Parabolantenne

Schüssel auf dem Dach liefert Satelliten-TV

Zum Fernsehen, Radio hören oder auch für die Übertragung von Daten kann man eine Parabolantenne verwenden. Doch was genau ist eine Parabolantenne? Und wie funktioniert sie?

Parabolantenne
Parabolantennen sieht man auf vielen Dächern. Foto: iStock / Corinna71
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Im Weltall gibt es viele Satelliten. Über diese kann man Signale über weite Strecken verschicken. Um das Signal zu empfangen, nutzt man häufig Parabolantennen. Auch an Ihrem Haus können Sie evtl. eine Parabolantenne entdecken. Und zwar dann, wenn Sie über eine Sat-Anlage TV-Sender empfangen.

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Was ist eine Parabolantenne?

Das Wort Parabolantenne wird meistens nur von Experten benutzt. Andere sprechen umgangssprachlich von einer Satellitenschüssel, einer Antenne oder einer Sat-Antenne. Die Antenne hat einem Parabolspiegel, der Signale spiegelt. Die Signale stammen in privaten Haushalten von Fernsehsatelliten, die sich im Weltall befinden. Mit diesen Signalen kann man z.B. viele TV-Sender erreichen. Zum Empfangen dieser Sender benötigt man einen Receiver und ein Kabel, welches den Receiver mit der Satellitenschüssel verbindet.

Wie funktioniert eine Parabolantenne?

Um zu verstehen, wie eine Parabolantenne funktioniert, muss man wissen, dass die Parabolantenne hauptsächlich aus zwei Dingen besteht: Dem Parabolspiegel und den LNB (Low-Noise-Block). Und so funktioniert die Antenne:

  • Als erstes werden Signale von einem Betreiber per Uplink an einen bestimmten Satelliten geschickt.
  • Dieses Signal wird innerhalb kürzester Zeit von einem Satellitentransponder aufgenommen und verstärkt.
  • Anschließend wird das Signal per Downlink zurück auf die Erde geschickt.
  • Dann können alle Signale, die von einem Parabolspiegel empfangen werden, im so genannten Brennpunkt gebündelt werden.
  • Die gebündelten Signale werden danach an den LNB übermittelt.
  • Der LNB gibt die Signale dann über das Kabel (Koaxialkabel) an den Receiver weiter.
  • Die Signale die der LNB übermittelt haben einen hohen Frequenzbereich.
  • Deswegen wird es im Receiver in einen niedrigeren Frequenzbereich gebracht.
  • Zum Schluss übermittelt der Receiver die Signale auf Ihren Fernseher.

Parabolantenne: Welche Größe?

Die Größe der Satellitenschüssel entscheidet auch darüber, wie gut die Übertragung der Sender ist. Wählen kann man Schüssel von 40 cm bis 120 cm. Dabei gibt es auch Sat-Antennen von 60, 80, 85 und 100 cm Durchmesser. Gerade kleinere Antennen werden meist als mobile Sat-Anlagen verwendet, da sie weniger Platz beanspruchen. Empfohlen werden Parabolantennen mit 60 cm Durchmesser. Ab dieser Größe wird der Empfang als zuverlässig angegeben.

Wo stehen Parabolantennen?

Parabol-Antennen, die in privaten Haushalten den TV-Empfang herstellen, können an verschiedenen Orten stehen. Oftmals wird das Hausdach gewählt, weil sie dort weit über möglichen Störfaktoren (wie z.B. andere Häuser oder Bäumen) steht. Der Empfang kann dort dennoch durch Regen, Schnee und Wind gestört werden. Daher wird mittlerweile auch häufig die Hauswand genutzt. Unter dem Dachvorsprung wird die Schüssel besser geschützt. Gleichzeitig ist auch von Vorteil, dass die Montage an der Hauswand nicht so gefährlich ist wie auf dem Dach. Auch bei Reparaturen kommt man hier schneller an die Antenne.

Bei der Montage einer Satellitenschüssel sind einige Dinge zu beachten, damit der Fernsehampfang gestochen scharf ist und damit die Parabolantenne auch bei Unwetter fest verankert ist. Das Video erklärt, worauf es ankommt:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Möglich sind aber auch andere Orte wie z.B. der Balkon oder sogar der Garten. Besonders Mieter entscheiden sich häufig für eine Satellitenschüssel am Balkongeländer. Denn dort lässt sie sich besonders einfach und risikoarm anbringen. Im Garten besteht das Problem, dass die freie Sicht durch Büsche und Bäume gestört wird. Deswegen wird hier empfohlen, die Parabolantenne auf einem Stativ oder an einem Mast zu befestigen.
Praxistipp: Als Mieter ist es wichtig, dass Sie Ihren Vermieter fragen, ob Sie eine Schüssel anbringen dürfen.

Doch nicht nur private Haushalte nutzen die Signale von den Satelliten. Auch Militärstationen übermitteln Signale. Hier werden sie z.B. zur Kommunikation oder zur Übermittlung von Daten genutzt. Da die Parabolantennen von einer max. Größe von 120 cm dafür meist zu schwach sind, werden hier deutlich größere Antennen benutzt. Dabei gibt es Parabolantennen mit einem Durchmesser von bis zu 100 m. Diese stehen dann natürlich auf dem Boden.

Wie richte ich eine Parabolantenne aus?

Für einen guten Empfang muss aber nicht nur der richtige Ort und die richtige Größe der Sat-Schüssel ausgewählt werden. Von besonderer Bedeutung ist das Ausrichten der Antenne. Denn erst dann kann man die Sender empfangen, die man sehen möchte. Bei der Ausrichtung geht es darum, dass Sie den richtigen Satelliten treffen. In Deutschland ist vor allem der Satellit Astra wichtig. Denn dieser bietet über 100 deutschsprachige Sender in HD-Qualität. Wer nicht ganz so viele deutsche Programme braucht kann auch Eutelsat (Hotbird) ansteuern. Hier werden auch viele osteuropäische Sender übertragen.

Doch wie muss man die Antenne ausrichten? Wenn Sie Astra einstellen möchten, richten Sie die Parabolantenne nach Süden. Anschließen müssen Sie sie noch etwas weiter drehen. Und zwar so lange, bis Sie die beste Empfangsstärke erreicht haben. Die richtige Position finden Sie schneller, wenn Sie einen Sat-Finder nutzen.
Praxistipp: Es gibt auch Satellitenschüsseln, die sich automatisch selbst ausrichten. So erhalten auch Anfänger schnell den besten Empfang.

Was kostet eine Parabolantenne?

Die Preise von Antennen können teilweise stark variieren. Die Kosten sind dabei abhängig von der Größe und der Verarbeitung und auch von den Herstellern. Einfache Parabolantennen erhalten Sie aber auch schon für weniger als 50 Euro. Wer jedoch noch mehr Zubehör braucht (Kabel, Receiver, Stativ, …) muss natürlich etwas tiefer in die Tasche greifen. Zwar darf jeder Heimwerker die Antenne aufstellen, aber wer sich das nicht zutraut, kann auch einen Elektriker beauftragen. Das wird dann natürlich noch einmal teurer und kann auch mehrere hundert Euro kosten. Auch hierbei sind die Preise aber unterschiedlich und hängen stark vom Aufwand ab. Denn nur das Ausrichten geht schneller als die zusätzliche Installation.
Praxistipp: Holen Sie sich Angebote. So können Sie den günstigsten Handwerker engagieren.

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