Funktion Linienlaser Wie funktioniert ein Linienlaser?
Die meist als Kreuzlinienlaser ausgelegten Geräte – es können gleichzeitig eine Horizontal- und eine Vertikallinie angezeigt werden – pendeln sich nach dem Einschalten recht schnell selbsttätig exakt ein. Somit entstehen ohne umständliches Nachjustieren genau lotgerechte Bezugslinien. Dazu sind die Laserdioden im Inneren dieser Geräte auf einem frei beweglichen Pendel angebracht, das sich – in gewissen Grenzen – immer exakt nach unten ausrichtet.
So funktionieren Lininlaser
Ein Linienlaser besteht aus einem einfachen Punktlaser, dessen Strahl mit Hilfe optischer Elemente zu einer Linie verbreitert wird. Neben einfachen Linien sind auch komplexere Lichtmuster aus mehreren parallelen oder gekreuzten Linien möglich. Linienlaser eignen sich beispielsweise für die Markierung horizontaler Schnitte auf Mauerwerk aber auch zur Vermessung von Höhenprofilen im Lichtschnittverfahren.

Das Auffächern des Laserstrahls in einem Linienlaser lässt sich mit zwei verschiedenen Methoden erreichen, Brechung und Beugung. Für die Brechung werden Linsen verwendet, die Beugung erfolgt an Gittern, die üblicherweise durch Ätzen in Glas hergestellt werden. Eine einfache Laserlinie kann mit einer Zylinderlinse erzeugt werden, kompliziertere Muster sind einfacher durch Brechung an entsprechend gestalteten Gittern erzielbar. Für die Erzeugung des Laserstrahls werden heute praktisch ausschließlich Laserdioden verwendet. Diese Halbleiterlaser entsprechen im Aufbau normalen Leuchtdioden, haben aber teilreflektierend verspiegelte Flächen, zwischen denen sich eine stehende Lichtwelle ausbilden kann, die für das Entstehen eines Laserstrahls notwendig ist. Beim Lichtschnittverfahren wird so eine Laserlinie über das zu vermessende Objekt geführt und das reflektierte Laserlicht zum Beispiel von einer Kamera erfasst. Dadurch entsteht ein Profil von Höhenlinien des vermessenen Gegenstandes.
Linienlaser für Außenbereich weniger sinnvoll
Wird das Gerät zu schräg aufgestellt, sodass eine automatische Korrektur nicht mehr möglich ist, wird der Laser entweder elektronisch abgeschaltet oder durch eine Filtermaske unterbrochen dargestellt – der Anwender kann also sofort erkennen, dass die Geräteaufstellung korrigiert werden sollte. Um auch schräge Bezugslinien projizieren zu können, lässt sich die Automatik immer auch abschalten – dann wird entweder das Pendel in Mittenposition mechanisch blockiert oder der Laser schaltet auch bei Erreichen des Maximalausschlags nicht ab. Im Außenbereich sind Linienlaser freilich nicht sinnvoll nutzbar, weil ihre Lichtleistung kaum gegen das Tageslicht ankommt – im hellen Tageslicht sind die projizierten Linien meist nur mithilfe von sogenannten Laserdetektoren auffindbar. Die Dedektoren fungieren dabei quasi als Zielschuebe für den Laser, sodass auch bei Tageslicht oder im Außenbereich auf der Baustelle mit dem Linienlaser gearbeitet werden kann.
Wofür lässt sich ein Linienlaser sinvoll einsetzen? Für den Heimwerker liegt der Nutzen von Linienlasern meist im Anreißen von (selbstnivellierenden) horizontalen Bezugslinien, die sonst mühsam mit Wasserwaage, Schlauchwaage oder Schlagschnur eingemessen und angezeichnet werden müssten. Auch vertikale Lininen lassen sich so ohne Lot markieren – z. B. für die erste Tapetenbahn.
Quelle: selbst ist der Mann 5 / 2015