Frästisch selber bauen
Eine stationäre Fräse macht viele Arbeiten nicht nur einfacher, sondern auch sicherer. Wir haben hier einen Tisch für die Oberfräse gebaut, der massiv und stabil ist und keine Wünsche offenlässt. Der Bauplan (SE 02/2016, Bauplan leider vergriffen) enthält alle erforderlichen Maße zum Bau des Frästisches. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie den Frästisch selber bauen.

Mit dem Tisch kann man die Oberfräse in eine stationäre Fräse umwandeln.
Schneiden Sie die Korpusteile aus Multiplex mit der Handkreissäge und einer Schiene zu – die Deckelplatte mit etwas Übermaß.
Rückwand und Seitenwände werden miteinander verschraubt – an den entsprechenden Stellen vorbohren und senken!
Leim angeben, die Seitenwände gegen die Rückwand stellen und verschrauben. Die Zwischenwände mit Distanzstücken ...
... ausrichten, ebenfalls anleimen und -schrauben. Dann den Boden (hier auf dem Kopf stehend) montieren.
Um den Deckel herzustellen, müssen Sie zunächst eine Frässchablone für den von Ihnen verwendeten Oberfräsen-Typ bauen.
Hierzu die Frässohle zuzüglich dem Abstand vom Kopierhülsen-Rand bis zum Fingerfräser auf die Platte zeichnen.
Nun schneiden Sie die Schablone entlang der Kontur mit der Stichsäge aus.
Richten Sie die Schablone auf der Unterseite der Deckelplatte aus und schrauben sie dort fest. Schrauben vollständig versenken!
Jetzt wird die Aufnahme für die Oberfräsensohle schrittweise gefräst. Bei der von uns verwendeten Fräse konnte man die ...
... Gleitsohle abschrauben. Diese wird auch beim späteren Einbau (für ein paar Millimeter mehr Frästiefe) entfernt. Mit der Sohle ...
... die Befestigungslöcher markieren, bohren und von der Oberseite senken. Dann das Fräsloch mit der Lochsäge schneiden.
Nun die 6-mm-Bauallzweckplatte (Bauhaus) zuschneiden und die Aussparung für die Einlegeplatten sauber ausschneiden.
Pattex Classic mit dem Zahnspachtel auf beide Kontaktflächen (Bauallzweck- und Multiplexplatte) auftragen und ablüften lassen. Dann die beiden Platten aufeinanderlegen. Den Anpressdruck erzeugt man durch kräftige Schläge mit dem Gummihammer.
Die Arbeitsplatte anschließend mit der Handkreissäge entlang einer Schiene auf Endmaß besäumen.
Für die spätere Montage des Anpress-Kamms zwei Löcher bohren und von unten Einschlagmuttern hineintreiben. Zwei weitere Löcher sind für den Hauptanschlag nötig.
Für den Schiebeanschlag nun schrittweise die Führungsnut entlang einer Schiene einfräsen.
Einlegeplatten zuschneiden, in den Ecken bohren/senken und die Löcher für die Einschlagmuttern übertragen.
Tipp: mehrere Einlegeplatten mit unterschiedlich großen Fräslöchern herstellen! Die Einschlagmuttern auch hier von unten eintreiben.
Jetzt wird die Arbeitsplatte auf den Korpus geleimt. Abgekniffene Drahtstifte in den Kanten verhindern, dass die Platte beim Anpressen mit Zwingen oder Gurten verrutscht.
Nun die Tür zuschneiden und die Topfbandlöcher mit einem 35-mm-Topfbandbohrer einbringen (Bohrbild beachten).
Die Kreuzmontageplatten am Korpus montieren, die Tür einhängen und ausrichten.
Weiter geht’s mit dem Bau der Schubkastenzargen: Zunächst die Front- und Seitenzargen für die Böden nuten.
Die Zargen werden verleimt und verschraubt. Hierzu vorbohren und senken. Auch die niedrigeren Rückenzargen ...
... montieren, dann die Böden einschieben und anschließend mit Rückwandschrauben auf der hinteren Zarge festschrauben.
Nun die Auszüge im Korpus montieren. Tipp: Bei der Montage Abstandshölzer verwenden.
Die Schubkästen mit dem Korpus ausrichten und die Auszüge seitlich an den Zargen montieren.
Gleiches geschieht mit den Blenden, die vor der Frontzarge mit langen Griffschrauben montiert und von innen verschraubt werden.
Nun den Galgen für das Spannelement zur Höhenverstellung der Fräse herstellen: Multiplex aufdoppeln und zuschneiden.
Der Griffschalter der Oberfräse muss – z. B. mit einem Kabelbinder – in eine dauerhafte Einschaltposition gebracht werden.
Anschließend die Fräse (danach die Einlegeplatte) mit metrischen Senkkopfschrauben von oben unter der Arbeitsplatte montieren.
Das U-förmige Bauteil drückt gegen den Fräskopf. Auf den „Backen“ zwei Streifen Doppelklebeband anbringen. Der „Heber“ darf die Lüftungsschlitze des Fräsmotors nicht verschließen.
Das Spann-Element mit dem Fräsheber am Galgen anschlagen. Zum Bedienen stets die Arretierung an der Oberfräse lösen!
Den Halteklotz für den Sicherheitsschalter bauen und an der Tisch-Zwischenwand festschrauben; daran den Schalter montieren.
Ganz zum Schluss schrauben Sie die Transportgeräterollen mit Schloss- bzw. Schlüsselschrauben fest.
Der Frästisch wird erst mit den Anschlägen nutzbar.
Die Bauteile aus Multiplex zuschneiden; der stehende Schenkel wird wie die Arbeitsplatte mit Bauallzweckplatte beklebt.
Für den Fräser werden in beide Schenkel Aussparungen geschnitten.
Weiter geht es mit dem Schiebeanschlag. Zunächst zeichnen Sie die Winkelverstellung auf dem Führungsbrett auf. Nuten Sie nun schrittweise den Anschlagsschenkel für das C-Profil. Tipp: Einen 17-mm-Fräser gibt es beim Profillieferanten.
Das C-Profil haben wir angeschraubt. Hierfür wurde das Profil mit einem 8-mm-Bohrer gesenkt und mit 3,5 mm durchbohrt.
Anschließend das Profil festschrauben. Besser ist es, ein 2-Meter-Profil zu verwenden, als – wie hier – 1-Meter-Längen zu stückeln.
In den „liegenden“ Montage-Schenkel werden zwei Schlitze zum Verstellen auf dem Arbeitstisch geschnitten.
Mit dem „Nageltrick“ (abgekniffene Drahtstifte in den Leimflächen) fügen und verleimen Sie die vier Hölzer zum Absaug-Kasten. Der Absaug-Kasten erhält eine Bohrung im Schlauchstück-Durchmesser des Saugers.
In einer Winkellade legen Sie (ebenfalls mit der Winkelplatte verschraubt, mit dem Nageltrick) die Ausrichtung der Anschlagschenkel zueinander fest.
Dann Leim angeben und die Schenkel, die Winkelplatten und den Absaug-Kasten mit Zwingen bis zum Abbinden des Leims verpressen. Tipp: Eine zusätzliches, verschließbares Loch auf dem Absaug-Kasten ist sinnvoll. Sonst kann bei bestimmten Anschlagpositionen der Unterdruck das Werkstück festsaugen.
Der Hauptanschlag wird mit Handrad-Schrauben montiert. Hierzu M8-Gewindestücke in die Handräder kleben.
Weiter geht es mit dem Schiebeanschlag. Zunächst zeichnen Sie die Winkelverstellung auf dem Führungsbrett auf.
Vorritzen, bohren und mit der Stichsäge den Verstell-Halbkreisschlitz zuschneiden.
Die Winkelplatte mit einem Langloch versehen, bohren, senken und gegen das Führungsbrett leimen und schrauben.
In das Anschlagbrett werden zwei Sacklöcher für die Schlossschrauben-Köpfe und Durchgangsbohrungen für M8 eingelassen. Da die Werkstücke nicht gegen diesen Anschlag verschoben werden, wird er nicht mit der Bauallzweckplatte beklebt.
Auf den Kopf des Anschlagbretts ein C-Profil schrauben (der Rest des 2-Meter-Profils reicht aus). Dann wird der Anschlag mit der Winkelplatte verschraubt.
Die Winkel-Verstellplatte wird in der Nut der Arbeitsplatte geführt. Hierzu das U-Profil durchbohren und unter der ...
... Verstellplatte montieren. Aus zwei winklig verleimten Multiplex-Bauteilen stellen Sie diesen Längenanschlag her.
Er wird verschiebbar am C-Profil auf dem Anschlagbrett für das Werkstück montiert. Hier können Sie die Lage des Werkstücks zum Fräser einstellen.
Der große Andrückkamm wird mit Handrad-Schrauben auf dem Arbeitstisch befestigt. Ein kleinerer ist für das C-Profil am Hauptanschlag vorgesehen.
Montage und Feineinstellung des Hauptanschlags erfolgen mit zwei Handrad-Schrauben.
Die beiden Andrück-Kämme im Einsatz.
Tipp: Wer mit dem Frästisch einsatzfräsen möchte, der muss das Werkstück in den rotierenden Fräser tauchen. Damit es hierbei nicht zurückschlägt, muss dieser massive Anschlag montiert werden.
Der Winkel-Schiebeanschlag wird in der 20-mm-Nut der Arbeitsplatte geführt.
Das Führen der Oberfräse von Hand ist gerade bei kleinen Bauteilen eine Plage: Eine geringe Auflagefläche führt schnell dazu, dass die Fräse unbeabsichtigt kippt und der Fräser Holz abträgt, das eigentlich am Werkstück verbleiben sollte. Hinzu kommt, dass kleine Bauteile kaum sicher festgespannt werden können, ohne dass die Spannvorrichtung mit der Fräse kollidiert. Natürlich muss auch am Frästisch aufgepasst werden, aber wenn Sie diesen Frästisch selber bauen, gelingen Ihnen zukünftig Nuten und Falze mit der Oberfräse sauberer und schneller!
Frästisch selber bauen oder kaufen?
Viele Anbauteile und Anschlagmöglichkeiten machen das Arbeiten hier wesentlich sicherer. Dazu gehören neben den Anschlägen auch die Andrück-Kämme und die Rückschlag-Sicherung zum Eintauchen. Die Oberflächen aus 6-mm-Bauallzweckplatte, auf denen die Werkstücke bewegt werden, sind sehr glatt, sodass ein leichtes und sicheres Führen gewährleistet ist. Die stufenlose Verstellung der Fräse mittels Spannelement und die eingebauten C-Profile machen Montage- und Einstellarbeiten anwenderfreundlich.

Anschläge für Frästisch selber bauen
Nutzbar wird der Frästisch erst durch die unterschiedlichen Anbauteile. Wir zeigen den Bau von Hauptanschlag sowie den Schiebe-Anschlag mit Winkelverstellung. Auch einen der beiden Andrück-Kämme zeigen wir hier. Darüber hinaus gibt es viele weitere nützliche Bauteile wie z. B. die Rückschlag-Sicherung in Form eines Anschlagklotzes, der zum Eintauchen am C-Profil des Haupt-Anschlags montiert und verstellt werden kann.
Praxistipp: Richtig fräsen
Die Oberfräse ist ein vielseitiges Werkzeug zur Holzbearbeitung: Was mit dem Fräser alles möglich ist, zeigt das Video:
Quelle: selbst ist der Mann 2 / 2016