Hornspäne

Ausreichend Stickstoff für ein gesundes Pflanzenwachstum und umweltfreundlich aus 100 Prozent recyceltem Material – Hornspäne bieten gegenüber mineralischen Düngern einige Vorteile.

Hornspäne
Foto: sidm / TH
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Hornspäne bestehen aus den zermahlenen Hufen und Hörnern von Schlachtvieh, meist Rindern. Was zunächst etwas unappetitlich klingt, ist ökologisch besonders sinnvoll. Während mineralischer Dünger dem weltweiten Stickstoffkreislauf immer mehr Stickstoff zufügt, ist das Element in Hornspänen bereits zu 12 bis 15 Prozent enthalten. Der Stickstoff wird also recycelt. Das kommt der Umwelt besonders zugute, da zu viel Stickstoff, den Nitratgehalt im Trinkwasser erhöht, Algen in Teichen sprießen lässt und Pflanzen verdrängt, die nur wenig Stickstoff benötigen. Doch auch im eigenen Garten bietet die Düngung mit Hornspänen und Hornmehl viele Vorteile.

Hornspäne: Natürlicher Dünger

Gärtner möchten Ihren Pflanzen immer etwas Gutes tun. Doch die Devise „Viel hilft viel“ ist im Garten häufig fehl am Platz. Wer seine Pflanzen dauerhaft mit NPK-Dünger rundum versorgt, wird bald schon feststellen, dass einige Pflanzen eher unter der Bombardierung von Nährstoffen leiden. Umso besser, dass Hornspäne zwar viel Stickstoff enthalten, der Anteil an Kalium und Phosphat aber vernachlässigbar gering ist. Diese beiden Nährstoffe sind in deutschen Gärten in der Regel bereits mehr als genug im Boden vorhanden. Eine Überdüngung mit Hornspänen ist daher so gut wie ausgeschlossen.

Hornspäne sind zudem pH-neutral und somit auch für kalkempfindliche Pflanzen gut geeignet. Die Späne sind außerdem gut abbaubar und werden je nach Korngröße und Bodenbedingungen innerhalb von einer Woche bis zu einem Jahr abgebaut.

Hornmehl, Horngrieß oder Hornspäne?

Im Handel sind jedoch nicht nur Hornspäne erhältlich, sondern auch Hornmehl und Horngrieß. Der Unterschied liegt vor allem in der Körnung. Hornmehl mit einer Körnung von unter einem Millimeter wird am leichtesten von den Pflanzen aufgenommen und kann daher auch kurzfristig gegeben werden. Hornspäne hingegen haben eine Korngröße von über 5 Millimetern. Die Wirkung entfaltet sich langsamer, hält dann aber etwa ein Jahr an und ist mit Langzeitdüngern vergleichbar. Mit Hornspänen sollten Sie daher immer schon im Herbst düngen, damit die Pflanzen im Frühjahr versorgt werden. Horngrieß hat eine Körnung von einem bis fünf Millimetern. Seine Wirkung liegt entsprechend zwischen dem von Hornmehl und Hornspänen.

Praxistipp: Damit Hornspäne, Horngrieß und Hornmehl ihre Wirkung entfalten können, müssen Sie sie etwas in den Boden einarbeiten. So werden sie leichter zersetzt.

Woher stammen Hornspäne?

Hornspäne stammen überwiegend von den Hörnern südamerikanischer Rinder. Dort dürfen die Tiere ihre Hörner wachsen lassen, da sie Zeit ihres Lebens auf riesigen Weideflächen stehen, während die Rinder in Europa aufgrund des Sicherheitsrisikos in den engen Ställen bereits sehr jung enthornt werden. Seit einigen Jahren gibt es allerdings auch wieder Hersteller aus Deutschland. Im Sinne einer guten Klimabilanz sollten Sie daher beim Kauf darauf achten, ob die Hornspäne extra aus Südamerika eingeflogen wurden oder aus Deutschland bzw. der EU stammen. Sonst tun Sie zwar dem Stickstoffkreislauf etwas Gutes, tragen aber negativ zum Kohlenstoffkreislauf bei.

Kuh blickt in die Kamera
Foto: DominikSchraudolf / Pixabay

Praxistipp: In Hinblick auf BSE werden Hornspäne aktuell als unbedenklich eingestuft. Sie enthalten kein Nervengewebe und können die Krankheit somit nicht direkt auslösen. Ob sich durch Horndünger die Erreger verbreiten können, kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

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