LAN-Netzwerk einrichten
Ein LAN-Netzwerk einrichten – das können Sie selbst: Was Sie alles bei der Einrichtung eines LAN-Netzwerkes beachten müssen, und wie Sie das WLAN-Modem, den Router und die anderen Geräte richtig verbinden, zeigen wir Ihnen hier Schritt für Schritt in unserer Anleitung.
Doch zuerst interessiert uns eins: Was ist eigentlich ein derartiges Netzwerk? Wenn diese Frage beantwortet ist, kann man den technologischen Hintergrund beim LAN-Netzwerk einrichten erst richtig verstehen.
Derzeit besonders gefragt:
• Heimnetzwerk aufbauen
• LAN-Kabel verlegen
• Netzwerktechnik verlegen ohne bohren
Wussten Sie schon, dass das Wort LAN für "Local Area Network" – auf deutsch "lokales" oder "örtliches" Netzwerk – steht? Es ist also ein Netzwerk, das mit mehreren Computern (oft) über kleinere Entfernungen hinweg über einen Kabelanschluss kommuniziert. Meistens ist ein LAN-Netzwerk dauerhaft an einem bestimmten Ort in der Wohnung oder im Haus gebunden. So lange das LAN-Kabel in der dazugehörigen Buchse eingesteckt ist, sind die Endgeräte des Heimnetzwerks über das Strom- oder Telefonleitungsnetz miteinander verbunden.
Hoher Datendurchsatz mittels LAN-Netzwerk
Ein LAN-Netzwerk kann zum Beispiel in Unternehmen oder auch in Privathaushalten als Heimnetzwerk eingerichtet werden. Die Datenübertragungsraten können beim Netzwerk zwischen 10 Mbit/s und 100 Gbit/s variieren.
Bei der höchsten Datenübertragungsrate beträgt dann der Datendurchsatz maximal 12,5 GByte/s. Das ist dann eine recht große Datenmenge, mit denen sich beispielsweise ganze Filme in hoher Auflösung auf die entsprechenden Endgeräte streamen lassen. Vorausgesetzt, die eingerichtete Netzwerkverbindung ist stabil und stürzt nicht ab, was selten vorkommen kann. Die Übertragung mit einem LAN-Kabel kann elektrisch über ein Twisted-Pair-Kabel oder optisch über einen Lichtwellenleiter erfolgen. Die Lichtwellenleiter-Übertragung erfolgt dann mittels eines Kabels aus Glasfaser oder durchsichtigem lichtdurchlässigen Kunststoff.
Ohne DSL-Router kein Netzwerk
Zum Einrichten eines LAN-Netzwerkes benötigt man einen Router (einen kleinen Kasten mit Computertechnologie und Anschlüssen fürs Netzwerk), der mittels eines LAN-Kabels und den dazugehörigen festen IP-Adressen des Internet-Nutzers die Außengrenze des Heimnetzwerks darstellt. Viele unterschiedliche Geräte, zum Beispiel einen Drucker oder weitere Desktop-PCs, kann man auch mittels einer LAN-Schnittstelle verbinden.
Bei der nächsten Renovierung sollten Sie die benötigten LAN-Leitungen gleich mit verlegen. Denn schon wenn Sie ein zweites Gerät mit dem vorhandenen Drucker betreiben möchten, empfiehlt es sich ein LAN-Netzwerk einzurichten. Mit einem kleinen Netzwerk geht dies am einfachsten. Gleichzeitig können Sie einen Zugang zum Internet für beliebige Orte in der ganzen Wohnung, ja sogar in Haus und Garten, einrichten. Alternative zum fest verlegten Netzwerkkabel: Beim WLAN "Wireless Local Area Network" benötigen Sie kein LAN-Kabel mehr, sondern hier wird über Funk kommuniziert. Beim WLAN kann es aber zu technikbedingten Schwankungen bei der Übertragungsrate kommen.
Praxistipp: Für die Platzierung des WLAN Routers gilt: Wer ein starkes Signal möchte, der sollte ihn von Stahlbeton- und Holzwänden fernhalten. Kommt man aber nicht drum rum, dann helfen WLAN-Verteiler weiter, welche die Reichweite eines Funknetzwerkes erhöhen. Die allgemeine Übertragungsleistung von einem WLAN Router lässt sich an den Buchstaben hinter der technischen Normbeschreibung ablesen.
LAN-Netzwerk einrichten
Von Anfang an sollten Sie beim Einrichten des Netzwerks planvoll zu Werke gehen. Anders als in der Elektroinstallation ist bei Computer-Netzwerkennämlich eine Sternstruktur nötig. Das bedeutet: Alle Netzwerkkabel werden idealerweise an einem Punkt in Wohnung oder Haus zusammengeführt. An dieser Stelle können dann die benötigten Verbindungen besonders einfach hergestellt werden. Ähnlich wie in der Elektroinstallation werden fest verlegte Leitungen mit massivem Aderkern aus Kupfer ausgeführt, für die flexible Verlegung zu den Endgeräten werden hingegen sogenannte Patchkabel mit Adern aus einem feindrähtigen Litzenbündel verwendet.
Wer einen DSL-Anschluss bestellt hat, wird mit Splitter und Router ausgestattet – so gelingt der Anschluss des Netzwerkes mit Internetanschluss:
- Splitter (1): Diese für DSL nötige Frequenzweiche trennt die Bandbreite in Internet- und Telefonbereich
- Telefondose (2): Sie stellt weiterhin die Verbindung zur Außenwelt her
- Router (3): Er koppelt das lokale Netzwerk mit dem Internet. Viele Router ermöglichen WLAN (Funkverbindung zu Computern)
- Power-LAN (4): Ermöglicht es, Computer ohne Netzwerkkabel zu verbinden (über Stromkabel)
- Stromanschluss (5): wird vom Router benötigt
- Telefon und LAN werden am Router per Leitung angeschlossen (6)
Patchfeld und Patchkabel
Um eine höhere Geschwindigkeit mit mehreren Endgeräten pro Verbindungsstelle zu ermöglichen, werden Netzwerkkabel immer im Pärchen fest verlegt, entsprechend weisen Netzwerksteckdosen immer auch zwei Einsteckplätze auf. Fest verlegte Netzwerkkabel enden an den einzelnen Anschlussstellen in Netzwerksteckdosen, im Zentrum der Sternzusammenführung werden Sie am besten in einem sogenannten Patchfeld zusammengeführt.
Das Video zeigt, wie Sie ein Patchfeld verkabeln:
Die Vielzahl der Adern – pro Leitung müssen immerhin jeweils acht Adern angeschlossen werden – macht eine besondere Installationstechnik nötig. Dabei werden die einzelnen Adern nicht abisoliert und per Hand angeschlossen, sondern an speziellen Reihenverbindern in Schneidklemmen gedrückt, die für einen elektrischen Anschluss sorgen. Dafür ist ein eigenes Werkzeug nötig, das sogenannte Auflegewerkzeug (siehe Bauanleitung LAN-Patchfeld verdrahten). Über das Patchfeld erhält jede Netzwerkleitung eine Buchse, die nun per Patchkabel mit einer anderen Buchse oder zum Beispiel einem Netzwerkverteiler, dem sogenannten Switch, verbunden werden kann. Erst der Switch macht aus der Verkabelung ein Netzwerk, denn dieses Gerät sorgt dafür, dass jedes der angeschlossenen Geräte mit jedem andere Daten austauschen kann.
DSL-Router & Modem einrichten
Zusätzliche hier angeschlossene Geräte schaffen weitere Verbindungen: So kann ein DSL-Router alle angeschlossenen Geräte mit einer gemeinsam nutzbaren Internetverbindung versorgen, ein WLAN-Access Point (= Funk Zugangspunkt) stellt Funk-Verbindungsmöglichkeiten ins Netz her – oft ermöglicht auch schon der angeschlossene Router diese Möglichkeit.´Praxistipp: Entfernte Bereiche im Heimnetzwerk können außerdem über Power-LAN angeschlossen werden: Hierbei wird statt eines Netzwerkkabels das Stromnetz zur Datenübertragung genutzt.
Alternativ können Sie Verbindungen auch über weitere Distanzen mit Patchkabeln herstellen, die an beiden Seiten mit Netzwerksteckern versehen sind. Sollen die Leitungen allerdings durch Wände hindurch verlegt werden, müssen entweder Durchbrüche geschaffen werden, die größer als der Stecker einer solchen Leitung sind – oder Sie müssen die Stecker später selbst montieren – man spricht hier von crimpen (= bördeln).
Wichtig ist die richtige Auswahl des zu verlegenden Leitungstyps: Während eine Installation mit Auflegewerkzeug nur mit massiven Adern funktioniert, müssen zu crimpende Leitungen mit flexiblen, feindrähtigen Litzen ausgestattet sein. Wird der jeweils andere Leitungstyp verwendet, könnten die Anschlussverbindungen elektrisch nicht sicher arbeiten.
Netzwerkverbindungen funktionieren bis zu einer Ausdehnung von insgesamt gut 100 Metern störungsfrei. Um eine hohe Signalqualität sicherzustellen, verwenden Sie am besten im ganzen Netzwerk geschirmte Kabel, also mindestens den Leitungstyp FTP Cat-5 (FTP = Foiled twisted pair = Zwillingsleitung in Folie, Geschwindigkeitskategorie 5).
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