Lichtschalter smart nachrüsten
Mit dezentralen Steuergeräten können Sie per Funk ohne zusätzliche Leitungen und ohne Schaltertausch Smarthome nachrüsten – mit professionellen Möglichkeiten. Wir zeigen, wie Sie Funkschalter einbauen.
Viele Smarthome-Systeme bleiben Insellösungen, weil sie nur Teile der Haustechnik automatisieren und oft unabhängig von der bestehenden Elektroinstallation betrieben werden. Anders das funkbasierte und dezentrale System von Frogblue: Kleine Funkschalter – sogenannte Frogs ("Frösche") können in der bestehenden Installation mit relativ kleinem Aufwand nachgerüstet werden. Sie stellen die Schnittstelle zwischen der verbleibenden klassischen Elektroinstallation und einer modernen smarten Haussteuerung dar. Dabei gibt es keine Zentrale: Der Charme des Systems ist der dezentrale Aufbau, bei dem alle installierten Funkschalter per Bluetooth untereinander kommunizieren und Steuerungsbefehle auch an weiter entfernte Schaltpunkte weiterreichen können. Das Netzwerk kann dabei relativ einfach immer wieder erweitert werden – dazu werden in einer Programmierungs-Software hinzugekommene Frogs erkannt, den gewünschten Schaltvorgängen zugeordnet und für die Nutzung mit der App bereitgestellt.
Das System kann nicht nur für die Schaltung von Licht eingesetzt werden, sondern außerdem für die Steuerung von Jalousien und Markisen, die Heizungs- und Lüftungsregelung, eine Zutritts-Steuerung und ein Alarmsystem. Auch Anwendungen im Garten sind mit den zahlreichen Schaltmöglichkeiten realisierbar, denn die Frogs sind auch mit Schaltverzögerungen, Astrofunktionen und Sensoren programmierbar.
Funk-Lichtschalter einbauen
In diesem Beitrag zeigen wir die Smarthome-Nachrüst-Lösung Frogblue des gleichnamigen deutschen Anbieters. Das System basiert auf kleinen grünen Boxen („Frogs“, also Fröschen), die jeweils hinter dem Gerät in bestehenden Unterputzdosen eingebaut werden können. Die Frogs kommunizieren untereinander mittels Bluetooth und machen den jeweiligen Bedienvorgang smart.
- Zuerst müssen Sie den Schalter demontieren. Dafür müssen Sie die Schaltwippe, die Befestigungsplatten und den Blendenrahmen entfernen.
- Anschließend die Schrauben an der Platte oder die Krallenschrauben lösen.
- Nun kommen Sie an die Elektronik, können diese herausnehmen und die Frogs anschließen.
- Zum Schluss wird die Elektronik wieder eingebaut und die Blenden befestigt.
- Danach müssen Sie die Funkschalter nur noch einrichten.
Bei der Installation von Frogs müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Die Funkschalter benötigen etwas Platz – daher ist die Installation hinter einem vorhandenen Einbaugerät nur in tieferen Unterputz- und Hohlraumdosen möglich. Fehlt hier der Raum, kann die Nachrüstung aber eventuell in Verteilerdosen oder im Verteilerkasten erfolgen. Außerdem benötigen die "Frösche" einen Stromanschluss, daher muss neben dem meist bei jedem Schalter vorhandenen Außenleiter auch ein Neutralleiter erreichbar sein – zum Beispiel über eine benachbarte Steckdose.
Übrigens benötigt man nicht jeweils einen Frog pro Schalter, denn die Funkschalter weisen je nach Bedarf mehrere Schaltleitungen auf – es reicht daher meist ein Frog pro Schalterkombination. Beim Einbau können sogar bislang nicht vorhandene Komfortfunktionen nachgerüstet werden, denn per Programmierung lassen sich Stromstoßschaltungen als Wechselschalter oder Dimmfunktionen sowie voneinander abhängige Schaltfunktionen verwirklichen.
Praxistipp: Da die Komplexität des Systems manchen Neuling überfordern dürfte, ist die Einbeziehung eines einschlägig erfahrenen Elektroinstallateurs ratsam – auch der Hersteller bietet einen Beratungsservice zu Aufbau und Einrichtung des Systems an.
Funkschalter einrichten & steuern
Zuerst erfolgen Initialisierung und Zuordnung der Frogs in der Software Frogblue Project, die auf PC und Tablets läuft – erst danach wird das fertige Projekt in die App Frogblue Home exportiert und kann dann per Smartphone bedient werden. Dadurch kann die Organisation der Technik unabhängig von der App durch einen Fachelektriker im Hintergrund erfolgen, ohne dass der Verwender sich damit beschäftigen muss.
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