgeräte (z.B. Kühlschrank) und sind somit keine Stromfresser.

Wie funktioniert ein Raumentfeuchter?

Entfeuchter nehmen die Feuchtigkeit aus der Luft auf, entziehen ihr den Wasserdampf und führen sie dann wieder in den Raum zurück. Aber wie genau funktioniert das? Es gibt drei Funktionsweisen, mit denen man die Luftfeuchtigkeit senken kann:

  • Kondensation durch Luftkühlung
  • Absorption in wasseranziehende Flüssigkeiten
  • Adsorption der Feuchtigkeit an ein Adsorptionsmittel (z.B. Granulat)

Luftentfeuchter
Mit einem Entfeuchter können Sie die Schimmelgefahr reduzieren. Foto: iStock / Mario Guti

Da es zu lange dauern würde, alle drei Methoden zu erklären, zeigen wir Ihnen hier, wie ein Adsorptions-Luftentfeuchter funktioniert, der die Feuchtigkeit an ein Granulat abgibt. Diese findet man vor allem in privaten Haushalten häufiger vor. Granulat-Entfeuchter sind besonders beliebt, da sie keinen Strom verbrauchen und sie so auch mobil einsetzbar sind. Außerdem arbeiten sie ohne Motor oder Ventilator und ist somit geräuscharm. Im Vergleich zu anderen Luftentfeuchtern ist ein solches Modell meist auch deutlich günstiger. Die Funktionsweise lässt sich recht einfach erklären:

  1. Ein Granulat-Entfeuchter besitzt einen Granulat-Block, der aus dem Material Calciumchlorid besteht.
  2. Dieses hat eine wasseraufnehmende Wirkung (Hygroskopie) und nimmt die Feuchtigkeit aus der Luft so lange auf, bis es gesättigt ist.
  3. Das Wasser gibt er dann ab, indem es in den dafür vorgesehen Wassertank tropft.
  4. Wenn dieser voll ist, müssen Sie ihn unbedingt entleeren.

Ein Nachteil bei diesen ist, dass das Granulat irgendwann seine Wirkung verliert und durch das Nachfüllen neue Kosten entstehen. Außerdem brauchen diese Art der Raumentfeuchter deutlich länger als große und teurere Modelle.

Wie sinnvoll ist ein Luftentfeuchter?

Wenn die Feuchtigkeit in der Luft dauerhaft zu hoch ist, begünstigt das die Schimmelbildung, Staunässe und Milbenwachstum. Zu hoch ist die Luftfeuchtigkeit, wenn Sie dauerhaft über 65% liegt. Um die Feuchtigkeit in der Luft zu senken, reicht es oft schon aus, wenn Sie regelmäßig stoßlüften und ausreichend heizen.

Gerade bei Räumen, die keine Fenster haben, ist das aber etwas schwierig. Gängige Beispiele dafür sind Badezimmer und Keller. Doch auch bei anderen Räumen ist es nicht immer möglich die richtige Luftfeuchtigkeit einzuhalten. Dann kann ein Entfeuchter durchaus Sinn machen. Besonders dann, wenn die Luftfeuchtigkeit über 70% liegt, arbeiten Raumentfeuchter effektiv und wirksam.
Praxistipp: Ein Luftentfeuchter kann zwar die Schimmelbildung vermeiden, löst aber nicht den Ursprung. Deshalb sollten Sie auch diesem genauer auf den Grund gehen, schauen warum es zu Schimmel kommt, und diesen entfernen.

Wann ist ein Entfeuchter sinnvoll?

Ein Raumentfeuchter ist sowohl im Sommer als auch im Winter sinnvoll. Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit zwar niedriger und stoßlüften würde ausreichen, doch das Lüften sorgt auch dafür, dass die warme Heizungsluft entweicht und das Zimmer auskühlt. Um das zu vermeiden, kann man einen Entfeuchter nutzen. So bliebt die Wärme im Haus. Doch auch im Sommer macht ein Luftentfeuchter Sinn, wenn es sehr warm und schwül ist. Denn dann herrscht draußen auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Lüften bringt dann die Feuchtigkeit von draußen ins Haus. Dadurch kann die Schimmelbildung sogar begünstigt werden. Mit einem Raumentfeuchter können Sie der warmen Sommerluft das Wasser entziehen und für angenehmere Temperaturen sorgen.

Praxistipp: Überschüssige Feuchtigkeit sorgt auch dafür, dass sich schlechte Gerüche länger halten. Ein Luftentfeuchter funktioniert also auch wie ein Luftreiniger und kann unangenehme Gerüche vermeiden.

Wo stellt man einen Raumentfeuchter am besten auf?

Damit ein Entfeuchter richtig arbeiten kann, müssen Sie bei der Platzierung auf ein paar Dinge achten. Wir haben diese einmal für Sie zusammengefasst:

  • Er darf nicht auf der Seite liegen oder gekippt werden.
  • Der Untergrund muss eben und trocken sein.
  • Richten Sie den Raumentfeuchter auf die betroffene Stelle.
  • Stellen Sie ihn dabei aber nicht zu nah an eine Wand oder vor Möbel.
  • Schließen Sie Türen und Fenster, damit das Gerät nicht für mehr Räume arbeitet.
  • Lüften Sie während des Betriebs nicht.

Praxistipp: Versuchen Sie die Raumtemperatur bei etwa 20°C zu halten. Denn bei dieser Temperatur arbeitet der Entfeuchter effizienter.

Welcher Luftentfeuchter ist gut für den Keller?

Wie bereits erwähnt, ist der Keller oder auch das Badezimmer oft ein Raum, wo man nicht gut lüften kann. Denn oft hat man kein Fenster. Welcher Raumentfeuchter kann in diesen Räumen benutzt werden? Hier ist keine pauschale Aussage zu treffen. Denn es kommt auf verschiedene Faktoren an. So ist es z.B. wichtig, wie viel Geld Sie ausgeben möchten. Denn die Entfeuchter können zum Teil beim Preis sehr stark variieren.

Außerdem kommt es auch darauf an, wie groß der Raum ist und wie oft Sie den Raumentfeuchter nutzen. Bei einer häufigen Nutzung kann es z.B. bei einem Granulat-Entfeuchter sein, dass Sie hier das Granulat häufig austauschen müssen. Dann ist es evtl. sinnvoller, eine andere Funktionsweise zu verwenden. So können Sie sich Kosten zum Austauschen des Granulats sparen. Elektrische Luftentfeuchter sind manchmal ein gute Alternative. Am besten ist es, wenn Sie sich vor dem Kauf ausreichend informieren (lassen).

Raumentfeuchter: Welche Größe?

Raumentfeuchter gibt es nicht nur in verschiedenen Preisklassen, sondern auch in verschiedenen Größen. Doch wie groß muss er für welche Raumgröße sein? Entscheidend ist, dass die Geräte für den Privatgebrauch nicht die 2,3 kW überschreiten. Denn alles darunter, ist vollkommen ausreichend. Meist wird auf den Geräten die empfohlene Raumgröße angegeben. Ist das nicht der Fall, können Sie sich auch an der Trockenleistung pro 24 Stunden orientieren. Bei acht Litern pro 24 Stunden ist das Gerät für etwa 70m2 ausreichend. Für alles zwischen 70 und 200m2 ist die doppelte Trockenleistung zu empfehlen (16 Liter pro 24 Stunden).

Das könnte Sie auch interessieren ...