Richtig kompostieren

Wer einen Kompost anlegt, gewinnt nährstoffreichen Humus, der im Garten das Pflanzenwachstum fördert und den Boden verbessert. Doch es ist wichtig zu wissen, wie man richtig kompostieren kann. 

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Video: Xcel Production

Ein Kompost im eigenen Garten bietet viele Vorteile: So kann man nicht nur seinen eigenen Dünger herstellen, sondern auch seine Küchen- und Gartenabfälle entsorgen. Es sind aber immer ein paar Dinge wichtig, die Sie beachten müssen. Beim richtigen Kompostieren müssen die Regeln eingehalten werden, damit der Kompost sich gut zersetzt, kein Schimmel ensteht und keine Tiere wie z.B. Ratten angezogen werden. 

Richtig kompostieren: Was muss man wissen?

Als Anlege-Zeitpunkt ist der Herbst ideal, da viel Rasenschnitt, Laub und Baumschnitt gleichzeitig anfallen. Wichtig ist auch der Standort des Komposters. Er sollte im Halbschatten eines Baumes sowie in der Nähe der Beete und des Hauses liegen, jedoch nicht zu nah am Nachbargrundstück, um Geruchsbelästigung zu vermeiden. Der Kompostbehälter benötigt zudem direkten Erdkontakt, damit Kleinstlebewesen sich einnisten können.

Bei der Befüllung gibt es ebenfalls ein paar Dinge zu beachten: Ein Kompost sollte locker aufgeschichtet werden, damit genügend Sauerstoff vorhanden ist. Als unterste Schicht werden grobe Materialien wie Äste als Drainage eingebracht, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Darüber werden schichtweise organische Abfälle aus Haushalt und Garten in den Komposter gefüllt. Dabei kommt es auf eine gute Mischung an. Denn die Mikroorganismen brauchen zur Zersetzung des Abfalls das richtige Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis. Deshalb sollten Sie nie große Mengen des gleichen Materials auf einmal in den Kompost geben. 

Nachdem der Komposter befüllt wurde, ist er etwa alle drei Monate umzusetzen – das bedeutet, den Kompost zu durchmischen. Damit werden eine gute Durchlüftung und eine gleichmäßige Feuchte sichergestellt. Je öfter man den Kompost umsetzt, umso besser kann er reifen. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie tun, um Schimmel zu vermeiden.

Kompostsieb
Bevor Sie den Kompost ausbringen, sind noch nicht vollständig zersetzte Stoffe mit einem Sieb herauszufiltern. 

Ist der Kompost reif, muss er vor dem Ausbringen gesiebt werden. Dafür geben Sie ihn durch ein schräg aufgestelltes Kompostsieb. Das können Sie sich leicht selber bauen, hierfür benötigen Sie nur einen Holzrahmen und etwas Hasendraht (1-2 cm Maschenweite). Alternativ können Sie einen Feinkompostierer verwenden. Der grobe Anteil, der nicht durch das Sieb gelangt, kommt wieder zurück in den Komposter, der durchgesiebte Anteil kann in die Beete eingearbeitet werden.

Wann ist der Kompost reif?

Nach dem Anlegen eines Komposthaufens heißt es warten, bis der Kompost reif ist. Wie schnell Kompost reif ist, hängt vom Behältertyp (offene oder geschlossene Variante), vom Mischungsverhältnis sowie von der Jahreszeit ab. Doch woran erkennt man dies? Das Rottestadium lässt sich ganz einfach mit einem Kressetest überprüfen. Hierzu füllen Sie etwas Komposterde in eine Schale und säen Kressesamen aus. Nach etwa vier bis fünf Tagen zeigen sich erste Keimergebnisse.

Kresse
Mit einem Kressetest können Sie sicher wissen, ob Ihr Kompost reif ist. Foto: Adobe Stock / Olga Mykovych

Bilden sich gelbe und braune Blätter, ist der Kompost noch nicht reif genug und muss ggf. noch einmal umgesetzt werden und nachreifen. Sind die Blätter grün, ist der Kompost reif und kann verwendet werden.

Wie kann man Kompost benutzen?

Bei der Beetvorbereitung setzen Hobbygärtner gerne Kompost ein. Dieser lässt sich ganz leicht im eigenen Garten mit einem passenden Behälter herstellen. Nach etwa drei Monaten bei optimalem Rotteprozess erhält man Frischkompost, er eignet sich vorwiegend als Mulchmaterial. Nach etwa sechs bis zwölf Monaten entsteht Fertigkompost, dieser kann vor allem zum Verbessern des Gartenbodens verwendet werden.

Lässt man den Fertigkompost liegen, wird mit der Zeit Komposterde daraus, die zwar kaum noch Düngewirkung hat, aber auch als Bodenverbesserer genutzt werden kann.

Was darf beim richtigen Kompostieren verwendet werden?

Ein Kompost im Garten ist in vielerlei Hinsicht praktisch. Man produziert nicht nur seinen eigenen Dünger bzw. seine eigene Blumenerde, sondern man reduziert auch seinen Haus- und Gartenmüll, indem man ihm auf dem Kompost entsorgt. Doch nicht alles darf einfach so auf den Kompost. Das Video zeigt, was auf den Kompost darf und was nicht:

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Video: Glutamat

Aus dem Garten eignen sich getrockneter Rasenschnitt, zerkleinertes Häckselgut, Laub, bereits verwendete Blumenerde und verblühte Gartenpflanzen. Aus der Küche bieten sich Obst- und Gemüsereste an, ausgenommen Zitrusfrüchte und Bananen, die Schalen dieser Lebensmittel sind in der Regel behandelt und verrotten viel zu langsam.

Es gibt aber auch Material, das gar nicht oder nur sparsam in den Komposter darf. In geringen Mengen können Kaffeesatz und Teebeutel, Eierschalen und sogar Zeitungspapier kompostiert werden. Tierische Reste wie Fleisch, Fisch und Knochen sowie gekochte Lebensmittel sollten Sie hingegen lieber nicht in den Komposter geben. Diese Reste riechen nicht nur unangenehm, sondern locken auch Tiere an.

Tabu sind zudem kranke Pflanzen. Sie bilden sogenannte Dauersporen, die nicht über den Kompost im Garten verteilt werden sollten.

Latten- oder Thermokomposter: Was ist besser?

Es gibt verschiedene Kompost-Arten. Welcher der richtige Komposter ist, müssen Sie selbst entscheiden. Wir stellen Ihnen aber zumindest zwei Arten vor, die man am häufigsten verwendet.

Lattenkomposter: Vor- und Nachteile

Wer eine offene Miete anlegen will, kann ein Lattensilo dafür verwenden. Hierbei sollte man jedoch bedenken, dass bei einem offenen Komposter der Verrottungsprozess ein bis zwei Jahre dauern kann. Lattenkomposter bestehen meist aus Holz, sind preiswert und lassen sich leicht selbst bauen oder als Bausatz im Baumarkt erwerben.

Alternativ gibt es sie auch in einer langlebigeren Variante aus Metall. Sie sind variabel in der Höhe und können somit an die Kompostmenge angepasst werden. Eine Lattenseite sollten Sie bestenfalls entfernen können, um besser an den fertigen Kompost zu gelangen. Zum Umschichten ist es zudem sinnvoll, mit mindestens zwei Kammern nebeneinander zu arbeiten.

Vor- und Nachteile von Thermokompostern

Bei einem Thermokomposter handelt es sich um eine geschlossene Komposttonne, die sich besonders für kleine Gärten eignet. Der Komposter ist zwar in der Anschaffung etwas teurer als der klassische Lattenkomposter, aber durch seine Wärmedämmung wird der Zersetzungsprozess beschleunigt, wodurch man schneller reifen Kompost erhält.

Kompost geschlossen Garten
Dieser Komposter lässt sich dank der großen Flügelklappen leicht befüllen und der fertige Kompost kann genauso einfach durch die großen Klappen entnommen werden. Foto: Hersteller / Garantia

Die geschlossene Bauweise schützt außerdem vor dem Austrocknen und Vernässen sowie vor Tieren. Ein integriertes Lüftungssystem kann für die optimale Belüftung des Komposts sorgen. Ein Bodengitter, das zusätzlich erworben werden kann, verhindert zudem, dass Wühlmäuse und Co. in den Kompost gelangen. 

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