Garten-Wassermühle Bauplan: Wassermühle selber bauen
Das Prinzip der Wassermühle ist so simpel wie bestechend: Die Naturgewalt Wasser wird zur Energiegewinnung genutzt! Unser Bauplan (SE 06/2017) zeigt den Bau einer Garten-Wassermühle mit einem oberschlächtig betriebenen Mühlrad.

Liebevolle Details: Charme verleihen der Mühle auch das Sprossenfenster sowie das Ausschmücken mit Zweigen und Moos.
Foto: sidm / KEHReißen Sie anhand der Angaben im Bauplan auf Sperrholz die Giebelwände samt Fachwerk-Balkenlage auf.
Foto: sidm / KEHDann schneiden Sie entlang der Außenkontur zu. Mit einem scharfen Cutter vorritzen, um den Holzausriss gering zu halten.
Foto: sidm / KEHDie Fachwerkbalken haben wir mit der stationären Stichsäge aus 18-mm-Fichte-Leimholz so zugeschnitten, dass möglichst keine ...
Foto: sidm / KEH... Leimfugen in den zugeschnittenen Hölzern liegen. Mit der Gehrungssäge schneiden Sie nun alle Balken exakt zu und ...
Foto: sidm / KEH... kleben sie mit wasserfestem Klebstoff exakt auf das vorgezeichnete Fachwerk.
Foto: sidm / KEHAls Tür haben wir flache Kiefernholz-Leisten aufgeklebt. Dann schmale Leisten Z-förmig auf die angedeuteten Türflügel kleben.
Foto: sidm / KEHNun werden auch die traufseitigen Wände gebaut – eine davon mit Fenster, Fensterkreuz und angeschraubter Acrylglas-Scheibe.
Foto: sidm / KEHHier sehen Sie die vier Wände im Überblick. Seitenwand 2 ist die Wand, an der später das Wasserrad läuft. Für das Wandlager wurde ein zusätzliches Querholz aufgeklebt.
Hier der Giegel 1.
Foto: sidm / KEHHier sehen Sie die vier Wände im Überblick. Seitenwand 2 ist die Wand, an der später das Wasserrad läuft. Für das Wandlager wurde ein zusätzliches Querholz aufgeklebt.
Hier der Giegel 2.
Foto: sidm / KEHHier sehen Sie die vier Wände im Überblick. Seitenwand 2 ist die Wand, an der später das Wasserrad läuft. Für das Wandlager wurde ein zusätzliches Querholz aufgeklebt.
Hier die Seitenwand 1.
Foto: sidm / KEHHier sehen Sie die vier Wände im Überblick. Seitenwand 2 ist die Wand, an der später das Wasserrad läuft. Für das Wandlager wurde ein zusätzliches Querholz aufgeklebt.
Hier die Seitenwand 1.
Foto: sidm / KEHUm Wände und Dach zusammenzufügen, müssen die Ecken noch auf Gehrung geschnitten werden. Dies erledigen Sie mit der Stichsäge – am besten stationär!
Foto: sidm / KEHPraxistipp: Die Gebäudeecken sollten außen dicht sein. Daher die Gehrungen tendenziell etwas spitzer als die idealen 45° zuschneiden.
Foto: sidm / KEHLegen Sie die Wände als Abwicklung mit den Gehrungsspitzen aneinander und fixieren Sie sie mit Klebeband.
Foto: sidm / KEHNun behutsam umdrehen und den Klebstoff an die Gehrungen geben.
Foto: sidm / KEHKlappen Sie die Wände zusammen, schließen die noch offene Ecke ebenfalls mit Klebeband und setzen behutsam zwei Spanngurte.
Foto: sidm / KEHJetzt schneiden Sie den Giebelbalken zu. Alternativ können Sie die Spitze auch mit dem Hobel anlegen.
Foto: sidm / KEHAuch an den Giebel-Anstoß-Kanten der Dachhälften müssen Sie einen Schrägschnitt vornehmen.
Foto: sidm / KEHKleben Sie den Giebelbalken auf die erste Dachhälfte; nach dem Abbinden wird die zweite Fläche festgeklebt.
Foto: sidm / KEHAnschließend wird das komplette Dach aufgeklebt und mit Gurten fixiert.
Foto: sidm / KEHDas Mühlrad basiert auf zwei 6,5 mm starken Scheiben Birke-Multiplex. Zeichnen Sie das Wasserrad exakt auf eine Platte ...
Foto: sidm / KEH... und fixieren diese mit doppelseitigem Klebeband in den Ecken auf einer ebenso großen zweiten Platte.
Foto: sidm / KEHNun können Sie die Wasserrad-Scheiben ausschneiden – mit der Laubsäge oder, wie hier, komfortabler mit der Dekupiersäge.
Foto: sidm / KEHDie noch aufeinanderliegenden Scheiben möglichst exakt mittig mit einem 2-mm-Bohrer durchbohren. Bohrständer verwenden!
Foto: sidm / KEHJetzt können Sie auf der ersten Radscheibe die Schaufelplatten und die Balkennabe mit wasserfestem Holzklebstoff fixieren.
Praxistipp: Um eine spätere Unwucht im Lauf des Mühlrads zu reduzieren, sollten Sie hier sehr exakt arbeiten.
Foto: sidm / KEHNachdem der Klebstoff leicht angezogen hat, können Sie an Nabe und Schaufelkanten erneut Klebstoff geben.
Foto: sidm / KEHBei der Zentrierung der Scheiben hilft eine solche Lade. Als Beschwerung dient z. B. eine volle Lackdose.
Foto: sidm / KEHDie Überblattungen etwas einsägen und mit dem Beitel ausstemmen. Die Leisten mit leichter Überlänge zuschneiden.
Foto: sidm / KEHNur auf der Außenseite werden zusätzlich Holzleisten als Doppel-Kreuz aufgeklebt, um das Mühlrad plastischer zu gestalten. Die Leisten überblatten!
Foto: sidm / KEHNachdem der Kleber ausgehärtet ist, werden die Überstände der Leisten mit der Feile nachbearbeitet.
Foto: sidm / KEHZuletzt noch auf der Vorderseite ein Vierkantholz aufkleben und das Wasserrad mittig senkrecht für die Achse durchbohren.
Foto: sidm / KEHNun geht es an den Bau des Lagerbocks: Schneiden Sie die Vierkanthölzer zu und die Überblattungen mehrfach zur Hälfte ein.
Foto: sidm / KEHDie Holzlamellen können Sie nun einfach bis zum Grund sauber wegstemmen.
Foto: sidm / KEHDer untere Querholm des Lagerbocks wird an den Enden durchbohrt und gesenkt.
Foto: sidm / KEHAnschließend verkleben Sie die Hölzer und verpressen sie mit kleinen Leimklammern.
Foto: sidm / KEHDie Mühlrad-Achse wird wand- und bockseits in kleinen Messingröhrchen gelagert. Längen Sie diese ab und entgraten Sie sie.
Foto: sidm / KEHNun zuerst senkrecht mit der Ständerbohrmaschine die Lager-Buchse in den oberen Querholm des Bocks bohren. Pressen Sie das Rohrstück noch nicht ein!
Foto: sidm / KEHDen Lagerbock auf dem Haus fixieren und durch die Lagerbuchse das Fachwerk durchbohren. Praxistipp: Bohren Sie vorsichtig und senkrecht von Hand. Nutzen Sie das Loch im Bock als Führung.
Foto: sidm / KEHErst jetzt die Messinghülsen in beide Bohrungen einschlagen.
Foto: sidm / KEHAus flachen Leisten verkleben Sie die Wasserrinne. Den Einlass für das Kupfer-Winkelstück ausklinken und das Holzklötzchen für den Abschluss einpassen.
Foto: sidm / KEHAuch zwei rautenförmige Distanzklötzchen für die Montage zuschneiden und ankleben.
Foto: sidm / KEHWir haben das Wasserrad und die Rinne provisorisch aufgelegt, um die Bohrung für das Zulaufrohr zu ermitteln. Sie können die Position dem Bauplan entnehmen. Praxistipp: Mit dem 16-mm-Flachfräsbohrer haben wir das Loch geschnitten.
Foto: sidm / KEHZwei Stücke Kupferrohr ablängen, entgraten und mit 2-K-Kleber und dem ersten 90°-Bogen zum Winkelstück verkleben.
Foto: sidm / KEHInnen im Haus eine Latte aufkleben und zwei Wand-Rohrschellen montieren, die den Rohrwinkel in Position halten.
Foto: sidm / KEHDen zweiten Winkel aufstecken und prüfen, ob er exakt in die Rinne passt. Dann den Winkel festkleben und die Rinne von innen festschrauben.
Foto: sidm / KEHEine M5-Gewindestange für das Wasserrad ablängen und an beiden Lagerpunkten das Gewinde abfeilen.
Foto: sidm / KEHJetzt das Wasserrad montieren. Ausreichend Seitenspiel belassen und die Hutmuttern mit Sekundenkleber sichern.
Praxistipp: Unwuchten im Wasserrad jetzt korrigieren!
Foto: sidm / KEHLegen Sie jetzt in der Deckelplatte des Sockels den sichtbaren Ausschnitt für einen 40-Zentimeter-Blumenkasten fest.
Foto: sidm / KEHDann sägen Sie mit der Stichsäge den Ausschnitt heraus. Die Bauteile für den Sockelkasten zuschneiden und verschrauben.
Foto: sidm / KEHDamit das Wasserbecken – ein 40-cm-Blumenkasten – nicht verrutscht, bringen Sie auf der Grundplatte Leisten an.
Foto: sidm / KEHIm Mühlenhaus schließen Sie nun die Pumpe mit einem Stück 3⁄8-Zoll-Gartenschlauch und Schlauchschellen an das Kupferrohr an.
Foto: sidm / KEHFür den Antrieb des Wasserrades kam die Oase-Pumpe Aquarius Universal Classic 600 zum Einsatz. Die kompakte Pumpe hat eine regulierbare Fördermenge von bis zu 600 l/h und ist ab etwa 55 Euro erhältlich. Der nur 98 x 57 x 62 mm große Pumpen- Zwerg kann nass oder trocken aufgestellt werden. Die Durchflussmenge regulieren Sie mechanisch über einen Ansaugbegrenzer.
Foto: sidm / KEHJetzt wird die Deckelplatte des Sockels von unten mit dem Mühlenhaus verschraubt.
Foto: sidm / KEHZum Herausführen des Steckers haben wir ein Loch in die Grundplatte geschnitten und in den Ecken Möbelgleiter untergeschraubt.
Foto: sidm / KEHUm die Anschlussleitung der Pumpe aus dem Blumenkasten herauszuführen, feilen Sie eine Rundkerbe in den Rand.
Foto: sidm / KEHDeckelplatte und Lagerbock verschrauben. Nun schneiden Sie aus der 10-mm-Hartschaum-Bauplatte die Ausfachungen zu.
Foto: sidm / KEHAls Putzflächen im Fachwerk haben wir die Emv Vario Bauplatte Twist aus dem Bauhaus verwendet. Die 1200 x 600 mm große und nur 10 mm starke Hartschaumplatte hat eine fertige Putzstruktur und kostet rund 16 Euro.
Foto: sidm / KEHAlle Holzflächen grau lasieren (Tür, Fenster und Sockel dunkelgrau). Anschließend klar lackieren.
Foto: sidm / KEHDie Fachwerk-Füllstücke mit weißer Fassadenfarbe streichen (auch die Kanten) und nach dem Trocknen einkleben.
Foto: sidm / KEHBeide Dachhälften von unten nach oben mit 60 mm breiten Dachpappe-Streifen decken; mit dem letzten Streifen den First abdecken.
Foto: sidm / KEHDie Mühle mit Steinen, Zweigen und Moos dekorieren. Nach dem Befüllen des Blumenkastens kann die Pumpe gestartet werden.
Foto: sidm / KEHUm die Garten-Wassermühle selber bauen zu können, brauchen Sie in Garten weder Teich noch Bachlauf (auch wenns hübscher aussieht) – die autarke Wasserversorgung Ihrer Gartenmühle liefert der Bauplan gleich mit!
Historische Wassermühlen nutzen seit jeher die Kraft fließenden Wassers, um verschiedenste Arbeiten zu verrichten – ein Ansatz, der im Zuge der Energiewende wieder höchst aktuell ist. Vermutlich liegt genau darin die Faszination, die Wassermühlen in uns wecken: Kein scheinbar seelenloser und überall verfügbarer Strom aus der Steckdose, sondern eine Kraftmaschine, die die kinetische Energie von fließendem Wasser in die Rotation des Wasserrades umsetzt, das dann Geräte wie Mühl- oder Schleifsteine, Sägen oder Hammerwerke mechanisch antreibt. So einfach, so nachhaltig, dass es einem automatisch richtig vorkommt. Und im Grunde nicht viel anders, als dies bei modernen Wasserturbinen der Fall ist, die mit Wasserkraft Strom herstellen.
- (Ständer-) Bohrmaschine
- Akku-Schrauber
- Dekupiersäge
- Eisensäge
- Gehrungssäge
- Laubsäge
- Leimzwingen
- Stechbeitel
- Stichsäge
- Tacker
- Zurrgurte
Wir huldigen diesen frühen Anlagen durch den Bau einer oberschlächtigen Garten-Wassermühle, bei der das Wasser im Gegensatz zur unterschlächtigen Mühle von oben auf das Mühlrad geleitet wird. Sie benötigt zwar Energie aus der Steckdose, belohnt uns dafür aber mit einem optisch und akustisch beruhigenden Wasserspiel. Die Mühle können Sie im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon aufstellen.
Mühlenhaus bauen
Das Fachwerkhaus steht im Zentrum dieses Bauplans. Dass es kein echtes Fachwerkgebäude ist, sondern aus Balken und Füllungen besteht, die auf dünne Sperrholzplatten geklebt wurden, weiß nur der Erbauer selbst ...
Wassermühle bauen: Wasserrad & Technik
Der Rohbau des Mühlenhauses war noch der einfachste Teil. Jetzt folgen die technischen Details: Das Wasserrad samt Lagerbock, Achse und Messing- Gleitlager, die Wasserrinne fu?r die oberschlächtige Wasserzufuhr, das Wasserbecken samt Sockel und die Installation der Pumpe. Und natu?rlich der wasserfeste Anstrich, die Ausfachungen in Putzoptik, die Eindeckung und das Ausschmu?cken.
Quelle: selbst ist der Mann 6 / 2017