Mückenfalle

UV vs. CO2: Diese Mückenfallen wirken wirklich

Mücken und deren Stiche möchte im Sommer niemand ertragen, doch wie soll man sie loswerden? Eine Mückenfalle kann Mückenstiche verhindern. Doch welche Mückenfalle funktioniert? UV oder CO2? Teuer muss es auf jeden Fall nicht sein, denn wir zeigen auch den Bau einer DIY-Mückenfalle Schritt-für-Schritt. So überstehen Sie den Sommer ohne juckende Stiche.

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Eine selbst gebaute Mückenfalle steht mit einer Flüssigkeit auf einem Holztisch, daneben eine Tasse Kaffee und Erdbeeren.
Einfach, preiswert und effektiv: Die Bestandteile der Mückenfalle hat man fast immer im Haus. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Zutaten für die selbst gebaute Mückenfalle: Zucker, Hefe, Wasser, dazu eine PET-Flasche, ein Cuttermesser und ein Löffel
250 ml Wasser, 4 EL Zucker, 1 TL Hefe, PET-Flasche, Cuttermesser und was zum Verrühren, mehr braucht man nicht. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
PET-Flasche wird mit einem Cuttermesser durchgeschnitten.
Schneiden Sie eine PET-Flasche so durch, dass in den unteren Teil 300 bis 350 ml Wasser hineinpassen (vorher anzeichnen). Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Zucker wird aus einer weißen Schüssel in die mit Wasser gefüllte und halbierte PET-Flasche geschüttet.
Füllen Sie 250 ml Wasser und 4 EL Zucker hinein. Das Wasser sollte warm sein, damit sich der Zucker auflöst. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Hefe wird aus einer weißen Schüssel in die zerschnittene und mit Zuckerwasser gefüllte PET-Flasche gefüllt.
Fügen Sie 1 TL Hefe hinzu und rühren alles gründlich um. Dann stülpen Sie den oberen Teil der Flasche kopfüber in den … Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Oberer Teil der PET-Flasche wird kopfüber in den unteren Teil gesteckt.
… unteren Teil. Zwischen Öffnung und Flüssigkeit sollte etwas Luft sein (dafür haben Sie anfangs mehr bemessen). Foto: sidm / Michael Müller-Münker

Hausmittel sind nie zu 100 Prozent effektiv, Chemie nicht unbedingt gesundheitsförderlich, und die traditionelle Mückenjagd um 3 Uhr morgens im Schlafzimmer ist auch nicht unbedingt jedermanns Sache. Mückenfallen werden bereits seit Jahren als UV-Fallen im Handel verkauft. Sie sollen die Mücken mit UV-Licht anlocken und diese dann entweder auf einem Klebestreifen fangen oder mit einem Stromschlag außer Gefecht setzen. Das klingt zwar nicht gerade nett, dafür besonders bequem und effektiv. Doch gerade, wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das leider meist auch.

Möchten Sie die Mücken schonender vertreiben, haben wir in folgendem Artikel einige Hausmittel für Sie zusammengefasst:

UV-Mückenfallen: Wirksam oder nutzlos?

UV-Mückenfallen klingen zwar vielversprechend, sind aber alles andere als umweltfreundlich und effektiv, wenn man sie unbedacht einsetzt. Entgegen der landläufigen Meinung werden Mücken nämlich nicht von Licht angezogen. Sie orientieren sich nur selten visuell, sondern anhand von Wärmequellen und Geruch. Das erkennt man besonders gut an Mücken, die nachts im Schlafzimmer herumsummen und einen trotz völliger Dunkelheit zielgerichtet zerstechen. Eine Mücke wird daher niemals eine UV-Falle einem warmen und „wohlriechenden“ Menschen vorziehen.

Dafür gibt es zahlreiche Insekten, die nicht am Menschen interessiert sind, dafür aber gerne Richtung Licht fliegen oder diesem zumindest nicht bewusst ausweichen. Darunter zählen zahlreiche Nachtfalter, Bienen, Wespen, Glühwürmchen und diverse Käferarten. Die harmlosen Tiere fliegen in die Falle und sterben dort qualvoll. So unterstützen UV-Mückenfallen primär das Artensterben in unseren Gärten, anstatt tatsächlich gegen Mücken zu helfen.

Schonender und besser für die Umwelt ist es da, die Mücken einfach zu vertreiben. In folgendem Artikel haben wir die besten Repellentien zusammengefasst:

Verbot: Keine UV-Mückenfallen im Freien verwenden

Aufgrund der erheblichen Schäden, die eine einzige Mückenfalle anrichten kann, ist der Einsatz der UV-Fallen im Freien nicht erlaubt.

Laut Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ist es nämlich verboten, Tiere besonders geschützter Arten „mit künstlichen Lichtquellen, Spiegeln oder anderen beleuchteten oder blendenden Vorrichtungen“ zu fangen oder zu töten.

Als besonders geschützte Arten gelten unter anderem über 100 Schmetterlings- und Käferarten, alle Bienen- und Hummelarten sowie Hornissen.

Dass Sie mit der Mückenfalle ausschließlich nicht gefährdete Mücken fangen wollen, spielt dabei keine Rolle, denn ausschließen können Sie das Töten der gefährdeten Arten nicht. UV-Mückenfallen dürfen daher nur in geschlossenen Räumen verwendet werden, da dort die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer ist, dass gefährdete Arten sich in großen Mengen in die Falle verirren.

In folgendem Video zeigen wir eine umweltschonende Art, die Mücken zu vertreiben. Das sind die Top 7 Pflanzen, die Mücken fernhalten:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

UV-Mückenfallen im Test

UV-Mückenfallen sind nicht die effektivste Art, Mücken zu fangen, doch bei richtiger Anwendung haben sie durchaus eine Daseinsberechtigung. Schließlich sind sie für Menschen und Haustiere immer noch wesentlich unbedenklicher als chemische Mückenschutzmittel.

In Innenräumen aufgestellt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch die Mücken irgendwann in der Falle landen – und als Bonus werden auch sämtliche Fliegen, die sich im Sommer ins Haus verirren, gleich mit entledigt.

Wir haben einige der UV-Mückenfallen selbst ausprobiert:

Lunartec Insektenvernichter

Der Insektenvernichter arbeitet mit Stromschlägen. Die Insekten fliegen gegen das Drahtgitter, das sich vor den Röhren befindet und unter 2500 Volt Hochspannung steht, und werden durch den Stromschlag getötet. Ein äußeres Gitter schützt den Menschen und sorgt dafür, dass das Hochspannungsgitter nicht unbeabsichtigt berührt werden kann.

Unser Fazit: Das UV-Licht zieht zwar keine Mücken direkt an, die Stromschläge wirken allerdings effektiv, wenn sich doch eine hineinverirrt. Das Geräusch des Stromschlags ist etwas kritisch, aber die Art der Vernichtung ist zuverlässig und giftfrei.

Exbuster 2in1-UV-Insektenvernichter & Laterne

Der Exbuster Insektenvernichter arbeitet ebenfalls mit UV-Licht. Bei Kontakt mit dem Stromgitter werden die Insekten durch einen Stromschlag getötet. Dazu funktioniert das Gerät noch als Lampe mit drei Lichtmodi (volle Helligkeit, gedimmtes Licht, rotes Blinklicht).

Die beiden Funktionen – UV und reines Licht – können separat eingestellt werden, sodass Sie das Gerät als reine Lampe auch draußen verwenden dürfen, ohne geschützte Insektenarten zu gefährden.

Unser Fazit: Das Gerät ist sehr praktisch und dank Akkubetrieb überall einsetzbar. Es wird hier jedoch sehr deutlich, dass die Mücken Menschen dem Licht vorziehen. Viele stechen zunächst, bevor sie durch einen Stromschlag getötet werden.

CO2-Mückenfalle: Effektiver Mückenschutz

Während es nach wie vor zahlreiche Händler gibt, die UV-Mückenfallen vertreiben, haben einige Hersteller mittlerweile eingesehen, dass man mit Licht nun mal keine Mücken fängt. Es gibt daher auch zahlreiche Mückenfallen auf CO2-Basis.

Da Kohlendioxid jedoch nicht nur wesentlich effektiver ist als einfaches UV-Licht, sondern auch wesentlich teurer, sind diese Fallen meist sehr kostspielig und nicht unter 100 Euro erhältlich. Das absolute Top-Produkt unter den CO2-Mückenfallen – der Biogents BG-Mosquitaire CO2 – kostet allein bereits über 200 Euro und wirkt laut Kundenerfahrungen nur effektiv mit eingeschaltetem CO2, sodass auch noch laufende Kosten entstehen.

Sinnvoll ist eine derartige Investition daher nur, wenn Sie in einem Gebiet wohnen, in dem es dank der Mücken nahezu unmöglich ist, im Sommer gemütlich draußen zu sitzen.

Mücken orientieren sich nicht am Licht, sondern an Gerüche und Wärme. Einige Blutgruppen sind dabei für Mücken besser als andere. So werden Menschen mit der Blutgruppe 0 am häufigsten gestochen, etwa doppelt so viel wie Menschen mit der Blutgruppe A. Die Blutgruppe B fällt dazwischen.

Mücken sind auf der Suche nach Beute auf starke Kontraste angewiesen und dunkle Farben erzeugen stärkere Kontraste als helle. Helle Kleidung allein wird eine Mücke zwar nicht komplett abhalten, aber es kann helfen, dass sie nicht komplett zerstochen werden.

Stechmücken sind dämmerungs- und nachtaktiv. In den frühen Abendstunden ist ihre Aktivität am höchsten. Das Einschalten der Mückenfallen lohnt sich daher erst kurz vor Sonnenuntergang.

Anleitung: Mückenfalle selber bauen

Anstatt eine teure CO2-Mückenfalle aus dem Handel zu kaufen, können Sie auch eine Mückenfalle selber bauen. Diese sollte dann natürlich so gebaut sein, dass sie primär Mücken anzieht und nicht zahlreiche weitere Insekten. Eine gute Mückenfalle muss daher künstlich Kohlendioxid erzeugen.

Insekten retten

Durch den Zucker in der selbst gemachten Falle werden auch andere Insekten wie Bienen und Wespen angelockt. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass Sie hier die Möglichkeit haben, die anderen Insekten aus der Flüssigkeit zu retten, da sie nicht sofort durch einen Stromschlag sterben.

Dazu vermischt man Zucker und Hefe, wodurch es zu einer Gärung kommt, bei der Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Dieses CO2 lockt die Blutsauger genauso an wie das vom Menschen produzierte.

Für eine effiziente Mückenfalle füllt man also eine Zucker-Hefe-Lösung in eine PET-Flasche. Die Mücken fliegen hinein, kommen aber durch die trichterförmige Öffnung nicht wieder heraus und ertrinken oder verhungern. Makaber, aber wirksam. Spätestens alle zwei Wochen sollte man die Lösung mit den Mückenleichen durch eine frische ersetzen.

In der Bildergalerie weiter oben finden Sie die Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Mückenfalle selber zu bauen.

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