Gemüsebeet anlegen

Aus sonderheft 1/2014

Wer nicht nur einen Ziergarten, sondern auch einen Teil seines Gartens nutzen möchte, benötigt Beete für Gemüse, Obst und Co. Beim Gemüsebeet anlegen gibt es dabei einiges zu beachten, damit die Pflanzen gut gedeihen und man nicht unnötig viel Arbeit in Düngen, Gießen etc. stecken muss.

Gemüsebeet anlegen
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Im ersten Schritt legt man den Ort des Gemüsebeets fest, an dem es sich später befinden soll. Der Ort sollte luftig sein und im Sommer mindestens acht Stunden Sonne abbekommen. Zudem sollte sich das Beet nicht zu nah am Wurzelbereich von Bäumen oder Hecken befinden, da die Pflanzen sonst ständig um die Nährstoffe im Boden konkurrieren müssten.

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Video: Glutamat

Umgraben, hacken und harken: Welche Arbeitsschritte sind nötig, um ein Beet anzulegen? Hier erfahren Sie es! Ist das Beet eingeebnet, stellt sich gleich die Frage: Wann muss welches Gemüse ausgesät werden? Das Video oben nennt die idealen Aussaat-Termine für viele beliebte Gemüsesorten!

Prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit mit dem "Wurst-Test" und nehmen Sie einen Bodenprobe. Je nach Beschaffenheit und Nährstoffgehalt müssen Sie dann nachhelfen, damit die Pflanzen einfacher anwachsen und besser gedeihen können. Je nach Bodenbeschaffenheit sollten Sie dann das Gemüse wählen, das Sie anpflanzen wollen: Kopfkohl liebt Lehmboden, während Möhren in sandigem Boden besser wachsen.

Gemüsebeet begehbar machen

Anschließend sollten Sie die Beete einteilen und begehbar machen. Ein Beetsteg aus Holz ist eine günstige Alternative zu Pflastersteinen oder Kies. Auch mit Rindenmulch kann man Beete begehbar machen, allerdings muss man hier immer wieder neuen Rindenmulch aufschütten. Wichtig ist, dass die Beete von allen Seiten gut erreichbar sind. Die ideale Breite eines Gemüsebeetes ist maximal 120 cm. Praxistipp: Passen Sie die Breite individuell auf Ihre Bedürfnisse an. Setzen Sie sich am Steg in die Hocke und probieren aus, wie weit Sie vom Steg aus greifen können. So breit darf das Beet werden, um angenehm zu arbeiten!

Damit die jungen Pflanzen ungestört wachsen und gedeihen können, muss man sie schützen. In ländlichen Gebieten muss man mit einem feinmaschigen Zaun Hasen und Kaninchen abhalten. Generell ist ein Schutz vor Schnecken eine gute Investition: Ein Schneckenzaun aus Kunststoff oder verzinktem Blech hält die gefräßigen Tierchen fern.

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Video: TargetVideo

Praxistipp: Im Hochbeet wächst Gemüse besonders schnell heran – der besondere Schichtaufbau im Hochbeet fördert das Wachstum! Außerdem ist das Gemüse im Hochbeet besser vor Schnecken geschützt.

Mischkulturen & Fruchtwechsel im Gemüsebeet

Beim Gemüsebeet anlegen gibt es aber noch mehr zu beachten: Eine Monokultur im Garten ist nicht nur langweilig, sondern bringt auch keine Vorteile für den Gärtner. In einer clever angelegten Mischkultur nehmen sich die Pflanzen nicht gegenseitig die Nährstoffe weg und sind zudem stärker in der Abwehr von Schädlingen. Als Faustregel gilt: Gemüse mit oberirdischen Früchten passt gut zu Pflanzen mit unterirdischen Früchten. Sie können auch enger gesetzt werden, ohne dass sie sich bedrängen.

Zudem sollten Sie einen jährlichen Fruchtwechsel vornehmen. Jedes Jahr dasselbe zu pflanzen, zehrt an den Nährstoffen im Boden. An der Stelle, an der Starkzehrer gepflanzt wurden, sollten Sie im darauffolgenden Jahr mittel bis schwach zehrende Pflanzen setzen. Im 3. Jahr sollte an dieser Stelle Kompost aufgebracht werden. Erst im 4. Jahr können Sie hier wieder stark zehrende Pflanzen einsetzen. Ausnahme: Tomaten. Sie können über mehrere Jahre am selben Ort stehen.

Gemüsebeet anlegen – Frostgare erhalten

Im Februar und März sollten Sie das Gemüsebeet anlegen. Es wird zuerst von der Winterdecke befreit. Viel Arbeit ist dabei nicht nötig: Harken und einebnen der Erde ist ok, durch tiefes Umgraben beschädigen Sie die Frostgare im Boden. Diese sollten Sie so gut wie möglich erhalten. Deswegen müssen Sie bei der Vorbereitung des Beetes darauf achten, dass das Erdreich nicht tiefgründig bearbeitet wird – das tiefe Umgraben des Beetes mit dem Spaten zerstört nämlich die besondere Bodeneigenschaften der Frostgare. Nach mehrmaligem Gefrieren und Auftauen während des Winters besitzt die Erde im Beet eine feine, krümelige Struktur. Sie ist ideal für die Neuaussaat im Gemüsebeet.

Deshalb wird nur die obere Bodenschicht gelockert und eingeebnet. Umgraben sollten Sie den Boden nur im Herbst, wenn die Pflanzen verblüht und die Früchte geerntet sind. Vor dem Einsetzen von Jungpflanzen geben Sie etwas reifen Kompost in die Erdlöcher. So haben die Pflanzen die besten Startbedingungen.

Mehr zum Thema: Standort, Boden und Co. – das ist bei der Anlage von Gemüsebeeten zu beachten >>

Foto: Fotolia, Rob Whitworth Garden Photography / Alamy

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